Hilfe zur religösen/philosophischen Selbstfindung

Hallo community,

wie schon der Titel sagt, versuche ich mich religiös (Ich fasse die beiden Begriffe zur leichteren Lesbarkeit jetzt immer Zusammen) zu orientieren.

Natürlich ist mir bewusst, dass ihr mir nicht sagen könnt, welche Religion zu mir passt. Darum hoffe ich auch lediglich auf Anregungen, welche Vorstellungen zu mir passen könnten bzw womit es sich lohnt, zu beschäftigen.

Nun erstmal zu mir: Ich bin in keinster Weise religiös erzogen worden, bin also in dieser Hinsicht auch nicht Vorbelastet :wink: Ich bin angehender Ingenieur und damit auch in dem Punkt eher nicht mit Ideologien im weitesten Sinne in Kontakt gekommen.

Nun zu meinem Problem: Ich stoße in den Naturwissenschaften nun öfter an den Punkt, wo ich nach dem Warum frage und es einfach kein Antwort gibt. Meine persönliche Schlussfolgerung daraus ist, dass es noch etwas hinter den Dingen geben muss. Ich stell mir das irgendwie wie eine Art Energie vor, aus der alles besteht.

Ich habe mich nun eingehender mit Islam, Christentum und dem Marxismus beschäftigt und auch Judentum, Buddhismus, Hinduismus und Bahai angerissen.

Ausgehend von meiner eigenen Vorstellung scheinen davon lediglich Islam, Buddhismus und Hinduismus passend.

Da ich mir weder einen eifersüchtigen noch einen liebenden Gott vorstellen kann, entfallen die anderen abrahamitischen Religionen und im Marxismus habe ich definitiv keine Antwort gefunden.

Nach islamischer Definition glaube ich (ich nehme als wahr an, dass etwas existiert) und ein unberechenbarer Gott, der mit Nichts vergleichbar ist, passt irgendwie zu meinem Bild einer Energie. Nur ist mir diese Unterwerfung unter Allah dann doch nicht ganz geheuer. Oder sehe ich das falsch?

Der Buddhismus ist ja irgendwie grundlegend negativ und man kann höchstens in Hinduistische Sekten eintreten, was für mich höchst zweifelhaft ist.

Habt Ihr nun noch Anregungen, womit ich mich beschäftigen könnte bzw was zu meiner Vorstellung passen könnte?

Vielen Dank schon mal im Vorraus.

Schau dir mal Pantheismus oder Deismus an.

Die meisten Menschen in den Industrienationen dürften einer der beiden Strömungen angehören, wenn sie nicht sowieso schon Atheisten sind.

Es scheint recht viele Wissenschaftler und Ingenieure zu geben, die irgendwie das Gefühl haben, etwas Göttliches müsse hinter all dem stecken und trotzdem erkennen, dass Religionen wie das Christentum oder der Islam schlicht Humbug sind.

Vielen Dank.
Vom Pantheismus habe ich schonmal gehört, aber der Deismus ist mir völlig neu.
Auf jedenfall hat mir der Tipp sehr geholfen.

Hallo,

kannst Du ein bißchen genauer erläutern, weshalb Du nach einer Religion / Philosophie suchst?

Hierauf bitte eine konkrete Antwort - an sich würde ich bei einem Menschen deines Alters eher erwarten, dass selbige/r nach netten Menschen des anderen oder auch gleichen Geschlechts und nach guten Freunden sucht.

Die Begründung: `keine Antwort auf dies und jenes´ hört sich für mich an, wie die Begründung für den Glauben an Sonnen- oder Donnergötter - zu Zeiten, als man über beides nichts Genaues wusste.
Wir sind nicht am Ende aller Zeiten, wissen auch noch lange nicht alles.

Gruß, Paran

Hallo paran,

Zu deiner Frage möchte ich erstmal festhalten, dass ich tolle Freunde und eine wunderbare Freundin habe. Also stellt diese Suche keine Ersatzhandlung dar.

Wahrscheinlich ist der Wunsch nach einer Erklärung bei mir tatsächlich der selbe wie in der antiken Götterwelt. Ich glaube auch nicht, dass sich der Mensch so sehr darin gewandelt haben kann.

