Ich mache mal einen neuen Artikel auf, weil der vorherige zu unübersichtlich geworden ist.
Mir stellt sich aber noch eine Frage.
Ich möchte jetzt keine persönliche Meinung hören, sonder wirklich die offizielle kath. Lehre über die Hölle, eine die ich auch schriftlich nachlesen kann.
Also sozusagen einen offiziellen päpstlichen Erlass, was der Pfarrer zu lehren hat.
Gibt es da überhaupt eine offizielle Meinung, oder sagt mir der Priester in Südamerika etwas anderes als der Priester in Afrika oder in Europa?
Es ist ebenfalls angeklungen, dass man der Hölle entkommt, nicht durch Beichte, sondern, wenn man aufrichtig bereut. Warum hat man dann früher Ablassbriefe verkauft? Dadurch ist ja niemand zur aufrichtigen Reue motiviert worden.
Heute scheint das mit den Ablassbriefen anders zu sein. Hat die Kirche Ihre Lehrmeinung geändert, oder ist in der kirchlichen Praxis die Lehrmeinung nicht so wichtig und man passt die nach Außen getragene Meinung dem Zeitgeist an?
Wie stellt sich die kath. Kirche die Hölle vor? Gilt immer noch dieses klassische Bild mit Feuer, Schwefel und ewiger Qual. Gab es so eine Lehre? Gibt es sie heute noch? Hat sie sich auch dem Zeitgeist angepasst.
War die Lehrmeinung früher eine andere als heute?
Hat sich die Kirche jemeils korrigiert ?
Ich möchte wirklich nicht provozieren mit meinen Fragen. Bitte versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht katholisch, kenne mich also überhaupt nicht aus. Ich möchte aber wirklich nur die offizielle Lehrmeinung wissen, nicht das was der Einzelne, vielleich der einzelne Theologe, dann daraus macht.
Danke schon mal für die Antworten
Ich möchte jetzt keine persönliche Meinung hören, sonder
wirklich die offizielle kath. Lehre über die Hölle, eine die
ich auch schriftlich nachlesen kann.
Was ist an der Erklärung und an den Links von Metapher auszusetzen?
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Da drin ist der Link zum Katechismus:
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/__P2U.HTM
Und da steht:
1035 Die Lehre der Kirche sagt, daß es eine Hölle gibt und daß sie ewig dauert. Die Seelen derer, die im Stand der Todsünde sterben, kommen sogleich nach dem Tod in die Unterwelt, wo sie die Qualen der Hölle erleiden, „das ewige Feuer" [Vgl. DS 76; 409; 411; 801; 858; 1002; 1351; 1575; SPF 12]. Die schlimmste Pein der Hölle besteht in der ewigen Trennung von Gott, in dem allein der Mensch das Leben und das Glück finden kann, für die er erschaffen worden ist und nach denen er sich sehnt.
Warum hat man dann früher Ablassbriefe verkauft?
Welche Richtung der Antwort ist Dir denn lieber? Die offizielle Version der kath. Kirche oder eine der „Opposition“?
War die Lehrmeinung früher eine andere als heute?
Hat sich die Kirche jemeils korrigiert ?
Ja, die kath. Kirche (ich gehe mal davon aus, dass Du diese meinst) revidiert von Zeit zu Zeit ihre Ansichten. So zum Beispiel im Fall Galileo Galilei http://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_Galilei#Galileo…
Ich möchte wirklich nicht provozieren mit meinen Fragen. Bitte
versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht katholisch, kenne
mich also überhaupt nicht aus. Ich möchte aber wirklich nur
die offizielle Lehrmeinung wissen, nicht das was der Einzelne,
vielleich der einzelne Theologe, dann daraus macht.
Dann lese doch einfach mal die von Metapher verlinkten Quellen.
Gruss,
Herb
Ich möchte aber wirklich nur
die offizielle Lehrmeinung wissen, nicht das was der Einzelne,
vielleich der einzelne Theologe, dann daraus macht.
Da kann ich dir nur empfehlen: Kauf dir einen Katechismus. Darin steht die offizielle Lehrmeinung der katholischen Kirche.
Viel Spaß beim Lesen!
Schöne Grüße
Petra
Was ist an der Erklärung und an den Links von Metapher
auszusetzen?
