Die sogenannte „Krankschreibung“ bedeutet nur eine voraussichtliche Arbeitsunfähigkeit. D.h. der AN muss diese nicht einhalten, wenn er nicht will/dies nicht für nötig erachtet. Es sollte sich hierzu natürlich nicht vom AG drängen lassen, und auch durch eine frühere Arbeitsaufnahme sein Genesung nicht gefährden. Es spricht aber gerade bei Homeoffice nichts dagegen, sich seine Tätigkeit in Absprache mit dem AG so einzurichten, dass man in dem Umfang die Dinge tut, die einer Genesung nicht abträglich sind.
Ich bin seit inzwischen fast zehn Jahre im Homeoffice tätig, und komme in Absprache mit meinen Kollegen normalerweise sogar komplett um eine Krankschreibung herum. Die üblichen grippalen Infekte bedeuten dann halt mal ein paar Tage reduzierten Einsatz mit der Gelegenheit sich zwischendurch auch mal für ein paar Stunden raus ziehen zu können, und keine großen Heldentaten vollbringen zu müssen. Aber man ist dabei ja glücklicherweise selten so krank, dass man nicht doch mal die ein oder andere Stunde Mail beantworten könnte, … Und ich würde es auch gar nicht im Bett aushalten.
Das mag man jetzt unter der typischen „Selbstausbeutung“ im Homeoffice subsummieren, ich würde es eher unter die Begriffe „gutes Arbeitsklima“ und „Kollegialität“ sortieren.