Hirarchie in der Beziehung?

Wer hat sich schon einmal mit dem Thema „Gibt es in der Partnerschaft grundsätzlich eine Hirarchie“ beschäftigt?

Mir ist die These untergekommen, daß Männer Frauen grundsätzlich überlegen sind.
Als erster Gedanke ist mir durch den Kopf geschossen, daß das in der heutigen Zeit ja wohl kaum noch Realität sein kann.
Es gibt zwar Bereiche, in denen der eine dem Anderen überlegen sein kann, aber eine solche Aussage grundsätzlich zu tätigen und daraus abzuleiten, daß der Mann in der Beziehung letztendlich auch das Sagen hat, kann das denn heutzutage noch sein?

Nichtsdestotrotz interessiert es mich sehr, wie die Realität heute gelebt wird, hat der Mann es letztenendes doch zu sagen?
Klaffen unsere Ansprüche an uns selbst und die gelebte Realität vielleicht doch auseinander?

Über Beiträge hierzu würde ich mich sehr freuen!

M.B.

ich denk mal, es is heut ne ziemlich genaue drittelung zwischen partnerschaften, in denen männer das sagen haben, solchen, in denen frauen das sagen haben, und solchen, in denen beide gleichermaßen bestimmen, was läuft.
und ich denk, in zukunft wird’s so sein, daß die frauen in „neuen“ beziehungen mehrheitlich die führungsrolle übernehmen, und in noch fernerer zukunft wird’s so sein, daß sich die männer emanzipieren, und dann geht’s wieder andersrum. wenn’s in so ferner zukunft überhaupt noch menschen gibt, die dominieren können. aber das is ein anderes thema.

gruß

michael

Zu oft in der Bibel geblättert???
Hallo M.B.,

Mir ist die These untergekommen, daß Männer Frauen
grundsätzlich überlegen sind.

Deswegen auch mein Titel, denn diese These stammt tatsächlich aus der Bibel. Hier ein kleiner Auszug aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther mit meinen Kommentaren:

  • Der Mann hat nämlich darum nicht nötig, das Haupt zu verhüllen, weil er Gottes Bild und Ehre ist; das Weib aber ist des Mannes Ehre.
    Saufende und prügelnde Männer machen ihren Frauen dagegen selbstverständlich alle Ehre

Denn der Mann kommt nicht vom Weibe, sondern das Weib vom Mann; auch wurde der Mann nicht um des Weibes willen erschaffen, sondern das Weib um des Mannes willen.
Damit wären wir bei der Frage, wer zuerst war: das Huhn oder das Ei. Darüber könnten wir stundenlang diskutieren

Darum muß das Weib ein Zeichen der Gewalt auf dem Haupte haben, um der Engel willen.
Ich hoffe, Paulus meint damit nicht Veilchen & Co.

Doch ist im Herrn weder das Weib ohne den Mann, noch der Mann ohne das Weib.
Geeeeeeeeeenau

Wollen sie aber etwas lernen, so mögen sie daheim ihre Männer fragen; denn es steht einem Weibe übel an, in der Gemeinde zu reden.
Wie heißt es in der Werbung für die nicht zu süßen Schokoladen-Würfelchen: Das war mal…

Später wurde diese These entweder durch - wenn mich nicht alles täuscht - Augustinus oder durch Franz von Assisi lanciert. Danach heißt es in etwa: „die Frau sei dem Manne schon aufgrund ihres beschränkten Verstandes und ihres minderwertigen Körperbaus untertan“.

Und jetzt im Ernst: Das Wort „Partnerschaft“ ist von „Parität“, also „Gleichberechtigung“ bzw. „Gleichstellung“ abgeleitet. Darauf und nur darauf kann eine echte Partnerschaft basieren. Eine funktionierende Partnerschaft braucht also keine Hierarchiestrukturen.

Freilich, auch in einer hervorragend funktionierenden Beziehung sind sich die Partner in so mancher Hinsicht unter- bzw. überlegen. Du hast noch nie meinen Freund kochen und mich einen Autoreifen wechseln gesehen, oder? Ich schraube seelenruhig an meinem Computer (Kabel in der Steckdose) - mein Freund kriegt schon beim Wechsel einer Glühbirne (bei abgeschalteter Sicherung) einen Stromschlag. Das hat aber nix mit Hierarchien zu tun.

Natürlich hat der Mann auch heutzutage in einer Beziehung etwas zu sagen, allerdings a) nicht immer das letzte Wort und b) die heutigen Beziehungen unterscheiden sich gewaltig von denen vor, na sagen wir, 100, 200, 300 Jahren. Damals waren Frauen schon dadurch, daß sie - wenn überhaupt - maximal eine „Schule für höhere Töchter“, in der Sticken, Kochen & Co. gelehrt wurden, absolviert haben, auf einen Ernährer angewiesen. Schlag heutzutage einer Rechtsanwältin, Ärztin oder einer anderen Akademikerin vor, sie soll gefälligst zu Hause bleiben, Socken stopfen und für ein warmes Mahl sorgen: die Dame wird Dich höchstwahrscheinlich aus vollem Herzen auslachen.

