Hirschkeule und Frischlingkeule

Hallo!

Ich habe hier eine Damhirschkeule und eine Frischlingskeule im Gefrierfach, beide nicht entbeint.

Nun bitte ich um Rat, was tun.

Eines davon möchte ich gerne Heiligabend zubereiten, aber wie?

Beide Keulen haben ca 1,5-2 Kilo.

Muss ich spicken??
Wie lange im Ofen braten- vorzugsweise Niedrigtemperatur.
So in der Art morgens rein, dann runterdrehen, Skifahren gehen und abends raus.

Vom Beizen halte ich nur etwas, wenn es wirklich nötig ist, dieses Fleisch dürfte zart genug sein und auch genügend Eigengeschmack haben.
Oder doch beizen?

Eines von beiden würde ich evtl auch gerne für´s Gulasch verwenden und dann portionsweise einfrieren.

Was würdet Ihr machen, wenn Ihr diese beiden Keulen hättet??

Grüße,
Zahira

Hallo,

ich würde auf jeden Fall beizen, Keule ist reines Muskelfleisch. Ich kann mir nicht vorstellen dass dieses zart ist. Ihr dürft mich gerne korrigieren.

Und spicken oder in Speck einrollen damit es nicht zu trocken wird. Ich spicke meistens.

Niedriggaren kenn ich mich leider nicht so aus. Da kommen sicher noch andere Antworten, die werde ich mir dann auch mal genauer ansehen, man lernt nie aus.

Gulasch, warum nicht? Hab ich auch schon gemacht.

Gruß
Kati

Hallo, Kati!

„Hirschkeule“ kann außerordentlich zart und genauso sehr fest sein - je nachdem wie alt das erlegte Stück war. Von einem Rotwild-Kalb und einem Rotwild-Schmaltier oder Spießer ist das Fleisch zart wie nur! Ist es aber von einem alten Hirsch, dann…na ja! Und wenn`s dann noch ein Brunfthirsch ist - lieber Hände weg, finde ich!

Beizen und Gulasch finde ich bei einem jungen Stück eine absolute Sünde.

An Zahiras Stelle würde ich die Hirschkeule vom Knochen lösen - ich entferne dabei übrigens auch die Lymphdrüse.Den Knochen dann klein hacken und mit den Sehnen,sehnigem Fleisch einen Fond machen, den verwendet man dann als Wildsauce nach dem Braten des Fleisches.

LG
Annemarie

2 Like

Hallo Zahira,

ich würde die Dammwildkeule als Braten zubereiten und die Wildschweinkeule zu Gulasch verarbeiten.

Zu Wildgulasch passt übrigens ein herzhafter Schuß Madeira…

Die Dammkeule brauchst du weder zu beizen noch spicken!

Im Gegenteil: das Dammaroma ist so fein, das beizen oder spicken den Geschmack nur verfälscht! Das wäre wirklich Sünde…!

Die Keule muß ganz auftauen und wird dann gewürzt und von allen Seiten scharf angebraten.
Den offenen Bräter bei 130°C in den Backofen - für 30 Minuten.

Dann für 3,5 Stunden bei 80°C fertiggaren.
Vor dem Herausnehmen die Kerntemperatur des Fleisches prüfen.
Sie sollte mindestens 70°C betragen.

Das Fleisch wird wunderbar zart und würzig sein…

Da du mit dieser Methode keine Sauce bekommst, ist es ratsam eine Sauce gleich zu Beginn mit vorzubereiten:

1 gr. Zwiebel feingehackt
3 EL Wein, Madeira oder ähnlichen Dessertwein
1 TL Preiselbeeren, eingelegte
1 TL Gelee, Johannisbeergelee
200 ml Wildfond, dunklen
1 TL Speisestärke
Salz und Pfeffer, aus der Pfeffermühle
Majoran oder Wildkräutermischung

Zubereitung:

Die Zwiebel im heißen Bratfett (vom anbraten) bräunen.
Den kalten Fond mit dem Wein und den Preiselbeeren mischen. Johannisbeergelee und Speisestärke unterrühren und damit die Zwiebel ablöschen.
Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren aufkochen.
Majoran oder Kräuter zugeben und die Soße mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Guten Appetit
wünscht Yvisa

HAllo Yvisa,

Hallo Zahira,

ich würde die Dammwildkeule als Braten zubereiten und die
Wildschweinkeule zu Gulasch verarbeiten.

