Hobby-Tischlerei 'Kundenanzahl?'

Hallo zusammen,

als Hobby würde ich gerne etwas mit Holzbearbeitung machen. Aus Platzgründen kann ich mir jedoch keine eigene Werkstatt einrichten. Deshalb war ich auf der Suche nach einer Werkstatt/Tischlerei, wo man gegen einen Obolus die Geräte und Werkzeuge benutzen darf. Gibt es nicht (nur für KfZ-Bastler, aber nicht für Holzbearbeitung).

Nun hatte ich das einem Kollegen erzählt und er meinte, man könnte ja selber eine „Hobby“-Werkstatt aufmachen. Er hat ein paar Maschinen, die bei ihm auf dem Dachboden nur einstauben aber eigentlich noch gut in Schuss sind. Und bevor die da vor sich hinrosten kann man lieber sowas damit anstellen

Die Frage ist jetzt, wie könnte man abschätzen ob da Leute hinkommen würden/ das angenommen werden würde/ da Interesse besteht? Oder bin ich der einzige, der zu sowas Lust hätte, aber nicht die Möglichkeiten?

Wichtig ist vielleicht zu sagen, dass das wirklich nur als Hobby nebenbei sein soll. Ziel ist eigentlich, durch den zu entrichtenden Obolus für die Mitbenutzung Miete, Versicherung und sonstigen Kleinigkeiten zu bezahlen. (vielleicht als Verein oder sowas, das überlegen wir uns noch). Falls noch was überbleibt wäre es auch nicht schlimm, aber soll auf keinen Fall als Lebensgrundlage dienen, haben beide Vollzeitjobs. Aber wenn nun gar keiner kommt, wäre das halt ein bisschen teuer für ein Hobby.
Daher irgendwelche Tipps, wie man sowas abschätzen könnte?

Vielen Dank schonmal!

MfG

Hallo!

als Hobby würde ich gerne etwas mit Holzbearbeitung machen.
Deshalb war ich auf der Suche nach einer
Werkstatt/Tischlerei, wo man gegen einen Obolus die Geräte und
Werkzeuge benutzen darf. Gibt es nicht…

Kann es nicht geben. Jedenfalls nicht mit Maschinennutzung. Wer eine Werkstatt und Werkzeug besitzt und damit umzugehen versteht, weiß genau, warum er alles, was über einen Stahlhammer hinaus geht, niemals in Laienhände geben würde. Einem Laien sollte man nicht einmal einen Stechbeitel (rasiermesserscharf, präzise geschliffen und verträgt weder Berührung mit ungeeignetem Material noch Benutzung des ungeeigneten Hammers) überlassen, es sei denn, er zahlt den Neupreis als Miete. Mit Gewißheit ist das Werkzeug nach Nutzung durch Laienhände ruiniert. Geht es um Maschinennutzung, mußt du erst einmal einweisen, neben jeden Nutzer einen sachkundigen Aufpasser stellen und weil der nicht so schnell einschreiten kann, wie unbedarfte Leute Blödsinn anstellen, kannst du gleich einen Liniendienst zur Unfallchirurgie einrichten und einen Container zum Entsorgen der Maschinen bestellen. Außerdem beschäftigst du permanent einen Advokaten, der dich vor Schadenersatzansprüchen und Schlimmerem zu bewahren versucht.

Unter sachkundiger Anleitung und Aufsicht kann man Laien einen Arbeitsplatz mit einfachen Werkzeugen ohne maschinellen Antrieb überlassen. Selbst dabei wird es aufgrund fehlender handwerklicher Ausbildung, fehlenden Gefühls für Werkzeuge und Material zu Schäden und Verletzungen kommen.

Räumlichkeiten, Werkbänke, Werkzeuge, sachkundige Anleitung und Aufsicht kosten in jedem Fall mehr Geld, als die Sache jemals einbringt.

Es gab schon ungezählte Versuche, Werkstätten verschiedener Art gemeinschaftlich zu nutzen. So kamen schon Leute in Vereinen, Existenzgründerzentren und Hausgemeinschaften auf solche Ideen, die aber allesamt nach kurzer Zeit in gleicher Weise endeten (und neue Versuche werden ebenso enden): Nach kurzer Zeit war nur noch unbrauchbarer Plunder vorhanden. Maschinen ins eigene Bett gefahren, Fräser allesamt ausgebrochen, ausgeglüht und stumpf, Handwerkzeuge ruiniert oder einfach nur weg.

Was in sachkundigen Händen viele Jahre oder mehr als ein Berufsleben im Dauereinsatz hält, ist in Laienhänden schneller Schrott, als du begreifen kannst, was da vorgeht.

Gruß
Wolfgang