Bei mir hat das aber noch eine andere Komponente: Ich bin ein typisches Warum-Kind. Ich frage viel und bin mit mir selbst nicht mehr im Reinen, wenn ich nicht eine Antwort finden kann.

Ich hoffe, meine Erklärung macht für dich genauso viel Sinn wie für mich.

Gruß

Myces

Hallo.

Ich habe mich nun eingehender mit Islam, Christentum und dem
Marxismus beschäftigt und auch Judentum, Buddhismus,
Hinduismus und Bahai angerissen.

und

Da ich mir weder einen eifersüchtigen noch einen liebenden
Gott vorstellen kann, entfallen die anderen abrahamitischen
Religionen […]

Erscheint mir etwas widersprüchlich, da es innerhalb des Judentums kein Bild von einem solchen G’tt gibt. Die Vorstellungen von G’tt gehen hier recht weit auseinander, was eben gerade damit zu tun hat, dass es im Judentum kein festes Bild von G’tt gibt.

Er ist alleine ein persönlicher G’tt, was eben auch mit das einzigste ist, was Er von sich selber nach jüdischen Quellen von sich offenbart. Darum kann man hier auch ganz gut ohne jegliches Bild leben.

Darum sind auch die ganzen pseudo-logischen Diskussion um Begriffe wie Allmacht usw. welche hier geführt werden, aus jüdischer Sicht völlig irrelevant. Hier geht es nicht mehr um G’tt, sondern um Versuche sich G’tt zu erklären. Hier wird dieses fälschlich und oft unwissend verwechselt.

Allerdings hast du dann ein ähnliches Problem wie beim Islam, dass auch hier G’tt fordert an dich heran tritt, ganz so wie Eltern dieses bei ihren Kinder tun (wenn schon ein Bild gebraucht werden muss). G’tt hat Erwartungen an dich, hat diese forumliert und es liegt nun an dir, dannach zu leben (oder nicht).

Gruss,
Eli

Buddhismus und so …
Hallo Myces,
ich möchte speziell nur auf Deine Anmerkungen zum Buddhismus eingehen.

wie schon der Titel sagt

geht es Dir um „Selbstfindung“ und darum, Dich

religiös […] zu orientieren.

Ich befürchte, ich muss Dir bestätigen, dass Du mit diesen beiden Anliegen beim Buddhismus nicht fündig werden wirst. Da geht es eben gerade nicht um Selbstfindung, sondern um die Erkenntnis, was das Selbst eigentlich ist - nämlich grundsätzlich nur ein ‚Selbstmodell‘ (T. Metzinger). Es gibt ein recht treffendes Zitat des Zenmeisters Dōgen Kigen (aus dem Genjokoan-Kapitel des Shobogenzo), das die ‚Selbstfindung‘ auf buddhistische Art beschreibt:

„Was man das Ergründen des Buddhaweges nennt, ist das Ergründen des Selbst.
Was man das Ergründen des Selbst nennt, ist das Vergessen des Selbst.
Was man das Vergessen des Selbst nennt, ist Aufgehen im Bezeugen der Erleuchtung durch die zehntausend Dinge.
Was man Bezeugen der Erleuchtung durch die zehntausend Dinge nennt, ist das Ineinander-Aufgehen von Körper und Geist des Selbst und Nicht-Selbst, wenn sie sich lösen und abfallen.“

Ich vermute mal, dass der Rat, zur Selbstfindung das Selbst zu vergessen, nicht so sehr Deinen Geschmack trifft.

Auch der Wille zu einer weltanschaulichen Orientierung ist nicht der geeignete Zugang zum Buddhismus. Buddhismus ist keine Weltanschauung (Philosophie, Religion …), sondern ein Yoga, eine ‚ganzheitliche‘ (um diesen Modeausdruck zu benutzen) Lebensweise, die sich weltanschaulicher Begründungen bedient. Wobei die Begründungen keinen dogmatischen, sondern einen pragmatischen Charakter haben - sie sind keine ‚Wahrheiten‘ bzw. ‚Glaubenswahrheiten‘ sondern ‚geschickte Mittel‘ (upaya). Weswegen - nebenbei bemerkt - Buddhisten im Vergleich zu anderen Religionsanhängern deutlich geringere Probleme mit dem Tolerieren heterodoxer Ansichten und Lehren haben.

