Hilft buntes Markieren (beim Lesen) eines Textes wirklich um sich Inhalte besser merken zu können?

Hallo ihr Lieben: Ist nicht irgendwann der ganze Text bunt und damit auch wichtig? Woher weiß ich, was zu markieren ist?

Kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich habe viel bessere Erfahrungen gemacht damit, mir die wichtigen Stellen rauszuschreiben und dabei selber zu formulieren.

Hi,

man markiert nur das, was wichtig ist. Ob du es farbig markierst, unterstreichst, abfotografierst und ausschneidest, mit Kringeln umrahmst, Herzchen drüberschreibst, … ist wurscht.
Und ja, es hilft beim Lernen. Zum einen konzentriert man sich mehr auf das, was man gerade liest. Das muss man tun, damit man das Wichtige (eine Behauptung, These, Theorie) vom weniger wichtigen (der Begründung) und ganz wenig wichtigen (Beispiele ) unterscheiden kann.
Dann verbringt man mehr Zeit mit dem Text. Ich muss ja schließlich markieren / unterstreichen / …
Und beim eigentlichen Lernen spare ich mir dann Zeit: ich muss nur noch auf das Markierte gucken.

die Franzi

Hi,

das wäre Schritt zwei. Wenn Du richtig viel Text hast (was auch immer das auf Deinem Niveau ist) verlierst du den Faden. Du musst ja, wenn Du gleich rausschreibst, spätestens nach jedem Absatz aufhören zu lesen und mit dem Rausschreiben und umformulieren anfangen. Dabei steht im Folgenden Absatz vielleicht etwas, was für das Verstehen des vorigen wichtig ist… daher zuerst alles lesen und irgendwie das Wichtige hervorheben, und DANN herausschreiben und umformulieren.

die Franzi

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Ja gut, wenn es ein sehr langer und komplexer Text ist. Dann reicht allerdings der berühmte gelbe Marker, finde ich.

Hi!

Man markiert auch nicht den ganzen Text, sondern nur die wichtigsten Stellen.

Bei meinen Schülern ist auch immer alles gelb und es heitß dann „Alles war wichtig!“

Aber so stimmt das nicht ganz.

Ein Text besteht aus Wörtern, die zum einen bedeutungstragend sein können oder funktional.

  • Substantive bspw. tragen eine Bedeutung: Haus, Auto, Zukunft, Scham, Sünde…

  • Verben tragen eine Bedeutung: lesen, verstehen, singen, zweifeln, hoffen.

  • Adjektive tragen eine Bedeutung: groß, klein, vertrackt, illusorisch, überanstrengt, überkandidelt.

Dann gibt es Wörter, die eher funktional sind:

  • Artikel der, die das

  • Präpositionen wie hinter, über, neben, auf, vor, unter, usw.

  • Konjunktionen wie und, oder, wenn, weil, obwohl, etc.

Wenn man sich angewöhnt, vorwiegend bedeutungstragene Wörter zu unterstreichen wird es schon deutlich übersichtlicher.

Die Markierungen haben bei einem Text, den man mal sorgfältig gelesen hat, einen Memory-Effekt: Einige (markierte) Stichwörter reichen aus, damit mir wieder alles andere zu dem Text einfällt.

Eine Übung, falls man damit noch Schwierigkeiten hat:
Einen Text am besten erstmal kopieren und dann mit einem Edding das wegstreichen, was Unwichtig ist.

Wenn einem das gelingt, dann kann man mit einem Text weitermachen, wo man mit Textmarker die wichtigsten, bedeutungstragenden Wörter markiert.
Aus den markierten Textstellen kann man sich dann eine Zusammenfassung schreiben -> klassische Lernmethode.

Gruß, DDD

Ich habe mich nie damit anfreunden können.

Als ich meine Lesegewohnheiten entwickelt habe (Mitte voriges Jahrhundert), standen mir vorwiegend Bücher zur Verfügung, welche mir nicht gehörten (aus Bibliotheken). In denen rumzuschmieren, hätte ich als Vandalismus angesehen. Auch Schulbücher waren pfleglich zu behandeln, da sie ja noch mehreren Generationen von Schülern zur Verfügung stehen sollten
.
Ich habe festgestellt, dass ich Texte, welche für mich relevant sind, lange fast wörtlich im Gedächtnis behalte. Das ist mir bei technischen Besprechungen und bei der Abfassung von Besprechungsberichten sehr zugute gekommen.

Ich markiere Texte am PC, wenn ich nach etwas recherchiere und mir einen Rohtext für eine eigene Arbeit zusammenstelle. Das bedeutet, dass ich die markierten Passagen weiterverwenden will und die nicht markierten Passagen verwerfe.

:japanese_ogre: merimies

Hallo,

nach der 5-Schritt-Lesemethode wäre das sogar erst Schritt 5. :wink:

Gruß
Christa

Moin,

mir hilft es.

Wenn möglich, je nach Umfang, mache ich "Arbeitskopien in denen ich dann unterstreichen oder markieren kann.

Insbesondere wenn man im Original werkeln muss benutze nur einen gelben Textmarker!

Du kannst dann im Notfall, Du merkst, dass Du „falsch“ markiet hast, die Seite kopieren, das Gelb wird i.d.R. nicht erkannt (auf einem SW-Kopierer), andere Farben sind schwarz und die Kopie kaum noch zu gebrauchen.

Gruß Volker

Problem ist aber, dass jeder Satz meistens mehrere Nomen, Verben und Adjektive enthält. Dann ist der Satz halt nicht ganz gelb, aber 80%… Macht das den Unterschied?

Das hilft mir schon mal etwas weiter --> Thesen suchen ist also jetzt angesagt. Danke.