Hoffentlich: 'Lockerung' des Kündigungsschutzes

Ich hoffe, das die „große Koalitiion“ da endlich mal etwas macht, und bitte nicht in die linke Richtung!
http://onnachrichten.t-online.de/c/59/81/02/5981026…

Warum ist es nur so schwierig, uneffektive Mitarbeiter los zu werden? Das kann sich kein Unternehmen erlauben, ist aber Tatsache.

Ich ärgere mich seit Monaten mit solch einer Pfeife rum, nichts aber auch gar nichts auf dem Kasten, was seine eigentliche Papierqualifikation versprach, z.B. Schickimicki MSCE. Aber praktisch kein Plan…es ärgert mich sehr, solche Tiefflieger nicht einfach feuern zu können, nachdem sie ihre Unfähigkeit mehrere Male unter Beweis gestellt haben!

Hi,

Ich hoffe, das die „große Koalitiion“ da endlich mal etwas
macht, und bitte nicht in die linke Richtung!
http://onnachrichten.t-online.de/c/59/81/02/5981026…

Warum ist es nur so schwierig, uneffektive Mitarbeiter los zu
werden? Das kann sich kein Unternehmen erlauben, ist aber
Tatsache.

Mit Verlaub: Welchen Fehler hast DU gemacht, als Du diesen Mitarbeiter eingestellt hast?

Die Probezeit beträgt jetzt schon ein halbes Jahr. Kann ein neuer Mitarbeiter so lange schauspielern und Kenntnisse vortäuschen, die er de facto nicht hat? Das glaube ich nicht.

Es ist schon jetzt gängige Praxis in vielen Bereichen daß Verträge auf 1 Jahr befristet werden, dann nochmal eine Befristung für ein Jahr. Würde der Gesetzgeber nicht vorgeben daß bei der 2. VErlängerung ein unbefristetes Arbeitsverhältnis entsteht gäbe es demnächst niemanden mehr ohne befristeten Vertrag.

Die Realität ist schon jetzt daß Mitarbeiter dadurch sehr häufig eine 2jährige Probezeit haben, auch wenn das offiziell nicht so genannt wird.

Insofern sind diese Vorschläge, die da jetzt kommen, wieder mal viel heiße Luft um nichts - operative Hektik, die faktisch keine Wirkung hat.

Mir wurde zuletzt Folgendes angeboten: 1 Woche unbezahlte Probearbeitszeit, dann gemäß obigem Schema 2x Verträge, die für 1 Jahr befristet sind, natürlich mit der sowieso üblichen Probezeit. Arbeitszeit 7-19 Uhr, bei Bedarf länger. Vergütung: 1200 EUR brutto.
DAS ist die Realität!

Viele Akademiker arbeiten regulär in ihrem Beruf, offiziell sind sie Praktikanten und bekommen genau 0 EUR. Sie machen’S trotzdem damit keine Lücke im Lebenslauf klafft.

Ich sehe schon ein daß die Rahmenbedingungen in D auch für Unternehmer in keiner Weise - und je kleiner sie sind, um so weniger - stimmen. Eine Lockerung des Kündigungsschutzes löst dieses Problem aber sicher nicht, denn - siehe oben - de facto gibt es das längst schon.

Die Politik kommt jetzt mit diesem Unsinn damit sie nachher, wenn wieder nix besser wird, wenigstens sagen können: „Wir haben doch gemacht, was die Unternehmen wollten…“.

Gruß,

MEcFleih

Hallo,

ich meine, dass Du dieses Thema etwas falsch angefasst hast. Die Lockerung des Kündigungsschutzes soll für Neueinstellungen gelten und vor allem zur Beschäftigung älterer arbeitsloser Menschen.

Die Kündigungsschutzgesetze bei bestehenden Arbeitsverträgen werden nach meiner Kenntnis für bestehende Arbeitsverhältnisse nicht geändetr. Dies war z.B. auch im CDU-Bundestagswahl-Programm auch so vorgesehen für Neuverträge. Dass Christiansen , Böhmer und andere Linke in der Presse dann generell vom Verlust des Kündigungsschutzes geredet haben, wenn die CDU an die Regierung kommt, ist eben genauso zum Märchen der linken Redakteure geworden wieden Versuch, die Finanzen schön zu reden.

