Hallo Lawrence!
Warum fehlt in der Steigerungsform „höher“ plötzlich das „c“
aus hoch?
Die Frage ist eher: Was hat das c in hoch zu suchen? Denn auch bei der Deklination fällt es weg: Hohe Berge.
Der Stamm des Wortes ist hoh- mit langem o. Früher (ahd./mhd.) hat man das h in jedem Fall mitgesprochen, es klang wohl eher wie ch. Später (nhd.) wurde es dann im Auslaut zu dem ch, das wir heute noch haben (ih > ich, naht > nacht, rihten > richten), während es im Anlaut als h erhalten blieb, wobei es nur am Wortanfang ausgesprochen wird (bei »hohe« oder »früh« ist kein h zu hören).
Daraus resultiert hôh > hoch, hôhe > hohe, hoeher > höher, der hoehste > der höchste.
Bei anderen Adjektiven tritt dieses Phänomen nicht auf (z.B. früh - früher), da dort das h erst später hineingeschrieben wurde, um die Vokallänge zu kennzeichnen. Im Mhd. wurde Länge noch durch den Vokal gekennzeichnet (friu - friuer; wäre das ü kurz, so hätte man ü geschrieben).
Mir ist es auch so, als würden viele Leute tatsächlich im
allgemeinen Sprachgebrauch von „hochen Bergen“ sprechen und
davon, einer sei „auf der Höche der Zeit.“
Das kommt in einigen Dialekten vor (es ist damit näher am Mhd., ich nehme also insbesondere an, dass man in Siebenbürgen so spricht), aber in der Standardsprache ist es nicht vorgesehen, das h in der Wortmitte auszusprechen.
Liebe Grüße
Immo