So rum hatte ich es auch angedacht-wobei mich der Kommentar der Jägerin unten angeregt hat, vielleicht auch den Frischling als Braten zuzubereiten.

Zu Wildgulasch passt übrigens ein herzhafter Schuß Madeira…

Die Dammkeule brauchst du weder zu beizen noch spicken!

Im Gegenteil: das Dammaroma ist so fein, das beizen oder
spicken den Geschmack nur verfälscht! Das wäre wirklich
Sünde…!

Danke für die Rückversicherung.
Ich versuche gerne ohne beizen und spicken auszukommen, eben aus genau dem Grund.

Die Keule muß ganz auftauen und wird dann gewürzt und von
allen Seiten scharf angebraten.
Den offenen Bräter bei 130°C in den Backofen - für 30 Minuten.

Dann für 3,5 Stunden bei 80°C fertiggaren.
Vor dem Herausnehmen die Kerntemperatur des Fleisches prüfen.
Sie sollte mindestens 70°C betragen.

Nun ftga eich mich, ob bei 80 Grad viel schief gehen kann, wenn es auch 5-6 Stunden werden.
Oder dann lieber noch etwas niedrigere Temperatur…?

Muss mir noch was einfallen lassen, in was für einem Riesengerät ich diese große Keule anbrate.

Aber auch da habe ich ja unten schin einen Tipp bekommen, entbeinen, und dann auch gleich den Fond davon bereiten, auch den kann ich ja stundenlang köcheln lassen.

Das Fleisch wird wunderbar zart und würzig sein…

Den Fond kann ich am Ende zur Hilfe nehmen, und darin, oder mit im Bräter ein paar Gemüsestücke/Zwiebel mitgaren, und ja, dann mit (selbstgesammelten :smile: ) Preiselbeeren und ein wenig Kräutern abschmecken.

So mach ich es.

Wenn noch Du oder jemand anders kurz rückmelden mag, ob längeres Niedriggaren ein Problem sein könnte wäre das Weihnachtsmenü fertig.

Vielen Dank für die Hilfe!

Wünsche ebenfalls ein gutes Weihnachtsgeschlemme!

Zahira

Hallo Annemarie!

Hallo, Kati!

„Hirschkeule“ kann außerordentlich zart und genauso sehr fest
sein - je nachdem wie alt das erlegte Stück war. Von einem
Rotwild-Kalb und einem Rotwild-Schmaltier oder Spießer ist das
Fleisch zart wie nur! Ist es aber von einem alten Hirsch,
dann…na ja! Und wenn`s dann noch ein Brunfthirsch ist -
lieber Hände weg, finde ich!

Ja, die Jägerfreundin hätte mir auch ein zähes altes Brunfthirschstück nicht gegeben, sie sagte auch, es wäre zart.

Beizen und Gulasch finde ich bei einem jungen Stück eine
absolute Sünde.

Hm, ich ja eigentlich ersteres auch, aber die Frischlingskeule ist riesig, dachte, als Gulasch in Portionen hab eich öfter was davon.
Aber hast ja Recht.
Vielleicht entbeine ich sie und mache einen Braten und Gulasch.

An Zahiras Stelle würde ich die Hirschkeule vom Knochen lösen

  • ich entferne dabei übrigens auch die Lymphdrüse.Den Knochen
    dann klein hacken und mit den Sehnen,sehnigem Fleisch einen
    Fond machen, den verwendet man dann als Wildsauce nach dem
    Braten des Fleisches.

