Hoch oder Tief ?

Hi,

meine Frau und ich haben eine ‚Streitfrage‘, die wir leider allein nicht klären können. Möglicherweise habe ich ja Glück im Forum.

Fakt: Es weht kein Wind. Wir sehen Rauch aus einem Schornstein aufsteigen. Einmal geht er senkrecht hoch und beim anderen Mal, ist er fast waagerecht zum Horizont.

Ich behaupte, wenn der Rauch waagerecht ist, haben wir hohen Luftdruck und wenn er senkrecht aufsteigt, haben wir tiefen Druck. Als Begründung erkläre ich meiner Frau, der hohe Druck drückt den Rauch runter.

Meine Frau sagt, bulls…, genau das Gegenteil ist der Fall !

Wer hat recht ??

Schon jetzt besten Dank für eine freundliche Antwort.

Hi ye olde,

meine Frau und ich haben eine ‚Streitfrage‘, die wir leider
allein nicht klären können. Möglicherweise habe ich ja Glück
im Forum.

das ist ja mal ein gutes Thema für einen „Ehestreit“ - nicht Putzen oder anderes üble Zeug.

Fakt: Es weht kein Wind. Wir sehen Rauch aus einem Schornstein
aufsteigen. Einmal geht er senkrecht hoch und beim anderen
Mal, ist er fast waagerecht zum Horizont.

Bei Windstille, und nur bei Windstille steigt der Rauch erst mal senkrecht nach oben. Nach nicht allzulanger Zeit nimmt er dann die Umgebungstemperatur an und steigt nicht weiter.

Was dazu kommt: Gerade im Winter bilden sich häufig Inversionswetterlagen. Das heißt, dass die Luft nicht wie gewöhnlich nach oben hin kälter wird, sondern dass eine wärmere Schicht über einer kälteren liegt. Gerade bei Nebel kann man das gut beobachten, im Tal ist es trübe, auf den Gipfeln scheint die Sonne.

Häufig ist diese kalte Schicht nur einige Meter dick. Wenn Rauch die Grenze erreicht, kann er nicht weiter steigen.

Ich behaupte, wenn der Rauch waagerecht ist, haben wir hohen
Luftdruck und wenn er senkrecht aufsteigt, haben wir tiefen
Druck. Als Begründung erkläre ich meiner Frau, der hohe Druck
drückt den Rauch runter.

Vom Ergebnis her richtig, aber die Begründung ist sowas von daneben.

Der Druck selbst drückt ja nicht von oben, sondern gleichmäßig von allen Seiten. Also auch durch die Türritzen von unten in den Ofen usw.

Allerdings bilden sich in Hockdruckgebieten (im Winter) häufig die genannten Inversionen aus. In Tiefdruckgebieten steigt die Luft hingegen auf, sodass sich keine stabilen Luftschichten ausbilden. Allerdings ist es nur im Auge des Tiefs windstill, und da die Tiefs eher zum Wandern neigen, dauert diese Windstille selten länger als einige Stunden.

Meine Frau sagt, bulls…, genau das Gegenteil ist der Fall !

Wer hat recht ??

Ihr habt beide keine Ahnung, aber ich find’s schön, dass ihr solche Themen habt.

Schönen Abend noch, vielleicht mit 'ner Partie Schach? Zoelomat

Danke Zoelomat,

aber jetzt sind wir noch immer nicht wirklich schlauer.

Verstehe ich dich richtig, so wie der Rauch aussieht kann man keine Aussagen über Luftdruücke machen. Ein waagerechter Rauch kann bei Hoch- und Tiefdruck entstehen und ein senkrechter ebenfalls ? Es ist ja nur die Kann-Frage, die uns quält :smile:)

Ich glaube meine Frau und ich werden uns doch lieber wieder mit Sudoku beschäftigen - aber das machen wir doch sowieso - und nur mit den ganz schweren aus der Schweiz !

Wer hat recht ??

Ich würde sagen: Weder noch.
Ob und wie weit der Rauch senkrecht nach oben steigt hängt in erster Linie von der Windgeschwindigkeit (je geringer desto besser) und der Temperatur ab (je niedriger desto besser) ab. Beides kann sowohl bei Tief- als auch Hochdruck eintreten.

vg,
d.

