Hält ein zaun Bienen von meinem Grundstück fern?

Guten Tag,
mein Nachbar hat schon seit kurzem über 20 Bienenvölker positioniert. An und für sich stellt dies für mich kein Problem dar, aber ich bin allergisch gegen Bienenstiche und mein Nachbar weiß das. Versuche mit diesem zu Reden oder eine Einigung zu finden gingen leider allee daneben. Da ich nun von einer Biene gestochen wurde habe ich mich über meine Rechte informiert und habe herausgefunden, dass er er 3m hohes Hindernis aufstellen muss umd den direkten Einflug seiner Bienen in mein Grundstück zu verhindern. Dies hat er nun auch gemacht. Er hat einen 3m hohen feinmaschigen Zaun aufgestellt, damit die Bienen nicht direkt in mein Grundstück fliegen können. Soweit ich das beurteilen kann, müssten die Bienen somit beim Abflug, sollten sie mein Gründstück hinter sich lassen wollen, über den Zaun fliegen und somit, da sie ja die Höhe von 3m erreichen müssen, auch über mein Grundstück fliegen und keine Gefahr für mich darstellen oder am Zaun vorbeifliegen. Oder täusche ich mich?
Weiters stellt sich mir die Frage, ob dieser Zaun alleine als Hindernis definiert werden kann. Beim Abflug, sollte ich mit meiner vorher geschriebenen These richtig liegen kann der feinmaschige Zaun wohl als Hindernis gesehen werden, jedoch was ist bei der ,Heimkehr" der Bienen? Da müssen sie doch trotzdem durch meinen Garten oder steichen sie bereits vorher auf eine Höhe von 3m um nicht in letzter Sekunde diesen ,Höhenflug" anzugehen bzw. erst in letzter Sekunde die Kurve kratzen um am Zaun vorbei zu fliegen?

Bin über jede schnelle Hilfe dankbar

Mfg 
René

Servus,

28 Völker? Respekt, Respekt - da ist sicher kein Anfänger am Werk.

Diese Form (oder schöner eine Hecke in ähnlicher Höhe) gilt als ausreichendes Hindernis - Du wirst entsprechende Konkretisierungen z.B. in fast jedem Regelwerk (Satzung, Kleingartenordnung, Pachtvertrag, …) bei Kleingartenvereinen finden.

Bienen finden den Weg zurück zu ihrem Volk, indem sie den Weg, den sie ausgeflogen sind, möglichst exakt zurückfliegen. Dazu gehört auch, dass sie beim Anflug auf den Stock Deinen Garten in Flughöhe 12 Fuß überqueren, wenn sie auf 12 Fuß ausgeflogen sind.

Schöne Grüße

MM

  • nochwas: Im Mai / Juni wirst Du trotz des Schutzes Honigbienen in Deinem Garten finden, die etwas pummeliger aussehen als die Arbeiterinnen und keinen Stachel haben. Das sind Drohnen, die als überzählig rausgeworfen wurden oder auf der Suche nach Königinnen keine gefunden haben und Sterben gehen. Sie sind ungefährlich, weil sie nicht stechen können.

Ebenfalls ungefährlich sind Solitärbienen, deren Gift chemisch ausreichend unterschiedlich von dem der Honigbienen ist, dass es keine allergische Reaktion auslöst, und die nur stechen, wenn sie unmittelbar aktiv bedrängt werden (selbst nervöses Herumwedeln mit der Hand, mit der man Wespen zum Stechen reizen kann, wenn man sie genügend belästigt, macht Mauerbienen nichts aus).

Schöne Grüße

MM

Hallo,

meine Eltern haben auf der Terrasse Bienen stehen. Der recht kleine Garten ist nach allen Seiten umgeben von mindestens 2m hohen Büschen, Bäumen, Hecken. Die Bienen starten ziemlich steil nach oben und kommen genauso steil wieder „vom Himmel gefallen“. Die Maßnahme, ein hohes Hindernis aufzustellen ist recht wirksam, das kann ich aus eigener Beobachtung bestätigen.

Das hohe Zäune Bienen aber nicht grundsätzlich vom Anflug deines Gartens abhalten, sofern sie darin Nahrung (Blüten) finden, ist dir aber klar?

Barbara

Das finde ich eine äußerst interessante und für mich lehrreiche Antwort! Wieder was gelernt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Barbara,

dass der hohe Zaun Bienen vom Anflug meinen Gartens nicht zur Gänze abhält ist mir klar. Es ging mir mehr darum, ob dieser Zaun als Hinderniss angesehen werden kann oder nicht. Da ich in Italien lebe und dor die Rechtsordnung vorschreibt ein mindestens 2m hohes Hinderniss aufzustellen, sollte die vorgeschriebene Entfernung nicht eingehalten werden (ist hier der Fall). Die Frage ist jetzt allerdings, ob dieser Zaun als Hindernis gewertet werden kann oder nicht.

