Holunderbeerenmarmelade

Hallo zusammen,

bei uns werden die Holunderbeeren reif. Nun ist mir der Gedanke gekommen:

„Man(n), koche doch mal Marmelade davon“

Leider habe ich, wie so übliche, keine Ahnung, was man dazu braucht.

Meine Fragen:

Wie viel Beeren brauche ich, für ca. 1 Liter Marmelade?
Kann ich pur die Beeren verarbeiten, oder noch zusätzlich noch was kaufen?
Hat jemand ein Rezept?

Gelierzucker 2:1 habe ich.

Ich sage mal danke im Voraus

LG
Dieter, möchtegernemarmeladeeinkocher

Hallo old Dieter,

Wie wäre es erst mal mit Saft herstellen und dann Gelee?

MfG aria

Servus,

das Volumen ändert sich mit der Zugabe von Zucker nicht dramatisch; rechne etwa 900 g abgezupfte oder 1.300 g noch an den Rispen hängende Beeren. Schwankungen im Volumen lassen sich beim Füllen der Gläser ausgleichen: Von gut 1 cm unter Rand bis randvoll geht alles. Unreife, grüne Beeren wegen des Glykosidgehaltes beim Abzupfen aussortieren. Genug Zeit zum Zupfen planen, sonst wird das eine nervöse Angelegenheit.

Holunder hat sehr wenig eigene Säure. Daher entweder handelsübliche Zitronensäure oder Saft einer Zitrone pro kg Früchte zugeben, sonst wird das eng mit dem Gelieren.

Hinweis: Wenn man nicht die Fertigmischungen, sondern Zucker und Geliermittel separat verwendet, ist man viel freier - dann kann man z.B. leicht ohne die übliche Sorbinsäure in „2:1“ und „3:1“ - Fertigmörtel auskommen, wenn man sie nicht mag, und bei niedrigerer Zuckerzugabe schlicht die Kochzeit verlängern; oder rohen Rohrzucker (Mascobado) benutzen, das passt zu Holunder ganz hübsch. Oder Fructose statt Saccharose und Agar-Agar als Geliermittel nehmen: Das lässt sich bei Diabetikern leichter in den Ernährungsplan einbauen.

Wegen der Zubereitung im Einzelnen den Hinweisen auf der Packung von Gelierzucker oder Geliermittel folgen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder
- hat 15 Gläser Holundergsälz mit Fructose/Agar-Agar bereits fertig dastehen -

Hallo Aria,

die Samenkörner und Fruchtschalen stören in Holunderkonfitüre überhaupt nicht; die Ausbeute ist dabei wesentlich größer als bei Gelee, und Konfitüre macht weniger Arbeit (sauber zupfen muss man die Beeren auch für Saft, sonst kommt kaum mehr was dabei heraus). Kommt halt drauf an, was man gerne mag.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Nachschlag

  • noch ein ganz wichtiger Vorteil bei der Verwendung von Zucker und Geliermittel separat: Man kann, so man mag, einen Teil des Zuckers im trockenen Topf vor Zugabe des Kochgutes karamelisieren; ob Gelierzucker sowas mitmacht ohne zu kokeln, weiß ich nicht.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Peder,

richtig, uns haben nur die kleinen Kerne gestört in der Marmelade. Wichtig ist aber wirklich die Zitrone.

Gruß aria

1 Like

Hallo peder und aria,

mannomann seid ihr schnell, daumenhoch!!!

danke für eure Antwort.

LG
Dieter

Hallo,

wolltest du die ganzen Früchte zu Marmelade verarbeiten?

Der Geschmack von Fliederbeeren (Holunderbeeren) ist recht streng, das Ergebnis ist meist weit weniger lieblich als erhofft.
Gerade mit 2:1 Zucker wäre ich da skeptisch.

Als Marmelade bräuchtest du dafür 1kg sehr reife Früchte, den Saft einer Zitrone und 500g Gelierzucker (2:1).
Damit erhältst du (nach Adam Riese) 1500g Marmelade :o)

Ich persönlich koche sämtliche Fliederbeeren zu Saft. Für Suppe, Punsch oder als Heißgetränk im Winter.

Habe ich viel Saft, dann mische ich 500ml Fliederbeersaft mit 300ml mildem Apfelsaft.
Diese Saftmischung koche ich mit 500g 2:1 Gelierzucker dann zu Gelee.

Der Geschmack ist noch immer eindeutig Holunder, aber milder und angenehmer als von purem Fliederbeersaft.

Falls du keinen Entsafter hast, dann koche einfach Saft im Topf.

Die Beeren in einen Topf geben und leicht mit Wasser bedeckt zum Kochen bringen, nach etwa 15 Minuten Kochzeit sind die Beeren schrumpelig.
Jetzt Saft und Beeren durch ein gespanntes Tuch in eine Schüssel gießen, anschließend das Tuch mit den Früchten
noch kraftig auswringen, um auch den letzten Saft aus den Früchten zu pressen.

Saft kurz aufkochen und in nicht zu dünnglasige, sehr saubere Flaschen (vorzugsweise heiß ausgespült) füllen.
In mehreren Aufgüssen (damit die Flasche nicht platzt) bis kurz unter den Rand füllen, sofort fest verschließen.

