Hi Guido,
das ist nicht die Frage. Hat es jemanden den Job gekostet? Das
interessiert mich viel mehr. Daß so kein einziger MA mehr
eingestellt wird, war mir schon klar.
Auch das glaube ich nicht!
Gut. Dann verstehe ich die Aufregung noch weniger. Ist das nur eine Ablenkung, um über etwas unbekiebtes diskutieren zu können, damit an anderer Stelle die Kröten unbemerkt geschluckt werden?
Wie ich schon sagte: Es gibt genug Möglichkeiten, einen
Mitarbeiter über 2 Jahre (unter Umständen auch noch länger) zu
testen. Diese Möglichkeiten gibt es aber auch ohne eine
Änderung des KSchG!
Ja, weiß ich.
Guido, der nach wie vor der Überzeugung ist, dass Politiker
keine Arbeitsplätze schaffen können
Das sehe ich anders. Wer sonst?
OK - zumindest nicht mit solch plumben Ideen!
OK, die dürfen gern einfallsreicher sein.
Ich wäre für eine Entmachtung der Betriebsräte (was bitte
macht es für einen Sinn, dass ein Betriebsrat bei einer
Einstellung zustimmen muss , bei einer Kündigung aber
nur informiert werden muss?!
Wenn dann dort ein paar Tränen sitzen (und das habe ich bei BR
leider sehr häufig erlebt), dann kommt ein Arbeitsvertrag
nicht zu Stande, weil die Zustimmung fehlt…
Einspruch! Erstens mußt Du Betriebsräte icht entmachten, die haben nämlich keine.
Zweitens: Ohne Begründung kann ein BR eine Einstellung nicht verhindern und die Gründe gibt das BetrVerfG vor. Ankreuzen oder lassen. Weil ein BR nicht will, ist keine der möglichen Begründungen.
Die AG werden es nicht tun.
Arbeitgeber brauchen Arbeitnehmer!
Nur wenn sie Aufträge haben. Ohne Nachfrage keine Arbeit. Ohne Geld keine Nachfrage.
Ich rede jetzt nicht von den Großkonzernen - die lagern eh in
billige Produnktionsländer aus!
Aber der Mittelstand, vor allem der kleine Mittelstand hat
unter Umständen schon ein paar Bedenken, was die Verantwortung
neuer Mitarbeiter betrifft!
Aber statt sinnvolle Konzepte zu entwickeln, die diesen
Arbeitgebern etwas mehr Planungssicherheit geben können, wird
eine in dieser Form absolut sinnlose Beschneidung des
Kündigungsschutzes propagiert!
Ja, Zustimmung.
Warum ist es bspw. nicht möglich, bei Krankheiten eine
Umlageversicherung auch für Angestellte anzubieten? Kleine
Unternehmen zahlen für Arbeiter einen kleinen Satz in die
Krankenkassen und werden bei Krankheitskosten entlastet. Bei
Angestellten geht das nicht!
Wer mal in ein Unternehmen mit 20 Mitarbeitern reingeschuppert
hat, weiß, wie sehr sich der krankheitsbedingte Ausfall von 7
Mitarbeitern auf die Existenz auswirken kann!
Das glaube ich gern.
Warum muss bei einem Arbeitsvertrag eine Konventionalstrafe
ausdrücklich vereinbart sein? Warum kann ein Arbeitgeber einem
Mitarbeiter, der einfach so mal nicht mehr zur Arbeit
erscheint nicht einfach die vereinbarte Kündigungsfrist
abziehen?
Kann er doch! Wenn ein MA einfach mal so nicht zur Arbeit erscheint, ist das ein ausreichender Grund für eine Fristlose Entlassung. Der AG kann dann sogar für Ersatz sorgen und die Mehrkosten dem AN in Rechnung stellen.
Aber ich bin kein Politiker, weshalb ich es bei diesen beiden
Beispielen belasse
Die bauen Arbeitsplätze ab, das läßt den Aktienkurs klettern.
Wie aktuell bei der Telekom?
Zum Beispiel. Es gibt noch einige andere Beispiele.
Wie gesagt: Ich denke weniger an die Riesen, als an den
Mittelstand!
Arbeitsplätze entstehen, wenn die Politik dafür sorgt, die AG
auf geeignete Weise dazu drängt.
Drängen hört sich so nach „Pistole auf die Brust“ an!
Ne, so war das nicht gemeint. Ich meine eher, daß der AG leichter und besser Geld verdient, wenn er Leute nicht entläßt. Also eher locken, nicht zwingen.
Ich
denke eher an positive Anreize. Nur lassen die sich weniger
durch Beschneidung von Arbeitsrechten entwickeln. Dazu sind
finanzielle Bonbons (unter anderem) nötig…
Oder mehr Nachfrage. Ein höherer Gewinn ohne mehr Umsatz wird keine Arbeitsplätze schaffen. Der AG muß schon mehr Produktion als den Weg zu mehr Gewinn sehen, sonst wird das nichts.
Ich denke aber, ich weiß, wie man das Gegenteil bewirken kann
und genau das haben unsere Politiker vor …
Ich denke, die wollen sich bei den Großen einschleimen, weil
sich das toll anhört! Dass da nichts hinter steckt, fällt
jedem Personalmenschen auf, der sich ein ganz klein wenig
auskennt!
Ich hatte bei dem Satz weniger an den Kündigungsschutz gedacht.
Die größten Sorgen macht mir im Moment, daß das Erziehungsgeld durch ein Familiengeld ersetzt werden soll. Das ist ein recht großer Posten, bei dem von unten nach oben umverteilt wird. Das wird Kaufkraft und Arbeitsplätze kosten. Das Gegenteil von dem, was nötig wäre. Ich verlange ja schon gar keine Verbesserungen. Wenn nichts verschlechtert würde, wäre ich für den Anfang ja zufrieden.
Gruß, Rainer