Primär ist das Praktizieren dieser Lebensweise - der Grund / die Begründung dafür allenfalls sekundär. Die religiöse Praxis erwächst zunächst aus einem ‚Vertrauen‘ (shraddha) heraus. Aus der Praxis resultieren Einsichten, die als Wissen (besser: Weisheit, prajna) das ‚Vertrauen‘ rechtfertigen und ablösen. Oder auch nicht, dann lässt man es eben bleiben. Vertrauen, shraddha, ist also etwas anderes als der Glaube in den monotheistischen Religionen. Es ist allenfalls ein ‚Glaube auf Vorschuß‘, dessen Rückzahlung eingefordert wird. Und zwar noch zu Lebzeiten, nicht in einem ‚Jenseits‘.

Sicher lässt sich nun fragen, wie man dann (falls man nicht in ein entsprechendes soziales Umfeld hineingeboren wird) überhaupt dazu kommt, sich mit solchem ‚Vertrauen‘ dem Buddhismus zuzuwenden. Nun, dazu gehört eine initialisierende ‚Rechte Sicht‘ von der Leidhaftigkeit menschlicher Existenz und der Wille, dieses Problem zu lösen. Auch wenn der erste Punkt - der philosophische Pessimismus, für den in der abendländischen Philosophie vor allem Arthur Schopenhauer (vgl. http://zensplitter.blogspot.de/2010/03/duhkha.html) steht, der nicht zufällig eine große Affinität zum Buddhismus hatte, Deiner Behauptung:

Der Buddhismus ist ja irgendwie grundlegend negativ

zu entsprechen scheint, so steht die nun wirklich „grundlegende“ Aussage des Buddhismus doch in deutlichem Widerspruch dazu - nämlich die, dass die Leidhaftigkeit der Existenz nicht gottgegeben oder unabänderliches Schicksal, sondern kausal verursacht ist, dass die Aufhebung der Ursachen notwendigerweise auch das durch sie bedingte Leiden aufhebt und dass die buddhistische Lebenspraxis (der oben erwähnte „Yoga“) eine Methode sein könnte (hier kommt das Vertrauen, shraddha, ins Spiel), diese Ursachen und damit Leiden zu überwinden. Etwas ausführlicher und im Zusammenhang mit dem Problem Determinismus sowie der buddhistischen Nicht-Selbst-Lehre wird das z.B. hier erörtert: http://zensplitter.blogspot.de/2010/02/unfreier-will…

Die „initialisierende Erkenntnis“, von der da die Rede ist - häufig ausgelöst durch persönliche Leiderfahrungen, die Selbst- und Weltbild erschüttern und damit den, der sie erfährt, für neue Einsichten öffnen - ist keine intellektuelle Erkenntnis, sondern eine existentielle Erfahrung. Ohne diese ist es nicht sonderlich sinnvoll, sich mit dem Buddhismus zu beschäftigen - es bleibt dann intellektuelle Spielerei. Wie schon angedeutet, bietet die buddhistische Lehre auf solche Fragestellungen:

Ich stoße in den Naturwissenschaften nun öfter an den Punkt, wo ich nach dem Warum frage und es einfach kein Antwort gibt. Meine persönliche Schlussfolgerung daraus ist, dass es noch etwas hinter den Dingen geben muss.

keine Antworten. Im Gegenteil - Deine „persönliche Schlußfolgerung“, „dass es noch etwas hinter den Dingen geben muss“ wirst Du da nicht bestätigt finden. Im Gegenteil - die Dinge sind wie sie sind, es gibt so wenig etwas „hinter“ den Dingen wie „vor“ ihnen. Mit Metaphysik hat der Buddhismus reichlich wenig am Hut.

Zwar ist der Buddhismus wie andere Religionen auch eine Heilslehre - übrigens mE der einzige Grund, ihn als Religion zu bezeichnen - aber keine, die auf etwas außerhalb von Dir, „hinter den Dingen“ Existierendes, als Quelle des Heils verweist.

