Hobbyzucht gibt es tatsächlich-jedenfalls bei uns

hallo,
was ist an einer "echten " hobby-zucht so verwerflich ?
selbst die rassekatzen sind bei uns auf dem grundstück frei!
und das sind immerhin so ca. 300 qm mit freiem zu-und ausgang.
gesteuert wird von uns. jede/r darf mal, wann es gefällt. es wird nicht gezwungen, nur des vermehrens willen. so haben wir es geschafft, dass unsere hündin in ihrem hobby-zucht-leben gerade erst einmal nachwuchs hatte - aber nur weil sie es gewollt hatte - und die kosten haben den nachwuchs überrollt - aber es hat spass gemacht. unsere nachwuchs-hündin darf auch nur, wenn es ihr gefällt - und bis das soweit ist …
wer weiss.
mit den katzen ist das ähnlich - nicht alle katzen lassen sich vom deck-kater so einfach belegen - unsere fiona hat da bestimmt schon so 10-15 anläufe verbraucht - und nichts war’s gewesen. unsere candy hat da etwas schneller reagiert - ergebnis siehe homepage.
wir produzieren nicht unendlich - was ist denn bei einer gelegenheit so verwerflich ?

viele grüße

manfred

Hallo,

ich finde an einer verantwortungsvollen Hobbyzucht überhaupt nichts verwerflich. Wenn alles seine Ordnung hat und man das ganze tatsächlich mit Leidenschaft tut, um die Rasse voranzubringen, hat da sicher kein ernsthafter Tierschützer ein Problem mit. Bestimmte Voraussetzungen sollten allerdings erfüllt sein, z.B.:

  • Papiere für die Welpen, Mitgliedschaft im Zuchtverband
  • nicht zu viele Würfe vom selben Muttertier
  • sinnvolle Verpaarungen, keine Qualzucht (Perser mit platter Nase usw.)
  • Sachkunde (Vermeidung von erblichen Defekten, vernünftige Ernährung)
  • Sozialisation der Welpen, Aufwachsen im Haushalt und nicht in der Scheune nebenan, Gewöhnung an Alltagssituationen schon vor dem Verkauf
  • Impfungen, tierärztliche Betreuung, Kennzeichnung
  • nicht zu frühe Abgabe der Welpen

Unter diesen Voraussetzungen bin ich total für die Hobbyzucht von Rassehunden und -katzen. In meiner Nachbarschaft ist eine vorbildliche Hobbyzüchterin von braunen Labradors und Britisch Kurzhaar Katzen, da kann sich jeder eine Scheibe von abschneiden. Es gibt gerade aktuell den 3. Wurf Labradors:

http://www.brown-bomber-labs.de

Gruß,

Myriam

Zucht? Warum?
Hallöchen zusammen!

Wenn alles seine Ordnung hat und man das
ganze tatsächlich mit Leidenschaft tut, um die Rasse
voranzubringen, hat da sicher kein ernsthafter Tierschützer
ein Problem mit.

Das würde ich so pauschal nicht sagen weils einfach nicht der Wahrheit entspricht.
Ich bin zB zur Zeit Gegen Zucht, insbesondere von Hunden und Katzen.
Warum? Ich bin einfach nicht der Meinung, dass man in Zeiten, wo die Tierheime förmlich überquellen nicht noch mehr Haustiere in die Welt setzen muss die dann a) indirekt dafür Sorgen, dass die Tierheime sich nicht leeren und b) möglichweise sogar direkt dafür, dass sie noch voller werden.
Es gibt genug Second-Hand-Tiere die auf eine Zweite Chance warten, die ihnen aber oft verwehrt wird.
Hinzu kommt bei mir (und ja, ich gebe zu das ist eine der extremeren Ansichten :wink: ) dass ich Haustierhaltung generell schwer gutheißen kann. Am Ende ist das alles ein großer Egoismus der die meisten Schoßtierchen unter unwürdigen Bedingungen dahin vegetieren lässt. Besonders bei Kleintieren und in der Aquaristik ist es teil haaresträubend was man da immer wieder zu sehen und hören bekommt. Und selbst wenn man auf artgerechte Haltung achtet ist das quasi kaum möglich. Deshalb käme für mich persönlich nur die Aufnahme von Tieren aus einem Tierheim oder anderen Tierschutzorgas in Frage, weil ich da mit ruhigen Gewissen davon ausgehen kann, dass es ihnen bei mir 1000mal besser geht als abgeschoben in einem Käfig zu verkümmern. Und diese Tiere sind nun schon mal da…für mich sollen aber definitiv keine Haustiere in die Welt gesetzt werden, lieber würde ich verzichten.

