Hallo Diana!
Auch von mir erstmal herzlichen Glückwunsch!
Erstmal die grosse Frage: Soll es nur standesamtlich sein, oder auch kirchlich?
Dann würde ich euch raten, eine Liste mit allen Personen zu machen, die ihr gerne einladen wollt. Erstmal alle aufschreiben, streichen kann man hinterher immernoch.
Wir haben zu unserer Hochzeit rund 120 Leute eingeladen, um die 80 sind gekommen. Unsere Verwandtschaft kommt aber aus ganz Deutschland, so dass bei vielen einfach die Anreise der Grund war, weswegen sie nicht kommen konnten.
Wir haben Freitag standesamtlich und Samstag kirchlich geheiratet. Zur Standesamtlichen haben wir nur den engen Familienkreis direkt eingeladen, zusätzlich waren noch ein paar Gäste dabei, die schon am Freitag angereist waren und nachgefragt haben. Nach der Hochzeit gabs vorm Standesamt Champagner, und danach sind wir zu meinen Schwiegereltern in den Garten, wo es ein Buffett gab, das so ausgelegt war, dass Mittag- und Abendessen daran eingenommen werden konnten. Das kam von einem Lieferservice, der auch das Geschirr gestellt hat, so dass meine Schwiegis damit wenig Arbeit hatten. Geschirr kann man aber auch gut selbst waschen, oder man kauft Einmalgeschirr. Ist zwar nicht so schick wie „richtiges“, aber ich sehe solche Dinge immer unter dem Aspekt, dass man lieber den Standard etwas runterschraubt und die Feier damit überhaupt möglich macht, als todunglücklich mit was stilvollem alleine dazusitzen.
Die Hochzeit am Samstag in der Kirche haben wir bewusst auf 17 Uhr gelegt, zum einen konnten so auch noch Gäste am selben Tag anreisen, zum anderen haben wir so weder Torte noch Mittagessen auch noch bezahlen müssen.
Ein Auto haben wir keines gemietet, mein Mann kam mit unserem eigenen Auto zur Kirche, und ich wurde im schwarzen BMW von Schwiegis chauffiert. Wenn also jemand in der Verwandtschaft oder Bekanntschaft ein passendes Auto hat, dort nachfragen!! Derjenige ist sicher auch stolz, wenn er das Brautpaar fahren darf!
Die Feier fand in einer Gaststätte statt, dort gab es dann Buffett, so dass jeder das essen konnte, was er mag. War wegen der regional doch sehr unterschieedlichen Geschmäcker und mit einigen Vegetariern und einigen leidenschaftlichen Fleischessern das Beste, was wir machen konnten. Die Reste haben wir danach übrigens mitgenommen und eingefroren, das war noch eeeeeeewig viel! An dem Tag wars relativ heiss, da wurde eben nicht so viel gegessen, obwohl es allen sehr gut geschmeckt hat.
Bei den Getränken haben wir uns für zwei verschiedene Cocktails zum Empfang entschieden, einer mit, einer ohne Alkohol. Zum Essen gab es zwei verschiedene, vorher von uns verkostete Weine, Softdrinks und Bier. Andere Alkoholika haben wir stark eingeschränkt, zum einen aus Kostengründen, zum anderen wollten wir kein Massenbesäufnis haben. Das heisst, wir haben uns mit dem Wirt kurzgeschlossen, was er im Angebot hat, und haben dann etwas Süsses genommen (Baileys und Xuxu), dann noch einen Klaren, so dass halt für jeden Geschmack was dabei war, aber eben nichts superteures und nicht beliebige Sorten. Gestört hat das keinen, es stand in der Menükarte, was es gibt, und fertig. Wir mussten hinterher die angebrochenen Flaschen kaufen, aber nur bei den Getränken, die der Wirt selbst nicht losgeworden wäre. Ansonsten hat er ganz fair glasweise abgerechnet, ausser es war günstiger, die ganze Flasche zu nehmen. Er hat also wirklich jeweils das abgerechnet, was für uns billiger war. Zusätzlich hat er verschiedene Zahlen gerundet. Und die Getränke, die nicht auf unserer Liste standen und vom Personal trotzdem ausgegeben wurden, mussten wir auch nicht bezahlen.
Zu Mitternacht gabs dann noch belegte Schnittchen und Eis. Das Eis war ganz aufgegessen, den rest der Schnittchen haben wir dem Taxifahrer mitgegeben, der uns später nach Hause gefahren hat. Ist hier so üblich, dass die sich das dann in der Zentrale aufteilen.
Wir haben übrigens vorher verschiedene Gaststätten abgeklappert und uns informiert. Nicht jeder rechnet glasweise ab, nicht jeder flaschenweise. Man muss immer etwas gucken, was günstiger ist.
Und vor allem müsst ihr euch echt beeilen, gute Gaststätten sind oft schon ein Jahr vorher ausgebucht, ihr seid da sehr spät dran!
Ansonsten, gut gespart habe ich auch bei meinem Brautkleid, ich habe es gekauft, als grade die neue Kollektion kurz bevorstand, und es war genau das Kleid, das zu mir gepasst hat. Ein gebrauchtes kam für mich nicht in Frage, weil es hier sehr schwer ist, dran zu kommen, und ich so ne blöde Figur habe, dass es schwer geworden wäre, überhaupt was zu finden. Bei meinem Kleid musste fast ein halber Meter unten abgeschnitten werden, damit ich reinpasse *g*
Was ich mir gespart habe, war besondere Unterwäsche (wir waren nach der Feier sowieso zu kaputt, als dass sich das noch irgendwas getan hätte ), ein Handtäschchen hatte ich nicht, keine Handschuhe (ist im Sommer eh zu warm), allerdings zwei Schleier.
