Holzbohlen zeitnah mit rinde verarbeiten

Liebe/-r Experte/-in,
ich möchte mir ein regal bauen. Ich wollte einen aufgegatterten buchenstamm nehmen. Wichtig ist mir das die rinde an den kanten später sichtbar bleibt. Ich weiß auch das sich durch den trocknungsprozess die rinde wohl lösen wird. Diese will ich dann nach und nach anleimen.So weit so gut. Jetzt sagte mann mir im sägewerk, das wenn ich einen frischen stamm mit rinde nehme die bohlen sich völlig verziehen werden. Könnte ich sie kochen wäre die spannung raus, aber diese möglichkeit habe ich natürlich nicht.Kann man das irgendwo kochenlassen?
Gibt es eine möglichkeit relativ schnell das holz so hinzubekommen das eine verarbeitung zeitnah möglich ist, so, dass sich das holz nicht verzieht und ich trotzdem soweit die kontrolle über das holz habe, dass wenn ich herabfallende rindenstücke bemerke, sie auch anleimen kann? Lasse ich das holz in der trockenkammer trocknen, liegt doch die rinde als haufen auf dem boden und ich weiß nicht welches stück wo wieder angeleimt wird. Verdammt… gibt es eine lösung?
Oder gibt es sogar einen trick das ich die rinde nicht in kleinstarbeit anleimen muß?

vielen dank für die mühe
peeer

Moin Peeer.

Der Möglichkeiten sind da einige:

(1) Bereits getrocknetes Holz verwenden :smile:
(2) Die frisch geschnittenen Bretter 2 Jahre trocknen lassen
(3) Die frisch geschnittenen Bretter in einen Holztrockner tun (sollte der Herr vom Sägewerk wissen, wo, evtl. eine Tischlerei in der Nähe).

Bei (2) und (3) ist natürlich nicht gesichert, dass sich die Bretter nicht sowieso verziehen, evtl. müssen sie eh nochmal durch den Hobel… Zur Verarbeitung sollten die Bretter eine Holzfeuchte von ca. 12-15% haben, frisch geschnitten ist diese viel höher. Bretter mit Rinde habe ich nie verarbeitet, da kann ich leider nicht weiterhelfen… ich würde direkt in eine Tischlerei gehen und mich dort erkundigen, wie dort die Möglichkeiten sind. Dafür sind lokale Tischler schließlich da :smile:

Grüße.
f.

Frisches Holz, insbesondere ungedämpftes Buchenholz wird, besonders beim Kammertrocknen krumm und schief. Zum Ausgleich kann mann entsprechend viel abhobeln, bis es wieder gerade ist. Das Holz arbeitet aber auch im getrockneten Zustand weiter und kann wieder krumm werden. Um Holz mit Rinde zu verarbeiten, tut man dies am besten im Frischen Zustand. Das Trocknen müsste dann an der Luft erfolgen und kann, je nach Holzstärke, mehrere Jahre dauern. Der Vorteil dieser Trocknungsmetode ist, dass das Holz dabei weniger krumm wird. Die Rinde wird dabei auch erhalten bleiben. Es ist zu berücksichtigen, dass zwischenzeitlich Holzschädlinge im Bereich der Rinde auftreten könnten.
Um zu verhindern das die Rinde abgeht, könnte man sie im frischen Zustand abschählen und wie eine Kannte wieder anleimen. Das Einspannen mit Hilfe von Zwingen, wird sich allerdings schwierig gestalten. Der Holzleim wird außerdem am frischen Holz nicht trocknen.
Für ein solches Projekt würde ich Weichholz bevorzugen, was nicht so viel Zeit zum Trocken braucht.

mfG Clemens

Hallo,

sie haben das schon soweit richtig eingeschätzt. Bei jedem künstlichen Trocknungsprozess wird die Rinde wohl abfallen. Ein nachträgliches „anleimen“ halte ich auch für sehr schwierig. Da das Holz nie aufhört zu „arbeiten“ besteht leider immer die Möglichkeit das sich die Borke ablöst. Ausserdem gibt es natürlich auch konstruktive Gründe warum man diese nicht verarbeiten sollte. Es ist gut möglich das sich darunter noch Holzschädlinge befinden. Ich möchte sie nicht entmutigen, ich habe allerdings kein gutes Gefühl bei ihrem Vorhaben. Wenn mir noch was positiveres einfällt melde ich mich gerne.