Das hat schon mal weiter geholfen.
Klingt aber schon ein bisschen wischi-waschi.
Die katholische Kirche ändert von Zeit zu Zeit ihre Ansichten, haben sie gesagt.
Die Ansicht über die Hölle gehört offensichtlich dazu, von ewigem Feuer zur Abwesenheit Gottes. Oder habe ich das falsch verstanden?
Also theoretisch könnte die Lehrmeinung morgen dahingehend geändert werden, dass sie besagt, die Hölle würde gar nicht exestieren. Könnte die Kirche das einfach so behaupten?
Die kath. Kirche glaubt aber wahrscheinlich nicht, dass Gott oder Teufel, oder wer immer für die Hölle zuständig ist, die Hölle der aktuellen Vorstellung entsprechend ändert. Wie wird den das Problem angegangen, um die Höllenvorstellungsänderung den Gläubigen klar zu machen?
Warum hat man dann früher Ablassbriefe verkauft?
Welche Richtung der Antwort ist Dir denn lieber? Die
offizielle Version der kath. Kirche oder eine der
„Opposition“?
beides wäre interessant zu erfahren, denke ich
Und was ist mit der allgemeinen Akzeptanz hinsichtlich der offiziellen Meinung? Wird sie in der Praxis akzeptiert?
Ich kenne viele Katholiken, die meisten allerdings sehr säkularisiert und nur dem Namen nach katholisch. Sie können mir das auch nicht so genau sagen.
Aber ist die offizielle Meinung auch die gelebte und praktizierte, überall auf der Welt gleichermassen, oder mit regionalen Unterschieden?
Klingt aber schon ein bisschen wischi-waschi.
Definiere „wischi-waschi“.
Die katholische Kirche ändert von Zeit zu Zeit ihre Ansichten,
haben sie gesagt.
Wen meinst Du mit „sie“?.
Die Ansicht über die Hölle gehört offensichtlich dazu, von
ewigem Feuer zur Abwesenheit Gottes. Oder habe ich das falsch
verstanden?
Wie willst Du es denn verstehen?
Also theoretisch könnte die Lehrmeinung morgen dahingehend
geändert werden, dass sie besagt, die Hölle würde gar nicht
exestieren. Könnte die Kirche das einfach so behaupten?
Theoretisch ist alles möglich. Wenn Du die bisherige kath. Kirchengeschichte verfolgst, was denkst Du wird wohl geschehen?
Und was ist mit der allgemeinen Akzeptanz hinsichtlich der
offiziellen Meinung? Wird sie in der Praxis akzeptiert?
Gläubige Katholiken werden sie wohl aktzeptieren.
Aber ist die offizielle Meinung auch die gelebte und
praktizierte, überall auf der Welt gleichermassen, oder mit
regionalen Unterschieden?
Theoretisch oder praktisch?
Wie weltfremd hättest Du es denn gerne? Natürlich sind die Glaubensgrundsätze für alle Katholiken weltweit gleich. Dass es in der Ausübung des Glaubens regionale Unterschiede geben dürfte ist logisch.
naja,
ich möchte doch nur versehen, wie denn das so ist in der Kirche, weil mir die Diskusion vorher etwas verwirrend vorkam. Ich möchte mich bedanken, dass du versuchst meine Fragen zu beantworten, aber eine Gegenfrage als Antwort macht den Nebel in meinem Kopf nicht weniger.
Also wenn ich zusammenfassen müsste, würde ich sagen, dass die ganze Story mit der Hölle ein regionalabhängiges, historischabhängiges und individuumabhängiges Konzept ist und die offiziele Darstellung dieses Ganzen sich hin und wieder ändert. Zwar nicht so schnell wie das Wetter, aber dennoch merklich. Wird z.B. humaner.
Würdest du das so stehen lassen?
Aber eine Sache interessiert mich trotzdem noch, weil du das anesprochen hast:
Was ist denn nun die ofizziele katholische Erklärung für den Ablasshandel, bzw. die oppositionele Version?
Lehrmeinungen über Hölle
Hi Andreas,
Die katholische Kirche ändert von Zeit zu Zeit ihre Ansichten, haben sie gesagt.
Richtig. Wie ALLES in der Welt, das Geschichte hat.