Übrigens hier noch ein höchst amüsanter Link zum Thema:

http://www.echtbloed.purespace.de/texte_zusammenlebe…

So long

Tessa

Hi,
meine Meinung dazu ist, dass es in Beziehungen grundsätzlich keine Hierachien geben soll. Es ist schon schlimm genug dass es das sehr oft im Job gibt.

Jeder Partner sollte gleichberechtigt sein und Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Männer und Frauen sind natürlich verschieden und können sich bei entsprechender Toleranz gut ergänzen. Sehr oft denken Männer immer noch in den alten Strukturen, dass soll sich „Frau“ aber nicht gefallen lassen.
Ich lebe in einer gleichberechtigten Partnerschaft, es ist also möglich.
Gruss Phyllis

Re: Prima Link :wink:

Übrigens hier noch ein höchst amüsanter Link zum Thema:

http://www.echtbloed.purespace.de/texte_zusammenlebe…

Besonders gut sind die ehelichen Pflichten, hab ich echt noch was gelernt.
*feix*
Rainer

einfach scheußlich
wer schreibt bloß solchen Unsinn, frage ich mich.
Manche Frauen haben handfeste Probleme, wenn ihre Männer nicht nur doof wie Affen sind, sich auch noch wie arrogante Paviane benehmen. Ich kenne ein paar Frauen, die nach 10 Jahren Ehe sich mit Depressionen herumschlagen, die durch dieses Master-Slave-Getue von den Ehemänner mitverursacht wurde.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es in unserer Ehe immer ein oben und unten gibt. Da wechseln wir uns ab. Nicht bewußt. Aber das Gute an der Partnerschaft ist doch, dass man sich auf einander verlassen kann. So übernehmen wir abwechselnd das Steuerrad, je nach Fähigkeiten und Fitness.

Leider gibt es Männer, die um ihr Ansehen fürchten, wenn sie sich einer Frau unterordnen müssen, und sei es nur in einer Situationen.
Und das nervt mich dann an diese Typen (ich kenne es vom Berufsleben her): lieber treffen sie eine Fehlentscheidung, und geben eine Überforderung nicht zu, als dass sie eine kompetente Frau ans Ruder lassen. Das zeugt für mich von Infantilität und Ignoranz.
Claudia

Wer hat sich schon einmal mit dem Thema „Gibt es in der
Partnerschaft grundsätzlich eine Hirarchie“ beschäftigt?

Mir ist die These untergekommen, daß Männer Frauen
grundsätzlich überlegen sind.

Hallo!
Üben Frauen einen typischen Männerberuf aus, sind sie meistens besser als die Männer.
Werden irgendwo nach Abschluß einer Handwerksprüfung die Besten geehrt, sind dies meist Frauen.

Als erster Gedanke ist mir durch den Kopf geschossen, daß das
in der heutigen Zeit ja wohl kaum noch Realität sein kann.
Es gibt zwar Bereiche, in denen der eine dem Anderen überlegen
sein kann, aber eine solche Aussage grundsätzlich zu tätigen
und daraus abzuleiten, daß der Mann in der Beziehung
letztendlich auch das Sagen hat, kann das denn heutzutage noch
sein?

In der Ehe hat der Mann die größte Klappe nach außen, die Frau aber intern das Sagen. Das fängt mit seinen Socken an und hört beim Hauskauf auf. Kauft sich ein Ehepaar ein Haus, hat immer die Frau das letzte Wort.

Nichtsdestotrotz interessiert es mich sehr, wie die Realität
heute gelebt wird, hat der Mann es letztenendes doch zu sagen?
Klaffen unsere Ansprüche an uns selbst und die gelebte
Realität vielleicht doch auseinander?

Vor einigen Generationen mag das so gewesen sein, daß der Mann das Sagen hatte. Heute ist der Mann ein Waschlappen.

Über Beiträge hierzu würde ich mich sehr freuen!

M.B.

Oder er ist doch klüger, weil er nachgibt!!

Jetzt beleidigst Du aber die Affen!
Hi Claudia,

auch mir ist das Pavian-Getue mancher Vertreter des „starken“ Geschlechts durchaus bekannt (schließlich ist meine Frau Mama von solcher Paviane dreimal glücklich geschieden).

Manche Frauen haben handfeste Probleme, wenn ihre Männer nicht
nur doof wie Affen sind, sich auch noch wie arrogante Paviane
benehmen.

Die Probleme sind offensichtlich selbstgemacht! Natürlich kenne ich die Situation der von Dir erwähnten Frauen nicht, allerdings frage ich mich immer wieder, warum manche lieber jahrelang leiden und wegen der Depressionen womöglich - um Schlimmeres zu verhindern - in der Psychiatrie landen, als so einem Typen einen Tritt in den Hintern zu geben.

