Höhlengleichnis noch gültig?

Hallo,

Für mich ist die Ziffer 4 übrigens eindeutig grün. Und der
Buchstabe E ist viel heller als das K. Das kleine e ist ein
bisschen heller als das E.

Beweise mir das Gegenteil :wink:

Wer etwas behauptet hat die Beweispflicht.
Also - Du bist dran.

Grüße
K.

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Hi,

wie beweise ich eine Meinung? Wie beweise ich eine subjektive Wahrnehmung?

Das einzige, was mir einfällt, ist der Nachweis, dass solche Wahrnehmungen an sich existieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie

Ansonsten müssen wir uns mal auf einen Kaffee treffen, du fragst mich aus und prüfst, ob ich mir widerspreche oder nicht.

die Franzi

nützlichkeit
Hallo Castilio,

gewonnen und es gibt nichts mehr, was unser Weltbild auf den
Kopf stellen könnte (so wie mit Kepler und Kopernikus geschehen).

Das war im 20ten Jahrhundert genauso und wird auch im 21.ten so ein. Wir (hier) werden letzteres aber nicht mehr verstehen.

Platon hang wohl noch dem Konzept der Idee oder Wahrheit an. Spätestens seit Popper ist Nützlichkeit der pragmatische Weg aus Ideologie und Wahrheitswahn. Und frei nach Planck ändert sich ein Weltbild kaum, aber die nachfolgende Generation wächst mit dem verbesserten auf.

Gruß
achim

Illusionen…

ich frage mich, ob das Höhlengleichnis noch Gültigkeit besitzt

  1. In der Wissenschaft nein. Außer an der Uni München und beim deutsch-amerikanischen Philosophen Leo Strauss. Für ihn bietet Platon eine politische Philosophie bis zur Gegenwart und weiter in die Zukunft. Und für die Esos, die sich auf Platon berufen, sonst nicht.

  2. In der Existenz- und Lebensphilosophie ja. Wir sind alle Höhlenbewohner, die als lebenslänglich Gefangene angekettet an die Höhlenwand glotzen, während im Hintergrund irgendwelche „Künstler“ (einschließlich Philosophen und Wissenschaftler) der Mehrheit ihre Schattenspiele präsentieren und die Mehrheit diese Schattenspiele an der Höhlenwand für die einzige und absolute Wahrheit hält. Wir sind aber nicht nur lebenslänglich Gefangene, sondern NOCH DAZU ALLE zum Tode verurteilt. Nicht nur, dass wir alle an Ketten gefesselt auf die Schattenspiele an der Höhlenwand starren, es kommt auch keiner lebend aus der Höhle raus. Das gilt nicht nur für die Mehrheit. Es gilt auch für diejenigen, die hinter dem Rücken der Mehrheit im Schein der Sonne außerhalb der Höhle diese Schattenspiele gestalten.

  3. Der springende Punkt ist, dass auch die Schattenspieler hinter dem Rücken der Mehrheit an Händen und Füßen gefesselt sind, nur stehen sie in der zweiten (unsichtbaren) Reihe. Auch Platon gehörte dazu, ebenso wie sein Lehrer Sokrates. Beide haben aus dem Nichtwissen einen GLAUBEN (unsterbliche Seele) konstruiert, an die sie zuerst selber glauben wollten. Nur kam weder Platon aus dem Gefängnis raus noch irgendjemand sonst. Man kann sich höchstens, wie das Beispiel von Platon zeigt, lebenslang selber etwas vormachen. Und das kann man so zelebrieren, dass die Schattenspiele zum Trost und Sinn des ganzen Lebens werden. Das hilft aber nur, die Wahrheit zu verdrängen, denn diese Wahrheit ist so grausam, dass die Mehrheit aller Menschen sie unmöglich ertragen kann. Auch ich glaube an die Schattenspiele, um die unerträgliche Wahrheit nicht zu sehen mittels Illusionen…
    Lebensspiel

Hallo Lebenshilfe,

Das hilft aber nur, die Wahrheit zu
verdrängen, denn diese Wahrheit ist so grausam, dass die
Mehrheit aller Menschen sie unmöglich ertragen kann.