Dieser Saft hält ca. 1 Jahr, wenn er kühl gelagert wird.

Und läßt sich auch jederzeit zu Gelee weiterverarbeiten.

Es grüßt
Yvisa

Konfitüre: Masse und Volumen
Servus Yvisa,

Damit erhältst du (nach Adam Riese) 1500g Marmelade :o)

bei der gestellten Frage nach dem Volumen sind allerdings zwei Dinge zu berücksichtigen:

  • Wenn man eine Dichte von 1 g/cm³ annimmt, liegt man bei Obst und Beeren nicht sehr weit daneben, bei Zucker (Dichte etwa 1,6 g/cm³) allerdings schon.

  • Auch bei sehr kurzer Kochzeit verdampft Wasser, auch dadurch wird das Volumen der Produkts im Vergleich zu den eingewogenen Zutaten verringert.

  • Fertige Konfitüre hat je nach Zuckeranteil eine Dichte von 1,25 - 1,3 g/cm³, man hat also immer Gläser übrig bzw. kriegt die letzten Gläser nicht mehr richtig voll, wenn man 1.500 g mit 1,5 L anpeilt.

Grob übern Daumen kann man das Volumen der fertigen Konfitüre in cm³ abschätzen, wenn man die Masse (Obst + Zucker) in g minus 25 % rechnet. Die 1.500 g (Früchte + Zucker) aus Deinem Beispiel ergeben etwa 1,125 L Konfitüre oder fünf Viertellitergläser mit „ziemlich Luft“.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

1 Like

Hallo zusammen,

ich will „nur“ Marmelade kochen. Sollten kleine Körner dabei sein, was soll´s, sie füllen die Löcher im Magen.

@Bloomaul, es werden die Gläser abgefüllt, der Rest kommt in eine große Tasse, for Gschmackstest vun de Fomilie, do brauch isch kä Volumereschnug o´zustelle.

ich hoffe mit dem „Bloomaul“ liege ich richtig.

LG
Dieter, vun de onner Seit, Driwwe.

Ladwersch un so Sach
Ei,

der Rest kommt in eine große Tasse, for Gschmackstest vun de Fomilie

awwer uffbasse mit dem Gscherr! Was se nid esse kenne, mache se Der kabutt!

(Das musste jetzt sein - die Waldhöfer kriegen ja keinen 1:1-Ausgleich mehr bis iwwer de Roi gebolzt…).

Gutes Gelingen wünscht

Dä Blumepeder

Moin Blumepeder,

Damit erhältst du (nach Adam Riese) 1500g Marmelade :o)

bei der gestellten Frage nach dem Volumen sind allerdings zwei
Dinge zu berücksichtigen:

  • Wenn man eine Dichte von 1 g/cm³ annimmt, liegt man bei Obst
    und Beeren nicht sehr weit daneben, bei Zucker (Dichte etwa
    1,6 g/cm³) allerdings schon.

  • Auch bei sehr kurzer Kochzeit verdampft Wasser, auch dadurch
    wird das Volumen der Produkts im Vergleich zu den eingewogenen
    Zutaten verringert.

  • Fertige Konfitüre hat je nach Zuckeranteil eine Dichte von
    1,25 - 1,3 g/cm³, man hat also immer Gläser übrig bzw. kriegt
    die letzten Gläser nicht mehr richtig voll, wenn man 1.500 g
    mit 1,5 L anpeilt.

Grob übern Daumen kann man das Volumen der fertigen Konfitüre
in cm³ abschätzen, wenn man die Masse (Obst + Zucker) in g
minus 25 % rechnet. Die 1.500 g (Früchte + Zucker) aus Deinem
Beispiel ergeben etwa 1,125 L Konfitüre

Ich bin beeindruckt! Auf die Idee bei der Herstellung von hausgemachter Marmelade (oder wahlweise Konfitüre) aus Gartenfrüchten die Masse in Volumen umzurechnen, kann nur ein Mann kommen ;o)

oder fünf Viertellitergläser mit „ziemlich Luft“.

Was allerdings wenig sinnvoll ist, da die Gläser immer möglichst voll gefüllt werden sollen.

Wer übrigens gebrauchte Marmeladengläser wiederverwendet, kann sich das Rechenexperiment sparen.
Handelsübliche Marmeladen werden in Gläsern mit Mengenangabe in Gramm verkauft - sind die Konsistenzen ähnlich,
ist auch die Füllmenge vergleichbar.

Es grüßt
Yvisa

Servus,

allein mit den Angaben zur Masse kommt man halt nicht gut weiter, wenn man einen Liter Marmelade machen will wie old dieter.

Hättest Du tatsächlich versucht, die 1.500 g auf Gläser mit einem Volumen von einem Liter zu füllen? Das geht nur bei Pflaumenmus.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Du hast mir mit deinem Rezept auf eine tolle Idee gebracht,
dass ich das dir sicher nachmachen will und wenn ich auf so ein Butterbrot mit
dieser Marmelade denke, laüft mir das Wasser im Mund zusammen.

Liebe Grüße, bis bald!