Du tust geradezu so, als ob Frauen vom Hause aus zum Märtyrer-Dasein verpflichtet wären. Ich kenne auch junge Frauen, die ihren tyrannischen Mann geradezu anbeten und nach dem Motto vorgehen: „selbstverständlich stehe ich auch mit Lungenentzündung, 40° Fieber und einem Baby im Bauch um drei Uhr morgens auf und koche Dir einen Pudding, wenn es Dich nach der Zechtour mit Deinen Kumpels danach gelüstet, mein Herr und Meister“. Also bitte!!!

Ich will es jetzt keinesfalls verallgemeinern (der Psychoterror geht durch alle Gesellschaftsschichten), allerdings durfte ich im Krankenhaus allzuoft festgestellen, daß es meistens Frauen trifft, die zu früh geheiratet und Kinder bekommen haben, über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen und eine konservative Erziehung genossen haben („ein Mädchen hat hübsch brav zu sein und nur zu antworten, wenn es gefragt wird…“).

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es in unserer Ehe
immer ein oben und unten gibt. Da wechseln wir uns ab. Nicht
bewußt. Aber das Gute an der Partnerschaft ist doch, dass man
sich auf einander verlassen kann. So übernehmen wir
abwechselnd das Steuerrad, je nach Fähigkeiten und Fitness.

Nichts anderes habe ich unter „Zu oft in der Bibel geblättert?“ geschrieben.

Leider gibt es Männer, die um ihr Ansehen fürchten, wenn sie
sich einer Frau unterordnen müssen, und sei es nur in einer
Situationen.
Und das nervt mich dann an diese Typen (ich kenne es vom
Berufsleben her): lieber treffen sie eine Fehlentscheidung,
und geben eine Überforderung nicht zu, als dass sie eine
kompetente Frau ans Ruder lassen. Das zeugt für mich von
Infantilität und Ignoranz.

Das klingt a) recht verbittert und b) stimmt nicht ganz. Ich habe momentan acht Männer unter meinem Kommando; darunter auch einige, die erheblich älter sind als ich. Die Herren haben keinerlei Probleme, auch mal eine - auch jüngere - Kollegin um Rat zu fragen oder ein Projekt gemeinsam durchzuziehen. Übrigens: nur einer dieser Herren steht auf Männer.

So long

Tessa

PS.

wer schreibt bloß solchen Unsinn, frage ich mich.

Du solltest nicht alles soooooooo ernst nehmen.

1 Like

Hallo!
Ich denke, dass es in der Praxis so ist wie in einer Aktiengesellschaft: Der Aufsichtsrat (Mann) leitet theoretisch die Geschäftspolitik, der Vorstand (Frau) aber führt die eigentlichen Geschäfte und hat daher de facto die Macht. Nach meiner Meinung ist es in der Praxis so, dass kluge Frauen ihren Männern die Illusion lassen, bestimmen zu dürfen, in Wahrheit aber selbst den Kurs vorgeben.
Oder wie Kishon mal schrieb: In meiner Ehe entscheide ich die wichtigen Fragen, z.B. unsere Haltung in der UNO, während meine Frau den Kleinkram entscheidet, z.b. wofür unser Geld ausgegeben wird.
frank :smile:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

In der Ehe hat der Mann die größte Klappe nach außen, die Frau
aber intern das Sagen. Das fängt mit seinen Socken an und hört
beim Hauskauf auf. Kauft sich ein Ehepaar ein Haus, hat immer
die Frau das letzte Wort.

Das deckt sich, was mal ein Bekannter von mir gesagt hat. Er arbeitet nebenberuflich als Verkäufer von Wintergärten, Fenstern usw.
Der sagte mal, "… wenn ein (Ehe)paar bei mir steht, sich beraten läßt und noch nicht ganz schlüssig ist, was und wie und ob überhaupt usw., so muß ich auf die Frau einreden. Die Männer würden am liebsten gleich unterschreiben. … "

So long

Tom

Naturgesetze!
Ja siehst Du, es gibt Naturgesetze, die unabänderlich sind. Da spielt es keine Rolle was wir heute für einen Tag haben. Oben ist oben und unten ist unten. Links ist links und rechts ist rechts.
Daraus wiederum, kannst Du ableiten, daß ein Mann ein Mann ist und eine Frau eine Frau ist. Frau gebärt Kinder, Mann holt Essen.
Das bedeutet nicht, daß irgendjemand schlecht oder gut ist, unterlegen oder überlegen. Das eine gibt es nicht ohne das andere und eine Diskussion darüber, zeigt nur die sittliche Unreife!
Kannst Du das nachvollziehen. Ich hoffe ich habe das einleuchtend erklärt.

Hallo,

ich kann dir nur zustimmen.
Bei uns hat sich eingebürgert, das jeder für bestimmte Bereiche zuständig ist. Da hat er dann auch mehr zu sagen. Mein Freund kann sich die Küche in der er kochen wird natürlich selber aussuchen. Aber es muss schon eine sein, die mir auch ein bisschen gefällt. Mein Auto kaufe ich natürlich selbst. Da er nicht so Interesse daran hat, bestimme ich Tapeten und Bodenbeläge bei der Renovierung.

Insgesamt muss man sich halt zusammenraufen…

Tschüß

Christel