Da bist Du bei theistischen Religionen vermutlich tatsächlich besser aufgehoben. Womit natürlich noch nicht gesagt ist, dass deren Antworten für jeden taugen - das muss jeder für sich beurteilen (was insbesondere Christen und Muslime allerdings häufig ganz anders sehen). Ein Buddhist muss sich seine Antworten schon selbst geben. Und die berühmte ‚Sinnfrage‘ wird da *nur* dadurch gelöst, dass sie sich irgendwann nicht mehr stellt - weil man bemerkt, dass es eine sinnlose Frage ist.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Myces,

ich find deine Frage ziemlich schwer zu beantworten. Mir ist nicht klar, was du suchst und warum. Wenn es dir um Orientierung, Selbstfindung geht, wie du im Betreff schreibst, könnte vielleicht einer meiner Vorschläge passen. Wenns dir aber eher darum geht:

Ich stoße in den Naturwissenschaften
nun öfter an den Punkt, wo ich nach dem Warum frage und es
einfach kein Antwort gibt.

…weiß ich nicht, ob dir meine Anregungen was bringen. Welterklärung im naturwissenschaftlichen Sinne ist m. E. nicht der Sinn von Religionen.

Da ich mir weder einen eifersüchtigen noch einen liebenden
Gott vorstellen kann, entfallen die anderen abrahamitischen
Religionen und im Marxismus habe ich definitiv keine Antwort
gefunden.

Da muss ich jetzt für das Christentum ähnlich argumentieren, wie Eli für das Judentum. Diese vielen Aussagen, die im Christentum oft über Gott getroffen werden, sind m. E. nur als Bilder für das, was man sich eigentlich gar nicht richtig vorstellen kann, zu verstehen. Ich will nicht bestreiten, dass auch viele Christen, auch Theologen, diese Bilder manchmal zu wörtlich nehmen, so dass man den Eindruck bekommt, man könne sich nicht Christ nennen, wenn man sich das anders vorstellt. Aber Gott wird bereits in der Bibel auf verschiedenste Arten beschrieben, z. B. mit Feuer oder Sturm verglichen.
Die sogenannte „negative Theologie“ ist auch im Christentum nicht unbekannt. Vielleicht magst du dich ja mal mit Meister Eckhart, Teilhard de Chardin, oder Nikolaus von Kues beschäftigen. Da kommen ganz andere Vorstellungen von Gott vor, als man sie heutzutage üblicherweise vom Christentum kennt. Der Urgrund allen Seins oder der Zusammenfall aller Gegensätze wird Gott da auch schon mal genannt. D. Bonhoeffer soll gesagt haben: „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.“
Meister Eckhart und N. von Kues werden laut Wiki auch zu den Panentheisten gezählt. (Pantheismus wurde dir hier ja schon vorgeschlagen, Panentheismus ist aber nochmal was anderes.)

Habt Ihr nun noch Anregungen, womit ich mich beschäftigen
könnte bzw was zu meiner Vorstellung passen könnte?

Ein ganz anderer Vorschlag wäre vielleicht noch das (germanische) Heidentum. Soweit ich weiß, lässt sich das sehr gut mit einem naturalistischen Weltbild vereinen. Die Götter werden da meist eher als Leitbilder und Ideale verstanden. Das Entscheidende sind die Rituale und nicht der Glaube. Wenn du allerdings Antworten auf deine Warums haben willst, ist das wohl eher am wenigsten geeignet.

Vielleicht magst du ja auch noch genauer schreiben, worum es dir geht. Z. B. auf welche Fragen du in den Naturwissenschaften keine Antwort findest.

Gruß
M.

Hallo!

Habt Ihr nun noch Anregungen, womit ich mich beschäftigen
könnte bzw was zu meiner Vorstellung passen könnte?

Ich verstehe nicht, weshalb du das Meta-physische (also Antworten/Fragen jenseits des Physischen (Naturwissenschaften) nicht einfach da suchst, wo es seit Jahrtausenden kultiviert wurde, d.h. in der Philosophie.
Sowohl die Religion als auch die Ideologie haben primär andere Zwecke als die Welterklärung.