Es ist im übrigen nicht so, dass ich damit alle Züchter schwerst verurteilen und angreifen will. Das ist meine Meinung, und ich fänd es klasse wenn die meisten anderen diese ebenfalls verträten. Aber das ist utopisch. Meine Mutter hat einen Hund vom Züchter, was ich sehr traurig finde, aber ich würde ihr dafür nicht den Kopf abreißen. Ich bin sogar selbst zum Züchter um mich zu überzeugen, dass das wenigstens ener der verantwortungsvollen Sorte ist, also ZB schon seit Jahren auf bestimmte Rassetrends (Schäfi…die Rückenproblematik usw) verzichtet, seine Tiere gut hält, gut sozialisiert, nicht zu oft zulässt usw… sowas kann ich zwar nicht gutheißen aber zumindest tolerieren

lieben gruß
aj

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Ich bin zB zur Zeit Gegen Zucht, insbesondere von Hunden und
Katzen.
Warum? Ich bin einfach nicht der Meinung, dass man in Zeiten,
wo die Tierheime förmlich überquellen nicht noch mehr
Haustiere in die Welt setzen muss die dann a) indirekt dafür
Sorgen, dass die Tierheime sich nicht leeren und b)
möglichweise sogar direkt dafür, dass sie noch voller werden.

Alles gute Argumente, aber die Praxis im Tierschutz zeigt, dass sich die Menge der Leute, die ein Tier vom Tierschutz nehmen wollen/können nur zu einem geringen Teil mit denen überschneidet, die ein Tier vom Züchter wollen.

Es gibt eine große Anzahl von Menschen, die ich als ungeeignet für ein Tier aus dem Tierschutz bezeichnen würde. Dafür gibt es verschiedene Gründe: absolutes Festgelegtsein auf eine bestimmte Rasse, Geltungssucht, Unfähigkeit mit den Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, die sich bei einem Second-Hand-Tier oder Tier unbekannter Herkunft zwangsläufig ergeben, vielleicht möchten sie auch selbst züchten und oder ausstellen und brauchen ein Tier mit Papieren, usw.

Ich mache diesen Menschen auch keinen Vorwurf, es mag halt nicht jeder die Katze im Sack kaufen. Und wenn man sie überredet und sie nehmen doch ein Tierschutztier, dann wird jede kleine Schwierigkeit darauf zurückgeführt, dass das Tier aus dem Tierschutz kommt. So hat keine Seite irgendwie Spaß.

Wem ich aber deutliche Vorwürfe mache, sind die Vermehrer aus Gewinnstreben, den „Hobbyzüchtern“ ohne Papiere und ohne Sinn und Verstand und den ahnungslosen Idioten die ihre Katzen unkastriert rumlaufen lassen. Außerdem den Leuten, die von solchen Menschen Tiere kaufen, teils aus Geiz (Golden Retriever ganz günstig aus dem Kofferraum - ein echtes Schnäppchen!), teils aus falsch verstandener Tierliebe (Die armen Hundchen auf dem Markt in Belgien!!!).

Mit den verantwortungsvollen Züchtern und den Tierheimen ist es so ähnlich wie mit den Knallern an Silvester: wenn man auf das Feuerwerk verzichten würde, gäbe es in Afrika nicht weniger verhungernde Kinder. Genauso würden die Tierheime nicht weniger überquellen, wenn es keine verantwortungsvolle und korrekte Zucht mehr gäbe. Ein verantwortungsvoller Züchter hat vielleicht 5-10 Tiere im Jahr zu veräußern, für die es i.d.R. Voranmeldungen gibt. Muss ein Tier wegen Scheidung o.ä. sein Zuhause verlieren, kümmert sich ein guter Züchter um die Vermittlung. Ja, es gibt auch Rassetiere im Tierheim, aber wieviele davon kommen aus einer wirklich guten Zucht? Das sind im Vergleich wenige.

Es gibt im Tierschutz verdammt viel zu tun und man kann nicht an allen Fronten kämpfen. Daher halte ich es für sinnvoll, sich gegen die Praktiken zu wenden, die den meisten negativen Einfluss haben, und meiner Ansicht nach kommen die wirklich guten Züchter auf der Liste derjenigen, die zum Elend der überzähligen Tierheimtiere beitragen, ziemlich weit unten.

Gruß,

Myriam

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Hallöchen!