Supertipp!
Mach ich!!
Danke!!!

Grüße,
Zahira

Hallo,

ich würde die Dammwildkeule als Braten zubereiten und die
Wildschweinkeule zu Gulasch verarbeiten.

So rum hatte ich es auch angedacht-wobei mich der Kommentar
der Jägerin unten angeregt hat, vielleicht auch den Frischling
als Braten zuzubereiten.

Natürlich kannst du auch beides zu Braten verarbeiten. Es hörte sich so an, als sollte eines von beiden auf jeden Fall zu Gulasch verarbeitet werden.
Und für Gulasch würde ich auf keinen Fall die Dammkeule verwenden…

Nun ftga eich mich, ob bei 80 Grad viel schief gehen kann,
wenn es auch 5-6 Stunden werden.

Eigentlich nicht…
Mit viel Pech wird das Fleisch etwas trocken, mehr kann aber nicht passieren…

Oder dann lieber noch etwas niedrigere Temperatur…?

Wild muß unbedingt eine Kerntemperatur von mindestens 70°C erreichen, es dürfen auch 80°C sein. Auf keinen Fall unter 70°C! Daher empfehle ich nicht, die Temperatur abzusenken.

Muss mir noch was einfallen lassen, in was für einem
Riesengerät ich diese große Keule anbrate.

In einem Bräter?

Aber auch da habe ich ja unten schin einen Tipp bekommen,
entbeinen, und dann auch gleich den Fond davon bereiten, auch
den kann ich ja stundenlang köcheln lassen.

Viel Spaß beim Fond bereiten - es braucht einige Stunden ihn zuzubereiten.
Ich würde ihn allerdings nicht unbeaufsichtigt über Stunden köcheln lassen! Wenn er zu stark einkocht, ist er hinüber…
Wenn du keine Zeit hast dabei zu sein, dann würde ich lieber Fond fertig kaufen…

Den Fond kann ich am Ende zur Hilfe nehmen, und darin, oder
mit im Bräter ein paar Gemüsestücke/Zwiebel mitgaren, und ja,
dann mit (selbstgesammelten :smile: ) Preiselbeeren und ein wenig
Kräutern abschmecken.

So mach ich es.

Dann wünsche ich viel Erfolg…

Wenn noch Du oder jemand anders kurz rückmelden mag, ob
längeres Niedriggaren ein Problem sein könnte wäre das
Weihnachtsmenü fertig.

Ist hiermit geschehen…

Vielen Dank für die Hilfe!

Kein Problem - auch dir ein schönes Fest und ein wohlschmeckendes Menü…

Es grüßt
Yvisa

Vielen Dank noch einmal, Yvisa, für Deine Hilfe, die mir eine war!!

Grüße von
Zahira

1 Like

Weiss ja nicht, ob Du hier unten noch liest:

HAbe mich an Deinen Vorgaben entlang gehangelt- das Ergebnis war perfekt!!!

Und habe dabei festgestellt, dass man Zeit/Temperatur bestens variieren kann, je nach vorhandener Zeit.

So habe ich es ein klien wenig länger bei 130 Grad gelassen, und dann auf 80 Grad runter, und den Braten bis zum Essen, waren noch etwa 3 Stunden, drinnen gelassen.
Es scheint tatsächlich da nicht um eine halbe Stunde mehr oder weniger zu gehen.

Und ich habe festgestellt, was ich vorher schon für mich wusste, dass ich kein Imofenthermometer brauche, sondern nur mein feeling.

Der Braten war butterweich, so zart, dass selbst der Teenager nichts zu maulen hatte…

Ach ja, und ich habe das Ganze mit Suppengemüse und etwas Flüssigkeit versehen, die Soße war ganz ohne Fond sehr schmackhaft!

Herzlichen Dank noch einmal für die Orientierungshilfe!

Viele Grüße,
Zahira