Danke Zoelomat,

aber jetzt sind wir noch immer nicht wirklich schlauer.

Verstehe ich dich richtig, so wie der Rauch aussieht kann man
keine Aussagen über Luftdruücke machen. Ein waagerechter Rauch
kann bei Hoch- und Tiefdruck entstehen und ein senkrechter
ebenfalls ? Es ist ja nur die Kann-Frage, die uns quält :smile:)

Generell muss man den Wind ausschließen. Alles von dir gefragte verstand ich so, dass Windstille herrscht, und darauf bezogen sich auch meine Antworten.

Bei Windstille steigt der Rauch nach oben, bis er sich mit der Umgebungsluft vermischt und dem leichten Luftzug der Windstille verfüchtigt. Oder er trifft auf eine Grenzschicht, über die er nicht hinauskann, und wird sichtbar vom leichten Luftzug verfrachtet.

Diese waagerechte Verfrachtung unter der Grenzschicht tritt meist bei Hochdrucklagen im Winter auf. Liegt aber nur indirekt am hohen Druck.

Ich glaube meine Frau und ich werden uns doch lieber wieder
mit Sudoku beschäftigen - aber das machen wir doch sowieso -
und nur mit den ganz schweren aus der Schweiz !

Dann viel Spaß, vielleicht liest man so schwieriges Zeugs wie Metereologie auch besser am Tage, Zoelomat

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[ot] Schweizer Sudoku
Moin, ye olde,

Verstehe ich dich richtig, so wie der Rauch aussieht kann man
keine Aussagen über Luftdruücke machen. Ein waagerechter Rauch
kann bei Hoch- und Tiefdruck entstehen und ein senkrechter
ebenfalls ?

Die Richtung der Rauchfahne hängt nur von der Windgeschwindigkeit ab. Ohne Wind steigt er senkrecht nach oben, mit Wind mehr oder weniger schräg bis flach, bei starkem Wind wird er so zerfleddert, dass fast beinahe nichts mehr zu sehen ist.

Zum [ot]: Aus welchem Verlag kommen die?

Gruß Ralf

Hallo!

Ob und wie weit der Rauch senkrecht nach oben steigt hängt in
erster Linie von der Windgeschwindigkeit (je geringer desto
besser) und der Temperatur ab (je niedriger desto besser) ab.

Es hängt weniger von der Temperatur selbst als vom Temperaturgradienten ab, dem so genannten „Temp“.

Hier ein Beispiel:
http://www.wetterzentrale.de/extern/fuchs/He04/Torn-…

Die blauen Linien geben die Temperatur an, die waagrechten weißen Linien die Höhe (eigentlich den Luftdruck, aber der hängt ja über einem bestimmten Ort vor allem von der Höhe ab). Die weiße Linie steht für die Lufttemperatur, die hellgraue Linie für die Taupunkttemperatur. Die roten Linien sind die so genannten Adiabaten. Nehmen wir an, der Rauch hat am Boden eine Temperatur von 30°C. Wir suchen die Isotherme für 30°C (blaue Linie) bei 1000 hPa Bodendruck. Der Rauch steigt auf und folgt der Adiabaten (rote Linie). Er „überquert“ mehrere Isothermen, d. h. er kühlt sich beim Aufsteigen ab. Bei ca. 670 hPa stößt er auf die weiße Linie, die die umgebungstemperatur markiert. Nun ist er genauso kalt wie die Luft um ihn herum. Er steigt nicht mehr weiter, sondern zerfließt. Genau an dieser Stellen befindet sich auch eine Inversion. Das erkennt man daran, dass die weiße Linie einen Knick nach rechts macht. Der Rauch klemmt an dieser Stelle also richtig fest. Sehen wird man davon allerdings vermutlich wenig, weil sich die Lufttemperatur schon bei ca. 930 hPa den Taupunkt erreicht. Dort befindet sich also die Wolkenuntergrenze.

Um aufs Thema zurückzukommen: Die Luft (oder Rauch) steigt umso schneller auf, je größer ihr Temperaturunterschied zur Umgebungsluft ist. Sie steigt umso weiter auf, je stärker in diesem Schaubild die weiße Kurve nach links geneigt ist.