MfG

Markus Geszler

Markus Geszler

Also.ich würde mal fersuchen die Rinde vor dem trocknen
zu entfernen.Oder vorher mit klebeband fixiren,nummerieren,dann das Holz trocknen lassen und später aushobeln lassen.
Regal bauen dan die Rinde anleimen oder besser mit Baukleber befestigen.
Viel erfolg Karl.

Lieber Peeer,
ganz ehrlich!Lass es!So schön, wie es auch ist,frisch geschnittenes Holz zu bearbeiten,für das was Du vorhast,ist das der falsche Weg!
Mein Vorschlag:Gehe zu dem Holzhändler in Deiner Umgebung,lass Dir dort die Stammware zeigen (diese Holz ist schon getrocknet),suche Dir ein schönes Stück aus und baue Dir daraus Dein Regal.
Ich hoffe Dir hiermit eine kleine Anregung gegeben zu haben.
Beste Grüße und gutes Gelingen
Waendelin

danke,
ich werde mal ein tischler aufsuchen.
grüße

danke,
der hinweis mit den schädlingen ist gut.
grüße

hallo,
wenn ich das mit klebeband oder ähnlichem fixiere… wie warm wird das denn in so einer trocknungskammer?

hallo,
wenn ich das mit klebeband oder ähnlichem fixiere… wie
warm wird das denn in so einer trocknungskammer?

Es wird bestimt um 100° werden.Das Holz wird mehrmals befeuchtet, erhitzt.
Die Rinde must du vorher entfernen.
Du must mahl vorher brobiren die Rinde mit Kunsthartz zu tränken?oder änlichem,sie muß halt fest und doch elastisch bleiben. brobiren ,brobiren.

gruß Karl

Moin Peeer,

kurze Antwort: Nein. Gerade Buche (Rotbuche) verzieht sich sehr stark. Deswegen ist sie ein eher preiswertes Hartholz. Im Sägewerk haben sie völlig recht, allerdings arbeitet auch gedämpfte Buche noch. Entweder Du akzeptierst ein Regal aus verzogenem, rissigem Holz oder vegiss es.

Viele Grüße

Claus

Hallo,
Gratuliere. Buchenholz ist das wohl unzähmbarste Holz, das es gibt. Die Leute vom Sägewerk sind weise und sprechen Wahrheiten aus. Sie hatten bestimmt ihren Spaß, nachdem du weg warst. Aber im Ernst: Begriffe wie „schnell“ „zeitnah“ etc. sind beim Thema Holz unangebracht. Es sollten Begriffe wie „Jahre“ „Warten“ „Geduld“ die Regel sein. Die BWL fordert natürlich Just-in-Time- Produktion, die Handys ist immer an, wir sind ständig online und kaufen apple- Produkte. Das funktioniert beim Pizzabestellen, aber nicht beim Tischlern. der Beruf stirbt aus. Nur ein paar alte Männer üben ihn noch aus… achja…

zurück zum Thema: Soll die Rinde am Brett bleiben, kommt es auf den Fällzeitpunkt des Holzes an und auf die Lagerung, (siehe oben) Natürlich auch auf die Holzart!! In diese Richtung solltest du dich weiter informieren. (Frage die Sägewerker!) Mehr wird nicht verraten, sonst wird es zu einfach. Nix mit mal schnell im Internet gucken. (grins)