Jetzt machst du mich aber neugierig. Wie kannst du die Wahrheit kennen (du behauptest ja, sie sei grausam) und trotzdem nicht an sie glauben?
Unglaubwürdig?
Gruß
C.

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Du verstehst nicht, was ich sage, weil du Glauben mit Wissen verwechselst. Deshalb ist für dich meine Selbsterkenntnis ein großer Widerspruch, genauso, wie für denjenigen, der dir für dein Unverständnis auch noch einen Stern gegeben hat. Du kannst ja GERNE, wie die meisten Menschen, an selbst konstruierte Wahrheiten GLAUBEN, wie zum Beispiel der esoterische US-Philosoph Ken Wilber, der sich wie ein Wahnsinniger seit gut 40 Jahren um eine „Erlösung“ durch immer noch verstiegenere Konstruktionen bemüht, für sich selbst, und für seine gläubigen Anhänger. Die Wahrheit aber liegt ganz sicher nicht in der rationalistischen Wissenschaftstheorie, sondern ist in der Existenz- und Lebensphilosophie einzig und allein der Tod. Darüber hinaus ist es eine Tatsache, dass wir alle überleben wollen, weil die NATUR dieses (absurde) Spiel spielt, denn diesem Trieb der Natur zur Folge kopulieren wir triebgesteuert ohne große rationale Reflexion unseren Nachwuchs in die Welt (je dümmer Menschen sind, desto mehr ficken sie zwanghaft Kinder in die Welt, ohne sich darüber klar zu sein, was sie den Kindern damit aufbürden) und sorgen auch noch mit Hilfe der Religion und ihren dümmlichen Lehren (du sollst Vater und Mutter ehren zum Beispiel, anstatt die Eltern zu verfluchen!!!) für die Fortpflanzung in diesem von der Natur aufgezwungenen Spiel. Diese Wahrheit ist nicht nur für die meisten Menschen unerträglich, sondern auch für mich. Deshalb glaube ich lieber an Illusionen, wie die meisten Menschen, um die Wahrheit als WISSEN - das ist der Unterschied zum GLAUBEN - zu verdrängen.
Lebensspiel
(Noch was hast du nicht verstanden - du scheinst Lebensspiel mit Lebenshilfe zu verwechseln - siehe deine Anrede für mich in deinem Post. Aber egal, ich werde auf Einwände von dir nicht mehr weiter antworten, es langweilt mich, glaubst du halt, was du willst).

Hallo,

wo hat Plato seine Absicht hinterlassen?

Wo habe ich behauptet er hätte solches getan?
Und wo sollte dies von Bedeutung sein?

Und wo habe ich sie nur auf kognitive Erkenntnis reduziert?

Deine Beispiele deuten für mich in keine andere Richtung.

Auch da fühle ich mich missverstanden: ich habe nicht
behauptet, dass grundlegende Erkenntnisse nicht mehr möglich
sind, sondern es denen „in den Mund gelegt“, die der
Auffassung sind, dass „alles erkannt“ ist.

Da muss ich Dir widersprechen, da du das in deiner Formulierung niemandem in den Mund gelegt hast. Genau hast du geschrieben:

Manchmal kommt es mir so vor, als wenn dies so sei. Zwar sind noch neue
technologische Wunderwerke zu erwarten, aber die Erkenntnisse über unsere Welt
sind allesamt gewonnen und es gibt nichts mehr, was unser Weltbild auf den Kopf :stellen könnte.

DIR kommt es danach so vor. Da habe ich deine Aussage nicht missverstanden. Vielleicht wolltest du etwas anderes sagen, aber auf deine nicht ausgesagte Meinung kann ich nicht eingehen.

Ich bin nicht der Meinung, dass schon alles erkannt ist. Ich kenne eigentlich auch niemanden der dies vertritt. Ein Grundlegender Wandel der wahrnehmung von Wirklichkeit ist m. E. jederzeit möglich, zumindest individuell. Denn auch gegenwärtig gibt es nicht nur eine mögliche Weltdeutung.

Gruß
Werner