Hohlprofile DIN 49410/49411

Hallo Allerseits,

Mit Hohlprofilen 20 * 10 * 1,5 mm möchte ich Gartenbahnschienen zusammenschweißen. Die Profile gibt es nach DIN 49410 ( warm ) und DIN 49411 ( kalt geformt ). Was bitte ist der Unterschied und welche sind für mein Vorhaben zu empfehlen ? Die Stabilität sollte auch bei Unterschieden bei beiden Typen ausreichend sein. Eventuell sind die Kanten schärfer/runder, die Preise und/oder die Verfügbarkeit unterschiedlich, ect.

Vielen Dank für Antworten,

Uwe P.

Hohlprofile DIN 59410 und 59411
Hallo!

Mit Hohlprofilen 20 * 10 * 1,5 mm möchte ich
Gartenbahnschienen zusammenschweißen. Die Profile gibt es nach
DIN 49410 ( warm ) und DIN 49411 ( kalt geformt ). Was bitte
ist der Unterschied und welche sind für mein Vorhaben zu
empfehlen?

Eine DIN 49410 bzw. 49411 ist mir unbekannt, ich denke du meinst 59410 bzw. 59411. Der Unterschied ist der, dass die warmgefertigten (59410) nahtlos sind, während die kaltgefertigten geschweisst sind.

Die Stabilität sollte auch bei Unterschieden bei
beiden Typen ausreichend sein.

Unterschiede in der mechanischen Belastbarkeit dürfte es bei deiner Anwendung eigentlich nicht geben. Im Zweifelsfalle aber doch die Festigkeit der Schweißnaht berechnen, falls du dich für ein geschweißtes Profil entscheiden solltest.

mfG Dirk

Hallo!

  1. eklatant zeigt sich der Unterschied zwischen warm- und kalt-verformten Hohlpr. bei der Härteverteilung über den Querschnitt.
    Während das warmgef. Prof. eine gleichmässige Härteverteilung auf dem gesamten Umfang zeigt, weist das Kaltprofil erhebliche Härtespitzen in
    den kaltverformten Kanten auf. Daraus folgt, dass hier inhomogene
    Festigkeitseigenschaften zu erwarten sind. eine weitere Härtespitze liegt im Bereich der Längsschweissnaht, wenn diese nicht wärmebehandelt wird.

  2. ähnlich wie unter 1. ist auch die Eigenspannungsverteilung. Während
    warmgef. Prof. über den gesamten Querschnitt äußerst gleichmässige
    Eigenspannungen auf sehr niedrigem Niveau zeigen, weisen kaltverf. Prof. hohe Zugeigenspannungen auf. Bei der Verarbeitung dieser Prof.
    z.B. Schweißen, Verzinken werden diese Eigenspannugnen freigesetzt,
    und führen zu einem unkontrollierten Verzug der Profile! Der erforderliche Richtaufwand kann erheblich sein.

3.Kerbschlagzähigkeit : da die Sprödbruchgefahr mit zunehmender Kalt-
verformung steigt, wird der Konstrukteur bei nicht Berücksichtigung oft unerwartet mit dem Sprödbruch konfrontiert, weil dieser verformungslose Spaltbruch plötzlich ohne Vorankündigung auftritt, und
dies bei Spannungen, die weit unterhalb der zulässigen Spannungen liegen können. Als Indiz für eine Sprödbruchneigung kann die Kerbschlagzähigkeit angesehen werden, da diese sich mit zunehmendem
Kaltverformungsgrad verschlechtert! Daher auch optimale Verwendbarkeit der warmgef. Prof. bei tiefen Temperaturen!

  1. höhere statische Werte :
    die unterschiedlichen Herstellungsvefahren für Warm-. und Kaltpr.
    verursachen unterschiedliche Eckenausrundungen, und somit auch unter-
    schiedliche Querschnittsflächen und statische Werte. Diese sind bei
    warm. Prof. generell höher,somit niedrigere Spannungen, oder höhere
    Sicherheit.

  2. Knickstab : die warm. Prof. werden gemäss dem Eurocode 3 (Bemess- ungsregeln für Hohlprofilkonstruktionen) einer günstigeren Knick-
    spannungskurve zugeordnet als die kaltgef. Prof. Hierdurch wird den
    verminderten plastischen Verformungsreserven der kaltgef. Prof. Rechnung getragen. Warmgef. Prof. können also höhere Knicklasten auf-
    nehmen.

  3. problemloses Schweißen von warmgef. Prof. auch im Kantenbereich!
    Wegen Kaltverformung > Sprödbruch gibt es Schweissvorschriften, dass
    in den Kantenbereichen von kaltgef. Prof. nicht geschweißt werden darf.

  4. kaltgeformte Prof. werden bis zu 12,5mm Wanddicke angeboten,
    warmgef. Prof. bis zu 17,5mm, in Sonderfällen noch darüber!

Gruss Wolfgang

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