Ich will dir das religiöse Bedürfnis gar nicht ausreden, aber ich nehme dir im Leben nicht ab, das das durch bloßes kognitives Warum-Fragen angeregt wurde.
Entsprechend solltest du dir bei der „Wahl deiner Religion“ (m.E. bereits ein absoluter Widersinn in sich) zunächst überlegen, worauf dein Bedürfnis denn nun tatsächlich ruht.

Gruß
Tyll

Hallo Myces,
mein Senf dazu:

  1. Ich finde es sehr sympathisch, dass du offenbar so vorurteilsfrei auf viele verschiedene Religionen zugehst. Das können viele Menschen nicht.

  2. Ein religiöser Mensch wird dir vermutlich sagen, dass du an einem entscheidenen Punkt bist mit deiner Suche nach einer Wahrheit „hinter naturwissenschaftlichem Wissen“.

Ein Atheist wird dir sagen, dass du gerade dabei bist, deinen Verstand auszublenden. Dass du es nicht aushalten kannst, dass die Welt teilseise (noch) nicht naturwissenschaftlich erklärbar ist und du darum nach simplen menschengemachten Märchenlösungen suchst.

An wen du dich hältst, musst du natürlich selbst entscheiden.

  1. Für dich ist die Gesamtheit der Religionen eine Art Einkaufszentrum, in dem man sich bedienen darf, wie man will. Ein vor 100 Jahren unglaublicher Gedanke, der aber an die Haltung im römischen Reich vor der Christianisierung erinnert.

  2. Ich frage mich aber, wenn du auf der Suche nach der „Wahrheit“ bist, ob es dann nicht unlogisch ist, danach zu suchen, was dir gefällt! Die Wahrheit ist ja oft etwas, was uns gar nicht gefällt!

Viel Erfolg!
Karl

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Hallo,

Nun zu meinem Problem: Ich stoße in den Naturwissenschaften
nun öfter an den Punkt, wo ich nach dem Warum frage und es
einfach kein Antwort gibt.

Ja, ist eben so.

Meine persönliche Schlussfolgerung
daraus ist, dass es noch etwas hinter den Dingen geben muss.

Wenn klar ist, das wir in den NaWi einen Erkenntnishorizont
haben, der rational nicht zu durchbrechen ist, dann ist für
mich als logisch denkender Ing. es keine vernünftige Option
sich zwanghaft eine irrationale Erklärung zu suchen.
Das wäre für mich nur so eine Art Selbstbetrug.

Ich stell mir das irgendwie wie eine Art Energie vor, aus der
alles besteht.

Das ist ja auch eher eine Erklärung, die auf deiner
naturwissenschaftl. Prägung kommt. Keine Religion hat auch nur
entfernt was mit dem Naturwissenschaftl. Begriff der Energie
irgend was zu tun. Nur die Esoteriker verwursten das alles.

Ausgehend von meiner eigenen Vorstellung scheinen davon
lediglich Islam, Buddhismus und Hinduismus passend.

Warum den das?
Keine gibt zufriedenstellende Antwort auf deine Fragen,
aber jede wird mit den NaWi kollidieren.
Gut, nebeneinander kann man das leben. Aber muß das sein?

im Marxismus habe ich definitiv keine Antwort gefunden.

Ja ne, ist ja auch keine Religion, sondern eine Ideologie
oder evtl. noch eine Weltauschauung.

Nach islamischer Definition glaube ich (ich nehme als wahr an,
dass etwas existiert) und ein unberechenbarer Gott, der mit
Nichts vergleichbar ist, passt irgendwie zu meinem Bild einer
Energie. Nur ist mir diese Unterwerfung unter Allah dann doch
nicht ganz geheuer. Oder sehe ich das falsch?

Auch als Atheist kann ich locker davon ausgehen, das da
noch irgend was ist. Was es ist, kann man nicht bestimmen,
also ist jede (auch religiöse) Erklärung reine Spekulation.
Braucht man das als moderner aufgeklärter Mensch???

Habt Ihr nun noch Anregungen, womit ich mich beschäftigen
könnte bzw was zu meiner Vorstellung passen könnte?

Deine Suche scheint mir etwa spaßig.
Wie schon geschrieben, ist die Philosophie die Alternative,
wenn man religöse und dogmatische Lehren nicht unbedingt
haben will.

