Holzboden ausgleichen, bevor man Teppich verlegt?

Ich möchte auf alten Holzdielen Teppich verlegen. Die Dielen – vermutlich original von vor 100 Jahren – sind leider in einem schlechten Zustand, mit stellenweise Löchern, wo früher wohl ein Rohr herausguckte. Diese Löcher sind teilweise mit Estrich o.ä wieder ausgefüllt.

Meine Fragen:

  1. Kann man mit einer Dämmunterlage oder ähnliches die Unebenheiten ausgleichen? Die Höhenunterschiede sind bis auf die Fugen und o.g. Löchern

Hi,
Es gibt zwei Möglichkeiten.
Zum einen kannst du Ausgleichsmasse nehmen, dafür musst du aber die Löcher erst zuspchteln und auch den Rand abdichten (kannst auch Latten an den Rand nageln und den Spalt hinterher halt von Hand ausspachteln). Dicht muss es sein, weil ds Zeug halt fast so dünn wie wasser angerührt werden muss, damit es fast von allein eben wird.

EIne zweite Möglichkeit wäre folgende (ist allerdings 1,5 Tage harte Arbeit, dafür ist es hinterher top!)
Alte Dielung komplett raus. Damit wäre auch ein eventuelles Quietschen der einzelnen Bretter weg. Die Gefache der Holzbalkendecke (ich gehe mal davon aus, dass es eine ist) mit Blähton-Schüttung auffüllen. Dabei den Höchsten Punkt der Balken annehmen und mit der Schüttung diese Höhe im gesamten Raum realisieren. Auf die ebene Schüttung nun OSB-Platten (mind. 25mm) schwimmend verlegen. (Schwimmend heißt nirgendwo festschrauben oder -nageln sondern einfach reinlegen)

Nun hast Du einen ebenen Fußboden, der sehr lange hält.

gruß
Holle

Frage zum Verständnis
Hallo Holle,

. . . Die Gefache der
Holzbalkendecke (ich gehe mal davon aus, dass es eine ist) mit
Blähton-Schüttung auffüllen. Dabei den Höchsten Punkt der
Balken annehmen und mit der Schüttung diese Höhe im gesamten
Raum realisieren. Auf die ebene Schüttung nun OSB-Platten
(mind. 25mm) schwimmend verlegen. (Schwimmend heißt nirgendwo
festschrauben oder -nageln sondern einfach reinlegen)

die Schüttung, die später die gesamte Last trägt, muss ihrerseits auch auf irgendwas ruhen, was das Gewicht der Schüttung und die darauf befindliche Last trägt, oder?!

Sorry, hatte ich nicht geschrieben.
Eine Holzbalken-Decke ist folgendermaßen aufgebaut:
Die Holzbalken an sich tragen die gesamte Last. Diese liegen an den Enden auf dem Mauerwerk auf. Von unten ist an die Balken eine Schalung (Bretter) genagelt (logischerweise quer zu den Balken, sonst hält es ja nicht :wink: Die Gefache, Also der Raum zwischen den Balken ist meist bereits mit Schüttung befüllt. Die Schüttung wird „nur“ durch die Schalung unten getragen. Die bisherige Schüttung dient größtenteils dem Schallschutz.
Die neue Schüttung hingegen hauptsächlich der niveaulierung, damit der Boden hinteher eben wird. Die neue Blähtonschüttung wiegt im vergleich zu der bisherigen einen Bruchteil und kann bedenkenlos drauf geschüttet werden.

Also: Die Last des Raumes tragen die Balken, die Last der Schüttung trägt hauptsächlich die Schalung, die an den Balken befestigt ist.

Ich hoffe ich konnte die Zweifel Damit aus dem Weg räumen :smile:

hi,

Die Schüttung wird „nur“ durch die Schalung unten
getragen. Die bisherige Schüttung dient größtenteils dem
Schallschutz.
Die neue Schüttung hingegen hauptsächlich der niveaulierung,
damit der Boden hinteher eben wird.

und wodurch wird die neue Schüttung getragen?
bisher gibts nur belastbare Balken mit einer unteren nicht belastbaren Schalung.

grüße
lipi

Teppich??
Hallo lutzb,
das ganze Projekt kommt mir etwas fragwürdig vor. Du schriebst:

Ich möchte auf alten Holzdielen Teppich verlegen. Die Dielen
– vermutlich original von vor 100 Jahren – sind leider in
einem schlechten Zustand, mit stellenweise Löchern, wo früher
wohl ein Rohr herausguckte. Diese Löcher sind teilweise mit
Estrich o.ä wieder ausgefüllt.

Da würde ich grundsätzlich im Stil des Hauses bleiben.
Wenn nötig, reparieren oder komplett neu aus Holz.