Die Ansicht über die Hölle gehört offensichtlich dazu, von
ewigem Feuer zur Abwesenheit Gottes. Oder habe ich das falsch
verstanden?
Im FAQ:1527 steht (am Ende) einiges zu den Quellen der europäischen populären Höllenvorstellungen (von Petrus-Evangelium über Dante bis Bosch). Diese sind aber NIE in die amtliche Lehrmeinung eingegangen. Zumindest soweit ich überblicke. Vielleicht weiß Yseult mehr darüber. Die Lehrmeinung hat das wohl immer metaphorisch aufgefaßt, zumindest sich der Konkretisierungen enthalten. Ich werde das aber selbst nochmal recherchieren.
Also theoretisch könnte die Lehrmeinung morgen dahingehend
geändert werden, dass sie besagt, die Hölle würde gar nicht
exestieren. Könnte die Kirche das einfach so behaupten?
Könnte, ja. Ebenso wie mit einer einzigen Anordnung des Papstes Frauenpriestertum und Priesterehe zugelssen werden könnte (falls er das überlebt bis das Dekret publiziert ist), und sogar das Papsttum beendet werden könnte (dann wäre aber was los!).
Allerdings gäbe es bzgl „Hölle“ ein Problem: Denn in welchem Sinne sind die Begriffe denn bisher zu verstehen? Was ist „Hölle“ (in der Lehrmeinung!) und was heißt „existieren“? Wenn das korrekt verstanden würde, warum sollte man die Begriffe dann abschaffen? Bzgl der Behauptung der „Existenz“ des Teufels sehe ich ein viel größeres Problem.
Aber innerhalb der kath. Theologie gibt es auch Kontroversen darüber, wer und was denn überhaupt „kath. Kirche“ ist. Der Vatikan vertritt die Ansicht, es sei der Vatikan. Andere nehmen den Begriff „katholos“ (= „allgemein“) so wörtlich, wie er ursprünglich gemeint war und sagen „alle Christen“ oder andere sogar „alle Menschen“. Der Vatikan hat aber nach wie vor die Macht.
Die kath. Kirche glaubt aber wahrscheinlich nicht, dass Gott
oder Teufel, oder wer immer für die Hölle zuständig ist, die
Hölle der aktuellen Vorstellung entsprechend ändert.
Welche Vorstellungen der Amtkirche, die du aus den von mir verlinkten Artikeln aus dem aktuellen Katechismus erkennst, willst du denn einer aktuellen Vorstellung entsprechend ändern?
Aber ist die offizielle Meinung auch die gelebte und
praktizierte, überall auf der Welt gleichermassen, oder mit
regionalen Unterschieden?
Die praktizierte unterscheidet sich gewiß in Paderborn und München von der in Berlin und Paris von der in Bogota und Kalkutta.
Gruß
Metapher
Also wenn ich zusammenfassen müsste, würde ich sagen, dass die
ganze Story mit der Hölle ein regionalabhängiges,
historischabhängiges und individuumabhängiges Konzept ist und
die offiziele Darstellung dieses Ganzen sich hin und wieder
ändert. Zwar nicht so schnell wie das Wetter, aber dennoch
merklich. Wird z.B. humaner.
Würdest du das so stehen lassen?
Das mit dem humaner werden würde ich streichen.
Aber eine Sache interessiert mich trotzdem noch, weil du das
anesprochen hast:
Was ist denn nun die ofizziele katholische Erklärung für den
Ablasshandel, bzw. die oppositionele Version?
http://de.wikipedia.org/wiki/Ablasshandel
http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/audie…
http://de.wikipedia.org/wiki/Ablasshandel
http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/audie…
Poah,
das ist ja krass. Ich denke Wikipedia geht da recht unvoreingenommen heran, was natürlich einschließt die historisch unschönen Tatsachen des Ablasshandels anzusprechen.Aber zählt natürlich nur Geschehenes auf und beurteilt nicht.
Kein Wunder, dass das kirchliche Dokument, diese Thematik meidet und sich auf die Gnade Gottes und seine Vergebung konzentriert.
Aber was soll man da auch machen, geschehen ist geschehen.
Auf jeden Fall: Danke für die Antwort
Bzgl der Behauptung der „Existenz“ des
Teufels sehe ich ein viel größeres Problem.