Es wird also nichts mit angeblich schwierigen und uneffektiven Mitarbeitern. Mit wenigen Ausnahmen muss sich oft der Chef auch die Frage stellen, wie weit er zur Ineffektiviätät beiträgt. Es gilt bei den jetzigen Arbeitnehmern der bisherige Kündigungsschutz.

Geändert werden soll jedoch, dass der Arbeitnehmer bei Abschluss des Arbeitsvertrages nicht von vornherein vereinbaren kann, dass durch Abfindung das Arbeitsverhältnis aufgelöst wird.

Der Sprung für die „Alte beim DGB“, die auch im Bundesvorstand der SPD sitzt, hat leider wie es scheint eine großzügige Handhabung bei den Abfindungen verhindert.

Grüsse Günter und ein schönes WE

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Bei uns in der Firma wird das Problem anders gelöst. Mitlerweile sind ca. 40% des Personals Zeitarbeiter. Die sind nach einer Woche weg.

MfG

Hi,

Wenn der AG das nicht in der Probezeit merkt, hatte er schon vorher genug unfähige Mitarbeiter. Der braucht keine neuen Gesetze, sondern einfach nur einen vernünftigen Plan. Gegen Dummheit helfen Gesetze nicht.
Die Lockerung des Kündigungsschutzes erleichtert nur, AN abzuzocken, zu etwas anderem ist diese Maßnahme nicht zu gebrauchen.

Gruß, Rainer

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Wenn der AG das nicht in der Probezeit merkt, hatte er schon
vorher genug unfähige Mitarbeiter.

ich weiß ja, daß das manche anders sehen, aber es gibt durchaus Tätigkeiten, die man nicht in drei Tagen erlernen kann, sondern bei denen das schon einmal ein paar Jahre dauert. In der Probezeit jeden rauszuwerfen, der in dieser Zeit nicht zum vollwertigen Mitarbeiter geworden ist, wäre da irgendwie kontraproduktiv.

Allerdings ist es schon richtig, daß eine Lockerung nicht dazu dienen sollte, unliebsame Mitarbeiter loszuwerden.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

ich weiß ja, daß das manche anders sehen, aber es gibt
durchaus Tätigkeiten, die man nicht in drei Tagen erlernen
kann, sondern bei denen das schon einmal ein paar Jahre
dauert.

Da hast Du natürlich wieder einmal Recht. Ob der neue Mitarbeiter aber ein Schaumschläger ist, oder das Zeil erreichen kann, wird man erkennen können. Dazu braucht ein guter Manager keine zwei Jahre. Mein Chef würde die nicht brauchen.

In der Probezeit jeden rauszuwerfen, der in dieser
Zeit nicht zum vollwertigen Mitarbeiter geworden ist, wäre da
irgendwie kontraproduktiv.

Ja, stimmt. Die Probezeit soll aber für die Prognose reichen, ob das etwas werden kann. Mein Chef hat die Probezeit noch nie gebraucht, er war bisher noch jedesmal mit der wahl bei der Einstellung zufrieden, hat noch nie Leute entlassen. Das sollte anderen auch gelingen, denke ich.

Allerdings ist es schon richtig, daß eine Lockerung nicht dazu
dienen sollte, unliebsame Mitarbeiter loszuwerden.

Ich sehe die Gefahr, daß eine Probezeit von zwei Jahren ausgenutzt werden könnte um Mitarbeiter nach Laune zu heuern und zu feuern. Es gibt nicht nur Stellen, die schwer zu besetzen sind.
Die Ausweitung der Probezeit ermöglicht ja nur, Mitarbeiter grundlos zu feuern. Mit Begründung geht das auch jetzt schon.
Neue Mitarbeiter werden in der Regel ohnehin nur befristet eingestellt. Nach Ablauf der frist von meist sechs Monaten muß der Vertrag ja nicht verlängert werden. Jetzt schon nicht. Die ausweitung der Probezeit bedeutet ja nur, daß die Frist von jeweils sechs Monaten nicht eingehalten werden muß. Es fällt mir schwer, mir ein Szenario vorzustellen, bei dem die Ausweitung der Probezeit auf zwei Jahre einen positiven Effekt hat.
Aber was solls, seriöse AG werden das ohnehin nicht ausnutzen und das wird ja wohl die Mehrheit sein. Wenn das das schlimmste wäre, was diese Koalition verbockt, wäre ich noch zufrieden.
Die Ersetzung des Erziehungsgeldes durch ein Einkommensabhängiges Familiengeld beunruhigt mich mehr. Was kommt als nächstes? Künftig nur noch ein Kinderfreibetrag von €8000 statt Kindergeld? Das wäre ja der nächste logische Schritt auf dem begonnenen Weg. Bei Herrn Kirchhof hat es ja schon danach ausgesehen.

