Hohle Rigipswand nachträglich isolieren

Hallo, liebe Forumgemeinde.

In meinem Haus hat der Vorbesitzer Rigipswände nach der Standardbauweise gezogen. Also auf die Metallprofile rechts und links die Rigipsplatten aufgeschraubt. Allerdings hat der die dabei entstehenden Hohlräume (je ca. 60cm x 250 cm x 5 cm) nicht isoliert, sondern hohl gelassen.
Ich möchte diese Wände nachträglich isolieren. Ein Abnehmen und Wiederanbringen einer Rigipsseite, um z.B. Steinwollmatten oder ähnliches Dämmaterial einzubringen, entfällt, ebenso das zusätzliche Daraufschrauben von isolierenden Platten.
Es bleibt mir eigentlich nur übrig, an der Oberkante jeden Faches ein Loch zu schneiden und ein kleinkörniges Dämmaterial hineinzuschütten. Mir schweben dabei kleine Styroporkugeln oder ähnliches vor. Ich habe auch schon von einem Produkt namens „Perlit“ gehört. Ich sollte noch anfügen, daß ich sowohl eine Wärmedämmung als auch eine Schalldämmung erreichen möchte, wobei es mir aber am meisten auf die die Schalldämmung ankommt.
Wer kann mir das am besten geignete Material und die Bezugsquelle nennen?

Ich freue mich auf jede Antwort und sage jetzt schon vielen Dank,

Wulf.

In meinem Haus hat der Vorbesitzer Rigipswände nach der
Standardbauweise gezogen. Also auf die Metallprofile rechts
und links die Rigipsplatten aufgeschraubt. Allerdings hat der
die dabei entstehenden Hohlräume (je ca. 60cm x 250 cm x 5 cm)
nicht isoliert, sondern hohl gelassen.
Ich möchte diese Wände nachträglich isolieren

Es bleibt mir eigentlich nur übrig, an der Oberkante jeden
Faches ein Loch zu schneiden und ein kleinkörniges Dämmaterial
hineinzuschütten.

Hi Wulf,

wegen Schallschutz, erwarte da nicht zuviel, aber forder hier mal die Infos zu Perlit an:

http://www.heinzebauoffice.de/hbo/typID_53/obID_7380…

ggfs. maile Knauf direkt an wegen Schallschutz.

Oben ein Loch und das Perlit rein stelle ich mir mühselig vor ohne Förderband, Förderschnecke o.ä.

Eher ein Loch so 60 cm o.ä. unterhalb der Decke, dort dann mittels Trichter o.ä. das Perlit reingekippt, ggfs. an den Wänden rütteln damit es sich absenkt.
Dann oben Löcher und dann Perlit reinschaufeln.

Bei Knauf kann sicher jeder große Baumarkt oder Fachhandel für dich bestellen.
Und es gibt sicher auch andere Hersteller wie z.B. hier:

http://www.naturbauhof.de/lad_daemm_perlite.php

Allerdings ist da die Mindestabnahme 2,4 Kubikmeter.

Gruß
Reinhard

Hallo Wulf,
ich möchte nicht desillusionierend wirken, aber diese von Dir angedachte Lösung wird nicht zum (erwarteten) Ziel führen.
Ideal ist der Rückbau einer Innenwandfläche, damit einer Schale. Dann kann kontrolliert gedämmt und die Hohlräume verfüllt werden.

Die großen Nachteile, welche einem nur ansatzweise akzeptablen Ergebnis Deiner Bestrebungen entgegenstehen, sind, dass
a) hier ein vom Ergebnis her unkontrolliertes Verfahren angewendet werden soll. Und das natürlich bei optimalen Ergebnissen.
b) Dazu sollen noch Schall UND Wärmedämmung optimal erreicht werden,
c) ein Material unkontrolliert eingeblasen werden soll, welches als Trockenschüttung gedacht ist, also unterschiedliche Höhen/Unebenheiten des Unterbodens vor der Verlegung von beispielsweise Trockenestrich-Elementen ausgleichen soll. Da sich dieses Material später bei Druckbeanspruchung nicht in der Ebene verschieben darf (sonst federt der Fußboden an dieser Stelle), muss es sich in der Schüttung verhaken. Das spricht aber wider gegen ein Einblasen in die Hohlräume Leichtbauwand. Wie soll sich das Material denn verteilen, wenn es sich mit Artgenossen verhakt?
d) Wärmedämmung ist durch feste Schichten erreichbar, nicht aber durch Schüttungen mit vielen Poren.
e) Gute bzw. akzeptable Schalldämmung ist nur durch Masse erreichbar. Dieses Ziel kann unmöglich mit eingeblasenen Schüttungsmaterialien erreicht werden. Und mit kleineren Styroporkugeln (falls nun dieses Argument käme) schon einmal garnicht!