Viel Erfolg
Gruß
Klaus Heinfeld

Sehr geehrter Herr Heinfeld,
erstmal Danke für die Antwort, Herr Oberlehrer.
Wissen Sie, nicht alle Leute die sich nach etwas erkundigen, gehören automatisch zu den Leuten für die alles schnelllebige, ex und hopp und Geiz ist geil, zählt. Und wenn ich mich an eine Materie herantaste, muß ich mich durch Fragestellung auch an die Zeiträume heranfragen mit denen ich zu rechnen habe.
In meinem, sehr altem Handwerk weiß ich die Zeiträume einzuschätzen.
Aber vieleicht lassen Sie sich in Ihrer Güte dennoch dazu herab mich an Ihrem Wissen,wie ich die Rinde bei entsprechender Lagerung erhalten kann, teilhaben zu lassen.
Nix für ungut.

Mit freundlichen Grüßen.
peeer

hallo,
wenn ich den stamm aufgattern lasse, holzstückchen zwischen die bohlen lege und dann jeden meter den stamm mit einem richtig fetten spanngurt umzurre, kann ich ein verziehen damit weitesgehend verhindern? ach so… der stamm soll dann auf einem dachboden trockenlagern

Hallo Peeer
Bei diesem Problem kann ich dir auch keine Hilfe sein.
Wenn sich die Rinde in der Trockenkammer nicht löst,dann aber beim Hobeln.
Die einzige Möglichkeit schauen ob du bei einen alten Schreiner noch buchenbohlen bekommen kannst die seid Jahren im Lager liegen,oder auf die Rinde ganz verzichten
MfG

rinde an den kanten später sichtbar bleibt. Ich weiß auch das
sich durch den trocknungsprozess die rinde wohl lösen wird.
Diese will ich dann nach und nach anleimen.So weit so gut.
Jetzt sagte mann mir im sägewerk, das wenn ich einen frischen
stamm mit rinde nehme die bohlen sich völlig verziehen werden.

kleinstarbeit anleimen muß?

vielen dank für die mühe

peeer

Nach dem der Baumstamm in Bretter gesägt ist wird sich zeigen, wie die Qualität des Holzes ist. Die Bretter werden aufgelattet, bzw. zwischen die Bretter legt mann Latten. Am besten trocknet das Holz draußen, quer zur Hauptwindrichtung aufgeschichtet, abgedeckt gegen Witterungseinflüsse. Zu der Frage ob Holz nun krumm und verdreht wird- Holz ist ein Naturproduckt… Es arbeitet auch nach mehreren 100 Jahren noch. Von ungedämpftem Buchenholz zu erwarten, dass es beim trocken nicht krumm wird, wiederspricht der Erfahrung!

hallo,
wenn ich den Stamm aufgattern lasse, auflatte und mit
richtig fetten Spanngurten umzurre, kann ich ein verziehen verhindern?

Wasch mich aber mach mich nicht nass… Entweder es sind frische Bretter mit Rinde oder es sind trockene Bretter ohne Rinde. Oder alles in Plastik nachbilden. Das ist genauso natürlich wie das nachträgliche Wiederanleimen von natürlich abgefallenen Bestandteilen. Und Buche arbeitet wie die Hölle. Durchtrocknung übrigens 1 cm pro Jahr.
Der einzige Weg ist: Bretter schneiden lassen und unter einem Dach für 2 Jahre übereinander lagern mit möglichst vielen Holzleisten dazwischen, damit Luft rankommt und einem richtig großen Gewicht darauf. Vielleicht Baustützen gegen die massive Betondecke darüber. Dann bleiben die Bretter bis zur Trocknung halbwegs gerade. Lass Dir aber vom Holzwerk an den Enden solche wellenförmigen Metallbänder reinschlagen, sonst reissen die Bretter längs auf.
Nach 2 Jahren kannst Du aus den dann immer noch versuchen, ein Regal zu bauen. Das wird aber auf jeden Fall krumm und schief, wenn Du es nicht nach alter Handwerkskunst zusammenfügst. Einfach im Museum nachschauen. Moderne Beschläge und Design wie Ikea nutzen bei Massivholz nichts.