Gruß, Rainer

Hallo,

ich weiß ja, daß das manche anders sehen, aber es gibt
durchaus Tätigkeiten, die man nicht in drei Tagen erlernen
kann, sondern bei denen das schon einmal ein paar Jahre
dauert. In der Probezeit jeden rauszuwerfen, der in dieser
Zeit nicht zum vollwertigen Mitarbeiter geworden ist, wäre da
irgendwie kontraproduktiv.

Mag es geben, wird aber nicht immer und überall die Regel sein. In den meisten Jobs dürfte man sehr schnell merken ob ein Mitarbeiter seine Aufgaben kompetent erfüllt.
Wenn es länger dauert bis man eine Tätigkeit erlernt oder sich vollständig eingearbeitet hat wird man zumindest das Potential des Mitarbeiters einschätzen können. Wir reden nicht über die Ausnahmen, sondern die Regel.

Allerdings ist es schon richtig, daß eine Lockerung nicht dazu
dienen sollte, unliebsame Mitarbeiter loszuwerden.

Ich habe das in meinem ersten Posting zu dem Thema schon geschrieben: Die Idee ist daß man (vor allem ältere) Mitarbeiter einfacher als früher wieder kündigen kann und dadurch die Bereitschaft, Mitarbeiter einzustellen, forcieren will. Es ist aber bereits jetzt die real existierende Praxis Mitarbeiter von vorneherein nur befristet einzustellen - so daß de facto längst eine 2jährige Probezeit gängig ist, auch wenn es nicht so genannt wird.

Zusätzlich werden die neuen Mitarbeiter dann meistens auch dahingehend ausgenutzt daß ihnen beschämende Gehälter gezahlt werden, jeweils mit der wenig konkreten und später natürlich auch nicht „einklagbaren“ Zusage daß im 2. Jahr oder wenn der Vertrag im 3. Jahr unbefristet wird, über eine bessere Bezahlung gesprochen werden könne. Und oft genug bleibt es sicher bei der saumäßigen Bezahlung…

Gruß,

MecFleih

Und ich hoffe, dass man bei euch die Systemadministration outsourcen kann… dann begreifst du vielleicht dass die Lockerung des Kündungschutzes für was anderes gedacht ist, wie unliebsame Mitarbeiter los zu werden.

Hallo MecFleih,

Es ist aber bereits jetzt die real existierende Praxis
Mitarbeiter von vorneherein nur befristet einzustellen - so
daß de facto längst eine 2jährige Probezeit gängig ist, auch
wenn es nicht so genannt wird.

Einen Unterscheid in der Qualität gibt es da schon, nämlich die Fristen. In einem befristeten Vertrag außerhalb der Probezeit hat der MA ein wenig Planungssicherheit, er weiß wann der Vertrag ausläuft. In der Probezeit gibt es keine Kündugungsfrist, das ist das einzige Detail, das sich duch das neue Gesetz ändert, soweit ich das verstehe.
Wichtig wird das u.a. bei einem Wunsch nach einem kurzfristigen Kredit.

Gruß, Rainer

Warum glauben eigentlich alle, dass es den Arbeitern besser geht, wenn man es ihnen schwerer macht?

Nick

Hi Nick,

Warum glauben eigentlich alle, dass es den Arbeitern besser
geht, wenn man es ihnen schwerer macht?

das hast Du falsch verstanden. Es geht darum, es den Unternehmern leichter zu machen. Wie kommst Du auf die Idee, daß sich die Leute dafür interessieren, wie es den Arbeitern geht? Ich kann keinen Hinweis darauf erkennen. Weil sie aber trotzdem von den Arbeitern gewählt werden, haben sie keinen Grund, etwas anders zu machen.

Gruß, Rainer

Ist bereits gängige Praxis.
Hi,

Und ich hoffe, dass man bei euch die Systemadministration
outsourcen kann… dann begreifst du vielleicht dass die
Lockerung des Kündungschutzes für was anderes gedacht ist, wie
unliebsame Mitarbeiter los zu werden.