Echt?
Wieso ist das so ein Problem für die Kirche?
Gibt es da nicht irgendeine Geschichte, wo der Teufel Jesus anbietet ihn anzubetten und dafür reich zu werden?
Also sagt die Bibel, dass es eine Teufel gibt, also musste ein Katholik das glauben? Oder habe ich etwas übersehen?
Hi Andreas,
der oberste Glaubenshüter gab zu Hölle, die an einer Stelle mit dem Tod gleichgesetzt wird, folgende Ausführung. Ist teilweise etwas zusammengefaßt, weil ich diesen Text so auf meiner hp stehen habe.
Zitate aus Ratzinger: Einführung in das Christentum – das Glaubensbekenntnis S. 280 – 283
Was ist das eigentlich, der Tod? Vielleicht können wir eine Annäherung versuchen, indem wir noch einmal ausgehen von dem Kreuzesruf Jesu, in dem wir den Kern dessen ausgedrückt fanden, was Abstieg Jesu, Teilhabe am Todesgeschick des Menschen meint („Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“) – die radikale Einsamkeit, die vollständige Verlassenheit. Darin kommt schließlich der Abgrund der Einsamkeit des Menschen überhaupt zum Vorschein, des Menschen, der im Innersten allein ist. Diese Einsamkeit, die zwar meist vielfältig überdeckt, aber doch die wahre Situation des Menschen ist, bedeutet zugleich den tiefsten Widerspruch zum Wesen des Menschen, der nicht allein sein kann, sondern das Mitsein braucht. Deshalb ist die Einsamkeit die Region der Angst, die in der Ausgesetztheit des Wesens gründet, das sein muß und doch in das ihm Unmögliche ausgestoßen ist.
Der Mensch fürchtet sich da, wo er in die letzte Einsamkeit gerät, nicht vor etwas Bestimmtem, er erfährt vielmehr die Furcht der Einsamkeit, die Unheimlichkeit und Ausgesetztheit seines eigenen Wesens, die nicht rational überwindbar ist. Es ist die Angst eines Wesens, das nur im Mitsein leben kann. Die eigentliche Furcht des Menschen kann nicht durch den Verstand, sondern nur durch die Gegenwart eines Liebenden überwunden werden.
Wenn es eine Einsamkeit gäbe, in die kein Wort eines anderen mehr verwandelnd eindringen könnte; wenn eine Verlassenheit aufstünde, die so tief wäre, dass dorthin kein Du mehr reichte, dann wäre die eigentliche, totale Einsamkeit und Furchtbarkeit gegeben, das, was der Theologe „Hölle“ nennt. Was dieses Wort bedeutet, können wir von hier aus genau definieren: Es bezeichnet eine Einsamkeit, in die das Wort der Liebe nicht mehr dringt und die damit die eigentliche Ausgesetztheit der Existenz bedeutet. Jede Begegnung, wie schön sie auch scheint, betäubt im Grunde nur die unheilbare Wunde der Einsamkeit, die ebenso unentrinnbar wie grauenvoll ist.
Es gibt eine Nacht, in deren Verlassenheit keine Stimme hinabreicht; es gibt eine Tür, durch die wir nur einsam schreiten können: das Tor des Todes. Alle Furcht der Welt ist im Letzten die Furcht dieser Einsamkeit. Von da aus ist es zu verstehen, weshalb das Alte Testament nur ein Wort für Hölle und Tod hat – Sch(e)ol: Beides ist ihm letztlich identisch. Der Tod ist die Einsamkeit schlechthin. Jene Einsamkeit aber, in die die Liebe nicht mehr vordringen kann, ist die Hölle.
Christus hat das Tor unserer letzten Einsamkeit durchschritten, er ist in seiner Passion eingetreten in diesen Abgrund unseres Verlassenseins. Wo uns keine Stimme mehr erreichen kann, da ist Er. Damit ist die Hölle überwunden, oder genauer: der Tod, der vordem die Hölle war, ist es nicht mehr. Beides ist nicht mehr das Gleiche, weil mitten im Tod Leben ist, weil die Liebe mitten in ihm wohnt, Nur noch die gewollte Selbstverschließung ist jetzt Hölle oder, wie die Bibel sagt: zweiter Tod (Apok. 20,14). Das Sterben aber ist kein Weg in die eisige Einsamkeit mehr, die Pforten der Sch(e)ol sind geöffnet.