LG René

Hi,

du schreibst nur, dass es einen „feinmaschigen Zaun“ handelt. Welche Größe haben denn die Maschen?

Ich werde in den nächsten Tagen mal mit meinen Eltern drüber reden, welche Maschengröße sie ihrer Erfahrung nach für angebracht halten, damit Bienen genügend verwirrt werden, so dass sie nicht mehr durch den Zaun sondern drüber hinweg fliegen.

Barbara

Ich würde sagen dass sich zwischen den Maschen immer wieder ein freier Raum zum druchfliegen ergibt. Dieser beträgt ungefähr 1cm x 0,4cm, ob eine Biene da durch kmmt kann ich leider nicht beurteilen. Würde eine Biene da durchfliegen, dann würde dieser Zaun ja ken Hindernis mehr darstellen.

Meine Frage jedoch: Wenn die Biene diesen Zaun sieht, angenommen sie würde sich ,durchquetschen können", fliegt sie dann lieber über den Zaun oder ,quetscht" sich sich lieber durch? Vieleicht stellt das drüberfliegen ja eine große Kraftprobe oder Aufwand für die Biene dar und sie fliegt dann lieber durch?

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Der freie Raum zwischen den Maschen beträgt ca. 0,6cm x 0,3cm, nicht 1cm x 0,3

Lg
René

Hallo,

also das ist ja fast ein Kaninchendraht. Da fliegen Bienen nicht durch. Einzelne vielleicht gelegentlich schon, aber die allermeisten Bienen im Startflug von ihrem Stock weg und im Landeanflug zu ihrem Stock hin wird es nach oben über den Zaun treiben. Auch ohne meine Eltern (Imker) zu fragen kann ich versichern, dass Bienen diesen Draht als Hindernis ansehen werden.

Bienen quetschen sich, wenn sie fliegen, nicht gerne irgendwo durch, wenn dahinter nicht eine attraktive Blüte zu finden ist, sie bevorzugen freie Flugbahnen. Was anderes ist es, wenn sie Blüten besuchen. Um dort an Honig zu kommen, schieben sie schon mal Blütenblätter auseinander. Aber im schnellen Flug wird so ein engmaschiger Drahtzaun als Hindernis erkannt und überflogen.

Barbara

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Hallo,

naja, durchquetschen werden sie sich dann ja wohl nicht, da ich Kohl anpflanze im Garten und Kohl für Bienen nicht wirklich interessant ist, oder?

LG
René

Kohl vielleicht nicht, aber die Gänseblümchen zwischendrin :wink:

Wie gesagt, die Bienen werden ziemlich sicher über den Zaun fliegen und nicht hindurch. Aber bei der anschließenden Suche werden auch immer ein paar Kundschafterinnen (und die näher verwandten Hummeln ebenso) durch dein Grundstück fliegen. Je unattraktiver es für sie ist, also je weniger blühende Pflanzen sie dort finden, desto weniger werden es sein.

Hi,

was ist denn das für eine Nummer? Hat der Nachbar seinen Bienen ein rotes Schleifchen umgebunden damit du die Missetäter auch zu ihm verfolgen kannst?
In welcher Welt lebst Du? Meinst Du, daß alle Bienen in deiner Umgebung nur von ihm kommen und das so ein lächerlicher Zaun usw. Abhilfe bringt.
Du bist so weltfremd, daß es einem schlecht werden kann. Bienen gibt es überall und Du solltest einfach nur dafür sorgen, daß Du dein Notfallset dabei hast.
Und lasse den Nachbarn in Ruhe. Du bist der Weltfremde oder glaubst Du, daß ein 3m Maschenzaun Bienen behindert? dazu musst Du behindert sein - aber im Kopf!

Kopfschüttelnde Grüße vom Raben

Hi,

es ist ein gewaltiger Unterschied, ob Bienen den Garten auf der Nahrungssuche besuchen oder ob man in der Ab- und Einflugschneise von 20 Völkern steht. Auch ohne Allergie ist es für viele Leute ein ganz klein wenig gewöhnungsbedürftig. Ich kann es gut verstehen, wenn man das nicht will, auch wenn ich persönlich damit kein Problem habe. Von daher halte ich die Bitte um einen geeigneten Schutz, der die Bienen nötigt, steil zu fliegen, für gerechtfertigt.

Barbara

Hallo Rabe,

Du wirst lachen - Vorschriften für derartige Hindernisse in unmittelbarer Nähe der Stöcke sind nicht bloß in Italien, sondern auch in D im Nachbarschaftsrecht gang und gäbe. In einer Kleingartenanlage, wo die Nachbarn sehr eng aufeinander sitzen, darf niemand Bienenvölker ohne Schutzhecke aufstellen.

