Hilft "Black lives matter" Trump?

Hallo,
die Proteste und damit auch die mediale Aufmerksamkeit für die Rassismusproblematik in den USA halten an - und damit auch das Propagandapotential der rechten Medien denn irgendwo gibt es immer Randale am Rande von Demonstrationen.

Man stelle sich die Situation eines unpolitischen weißen Amerikaners vor, der in Krisenzeiten vor Corona, Arbeitsplatzverlust und evtl. auch vor randalierenden Protestierenden Angst hat - und wenn die Demokraten dann ihr Verständnis für das Anliegen der Demonstranten bekunden anstatt die Situation der Mittelschicht in den Mittelpunkt des Wahlkampfes zu stellen, dürften einige geneigt sein Trump wieder zu wählen.

Polizeigewalt muss bekämpft werden und gewalttätige Polizisten müssen zur Rechenschaft gezogen werden - aber in Baltimore hatte das eben den Nebeneffekt, dass die Polizei in vielen Situationen eher weggeschaut hat nachdem einige Polizisten wegen der Tötung eines Festgenommenen verurteilt wurden. Das führte zu einer Mordrate die rund 10 mal so hoch wie im US-Durchschnitt - und damit rund 100 mal so hoch wie z.B. in Bayern, ist. https://en.wikipedia.org/wiki/Crime_in_Baltimore

Dass einige vor so einer Situation Angst haben ist verständlich - und durch Angst läßt sich ein Mensch sehr gut mobilisieren, was Trump mit zielgruppenspezifischer Onlinewerbung auch tut.

Was denkt ihr?
Gruß
Desperado

Ich denke, dass der Teil der Wähler, der auf so etwas anspringt, eh schon zum harten Kern der Trumpwähler gehört.

Erst kürzlich gab es eine Umfrage zum Thema BLM:

Die Unterstützung für BLM ist also noch immer ziemlich stark und die Umfrage erfolgte ja noch vor dem Vorfall mit Jacob Blake.

Auch zum aktuellen Streik der NBA gibt es bereits eine Umfrage:

Auch hier unterstützt eine deutliche Mehrheit den Protest.

Es stimmt, dass Trump und sein Team auf BLM und die ganzen Protest herumreiten und versuchen, daraus politisches Kapital zu schlagen. Das machen sie aber imho besonders deswegen, weil sie sonst nichts haben und ehrlich gesagt, ist das ein ziemliches Armutszeugnis.

tl;dr: Nein, BLM hilft Trump nicht, aber er tut so als ob, da ihm nichts besseres einfällt.

Ich weiß nicht, ob das Trump hilft. Mit komisch und selten gewohntem "Bauchgefühl befürchte ich, dass sich in den USA eine Art „Bürgerkrieg“ anbahnt…Beide Seiten werden nicht zimperlich sein.
LG
Amokoma1

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Gerade bei solch sensitiven Themen würde ich Umfragen mit Vorsicht genießen, denn wer will schon gerne zugeben eine solche Bewegung nicht gut zu heißen? Dass jeder zehnte weiße Befragte „Weiß nicht“ angegeben hat, deutet schon darauf hin, dass es für viele schwierig ist, die Bewegung offen abzulehnen. Wer sich einfach nicht damit befasst hat hätte ja auch angeben können, dass er die Bewegung zu wenig kennt (was aber nur wenige weiße Befragte getan haben).

Wenn von den weißen Befragten die Weiß-nicht-Fraktion zu den Gegnern gezählt werden kann wäre eine Mehrheit dagegen. Wenn diese Gegner der Black lives matter Bewegung von Trump mobilisiert werden können und zufällig in Bundesstaaten leben die den Wahlausgang überproportional beeinflussen können, hat Trump einen Trumpf.

Ein Bürgerkrieg ist eher unwahrscheinlich. Sobald es ein paar größere Ausschreitungen gibt würde die Polizei und das Militär eingreifen - und im Gegensatz zu vielen Entwicklungsländern sind diese in den USA gut ausgestattet.

In anderen Worten: Die gefällt das Ergebnis der Umfrage nicht, also erfindest du einfach mal eben was dazu.

Und wenn meine Oma Räder hätte, wäre sie ein Fahrrad :roll_eyes:

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Ich hoffe zwar, dass Du recht hast aber bitte informiere Dich doch mal über die Neigung von Befragten sozial akzeptierte Antworten zu geben.

Dass die meist landwirtschaftlich und industriell geprägten US-Bundesstaaten eher eine weiße, konservative Bevölkerung haben und einige dieser Staaten überproportional viel Stimmgewicht haben ist ein Fakt.

Nenn doch mal konkret ein paar Bundesstaaten und dann können wir gerne im Detail darüber reden.