Meine Fragen:

  1. Kann man mit einer Dämmunterlage oder ähnliches die
    Unebenheiten ausgleichen? Die Höhenunterschiede sind bis auf
    die Fugen und o.g. Löchern HandWerker Deines Vertrauens fragen.
    Die Löcher machen mich allerdings etwas nervös

mich auch manchmal.

wegen möglicher Hohlräume, wo die Ausgleichsmasse
weiter fließen könnte, als sie sollte. Reicht es, wenn ich
solche sichtbaren Löcher etwa mit Holzreparaturspachtel
ausfülle? Und gibt es bei dieser Alternative was anderes, was
ich dabei unbedingt beachten soll?

Vergiss es lieber.

Danke und Grüße,
Lutz

Freundliche Grüße
Thomas

Trockenestrich-Platten
Hallo auch,

1.Ausgleichsmasse ist sehr dünn, fast wie Wasser, damit es überall von alleine hinfliesst…auch in diverse Ritzen und Löcher :smile:

2.Ausgleichsmasse härtet aus und ist nicht so elastisch, dass es die Bewegung der Dielen mitmacht und bröselt raus.

3.Ausgleichsmasse ist sehr teuer

alternativ

wie schon beschrieben…Dielen raus und Fussboden neu aufbauen
oder
Trockenestrich-Platten auftragen
z.B.:
http://www.google.de/search?q=trockenestrich&hl=de&p…

Gruß Angus

Moin,

Die Gefache der
Holzbalkendecke (ich gehe mal davon aus, dass es eine ist) mit
Blähton-Schüttung auffüllen.

der dann irgendwann auf die darunter liegende Etage kracht?
Oder auf feuchtem Boden leigt und durchsifft?

So einfach geht es leider meist nicht!

Gandalf

1 Like

Moin,

Ich möchte auf alten Holzdielen Teppich verlegen.

sollen/müssen die Dielen erhalten bleiben?
Dann wird es schwierig.
Wenn nicht, Dielen raus, und den Aufbau neu machen.
Den höchsten Punkt ermitteln und einen (Blind)boden nach Ausgleich einbauen, darauf dann den Teppich.
Das ist die aufwendigste, aber beste Methode.

Gandalf

hi,

lass dich nicht verwirren, das mit der Ausgleichsmasse funktioniert.

was allerdings unbedingt zu Beachten ist:

  • Dielen prüfen und eventuell nachschrauben. Wenns vorher federt wirds hinterher reißen.

  • Alle Löcher verschließen. Und mit alle sind wirklich alle gemeint :smile:
    lieber ne Stunde auf allen Vieren über den Boden robben als danach hilflos zusehen zu müssen wie sich die Masse auf den Weg nach unten macht. Tube Acryl in die Hand und auf gehts. Bei der Gelegenheit gleich den Randstreifen leicht mit Acryl auf den Boden kleben, dass verhindert den Wandkontakt.

  • gut Säubern und Grundieren (bei PCI ist dies gisogrund 404, Ceresit hat sicher ähnliches). Alte Anstriche oder Wachsschichten sind böse, die gehören grob abgeschliffen.

  • nur faserarmierte Spachtelmasse verwenden, diese ist für Holz geeignet und hält auch dementsprechend. (PCI periplan extra oder Ceresit Hochflex-Faser Bodenausgleich, wird am ende alles auf selbe hinauslaufen)

  • Helfer besorgen! Allein ist man leicht zu langsam und die Übergänge der einzelnen Eimer werden sichtbar da die Masse bereits erhärtet. Einige Spachtelmassen müssen ~3 Minuten ziehen, das raubt Zeit, wenn man allein ist.
    Eine Stachelwalze ist zu empfehlen, danach ist der Boden absolut glatt, ohne wird man danach mit ziemlicher Sicherheit Übergänge sehen.
    Das genaue abmessen des Wassers versteht sich von selbst ('n kleiner Schluck mehr ist meist ideal).

da der Boden schräg ist, nicht zu dick auftragen. So 2mm über der höchsten Stelle sollte genügen damit es noch läuft.

wünsche viel Erfolg
lipi

also die meisten alten holzbalkendecken die ich kenne sind bereits alle mit Schüttung befüllt (bisher Hochofenschlacke und Kiesel. Die Schalung muss also schon halten (Bin selbst Besitzer mehrerer Altbauten und habe auch mit dem Verfahren welches ich erklärt habe viele Räume neu gemacht und es hat alles gehalten … immerhin ist Blähton wesentlich leichter als Hochofenschlacke!!)

die neue Schüttung wird wie die alte bereitsvorhandene Schüttung durch die Schalung getragen … Immerhin hält die Decke die letzten Hundert Jahre schon mit alter Schüttung :wink:

Moin,

immerhin ist Blähton wesentlich leichter als
Hochofenschlacke!!)

aber darauf liegt keine schwimmende Decke.

Gandalf

Die OSB Platten sollten natürlich so gelegt werden, dass sie auf den Balken aufliegen und nicht nur auf die Gefache drücken.
Eine OSB-Platte ist 62,5cm x 260cm … ich glaube kaum, dass die Deckenbalken mehr als 2,6m außeinander liegen … und wenn dann trägt die Decke auch so nichts :wink: