Hochleistungs-Bürocomputer

Hallo,

ich möchte mir einen neuen PC zusammenstellen, der nur für Büroaufgaben verwendet wird. Er kann deshalb eine On-board-Grafik besitzen. Aber alle anderen Komponenten sollten vom obersten Leistungsende sein. Das Geld spielt (fast) keine Rolle. Also kommt wohl nur eine SSD-Festplatte in Frage, aber bei der CPU und beim Mainboard habe ich in letzter Zeit etwas den Überblick verloren. Es gibt wohl Boards mit Sockel 1155, 1156, 1366 und 2011 und außerdem eine Intel CPU der dritten Generation.

Was würdet Ihr mir empfehlen?

Danke Ebi

Hallo,

auch wenn Geld keine Rolle spielt, muss man es ja nicht unbedingt ohne konkreten Vorteil aus dem Fenster werfen. Wenn Du nicht gerade mit irgendwelchen Mörderdateien arbeitest, dann tut es für die typischen Büroaufgaben jedes aktuelle Gerät, was jetzt nicht gerade Netbook, Nettop o.ä. mit entsprechend reduzierter Leistung ist.

Ich habe hier einen inzwischen schon wieder 1,5 Jahren alten i3 mit 4 GB und Windows 7 32 Bit stehen, der leistungstechnisch im Büroeinsatz gegenüber dem gerade ein paar Wochen alten Notebook mit i5 keinerlei Nachteil hat, und nichts zu wünschen übrig lässt. Klar, ich hätte damals auch schon einige hunderter mehr für einen i7 hinlegen können. Aber damit schreibe ich in Word auch nicht schneller, und bemerke ich bei normalen Exceltabellen sicherlich keinerlei Unterschied in der Berechnung, …

Eine SSD ist für das Betriebssystem und die Programmdateien eine feine und inzwischen auch bezahlbare Geschichte, die ich gelegentlich mal nachrüsten werde, wobei ich den Test in der aktuellen ct allerdings nicht unbedingt als hierzu förderlich betrachtet habe. Für ständig sich ändernde Anwendungsdaten in größerem Stil würde ich aber doch bei der magneto-mechanischen Variante bleiben, weil die Zahl der Schreibzyklen doch recht begrenzt ist. Alle fünf Minuten automatisch im Hintergrund speichern lassen, lässt einiges an Schreibzyklen zusammen kommen.

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,

wir haben vor knapp einem Jahr unser ganzes Büro mit den damals schnellsten Rechnern mit i7-CPU auf Sockel 1156 ausgestattet, die aber seit der Installation des neuesten DATEV-Programms drastisch in die Knie gehen. Sowohl unser Steurberater wie auch die Leute von DATEV geben gerne zu, daß für dieses Programm selbst die besten Rechner noch nicht gut genug sind. Jetzt möchten wir wenigstens den einen Rechner, auf dem hauptsächlich mit DATEV gearbeitet wird, mit dem leistungsfähigsten System ersetzen, das momentan verfügbar ist. Der neue Rechner sollte schon spürbar schneller sein, als die alten i7. Wenn man bedenkt, wie teuer Arbeitszeit ist, spielen ein paar Hunderter für Board oder Prozessor wirklich keine Rolle.

Danke Ebi

Hallo,

OK, das ist dann ein anderes Thema, wenn ein konkretes Programm so saumäßig programmiert ist, dass es selbst einen i7 mit an sich trivialen Dingen in die Knie zwingt. Sorry, aber das musste jetzt mal gesagt werden, denn das was solche Anwendungen machen ist eigentlich ein Witz, und sollte bei entsprechend ordentlicher Programmierung sogar auf einen Netbook noch anständig laufen. Diese Anwendungen haben zwar heute eine hübschere Oberfläche, tun aber an sich ja nichts anderes als schon vor zwanzig Jahren. Und da liefen sie noch unter DOS auf Kisten die heute im Museum stehen, akzeptabel schnell. Aber ich erinnere mich dunkel an die bösen Zeiten, als ich meine damalige Steuerberaterin mal bei dem Datev-Irrsinn eine Weile unterstützt habe.

