Hinayana-Buddhismus

Liebe/-r Experte/-in,
ich schreibe eine Klausur über das Thema „Hinanyana-Buddhismus“ und ich brauche ganz dringend ein paar Ratschlage oder Meinungen.

Wie sehen Sie das? Handelt es sich bei dieser Schulrichtung um eine Religion?
Im Buddhismus fehlt ja ein transzendentes Wesen. Ist es trotzdem eine Religion?
Was macht denn eine Religion denn aus?
Ihre Ansicht würde mich sehr interessieren und mir auch weiterhelfen.

Vielen herzlichen Dank und mit freundlichen Grüßen,

Maria

Liebe Maria, um auf deine Frage zu antworten, müsste ich selbst zu viele Bücher wälzen. Nur so viel: Es ist eine Religion eben ohne einen Gott, wie wir ihn „kennen“. Grüße von Ingrid.

Es ist Haarspalterei eine Religion so zu definieren, dass nur wenn eine Gottheit angebetet wird, es sich um eine Religion handelt. Der Buddhismus generell verwirklicht sein Wesen darin, dass der Mensch auf dem Weg der Befreiung der menschlichen Seele auf sich selbst zurück geworfen wird, da der Mensch selbst der Ort der Transzendierung ist. Ist also genau so wie im Christentum, wenn Jesus spricht folge mir nach und nicht bete mich an. Wollte den Jesus überhaupt eine Religion gründen! Religion ist doch nur ein Hilfswort. Schicke dir mal die Wikipediaausführungen zum Hinayana-Buddhismus.

Hinayana (Sanskrit, n., हीनयान, hīnayāna, „kleines Fahrzeug“) bezeichnet einen der beiden großen Hauptströme des Buddhismus, die zeitlich dem Mahayana, der anderen Hauptrichtung, vorausging.

Ursprung und Bedeutung [Bearbeiten]

Der Name Hinayana kam erst mit dem Entstehen des Mahayana in Gebrauch, indem Letzteres den Anspruch erhob, in seiner Zielsetzung „größer“ (maha) oder umfassender zu sein als die Anhänger der alten Weisheitsschule, die man deshalb als „klein“ (hina) bezeichnete. In Ermangelung eines Sammelbegriffes für die unterschiedlichen Schulen vor Entstehen des Mahayana, wird trotz des abwertenden Charakters nach wie vor der Begriff Hinayana verwendet. [1]

Der Theravada, die größte und fast einzige überlebende Linie des Hinayana, ist in Sri Lanka und dem kontinentalen Südostasien (Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und teilweise auch in Vietnam) verbreitet und in diesen Ländern die vorherrschende Richtung des Buddhismus.

Eine besonders von Theravada-Buddhisten vertretene Meinung ist die folgende: da von den früheren Schulen des Hinayana allein der Theravada überlebte, erscheine es sinnvoll, nur noch vom Theravada und dem Mahayana als den beiden großen Linien des Buddhismus zu sprechen. Im historischen Kontext kann das jedoch irreführend sein, da auch andere Schulen des Hinayana existierten. Von den heute nicht mehr praktizierten Schulen des Hinayana sind die nachfolgenden die wichtigsten: Die Mahasanghika, der Pudgalavada, der Sarvastivada und die Sautrantika.

Im Mahayana wird statt Hinayana auch der Begriff Śrāvakayāna (Fahrzeug der Hörer) verwendet.

Eine weitere, bis heute weiterbestehende (wenngleich stark verändert und verkleinert) Schule des Hinayana im Verbreitungsgebiet des Mahayana (Ostasien) die Vinaya-Schule. Ihr kam im Bereich der Ordination und der Weitergabe der traditionellen Mönchregeln einige Wichtigkeit zu. In China verbreitete sie sich unter dem Namen Lü-zong, auf japanisch heißt sie Ritsu. In verschiedenen Zeiten (z.B. Nara-Zeit, Song-Dynastie) wurde von den Mönchen erwartet, dass sie von dieser Schule die Traditionsweitergabe empfingen.

Der Begriff „Hinayana“ im tibetischen Buddhismus [Bearbeiten]

In der tibetischen Tradition werden die Begriffe Hinayana und Mahayana ausschließlich im Sinne der persönlichen Motivation für die Erleuchtungsbemühung genannt; sie bezeichnen komplementär die Motivation des Übenden, für sich persönlich oder zum Wohle aller Wesen die Erleuchtung zu erlangen. Erstrebenswert gilt im tibetischen Buddhismus die Haltung des Mahayana. Hinayana bleibt somit ein theoretisches Konstrukt, in dem die meisten Übenden praktisch gesprochen feststecken, denn sie sind noch nicht rein altruistisch, während sie sich dessen aber bewusst sind und nach der Vervollkommnung der Bodhichitta streben, um so tatsächlich eine mahayanistische Haltung einzunehmen.

Im alten Indien scheint es die Unterscheidung nicht gegeben zu haben. Nach den wenigen Überlieferungen aus chinesischen und tibetischen Quellen (die islamische und hinduistische Zurückdrängung des Buddhismus hat in Indien selbst nichts übriggelassen, der Buddhismus wurde dort vollständig ausgelöscht) ist es teilweise unsicher, eine Zuordnung zu treffen.