Für die Standesamtliche hatte ich einen Hosenanzug, den ich auch so noch gut tragen kann. Und auch wiederum keinen Schnickschnack an Deko.
Die Schuhe kamen aus einem normalen Schuhladen, die ich auch so noch tragen kann.
Die für die Kirchliche mussten mangels anderer weisser Schuhe aber aus dem Brautmodenladen sein.
Beim Friseur war ich mehrmals, beim ersten Mal gabs Strähnchen und einen Schnitt, das war eine Woche vor der Hochzeit. Dann morgens vor dem Standesamt Haare einmal richtig hingeföhnt. Geschminkt habe ich mich selbst.
Vor der Kirche wieder hin, dann alles wunderschön hochstecken lassen, und auch dort schminken lassen.
Seitdem war ich nicht mehr beim Friseur (habe vor fast 3 Jahren geheiratet) *g*, dieses Rumgeziepe! Aber es hat sich gelohnt, so schön und vor allem so haltbar hätten wir das zu Hause nie hinbekommen!
Die Einladungen haben wir drucken lassen, die Menükarten und Platzkarten haben wir selbst gedruckt. Passend zu den Blumen auf den Tischen auf einfaches gelbes Druckerpapier.
Wenn Du sehr viele Einladungen in der selben Region verschicken musst, frag mal bei der Post nach, obs da irgendwelche Portovergünstigungen gibt. Ich kenne die genauen Bedingungen nicht, abe rirgendwas gibts da.
Die Blumen waren relativ teuer, wir hatten zwei Brautsträusse, dann jeweils für die Trauzeuginnen einen, für deren Begleiter und meinen Mann was zum anstecken, und die Deko auf den Tischen.
Sparen ist da schwer möglich. Etwas sparen kannst Du, wenn Du Blumen nimmst, die zu der Jahreszeit häufig vorkommen. Wir hatten das Pech, am Muttertagswochenende zu heiraten, und eben mitten im Mai, wo sowieso sehr viele Paare heiraten, so dass da die Blumen von Haus aus teurer waren als zu anderen Zeitpunkten.
Lass den Strauss nicht zu gross machen, Du musst ihn eine ganze Weile rumtragen.
Übrigens, die Übernachtung hätten wir nur dem Trauzeugenpaar bezahlt, dass von weiter her kam, die haben es aber vorgezogen, bei uns zu Hause statt im Hotel zu schlafen, also fiel der Posten auch weg. Und das war auch super so, die beiden haben uns sehr sehr geholfen, indem sie uns abgelenkt haben, zum Friseur begleitet, mit uns zusammen Mittag gegessen…wer weiss, ob wir uns sonst vor lauter Aufregung nicht noch fürchterlich gezofft hätten.
Noch was, wo sich wunderbar sparen lässt: die Fotos. Wir haben zwar einen Fotografen dabei gehabt, den aber günstiger bekommen, weil wir ihn kannten. Er hat in der Kirche fotografiert, vor der Kirche die eigentlichen Hochzeitsfotos mit uns und den Eltern und Trauzeugen gemacht und auf der Feier sollte er eigentlich nur noch kurz ein bisschen rundherum knipsen, ist aber dann selbst länger geblieben, weils ihm so gut gefallen hat. Wir hatten für die Feier auf alle Tische ganz einfache billige Kameras gestellt und die Gäste aufgefordert, zu knipsen was sie für gut halten. Die Fotos konnten sie dann bei uns nachbestellen. Hat allen total Spass gemacht, und es sind klasse Bilder rausgekommen. Kostet aber auch einiges, es waren auch viele unbrauchbare Aufnahmen dabei. Aber günstiger als ein professioneller Fotograf ist es.
Videokamera kann man sich ausleihen, muss man also selbst nicht kaufen. Einen netten Verwandten bestimmen, der das Ding bedient, und einen zweiten, der einspringt, wenn er erste grade mal nicht kann, fertig.
Hab ich noch was vergessen…puh…ach ja, man kann wirklich rechnen, wenn man nicht zu viele junge Leute einlädt, die notorisch knapp bei Kasse sind, wenn man sich Geld wünscht, kommt man ungefähr bei plus minus null raus.
Und noch was…wenn ihr einen Musiker nehmen wollt, spart auf keinen Fall an ihm! Ich habe schon Feiern erlebt, die waren einfach grauenhaft, weil die Musik weder zum Publikum gepasst hat, noch derjenige singen konnte oder wollte, oder oder oder. Schaut euch euren Musikus vorher gut an, evt. könnt ihr sogar bei einer Feier, auf der er spielt, mal ums Eck linsen und ihm zuhören. Die Stimmung steht und fällt mit ihm!
Wenn ihr keinen wisst, der gut ist, fragt bei den Gaststätten nach, wo ihr wegen eurer Feier sowieso seid, die geben gerne Infos weiter.
Unser Musiker hat alleine gearbeitet, plus zwei Roadies, die ihm auf- und abbauen geholfen haben, hat für mehrere Stunden einen Pauschalpreis bekommen, danach ist er stundenweise abgerechnet worden, hat uns die letzten beiden Stunden geschenkt, weils ihm so gut gefallen hat, und war einfach spitzenklasse. Er war aus der oberen Preisklasse, aber das war es wirklich wert.
Noch etwas, woran ihr nicht sparen solltet: die Ringe, denn die tragt ihr euer Leben lang mit euch rum.
So, ich glaube, jetzt hab ich wirklich an alles gedacht…wenn Du noch Fragen hast, dann nur zu. Falls Du überhaupt bis hierhin gelesen hast
Liebe Grüsse, und ich wünsche Euch eine wunderschöne Feier!!!
Bine