Gruß Uwi

Moin,

Nun zu meinem Problem: Ich stoße in den Naturwissenschaften
nun öfter an den Punkt, wo ich nach dem Warum frage und es
einfach kein Antwort gibt.

die sind für ‚Warum‘-fragen ein schlechtes Werkzeug.

Meine persönliche Schlussfolgerung
daraus ist, dass es noch etwas hinter den Dingen geben muss.
Ich stell mir das irgendwie wie eine Art Energie vor, aus der
alles besteht.

Dann verlässt Du aber die Naturwissenschaften, aber das scheint Dir ja klar zu sein.

Ausgehend von meiner eigenen Vorstellung scheinen davon
lediglich Islam, Buddhismus und Hinduismus passend.

Für Dein transzendentes System?

und im Marxismus habe ich definitiv keine Antwort
gefunden.

Jeh nuh, der hat mit Transzendenz nun herzlich wenig zu tun.

Der Buddhismus ist ja irgendwie grundlegend negativ

imwiefern?

und man
kann höchstens in Hinduistische Sekten eintreten, was für mich
höchst zweifelhaft ist.

Das verstehe ich nicht so recht.

Habt Ihr nun noch Anregungen, womit ich mich beschäftigen
könnte bzw was zu meiner Vorstellung passen könnte?

Was erwartest Du?
Ein Kochrezept für Deine transzendente Vorstellungen/Erwartungen?

Da wird Dir kaum jemand etwas sagen können.

Gandalf

Hallo,

Deine Antwort finde ich gut und nachvollziehbar.

Was ich trotzdem oder gerade deswegen nicht verstehe: Du suchst schon seit der Kindheit nach Antworten - und ich gehe mal davon aus, dass Du wahre, richtige Antworten willst, oder? Kein Geschummele, keine Lügen etc. (Ich war z.B. richtig sauer auf meine Eltern wegen der Osterhasenlüge).

Und da kommen meine Zweifel, ob dies für alle offenen Fragen möglich ist.
Natürlich findest Du div. geglaubte Antworten auf Alles, aber das sind eben nur von irgendjemandem erdachte/geglaubte und von vielen anderen mitgeglaubte Erklärungen, keine wirklich wahren Antworten.

Menschen lieben Geschichten, besonders solche, die alle offenen Fragen gut verständlich erklären, moralisch gerecht sind und gut ausgehen.
Jeder beliebte Roman wartet mit diesem Prinzip auf.

Das ist auch ein typischer Aufbau von Religionen. Diese sind Geschichten mit klarem moralischem Anspruch und gutem Ende - für die Guten - damit diese ihr Glück verdienen, müssen sie natürlich etwas tun (Religionsregeln einhalten) denn von nichts kommt nichts, dass dürfte schon Homo Erectus kapiert haben, denn wer nicht jagt, hat nichts zu Essen.
Man kann solche Geschichten sehr intensiv glauben - wahrer werden sie dadurch leider nicht.

Mir wären das keine Antworten, sondern ein `mir in die Tasche lügen´.
Nur noch mehr Osterhasengeschichten sozusagen.

Empfehle immernoch als Gasthörer mal bei Naturwissenschaften und Archäölogen rein zu schauen. Es wird Dich kaum dümmer machen.

Gruß und alles Gute, Paran

Hallo,

Habt Ihr nun noch Anregungen, womit ich mich beschäftigen
könnte bzw was zu meiner Vorstellung passen könnte?