Wir sehen: es führt nichts an der einseitigen Demontage der Leichtbauwand und nachträglicher Dämmung mit Steinwolle vorbei, wollen wir denn (außer eine Menge Arbeit ohne erkennbares Endergebnis) keinen Selbstbetrug betreiben.
Und die Schall-Dämmwirkung von Steinwolle in Zwischenräumen von Leichtbauwänden sollte nun auch nicht unbedigt überbewertet werden …
Zumal der Körperschall, also die Frequenzübertragung

  • aus der Raumluft (Luftschall)
  • über die Resonanzflächen der Leichtbauwand (Körperschall)
  • und die weitere Körperschallübertragung über die Aufstandsflächen des Ständerwerkes auf die Bodenkonstruktion (Beton/Estrich/Holzbauweise??)
    auch nicht unterschätzt werden darf.
    -.-
    Fazit:
    Du kannst Dir sicher mit der Idee eine Menge Arbeit machen. Und Geld für die Anschaffung von Arbeitsmaterialien ausgeben.
    Ein befriedigendes Ergebnis ist jedoch nicht zu erwarten!!
    -.-.-.-.-.-.-.-.-
    Mfg Klaus Rauer; Sachverständigenbüro für Fußbodenkonstruktionen

Ein Freund hat alle geschlossene Hohlräume in seinem Dachboden von einer Firma füllen lassen.
Dazu wurde in die Hohlräume unten und oben je ein ca. 20 mm großes Loch gebohrt. Unten das Füllmaterial aus einem großen Sack über einen Schlauch,oben über ein drehzahlgeregelter Staubsauger angeschlossen und der Hohlraum restlos gefüllt. Das Ergebnis, der Schnee bleibt länger auf dem Dach und die Isolierung nach Innen ist super. Mehr Info per PN.

Hallo Wulf,

das hier könnte was dafür sein: http://isofloc.de/index.php?Seiten

Hallo,

isofloc

das funktioniert nur dann, wenn man es einblasen lässt. Selber machen kann man das so nicht, das ginge nur, wenn man frei rankommt (z.B. bei einem Dielenfußboden).

Bei uns habe ich einen Türdurchbruch mit Perlite durch ein Loch am oberen Ende gefüllt. Allerdings ging der Türdurchbruch ja auch nicht bis zur Decke hoch, ich konnte also relativ bequem aus dem Sack schütten (das Zeug rinnt wie Sand in einer Sanduhr). Ging also eigentlich ganz gut und die Schall- und Wärmeisolierung ist auch ausreichend. Geht hier ja wohl auch um eine Innenwand, richtig?
Gruß
loderunner

Hallo Wulf

Warum mehr tun?

Zieht es in dem Hohlraum??? Laufen da Wasserrohre? Wie Du schreibst sind das Zwischenwände - vom Treppenhaus zum nachträglich eingebauten Bad o.ä?
Nicht isoliert mit Hohlraum ist nur geringfügig schlechter als Vakuum! Das 2.-beste ist stehende Luft. Alles was Du da in den Zwischenraum einfüllst leitet die Wärme besser!!!.
Die Rigips Ständerwände (Zinkblechprofile) leiten die Wärme, stimmt! Deine Perlit oder sonstwas Schüttung und-oder eine 60mm Gasbetonwand leiten besser!
Lass Deine Finger davon, wenn es Dir nur um die Wärmesolation ginge und in der Wand keine Luft zirkulieren kann (reine Innenwände ohne Anschluß an die Aussenwände).

Für die Schallisolation helfen in deinem Falle nur spezifisch schwere Füllungen. Denke aber daran, dass Rigipswände meist nicht schwingungsgetrennt auf den Böden stehen. Was du in der Wand dämmen kannst, ist eventuell nicht viel, da die Hauptenergieübertragung dann über den Boden erfolgt und da sind die Ständer drauf angedübelt!

Eigene Erfahrung im Haus Baujaht 1957:
In beiden Kinderzimmern über unseren Wohn- Schlaf- zimmern sind senkrechte Dachstützen eingebaut und wegen der superschönen Walmdachkonstruktion waren auch nicht zu einem damals vertretbaren Preis zu ersetzen gewesen; was bewirkte, dass wir uns im WZ den Heavy Metal Soumd unseres Sohnes im Wohnzimmer und Michael Jackson unserer Tochter im Schlafzimmer antun mussten, immerhin, ab 23:00 war man war vor 15 Jahren noch etwas toleranter. Heute sind wir meist allein in unserer Hütte -auch nicht immer so lustig- und werden übers Jahr nur wenig gestört. Denk mal drüber nach - ich bin fast 60 und Opa.

Ich habe in meinem Haus beim Kauf vor 26 Jahren in der Anfangsphase ca. 60m² Rigips Ständerwand- und Dachiso- platten nach Vorschrift eigenhändig verbaut und nur an einer Aussenwand Probleme (hinter der Badewanne im Styroporträger).
Gib mal Laut, wo die Probleme genauer liegen.

Gruß vom Klugscheisser

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Hallo,

…wobei es mir aber am meisten auf die die Schalldämmung
ankommt.

Sand.

Gruß
Der Franke