( Ratzinger Ende)
Hi,
ich denke das ist etwas für die USA, hier glaubt ein großer Teil der Befölkerung auch noch an Adam und Eva.
Bis zu 55% aller Amerikaner glauben fest an die biblische Schöpfung und nur 35% halten die Evolutionslehre für wissenschaftlich fundiert.
Link:
http://www.science-at-home.de/referate/guests/froemm…
nicki
Hölle sehr bedeutsame und wertvolle Worthülse!
Ich möchte jetzt keine persönliche Meinung hören, sonder
wirklich die offizielle kath. Lehre über die Hölle, eine die
ich auch schriftlich nachlesen kann.
Die Kirche ist hier erwartungsgemäß sehr zurückhaltend und hat wohl es auch nicht geschafft, eine detaillierte Definition abzugeben außer die Worthülsenbedeutung der Hölle etwas auszumalen wie mit Verdammnis, Ausgestoßenheit oder Verlorenheit. Leider ist hier die Phantasie und Erfahrenheit selbst der Kirche bis heute nicht so vollkommen, dass eine sehr fundierte und anwendungsnahe technische Definition gegeben werden kann. Sondern es wird gerade hier besonders der Narrenfreiheit des einzelnen und der dominierenden Konsensmeinung von Gruppen überlassen, individuelle Empfindungen zu konkretisieren und auf gewünschte Weise auszudrücken. Dennoch ist es eine wichtige Funktion des Gewissens, hier durch treffende Vergleiche den Wahnsinn und die Sinnlosigkeit von Handlungen beurteilen zu können, die entweder zu keiner Effektivität mehr führen könnten oder in keinen funktionierenden Bezug mehr zum allgemeinen Geschehen gebracht werden können, als quasi nur noch in bedeutungsloser Irre, Destruktion und passiver Ohnmacht stattfinden könnten, und daher mit großer Alarmierung doch besser in einen harmonischen realen Kontext integriert werden sollten. Ebenfalls führt das sorgevolle sensible Empfinden von höllentypischen Vorgängen und Szenarien auch immer wieder die fatale Logik und schlimmen Gefahren dem Bewusstsein vor Augen, wie katastrophal und vernichtend sich die Bösartigkeit und Verdorbenheit des eben nicht gewissenhaften, sondern vielleicht mehr schranzenhaften Agierens von Mitmenschen und allgemeiner Entwicklungsdynamiken auswirken können und was von Fall zu Fall dagegen zu veranlassen ist. Hierzu gehören entsprechend der Komplexheit und komplizierten Feinsensitivität der realen Welt auch alle möglichen Vergleiche, Ungewissheiten und Verkomplizierungen, wo gerade bei einer so allgemeinen Worthülse ohne primäre Verfangenheit in einer so launischen und hinterhältigen Realität eine normierende Zwangsdefinition abgegeben werden kann.
Gibt es da überhaupt eine offizielle Meinung, oder sagt mir
der Priester in Südamerika etwas anderes als der Priester in
Afrika oder in Europa?
Dies kann natürlich leicht sein, da jeder je nach seinen Problemen auch leicht eine andere verzerrte Wahrnehmung der Realität hat und von seinem Standpunkt ausgehend versucht, Probleme einzukreisen, ohne dabei den vollkommenen objektiven Durchblick zu haben. So werden leicht Dinge als teuflisch wahrgenommen, die unglücklicherweise nur auf Dummheit beruhen und von anderen kaum als verderblich oder schändlich angesehen werden. Ebenso bedeutet die Hölle wie kaum etwas anderes immer wieder die individuelle Gefangenheit in Problemen und verderbliche Schicksale, die von der Allgemeinheit keineswegs als so mysteriös und verderberisch wahrgenommen werden, sondern oft sogar als natürlicher Lauf der Dinge angesehen werden, wo die Rolle einzelner in tierischer unkommunikativer Isoliertheit und fataler Verlorenheit wie auch Unzulänglichkeit als selbstverständlich hingenommen und sogar von politischen Institutionen gerne so rationiert wird, dass etwa der einzelne nicht gegenüber großen Massen und allgemeinen Trends und Dominanzmeinungen ist.