Nach tibetischen Quellen haben sich in einem sehr frühen Konzil die Mahasanghika (‚Große Sangha‘) und die Sthaviravadin (‚Alter Weg‘) getrennt über der Frage, ob es zulässig sei, innerhalb der ‚Großen Sangha‘ Unterschiede in der spirituellen Reife verschiedener Arhats anzunehmen oder (so wie bisher) nicht (daher die Namen). Insgesamt entstanden in der Folge 18 Schulen, von denen man heute nicht immer sicher ist, welcher dieser beiden Richtungen sie angehörten; es gibt auch Evidenz, dass dieser Unterschied unter Buddhisten wenig wichtig erschien. Jedenfalls hat letztendlich infolge der Auslöschung des westlichen und indischen Buddhismus nur eine Untergruppe der Sthaviravadin (= Theravadin) überlebt, sowie eine Richtung der Mahasanghikas, nämlich die Prasanghika-Madhyamaka, die für alle nördlichen Traditionen (China bzw. Tibet) verantwortlich zeichnen.

Siehe auch [Bearbeiten]
Schulen und Systeme des Buddhismus

Quellen [Bearbeiten]
↑ Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus: Stifter, Schulen und Systeme. S. 133.

Weblinks [Bearbeiten]
Unterweisungen des Dalai Lama in Frankreich im April 1997 zum Thema Hinayana/Mahayana

Buddhismus
Danke,

mit freundlichen Grüßen,

Maria

Buddhismus
Sehr geehrter Herr Schultze-Rhonhof,

vielen Dank für die Mail.

Mit freundlichen Grüße,

Maria

Sorry, aber das weiß ich nicht, müsste selbst recherchieren. Gruß

hallo maria,

leider antworte ich erst jetzt, war aber online nicht ereichbar.

der bergiff religion bedeutet wiederverbinden vom lateinischen re-ligere.
das setzt voraus, das man schon einmal da war, wo man wieder hin will.

das ist eine typisch christliche vorstellung. wir waren im paradies, sind rausgefallen (oder rausgeworfen worden) und wollen nun wieder dahin.

für den buddhismus ist dies keine akzeptable vorstellung eines ziels, denn selbst wenn man das paradies wieder erreichen würde, wäre ja immer die gefahr gegeben, das man wieder herausfallen könnte.
der buddhismus strebt ein ziel an, das endgültig, absolut ist, einen bewusstseinszustand, der immer voller freude, furchtlosigkeit und tatkräftigem mitgefühl ist, egal, was einem wiederfährt oder was man erlebt - man bleibt in diesem zustand der liebe und freude.

in diesem zustand waren wir noch nie, sonst wären wir noch immer darin. einmal verwirklicht, kann man ihn nicht mehr verlieren. (weshalb das so ist und wie dieser bewusstseinszustand erklärt wird, ist nicht deine frage, deshalb sage ich dazu nicht mehr - ist ein thema für sich.)

der buddhismus ist also keine religion.

in bezug auf ein höheres, transzendentes wesen kann man den buddhismus so einordnen:

es gibt glaubensreligionen und erfahrungsreligionen. in den glaubensreligionen (chistentum, islam, judentum) wird man nicht zu dem, an das man glaubt, auf das man vertraut. es bleibt ein gefälle: hier unten du/ich/wir, da oben gott, das transzendente wesen.

in den erfahrungsreligionen (hinduismus, buddhismus, taoismus) wird man zu dem, woran man glaubt, worauf man vertraut. auch wenn du zu beginn dich noch getrennt erlebst vom tao, von brahman oder buddha, so stellst du mehr und mehr fest, dass du es selbst bist (und das es jeder ist).

im christentum hat jesus zwar gesagt: ich und der vater sind eins (und da wollte er wohl auf so etwas hinaus, das gefällt aber der kirche natürlich gar nicht, denn dann verliert sie ja ihre machtstellung als vertretung des höheren gegenüber uns normalos). insofern hat religion auch immer stark mit institutionen zu tun. die religion wird repräsentiert durch einrichtungen/organisationen, was wir eben in den glaubensreligionen finden.
in den erfahrungsreligionen geht es eher um persönliche entwicklung, um persönliche beziehungen zu menschen, die schon mehr des ziels verwirklicht haben und uns helfen können, die aber leine institution darstellen.

auch so gesehen ist der buddhismus (im idealfall) keine religion. in der praxis haben sich natürlich auch in den erfahrungsreligionen institutionen herausgebildet, denn das streben nach macht und einfluss, davor ist auch jemand nicht gefeit, der sich buddhist nennt. deshalb sagen manche großen busshistischen lehrer, dass sie gar keine buddhisten sind, sondern einfach menschen, die erkannt und verwirklicht haben, was in allen wesen steckt: die möglichkeiten und fähigkeiten des geistes.

so, das war starker tobak, aber vielleicht ist etwas für dich dabei, dass dich inspiriert oder zum nachdenken anregt.

frohe grüße
stefan barres

Buddhismus
Hallo Stefan,

vielen lieben Dank für die nette Mail.

Mit freundlichen Grüßen,

Maria

Sorry, …
… dass ich erst jetzt anworte - und noch dazu völlig ungenügend.

Liebe Margot Schuller,
Sie haben Ihre klausur hoffentlich gut hinbekommen. Für diese diffizile frage(n) bin ich außerdem völlig kompetenzlos.
Bitte, sehen Sie mir dies nach.

Freundliche grüße
Karl M. Gschwendner