Die aktuellen Lösungen kenne ich nicht, aber ich würde Dir den guten Tipp geben wollen, Dir den Rechner von einem offiziellen Datev-Partner aufsetzen zu lassen, der weiß, woran es genau liegt, dass die Anwendung die PC in die Knie zwingt, und an welcher Konfigurationsschraube man drehen muss, um hier zu besseren Ergebnissen zu kommen. Kann sein, dass die SSD da der Schlüssel zum Erfolg ist, wenn da immer noch jede Bildschirmseite als eigenes Programm jedes Mal von der Platte geladen wird, wenn sie aufgerufen wird (habe ich zumindest noch aus damaligen Zeiten so in Erinnerung). Dann kannst Du Dir aber das Geld für den allerletzten und heißesten Prozessor getrost sparen. Kann aber auch genau umgekehrt sein, oder es hilft mehr Arbeitsspeicher. Vielleicht macht auch ein RAID mit eigenem Controller und viel Hardware-Cache für die Daten mehr Sinn, … Oder liegt da irgendwas im Netz, und der entsprechende Server oder die Netzwerkverbindung ist der Flaschenhals?

Da nur mal auf Verdacht hin alles überzudimensionieren, und dabei ggf. dann sogar den einen entscheidenden Schalter zu übersehen, wäre mir ein zu großes Risiko.

Wenn Du die Chance und das nötige Knowhow und die entsprechende Zeit hast, kannst Du aber natürlich mal bei einem der vorhandenen Rechner die Systempartition auf eine SSD schieben, und darauf dann auch das ganze Datev-Geraffel installieren. Handliche SSDs kosten ja nicht die Welt, und bringen schon alleine vom Systemstart her eine ganze Menge. Da hätte man also keinen großen Verlust und auch dann noch einen merklichen Vorteil, wenn die Geschichte in Bezug auf Datev nicht unbedingt viel bringt.

Gruß vom Wiz

AMD Opteron
Hallo Ebi,

wenn ein i7 nicht ausreicht. würde ich gleich 4x 16 Kerne empfehlen. Mit einem Tyan Servermainboard und Opteron-Prozessoren ist das möglich.
Da jede CPU eigene RAM-Slots hat, sind damit insgesamt 32 Riegel möglich.
http://www.amd.com/de/products/server/processors/600…

Eine dedizierte GPU mit DP-Ausgang und passiver Kühlung sollte für Büroaufgaben ausreichen, das Hauptprogramm unterstützt offenbar noch kein GPGU.

700-800W sollte das Netzteil dann schon haben, da beim Startvorgang mit 4x Opteron (@140W) diese allein schon 560W ziehen.

Dann noch eine schnelle SLC-NAND SSD und ein optisches Laufwerk - das wars.

Zusammen sind das ~3230€.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/…

Gruß
angerdan

Hallo Wiz,

vielen Dank für die Anregungen.

Ich habe jetzt einfach mal die Festplatten-LED beobachtet, während im DATEV-Programm gearbeitet wird. Und Deine Vermutung war völlig richtig: sie leuchtet ständig auf. Die Festplattenzugriffe sind es also, die die Rechner in die Knie zwingen. Das heißt für mich, daß der neue Rechner auch wieder ein i7 wird mit dem Unterschied, daß ich eine SSD statt der herkömmlichen Platte einbaue.

Je nach dem, wie groß der Geschwindigkeitsunterschied dann sein wird, werden wir eventuell die vorhandenen Rechner nachträglich auch noch mit einer SSD ausstatten.