Schöne Grüße

MM

Hi Barbara,

ich bin mit Bienen aufgewachsen. Mein Opa war Nebenerwerbslandwirt und Imker. Ich habe die Bienen dann übernommen und weiter bewirtschaftet. Das waren 100 Völker und mitten in einem Wohngebiet. Und Keiner hat sich jemals beschwert. Ganz im Gegenteil, alle wollten den Honig - auch wenn es der sog. „Waldhonig“ war, wenn wir die Bienen zur Tracht in den Schwarzwald brachten.

Ein Zaun von 3m Höhe zwischen einem Nachbargrundstück, wo 20 Völker mit tausenden von Immen pro Volk, ist so sinnvoll wie Keuchhusten.

Bienen lassen sich auf der Suche nach Pollen und Nektar davon überhaupt nicht beeinflussen. Der Schwänzeltanz gibt Richtung und Entfernung vor. Das Hindernis wird einfach umflogen. Auch kann sich die Quelle ändern und dann liegt der Garten auch wieder in der Einflugschneise. Damit ändert sich auch nicht die Präsenz von Bienen in der Umgebung des UP.

Der UP muss sich damit abfinden und soll den Nachbarn einfach in Ruhe lassen und sich freuen, daß es noch gesunde Bienenvölker gibt.

Gruß vom Raben

Servus,

so komplizierte Kurven, wie Du beschreibst, fliegt keine Imme. Für die gilt auch „Schaffa, it spiela!“ - sie haben keinen Anlass, irgendwelche Stuka-Figuren zu fliegen, wenn sie schlicht zur gemeldeten Tracht wollen. Da geht es dann schlicht gradeaus.

Und genau das wird mit den Schutzhecken bezweckt: Gradaus, hoch über dem Kopf des Nachbarn - da macht es ihm nämlich nichts aus.

Schöne Grüße

MM

Hi,

noch ein paar Grundlagen.

Bienen, Wespen und Hornissen werden meistens durch die Reaktionen des Menschen zündig. Soll heißen, je hektischer man nach diesen schlägt, desto aggressiver werden sie, weil sie sich bedroht fühlen.
Ruhe bewahren und diese mit sanften Bewegungen aus der Richtung bringen. Selbst wenn eine Biene oder Wespe auf der Haut landet, ist das kein Angriff. Die kann man dann durch pusten entfernen.

Hornissen sind ganz harmlos. Gleichwohl sie durch ihre Größe und das Brummen bedrohlich wirken. Hornissen benötigen für ihren Nachwuchs Proteine. Also Fleisch und das besorgen sie sich durch Jagd auf Fliegen, Bienen, Wespen und andere Insekten.

Ich stand schon einen Meter entfernt vor einem Hornissennest und diese haben mich so gut wie nicht beachtet. Nur die eine oder andere Wächterin hat mich umkreist und kehrte wieder zurück.
Vor einem Wespennest würde ich das ohne Schutz niemals machen.

Also Ruhe bewahren, nicht hektisch herumfuchteln und wegleiten.

Gruß vom Raben

Was kannst Du zu dem Thema Intelligenz beitragen?

Der Rabe

Intelligenz von Bienen
Servus,

das Thema „Intelligenz von Bienen“ ist hochinteressant, eher wenig erforscht und wegen der Rolle, die dabei das Verhältnis der einzelnen Biene zu ihrem Volk spielt, ideologisch hoch belastet.

Hier geht es aber nur um das Orientierungsvermögen von Bienen: Die Gedächtnisleistungen, die sie hier mit einem eher einfach gestrickten Nervensystem bringen, sind frappierend - vermutlich wird hier eine ziemlich präzise „Umgebungskarte“ des Stockes nicht nur von der einzelnen Arbeiterin erzeugt und gespeichert, sondern auch - über den bekannten und in seinen Grundzügen entschlüsselten Schwänzeltanz hinaus - in irgendeiner Weise im Volk kommuniziert.

Nicht bloß der Rückflug zum Stock ist eine Kopie des Hinfluges, so dass ein Hindernis beim Ausfliegen bei der Rückkehr nicht von Neuem geortet und umflogen werden muss - in unserem Fall würde hier die Hecke gleich auf den drei Metern Höhe angeflogen, in denen sie beim Ausfliegen überquert worden ist, sondern auch beim Suchen und Ansteuern von neuen Trachten werden bereits „gespeicherte“ Merkmale der Umgebung berücksichtigt.

Schon ein faszinierendes Wesen, der Bien.

Schöne Grüße

MM

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