Holzschutzmittel mit Geruch nach Teer bzw. PAK

Hallo,

nahe (20 bis 100m) eines unter Naturschutz stehenden Sees hat ein Bauer kürzlich etliche neue Zaunpfähle eingebracht, die sehr großzügig mit einem teerartig aussehenden Holzschutzmittel imprägniert sind. Bei Sonnenschein riechen sie stark Teerähnlich bzw. nach PAKs, ungefähr wie alte Bahnschwellen.

Gibt es andere, ähnliche Mittel, die derzeit in Deutschland zugelassen sind und sich für ein Naturschutzgebiet eignen?

An wen wendet man sich sinnigerweise, wenn man Umweltgifte in solchem Fall befürchten muss? Schließlich dürfte das Imprägniermittel vor allem über das Grundwasser auch den See erreichen und könnte die bislang rel. intakte Flora und Fauna schädigen (es geht um ca. 100 runde Zaunpfähle, ca. 3m lang mit ca. 15 cm Durchmesser)?

Danke für hilfreiche Tips
Paran

Hi,

am sinnvollsten wohl an die Naturschutzbehörde, oder? Vermutlich an eine untere Naturschutzbehörde und nicht gleich an das Umweltministerium.

Gruß
Christa

Hallo,

hier vor Ort gibt es leider nur die Auswahl: Polizei, Feuerwehr, Rathaus. Die nächste Naturschutzbehörde ist in weiter Ferne und entsprechend untätig bis desinteressiert oder einfach unterbesetzt.

Gruß, Paran

1 Like

Servus,

es handelt sich hier um Karbolineum (Buchenholzteer), mit dem vermutlich auch Deine Buddelkiste seinerzeit imprägniert war. Es wird auf eine Entfernung von z.B. 3 Metern den See nicht erreichen, weder über das Grundwasser noch über geheimnisvolle Verdampfung oder sonstwas.

Die sehr starke Einschränkung des Gebrauchs von Karbolineum (das ein bedeutender Beitrag zur Nachhaltigkeit im Holzbau ist - es gibt kein besseres Holzschutzmittel, selbst Fichtenholz kann mit Karbolineum behandelt mal eben dreißig Jahre im Boden stehen, ohne dass da viel passieren würde) hängt nicht damit zusammen, dass es das Grundwasser gefährden würde, sondern damit, dass es möglicherweise bei direktem Hautkontakt krebserregend wirkt.

Dass Dir und mir (>> Buddelkiste) und vermutlich noch tausenden anderen, die in karbolineumbehandelten Buddelkisten buddelten, genauso wenig passiert ist wie Generationen von Eisenbahnarbeitern, die täglich karbolineumbehandelte Schwellen handhabten, ist kein Beleg dafür, dass es sich dabei mal wieder um schlagzeilenhaft aufgeblasene Hysterie handeln könnte.

Schöne Grüße

MM

Nö. Sie sitzt am Landratsamt des Landkreises.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

  1. bin ich nicht in den Genuss einer Buddelkiste gekommen,

  2. habe ich schon Grundwasserproben an alten Teerwerken genommen - da war vieles drin, was nicht reingehört - hättest Du nicht trinken wollen.
    Aber es ging um Teer aus Erdöl, nicht um Buchenholzteer.
    Daher wäre es schön, wenn Du die Inhaltstoffe von Buchenholzteer benennen könntest. Sind PAK enthalten? Die lösen sich durchaus im Grundwasser, zwar nur in kleinen Mengen, aber sie sind auch in kleinen Mengen wirksam. Sie müssen den großen Kolbenwasserkäfer nicht töten, es reicht zum Aussterben, wenn sie ihn z.B. so verwirren, dass er seine Eihülle nicht mehr richtig hinkriegt oder die Spinnfäden nicht mehr die perfekte Konsitenz haben.
    Wie ein einziges defektes Rad von 100 an einem ICE.

  3. Hat uns allen nicht geschadet - ja, gut, wenns denn so ist. Immer mehr Allergien und andere Autoimmunerkrankungen machen ja schon stutzig, kann aber an vielem liegen.

Nur: da wo ich aufgewachsen bin, sind innerhalb von 15 Jahren alle Stichlinge, Störche und Frösche komplett verschwunden. Das lag nicht an Teerprodukten sondern verm. an Pestiziden, aber man wird halt vorsichtig.

Mir geht es um den unter Naturschutz stehenden See und seine Bewohner, die können ev. nicht das ab, was unsereins verträgt. Ich habe ja auch die Stichlinge, Störche und Frösche überlebt, bislang.

Gruß, Paran

Hallo,

das ist leider zumindest in den Köpfen der Zuständigen weit weg, sehr weit.
Hier wird bestenfalls einmal in 5 Jahren ein Naturschutzschild an einer völlig überflüssigen Stelle aufgestellt, während die Naturschutzgebiete zugemüllt und kaputtgefahren werden, Lagerfeuer in Waldnähe morgens noch kokeln (ich mach sie dann halt aus).
Ganz offensichtlich hat da niemand einen Überblick bzw. guckt mal richtig hin und auf Anfragen oder Anregungen kommt keine Antwort.
Es gibt eine touristisch wesentlich belebtere Ecke des Naturschutzgebietes, da wird viel getan, das ist das Vorzeigegebiet. Der Rest interessiert halt nicht.

Gruß, Paran

Na ja, dann halt doch das Umweltministerium … :stuck_out_tongue:

Hi.

Ja, ich hab das Bild gesehen und kann mir auch keinen richtigen Reim darauf machen, wie das da runterhing. Vielleicht solltest du mal eine Anfrage an den z.B. BUND machen, wenn die sonstigen Möglichkeiten stark eingeschränkt sind. Mir wäre ein solcher Dreck auch nicht geheuer.

Hallo,

stimmt, in die Richtung hatte ich noch garnicht gedacht. NABU wäre auch eine Möglichkeit.
Habe inzwischen rausgefunden, dass Holzschutzmittel auf Teerölbasis durchaus noch erlaubt sind, aber es ist noch nicht geklärt, ob es sich hier um solche handelt (stammen aus Polen, wo ev. andere Bestimmungen gelten) und sie auch in Naturschutzgebieten, spez. in Seenähe eingesetzt werden dürfen.

Sollte das Zeug bedenklich sein, werde ich mal Nabu und/oder BUND anschreiben, ev. gleich mit Pröbchen.

Mal sehn, was da rauskommt.

Was den Kolbenwasserkäfer und seine seltsame Ausscheidung angeht: das hat mit den Pfählen nichts zu tun. Als das Foto entstand, waren die Pfähle noch nicht aufgestellt.
Der Käfer hat andere Probleme.

Vielen Dank allen,
Paran

Na, dann würde ich recht hellhörig werden. Fakt ist, das dort gerne auch mal mit Altöl imprägniert wird. Oft genug gesehen.

Servus,

aber sicher auch oft genug gerochen:

Der Geruch ist so typisch, da kommt nur Teeröl in Frage (ach so ja - Karbolineum ist nicht pur Buchenholzteer, sondern B. mit Steinkohlenteer).

Schöne Grüße

MM