Na klar …

Bist Du mehr der fröhliche Typ oder eher Depro?
Als BUDDHIST, kannst Du Dir einen dicken, lächelnden Buddha in Dein Wohnzimmer stellen. Das hebt die Stimmung.
Alternativ gäbe es da einen ausgemergelten, gepeinigten Körper, der am Kreuz hängt. Das ist im Wohnzimmer, dann mehr was für Hartgesottene - aber als CHRIST erwartet Dich das Paradies sowieso nicht in diesem Dasein und schon gar nicht in Deinem Wohnzimmer.
Vielleicht sagst Du aber: „Karriere und Religion“ muss irgendwie zusammengehen. Wenn schon Religion dann muss das auch Erfolg im Beruf bringen. Wenn Du dazu noch Science-Fiction Geschichten magst und eher technisch orientiert bist, dann ist SCIENTOLOGY vielleicht was für Dich.
Bist Du aber gerne im Wald, magst Bäume und Wiesen. Und erkennst in Hase und Reh Deinen Bruder - dann ist der SCHAMANISMUS die richtige Wahl.
Wenn dann noch dazu kommt, das Du Dich etwas deutscher als die anderen fühlst und die nordische Rasse im allgemeinen, sowie Deine Ahnen im speziellen, starke Erregungen in Dir hervorrufen, dann wäre sicherlich das NEUHEIDENTUM einen Blick wert.
Oder bist Du sensibel und der Meinung, Dein Tee wirkt anders wenn er bei Vollmond gepflückt wurde?
Du magst langsame tänzerische Bewegungen und kannst Dir vorstellen, das eine unsichtbare Geisterwelt Deine Geschicke lenkt? Wenn ja, versuche es mit ANTHROPOSOPIE.

Den Film „Gandhi“ hast Du gesehen und fandest ihn gut?
Du hast auch schon mal was von Radhakrishnan gehört und selbstverständlich kennst Du Apu Nahasapeemapetilon?
Dann tauche ein, in die große bunte Welt des HINDUISMUS.
Mit vielen Götten die manchmal wie Elefanten aussehen oder alternativ mit wenig Göttern wie Athman und Brahman, die Du dann auch noch selber bist.
Das alles ist dir viel zu mystisch? Du bist mehr der intellektuelle, magst aber trotzdem Hollywood Filme?
Mach Dich bekannt mit der Religion der größten intellektuellen Weltveränderer der Neuzeit, mit der Religion von Marx, Freud und Einstein. Werde JUDE.
Oder bist Du eher leicht masochistisch. Das andere Dich heute mißtrauisch beäugen, und in Dir den Terroristen vermuten würde Dir nichts ausmachen wenn in Aussicht gestellt wird, das da diverse Jungfrauen nach Deinem Ableben auf Dich warten? Antwortest Du hier mit „ja“ - widme Dich dem ISLAM.
Vielleicht aber bist Du eher der Bad-Boy.
Trittst schon mal einen Hund wenn keiner hinsieht. Schubst auch
schon mal ein Kind von der Schaukel? Dann könnten die Werke von Aleister Crowley etwas für Dich sein.
Widme Dich in diesem Fall dem SATANISMUS.

Was Stylisch immmer gut kommt, am Wagenheck und auf dem Laptop-Deckel das ist das Zeichen von „Yin und Yang“. Mit dem TAOISMUS - oder auch DAOISMUS bist Du schnell durch. Laotse hat da ein recht überschaubares Heftchen hinterlassen.

Vom SHINTOISMUS allerdings rate ich ab. Dazu muss man Asiate sein.

Es gibt natürlich noch viel mehr im Angebot und zu jedem Basis-Modell gibt es noch viele, viele Sonderausführungen.
Aber ganz ehrlich - kennst Du eine - kennst Du alle … :o)

Schöne Ostern
K.

Moin,

womit es sich lohnt, zu beschäftigen.

Ich würde dir die Bücher:

„Ich: Wie wir uns selbst erfinden“ ISBN-10: 3593376768 Buch anschauen

und/oder

„Wer bin ich - und wenn ja wie viele?“ ISBN-10: 3442311438 Buch anschauen

und

„Das Buch der Menschlichkeit: Eine neue Ethik für unsere Zeit“ ISBN-10: 3404605144 Buch anschauen

empfehlen, erstere(s) um besser zu verstehen wer oder was wir sind, und zweites, um Möglichkeiten aufgezeigt zu bekommen, wie oder was wir sein können.

Und als super Einführungswerk in Religion:

Die Vermessung des Glaubens: Forscher ergründen, wie der Glaube entsteht und warum er Berge versetzt ISBN-10: 357055130X Buch anschauen

Vielleicht wird dir nach Lektüre dieser Bücher (und keine Sorge, alle lassen sich ziemlich flüssig lesen) einiges klarer werden bezüglich dessen, was du eigentlich suchst und in welche Richtung du weiter forschen kannst.