Michael

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Moin, ye olde,

Zum [ot]: Aus welchem Verlag kommen die?

Gruß Ralf

Das ist der
Küng Verlag AG, Stöckerstr. 44, CH-8002 Zürich

Die geben u.a. heraus:
Meister Sudoku (aus meiner Frau und meiner Sicht die besten Sudoku) - absolut schwierig
Profi-Sudoku und Kniffel Sudoku, die für mich nur ABM sind, aber wegen der absoluten Logik auch nicht schlecht sind.

Wir lieben diese Hefte, weil nicht nur klassische Sudoku enthalten sind, sondern auch Freiform (neun und 12 Ziffern), Diagonal (normal, gerade und ungerade) und Summen.

Die sind übrigens alle im deutschen Zeitschriftenhandel erhältlich.

1 Like

Danke !
Danke an alle, die dafür gesorgt haben, dass der Hausfrieden wieder hergestellt ist :smile:)

Ein etwas geleerterer, oops, gelehrterer
ye olde

Hallo,
ich würde sagen, das hängt nicht vom Luftdruck ab, so groß ist der Druckunterschied ja auch nicht.
Rauchsäulen werden seitlich weggeblasen, wenn Wind herrscht, und Wind entsteht, weil Luft von Hochdruck- zu Tiefdruckgebieten strömt. Windstille dürfte demnach im Zentrum ausgedehnter Hochdruch und Tiefdruckgebiete herrschen. Wetter und Wind entstehen an den Grenzen zwischen solchen Gebieten, eindrucksvoll zu sehen, wenn eine Wetterfront ankommt.

Gruß
Moriarty

Hallo Moriarty,

ich würde sagen, das hängt nicht vom Luftdruck ab, so groß ist
der Druckunterschied ja auch nicht.

generell sind die Luftdruckunterschiede erschreckend groß, mehr als 10%, was immerhin 1 Tonne pro m² ausmacht.

Rauchsäulen werden seitlich weggeblasen, wenn Wind herrscht,
und Wind entsteht, weil Luft von Hochdruck- zu
Tiefdruckgebieten strömt. Windstille dürfte demnach im Zentrum
ausgedehnter Hochdruch und Tiefdruckgebiete herrschen.

Soweit stimmen wir überein.

Wetter und Wind entstehen an den Grenzen zwischen solchen
Gebieten, eindrucksvoll zu sehen, wenn eine Wetterfront
ankommt.

Auch das ist weitgehend richtig.

Nur ist es auch so, das im Zentrums eines Hochs die Luft absteigt, im Zentrum eines Hochs dagegen aufsteigt. Von daher besteht im Hoch eher eine stabile, im Tief eine labile Luftschichtung.

Solche Feinheiten bedingen die Ausbildung von Inversionen und das „Steckenbleiben“ der Aufwärtsbewegung von Abgasen.

Gruß, Zoelomat

Einfach eine Inversionswetterlage
Guten Tag,

Ob und wie weit der Rauch senkrecht nach oben
steigt hängt in
erster Linie von der Windgeschwindigkeit (je
geringer desto besser.

Auch guten Tag
Von Wind war aber doch nicht die Rede,dieser Vorgang ist doch nur bei Windstille und im ruhigen Zentrum von einem Hoch oder Tief möglich.

Es handelt sich schlicht um ein einfache „Inversionswetterlage“
bei der die Inversionsschicht im Gegensatz zu einer Höheninversion auch schon mal bis kurz,
(Meistens in den frühen Morgenstunden)
über dem Boden auftreten kann.

ist der Rauch aus dem Kamin nicht zu warm, kann er die Schicht nicht durchdringen und breitet sich wie unter einer Zimmerdecke aus.
steigt der Rauch steil nach oben liegt die Inversionsschicht einfach höher oder fehlt.

Aber wenn Rauch sich waagerecht ausdehnt handelt es sich immer um eine Inversionswetterlage.

vG,
Ma

Eine Inversionswetterlage
hallo,

Kein Grund zum streiten.

seht euch doch mal folgenden Link bei Wiki an:

http://de.wikipedia.org/wiki/Inversionswetterlage

Mit einem Gruß

Ma