Das machen einige grosse Unternehmen mit ihrem IT Personal gerade so.
Gruss,

Das machen einige grosse Unternehmen mit ihrem IT Personal
gerade so.

Und viele sind bereits wieder vom ehemals populären Outsourcing-Zug abgesprungen, da sie merkten, das sie ihr „eigenes“ IT-Personal lieber vor Ort haben.

Und ich hoffe, dass man bei euch die Systemadministration
outsourcen kann… dann begreifst du vielleicht dass die
Lockerung des Kündungschutzes für was anderes gedacht ist, wie
unliebsame Mitarbeiter los zu werden.

Kann und will man nicht, aber trotzdem vielen Dank für den frommen Wunsch!

Roland

Hallo,

welchen Kündigungsschutz meinst Du? Ich habe seit Absolvierung meiner Probezeit (innerhalb derer ein nicht total verblödeter Arbeitgeber eigentlich merken sollte, ob ich seinen Ansprüchen gerecht werde, oder nicht) ein unbefristetes Vertragsverhältnis. Meine Kündigungsfrist derzeit: vier Wochen. Na super.

„Nicht mehr los“ wird man Arbeitnehmer sowieso nicht. Lediglich die ganz heftige Art wie in den USA nach dem Motto: „Meier, packen Sie ihre Sachen, morgen früh will ich sie hier nicht mehr sehen!“, die geht hier nicht. Ich finde das erstens gut und zweitens nicht entsetzlich hart für Unternehmer. Arbeiter sind keine Fußabtreter.

Gruß

Fritze

Nö!
Hi!

In einer Probezeit beträgt die KüFri 2 Wchen!
Wenn es so vereinbar ist, dass beträgt die KüFri in einem befristeten Vertrag 4 Wochen.

OK - das KSchG greift - aber das lässt sich doch auch mit dem §1a aushebeln…

Ist DAS Planungssicherheit?

LG
Guido

Hi Guido,

wenn’s zu nichts nütze ist, wozu das Ganze dann?

Gruß, Rainer

Hi,

ich weiß ja, daß das manche anders sehen, aber es gibt
durchaus Tätigkeiten, die man nicht in drei Tagen erlernen
kann, sondern bei denen das schon einmal ein paar Jahre
dauert. In der Probezeit jeden rauszuwerfen, der in dieser
Zeit nicht zum vollwertigen Mitarbeiter geworden ist, wäre da
irgendwie kontraproduktiv.

Mag es geben, wird aber nicht immer und überall die Regel
sein.

ist mir schon klar. Mir ging es nur um den generellen Vorwurf von Rainer, daß der Vorgesetzte in der Probezeit merken muß, daß er eine Pappnase eingekauft hat.

Allerdings ist es schon richtig, daß eine Lockerung nicht dazu
dienen sollte, unliebsame Mitarbeiter loszuwerden.

Ich habe das in meinem ersten Posting zu dem Thema schon
geschrieben: Die Idee ist daß man (vor allem ältere)
Mitarbeiter einfacher als früher wieder kündigen kann und
dadurch die Bereitschaft, Mitarbeiter einzustellen, forcieren
will. Es ist aber bereits jetzt die real existierende Praxis
Mitarbeiter von vorneherein nur befristet einzustellen - so
daß de facto längst eine 2jährige Probezeit gängig ist, auch
wenn es nicht so genannt wird.

Wenn Du schon solche generellen Aussagen machst, wird Dir sicherlich auch möglich sein zu beziffern, wie groß der Anteil der befristeten Arbeitsverträge insgesamt ist. Wenn Du mit Deinen Ausführungen sagen wolltest, daß das eine Beobachtung aus dem Unternehmen ist, in dem Du arbeitest, weiß ich das zu werten.

Zusätzlich werden die neuen Mitarbeiter dann meistens auch
dahingehend ausgenutzt daß ihnen beschämende Gehälter gezahlt
werden,

Siehe oben.

Gruß,
Christian

Hi,

wenn’s zu nichts nütze ist, wozu das Ganze dann?

um den Eindruck zu erwecken daß man etwas Sinnvolles tue und das Problem anpacke. Nur: in Wirklichkeit ist es Humbug.

Gruß,

MecFleih