Es gibt eine große Anzahl von Menschen, die ich als ungeeignet
für ein Tier aus dem Tierschutz bezeichnen würde. Dafür gibt
es verschiedene Gründe: absolutes Festgelegtsein auf eine
bestimmte Rasse, Geltungssucht, Unfähigkeit mit den
Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, die sich bei einem
Second-Hand-Tier oder Tier unbekannter Herkunft zwangsläufig
ergeben, vielleicht möchten sie auch selbst züchten und oder
ausstellen und brauchen ein Tier mit Papieren, usw.

Ja, da hast du ein paar der wichtigsten Argumente aufgeboten (wobei das mit dem selbstzüchten ja wegfallen würde wenn man gegen Zucht ist :wink: )
Bei Meiner Mutter griff das Argument, eben eine bestimmte Rasse zu wollen gekoppelt mit dem, gerne einen Welpen im Haus zu haben (dieses wichtige Argument hast du vergessen *g*). Ich hab versucht diesen Ansprüchen entsprechend was zu finden, aber das ist natürlich quasi unmöglich. Daher habe ich sie dann eben wenigstens dazu „verdonnert“ bei einem richtigen (im sinne von vernünftig) Züchter zu schauen und eben dann mehr Geld einzuplanen.
Das man bei aus dem Heim natürlich auch echte Problemfälle hat, ist natürlich Fakt. Aber ich halte das auch für ein großes Vorurteil leider. Ich kenne viele die glauben jeder Hund im Tierheim wäre ein Problemfall…dabei trifft das nicht mal auf den Großteil zu. Ich sehe eher auch einen Vorteil darin, dass man zum Teil schon erwachsene Tiere mit gefestigtem Charakter bekommen kann und so genau schauen kann welches Tier am besten zu einem selbst passt. Man muss ja nicht unbedingt das verstörte Tier in der hintersten Box nehmen wenn man es sich nicht zutraut.

Es gibt im Tierschutz verdammt viel zu tun und man kann nicht
an allen Fronten kämpfen. Daher halte ich es für sinnvoll,
sich gegen die Praktiken zu wenden, die den meisten negativen
Einfluss haben, und meiner Ansicht nach kommen die wirklich
guten Züchter auf der Liste derjenigen, die zum Elend der
überzähligen Tierheimtiere beitragen, ziemlich weit unten.

Da stimme ich dir zu, und aus diesem Grund kann ich diesen Züchtern (die leider in der Masse an Pseudo-Züchtern und Profitgeilen etwas unter gehen) auch eine gewisse Toleranz, wenn auch bereits genannten Gründen meiner persönlichen Ansichten keine Akzeptanz, entgegenbringen :wink:

gruß
aj

Hobby: Zucht
Hallo!

Das Hobby ist die Katzenzucht. Oder Hunde, oder…

Beid en meisten beginnt es, daß man man von der „schönen Katze“ mal Babys haben möchte. So entsteht ein Hobby. Zu dem auch die Ausstellung gehört, die Genetik, das Tier selbst… Ein ordentlicher Züchter beschäftigt sich mit allem, nicht nur mit dem Vermehren.

Aber: ein Hobby kostet Geld. Auch das Züchten von Tieren. Damit kann man kein Geld verdienen, auch wenn es manche meinen.
„600,- € für ein Katzenkind $$$$$$$…“. Aber was davor schon investiert/ausgegeben wurde, sieht niemand. Das der Deckkater 500,- € mindestens kostet, x km weit weg wohnt…

Aber das weiß niemand, der sich damit noch nicht beschäftigt hat. Und es ist auch müßig, es jemandem zu erklären.
Natürlich kann eine Kätzin mit einem Kater einen Wurf hübscher Babys haben. Aber ohne sie registrieren zu lassen, macht es schwerlich Sinn.
Ich spreche da nur von Rassekatzen. Oder Hunden. Oder…

Gruß
Carmen

Verwerflich ist nur, dass die Tierheime schon übervoll sind mit Hunden und Katzen und man Katzenwelpen an jeder Ecke hinterhergeschmissen bekommt.

An einer echten Hobbyzucht ist gar nichts verwerflich, es wird nur immer gern die Moralkeule geschwungen. Grundsätzlich haben wir die Erfahrung gemacht, dass Leute die Katzen für 500€ oder auch für 5000€ suchen, nicht die typischen Tierheimkatzenabnehmer sind. Das ist ja der Punkt. Und ich kenne auch keinen, der freiwillig sein Siam katzenbaby abgibt nachdem er 500€ dafür bezahlt hat, sorry- das hab ich noch nicht erlebt. Also nicht verrückt machen lassen. Wenn die eigenen Intuition einem zur Hobbyzucht gebracht hat, dann soll das auch so sein, und Negativlinge hat´s schon immer gegeben, die sterben auch nie aus, wäre ja auch langweilig :slight_smile: