Holzdrü, -drille, -trille?

Grüß euch!

Eine Holzdrü, -… ist in unserem Dialektraum ein (großer) Holzstoß aus (meist 4 m ) langen Baumstämmen. Bei Sägewerken wartet das Holz auf der Drü/Drille aufs Geschnittenwerden, im Gelände auf den Abtransport; bei Kindern ist sie ein beliebter, aber sehr gefährlicher Kletterort.

Meine Fragen:
Wie heißt so ein Holzstoß in Deutsch?
Oder in anderen Dialekten?

Weder im ÖWB, noch im Duden, noch im Google bin ich fündig geworden.

Ich bedanke mich im Vorhinein für Antworten!
Helene

Hallo, Helene,

Eine Holzdrü, -… ist in unserem Dialektraum ein (großer)
Holzstoß aus (meist 4 m ) langen Baumstämmen.

Wie heißt so ein Holzstoß in Deutsch?
Oder in anderen Dialekten?

dafür kenne ich die Bezeichnung „Polder“ (z. B. http://www.infoholz.de/html/c_page.phtml?p1=10926217… ).

Gruß
Kreszenz

dafür kenne ich die Bezeichnung „Polder“

Im Duden steht „Polter“ als südwestdeutsche Bezeichnung für „Holzstoß“ (…[zu → poltern in der Bed. „Holz (laut) abwerfen“…).

Gruß
Kreszenz

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dafür kenne ich die Bezeichnung „Polder“

Im Duden steht „Polter“ als südwestdeutsche Bezeichnung
für „Holzstoß“ (…[zu → poltern in der Bed. „Holz
(laut) abwerfen“…
).

Danke, Kreszenz!

Unter „Polder“ versteh ich etwas ganz anderes;
„Polter“ ist in diesem Sinn im ÖWB auch nicht vertreten, aber mir kommt vor, dass ich’s in Zusammenhang mit Holz schon einmal gehört hab, allerdings für einen Holzstoß aus Scheitern.

lg
Helene

Grüßdi, Helene,

das Schwäbische bietet außerdem noch die Beige , manchmal auch Beigete an; nach Pfeifer, S. 67f:

Masse aufgeschichteter Gegenstände. Insbesondere von Holz; vgl. Holzbeige, Scheiterbeige; aber auch von Wäsche, Kleidern, Büchern.

Dazu auch das Verb beigen = aufschichten von Holz etc.
Das Verb kann auch übertragen „Schläge geben“ bedeuten: einem was auf die Hosen beigen; und schließlich sagt man: „Der kann (Schnaps, Rote Würscht, Wein Bier, Saure Kuttla etc.) beigen, ohne zu ko… .“

Die Verwendung der Wörter kommt vielleicht von: in der (Arm)beuge tragen.

Kannst du was zur Ableitung der „Drü“ was sagen?

Mir fällt da auch noch die Driste/Triste ein. Z. B. Strohdriste.

Gruß Fritz

Hallo, Helene,

jetzt hab ich noch die Bezeichnung „Ganter“ entdeckt:

…Mit Hilfe dieser verschiedenen Beförderungsarten gelangten die Baumstämme schließlich vor und auch hinter der Klause an den Triftbach, wo man sie zu „Gantern“ stapelte…
http://www.fischhausen-neuhaus.de/specials/trift.htm

Daher rührt wahrscheinlich die Bezeichnung „Blohganta“ (http://www.stoswald.com/mundart.htm ) für „Holzstoß“ [Bloch=entasteter Baumstamm], die offenbar im Bayerischen Wald gebräuchlich ist.

Gruß
Kreszenz

Servus Fritz - schön, dass du wieder da bist!

Dazu auch das Verb beigen = aufschichten von Holz etc.

Aus Scheitern und Kleinholz machen wir „an Ståffl“ oder „an Zoa“ (o nasal) mit den entsprechenden Verben „ståffln, zoan“

Kannst du was zur Ableitung der „Drü“ was sagen?

Mein MA-WB sagt dazu:
Trill - Holzstoß, zu mhd. drillen - drehen; gedrillt = aufgehäuft; dazu „aufdrillen“ drehen, z.B. ein Bloch aufdrehen.

Bloch - das sind die auf einige Meter, meistens 4 m, abgeschnittenen Baumstämme.

Im Grimm habe ich zu drillen und trillen nichts Passendes gefunden.

Unser Pinzgauer Dialekt hat da wieder einmal etwas aus dem Mhd. bewahrt, das in neueren Zeiten verloren gegangen ist …

lg
Helene