Es ist ebenfalls angeklungen, dass man der Hölle entkommt,
nicht durch Beichte, sondern, wenn man aufrichtig bereut.
Hier dürfte der Gedanken im Hintergrund stehen, dass man geistig wieder in den Einklang mit der Gesellschaft geraten kann, wenn man sich von Fehlern und Schandtaten gründlich distanziert und wieder nach allgemeiner Harmonie und Ausgleich strebt, also gewissermaßen sich von seiner Verdorbenheit größtmöglich wieder reinwascht und sich dem ehrenwerten zu Diensten unterordnet, so dass man weiter nichts mehr falsch machen kann, sondern die Probleme isoliert, ohne sich davon weiter vereinnahmen und in entsprechende Abgründe hineinziehen zu lassen. Eine Beichte dürfte dagegen auch nicht viel mehr als eine formelle Erklärung sein, die nur soviel wert ist, wie man sich dann auch daran hält.
Warum hat man dann früher Ablassbriefe verkauft? Dadurch ist
ja niemand zur aufrichtigen Reue motiviert worden.
Nein, dies war natürlich eine Fehlentwicklung institutioneller Misswirtschaft und schändlichen Geschäftstreibens. Die Rolle der Reue kann da von Fall zu Fall verschieden gewesen sein und kann in sehr verschiedenem Zusammenhang zum Theater des Ablasskaufs gestanden haben.
Heute scheint das mit den Ablassbriefen anders zu sein. Hat
die Kirche Ihre Lehrmeinung geändert, oder ist in der
kirchlichen Praxis die Lehrmeinung nicht so wichtig und man
passt die nach Außen getragene Meinung dem Zeitgeist an?
Die Kirche mag zwar dazu neigen, ihre Fehlbarkeit in Frage zu stellen, ökonomisch und technisch perfekt war sie deshalb trotzdem zu keinem Zeitpunkt ihrer sehr munteren Entwicklung.
Wie stellt sich die kath. Kirche die Hölle vor? Gilt immer
noch dieses klassische Bild mit Feuer, Schwefel und ewiger
Qual.
Nein, dies war schon immer ein abstrakter Begriff, der sehr strapazierfähig ist und von dem man sich nicht an der Nase herum führen lassen sollte. Selbstkritik und gesundes Selbstbewusstsein sind da eher angebracht, um sich davon gar nicht zu sehr herausfordern oder gar einlullen zu lassen. Sowohl Missbrauch des Begriffs als auch satanistisches Treiben sollten hier konsequent geächtet werden.
Gab es so eine Lehre? Gibt es sie heute noch? Hat sie
sich auch dem Zeitgeist angepasst.
War die Lehrmeinung früher eine andere als heute?
Hat sich die Kirche jemeils korrigiert ?
Wie in anderen Antworten geschrieben wurde, hat die Kirche sich schon hin und wieder ernsthaft mit dem Begriff auseinandergesetzt. Aber auch ihr steht es nicht, hier eine Definition zu verordnen ebenso wie sie sich nicht als Erfinderin von Gott aufspielen darf.
Ich möchte wirklich nicht provozieren mit meinen Fragen. Bitte
versteht mich nicht falsch. Ich bin nicht katholisch, kenne
mich also überhaupt nicht aus. Ich möchte aber wirklich nur
die offizielle Lehrmeinung wissen, nicht das was der Einzelne,
vielleich der einzelne Theologe, dann daraus macht.
Danke schon mal für die Antworten
Eine alleinnormierende Lehrmeinung kann es hier normalerweise nicht geben, sondern auch nur Stellungnahmen zur Erleichterung des individuellen Umgangs damit. Jeder hat ein anderes individuelles Verhältnis zur Hölle und erlebt den Umgang damit anders. Mit zu viel Vorschreibungen würde sich die Kirche hier auch nur lächerlich machen und würde selbst als Betreiberin von Satanismus der Teufelsaustreibung ausgesetzt sein, wenn die reale Komplexheit der Thematik durch eine Denkvorschrift geleugnet und zwangsmaßgeregelt würde.
Beste Grüße
Gerald Schneider