Vielen Dank
Ebi

Hallo nochmal,

denke aber auch noch mal über meinen Hinweis in Bezug auf Systemplatte ./. Datenhaltung nach. Aus der Historie her würde ich zwar auch eher vermuten, dass es an dem ständigen Nachladen von einzelnen Programmbestandteilen liegen dürfte, zumal die Datenvolumina bei Leuten die mit Datev arbeiten normalerweise eher bescheiden sind. Aber ich kenne natürlich deinen speziellen Fall nicht. Also ggf. mal bzgl. der Daten auch an ein Raid 0 mit klassischen Festplatten (aber dann besonders hohes Augenmerk auf das Backup legen) denken, wenn es da einige richtig große Dateien geben sollte. Bei vielen kleinen Dateien bringt Dir das allerdings keinen Vorteil. Dann die ggf. lieber auf eine eigene SSD mit „Verfallsdatum“, die man dann geplant rechtzeitig austauscht, wenn die Zahl garantierter Schreibzyklen sich dem Ende nähert.

Gruß vom Wiz

Hi,

es ist zwar ein wenig „mit Kanonen auf Spatzen schießen“, aber ich hab mir mal den Spaß gemacht, und eine Workstation zusammengeklickt:

CPU:
2x Intel® Xeon® X5690 (Six Core, 3.46GHz, 12MB Cache, 6.4GT/s Intel® QPI)

RAM:
12GB (6x2GB) 1333MHz DDR3 ECC RDIMM

GraKa:
AMD FirePro V5900 mit 2 GB (2 DP und 1 DVI-I)

HDD:
RAID-0 2x 600GB 3.5inch Serial ATA (10.000 Rpm)

Kosten: ca. 8000EUR - Na wenn es weiter nichts ist…

BTW: Dass DATEV mit den neueren Versionen immer leistungshungriger wurde, zeigte sich. - Dass aber ein i7 in die Knie geht, ist mir neu.
-> Um einen Gedanken nochmals aufzunehmen, der schon fiel: Da scheint etwas „nicht rund“ zu laufen.

Die Anforderungen für einen „zukunftssicheren“ Betrieb lt. DATEV sind:

CPU: Intel Core i7-2xxx, Core i5-2xxx // AMD-Modelle der Reihen A8 und FX4/6/8

RAM: mind. 4 GB

Insofern lohnt es sich vielleicht doch, den Support von DATEV zu beanspruchen bzw. nach anderen Ursachen im System zu suchen.

Ro

Hallo,

sorry, aber hast Du Dir mal überlegt, was diese Datev-Programme so machen, und welchen Anteil daran die Prozessorleistung haben mag? Da geht es um ganz simple Datenverarbeitung mit ein wenig Anlage von Datensätzen geringer Komplexität, Abfrage von gelieferten Tabellen mit ebenfalls mäßiger Komplexität und von geringem Umfang, sowie Grundrechenarten. Wir reden hier doch nicht von FE-Berechnungen, Numbercrunching, Data-Warehouse-Geschichten mit n-dimensionalen Cubes auf Basis von Gigabyte großen Datenmengen, … sondern von Buchung Konto an Konto, Steuerschlüssel, Kostenstelle und von mir aus noch zehn weiteren Parametern, oder der Zuordnung einer Auswahl von 50 Lohnarten auf ein paar hundert Mitarbeiter, … Darüber lacht jeder Prozessor mindestens der letzten fünfzehn Jahre.

Ich habe zu Studienzeiten ein Wettbewerbsprodukt vertrieben, dass lief damals unter DOS auf 286ern/386SX in vollkommen akzeptabler Geschwindigkeit. Größere Prozessoren haben wir damals nur deshalb verkauft, weil sich die Welt nun mal weiter entwickelte, und dann Windows mit Word, Excel und Co. dazu kamen, und schließlich auch der von mir vertriebene Hersteller auf Windows ging. Und dass hat einfach von der reinen Oberflächendarstellung her dann Geschwindigkeitseinbußen gebracht, die spürbar waren, aber nun mal systembedingt sind, und insbesondere durch das abweichende Bedienkonzept leider bis heute verhindern, dass erfahrene Anwender wieder auf die Bediengeschwindigkeit kommen, die sie damals unter DOS hatten. Aber daran kannst Du mit einem noch so schnellen Prozessor nichts ändern.

Gruß vom Wiz