Ansonsten noch ein Hinweis: Religion will gelebt sein und dafür ist es immer hilfeich, eine Gemeinschaft zu finden. Daher solltest du dir vielleicht einfach mal die religiösen Gemeinschaften vor Ort ansehen. Schau einfach mal vorbei. Die meisten freuen sich über interessierte Besucher.

Herzlichen Gruß,
M.

Erstmal Danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben mir zu Antworten.

Ihr habt mir alle sehr geholfen sowohl mit den Antworten als auch mit euren kritischen Fragen.

Und nochmal Danke für die vielen Anregungen zum Überdenken. Falls ich in naher Zukunft eine Antwort für mich finde, lasse ich es euch wissen.

mit freundlichen Grüßen

Myces

Probiers mal mit Humanismus.

Wieso willst du unbedingt einer Religion folgen die dir vorgibt was du glauben sollst?
Und wieso kommst du zu dem Ergebniss, dass es sowas wie eine (göttliche) Energie geben muss, nur weil die Wissenschaften an Grenzen stossen? Es gibt zwei große Fragen auf die man heute (noch) keine Antworten weiss: Was ist der Ursprung des Universums und wie entstand das erste Leben. Da kann man nun sowas wie einen Gott als Erklärung vorschieben, aber wieso kann man nicht auch einfach akzeptieren, dass man es nicht weiss?
Und Gott als Hypothese verursacht noch mehr, noch weniger lösbare Fragen: Woher kommt Gott? Warum hat er das Universum und das Leben erschaffen?
Da kommen dann wieder die ganzen Religionen ins Spiel. Bei den Abrahamäischen Religionen hat Gott die Menschen geschaffen damit sie ihn loben und preißen. Aber was hat ein allmächtiger, allwissender, unendlicher und absoluter Gott davon gelobt zu werden?

Mein Tip:
Bastel dir deine eigene Religion. Oder such dir aus allen Religionen das aus was dir gefällt. Oder lass es sein und finde dich damit ab, dass es keinen vernünftigen Grund gibt an einen Gott zu glauben und dass man nicht Alles wissen kann.

Wenn jede Wahl falsch ist…
Hallöchen,

Karl2 hatte es schon sehr gut ausgedrückt.

Eine Religion ist nichts, was man wie seine Klamotten aus dem Katalog nach den angepriesenen Werbemerkmalen aussucht.

Einer Religion sollte man sich nur dann anschließen, wenn man grundlegend von deren Wahrheit überzeugt ist.

Genauso kann es auch Deine Überzeugung sein, dass jede Religion etwas von Dir abverlagt, was Du nicht glauben kannst - dann wärest Du zwar grundlegend gläubig, nur nicht mit den etablierten Religionen einverstanden.

Auch davon gibt es viele.
Sie suchen dann selbst nach Antworten, da sie überzeugt sind, dass es zwar etwas Höheres gibt, aber jeder, der vorgibt, Antworten auf das Unerklärliche zu geben, entweder Unsinn verzapft oder selbst nur einen insignifikanten Bruchteil sieht.

Ein Atheist wärest Du dann, wenn Du überzeugt bist, dass die „ultima ratio“ darin besteht, dass es eben kein Übersinnliches/Übernatürliches gibt, sondern nur eine Menge (derzeit noch nicht) wissenschaftlich erklärbare Phänomene.

Solange Dir eine wie auch immer geartete Überzeugung fehlt, musst Du weitersuchen.

Sorry, aber das kann Dir keiner abnehmen.

In der Zwischenzeit kannst Du Dich gerne einem Turn- oder Gesangsverein anschließen, damit Du mit Gleichgesinnten zu tun hast, ohne dass man Dir beim Gedanken an einen Austritt gleich mit Feuer und Verdammnis, sozialer Ächtung oder gar dem Tode droht.

Gruß,
Michael

Hallo nochmal an alle.

Ich wollte euch noch mitteilen, zu welchem Ergebnis ich erstmal gekommen bin.

Im Gespräch mit meiner Freundin habe ich in einer Diskussion zu einem völlig anderen Thema gesagt, dass ich die Antwort auf dieses Warum nicht brauche.

Und das ist auch meine Antwort auf meine Frage geworden.

Aber trotzdem nochmal Danke an Alle die mir Tipps oder Fragen gegeben haben.

Gruß

Myces