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Wo finde ich eine aktuelle Übersicht, welchen (ungefähren) Anteil die genannten Bevölkerungsgruppen an der Gesamtzahl der Wahlberechtigten in 2020 haben?

Bitte sehr:

Allerdings muss man hier noch beachten, dass die Wahlbeteiligung sehr unterschiedlich ist:

grafik

Wäre natürlich noch aufschlußreicher, wenn man die Gewichtung der Stimmen aufgrund des US-Wahlsystems betrachten würde.

Nicht schon wieder: Du willst die Debatte auf Details lenken um nur darüber zu diskutieren anstatt das große Ganze zu betrachten.

Fakt ist, dass eine große Gruppe der weißen Wähler BLM skeptisch sieht und rund jeder zehnte Befragte sich nicht dazu äußern kann bzw. will.

Fakt ist auch, dass Trump gezielt Angst als Wahlkampftaktik einsetzt und das erwiesenermaßen effektiv ist, vor allem in Kombination mit personenspezifischer Wahlwerbung, z.B. mit Daten von Facebook.

Ein weiterer Fakt ist, dass vor allem in Städten die demokratisch regiert sind Proteste stattfinden und jeder Gesetzesverstoß am Rande von Protesten von rechten Medien genutzt werden um Angst zu erzeugen.

Dazu kommt, dass die Stimmen einiger (meist weißer) Amerikaner eben stärker ins Gewicht fallen weil sie zufällig in einem Staat leben, welcher eine geringe Population hat.

Nö, aber du redest von irgendwelchen ominösen Bundesstaaten und bist nicht in der Lage, auch nur einen zu nennen. Das lässt mich halt an deiner Theorie zweifeln…

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Danke dafür. Von welchen Seiten ist das?
Gibt es so was auch nach Staaten aufgedröselt?

Sind beide vom Pew Research Center:

Wäre mir gesammelt bisher noch nicht untergekommen. Gibt’s aber natürlich einzeln auch zu finden:

Hallo Desperado,
ich verfolge Deine Diskussion mit Penegrin ziemlich aufmerksam.
Kann zu Euren gegenseitigen Argumenten aber kein zusätzliches einbringen.
Ihr seid auf einem Niveau, bei dem die Meisten hier nicht mitreden können oder wollen. Ich bin nicht so fit, dass ich argumentativ mitreden könnte.m
Ich überlege aber, ob es für Euch beide nicht sinnvoller wäre, direkt miteinander zu kommunizieren. Ohne die ziemlich unnütze Öffentlichkeit.
Ich könnte versuchen, als nicht ganz unbeteiligte Dritte Euch beide etwas versöhnliche miteinander umzugehsn.
Habe aber Null Ahnung, wie ich das machen sollte😊.
LG
Amokoma1

Was bringt Dich dazu einen solch ärgerlichen Post abzusetzen? Harmoniebedürfnisse?
Dann kannst Du das Forum gleich zusperren.

Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich mitlese und rückfrage.

P.S. D. bringt außer heißer Luft, nur persönliche Einschätzungen, die er nicht belegt.
Warum sollst Du da nicht auch mitreden können?

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Gerade dieses Verhalten macht es doch so schwierig, hier eine sinnvolle Diskussion zu führen. In Summe stellt @Desperado drei verknüpfte Behauptungen in den Raum:

  1. Die Ablehnung der Weißen gegenüber BLM ist größer, als die Umfragen zeigen.
  2. Diese Ablehnung manifestiert sich in zusätzliche Stimmen für Trump.
  3. Diese zusätzliche Stimmen führen in bestimmten Bundesstaaten dazu, das Trump deren Wahlmänner gewinnt.

Die Behauptungen 1 und 2 basieren offensichtlich auf keinerlei Fakten und ein möglicher Zusammenhang zwischen BLM und einem veränderten Wahlverhalten ist aktuell nicht ersichtlich:

All that said, there could be a bloc of voters who support the protests and currently back Biden but who will shift to Trump because of the riots. We can’t rule out that group emerging. But, crucially, that group has not emerged yet, despite plenty of opportunity. And based on what we’ve seen in June, July and August of this year, there are a lot of reasons to be skeptical that such a group will emerge.

Zu Behauptung 3) kann ich nichts sagen, da er sich ja nachhaltig weigert, besagte Bundesstaaten zu nennen. Wobei diese Weigerung natürlich auch für sich spricht…

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Ich war alles Andere als „ärgerlich“. Entschuldige bitte, dass ich Dein Mitlesen nicht als „aktive Teilnahme“ interpretiert habe.
LG
Amokoma1

Zum besseren Verständnis des Geschehens:

  1. Dein Post war für mich ärgerlich.
  2. Wenn ich Beiträge leiste, lese ich nicht nur mit, sondern bin aktiv.