Homeserver

Ich wollte mir für meine privaten Projekte und mein Uni-Zeug einen Homeserver bauen.
Meine Anforderungen an die CPU und das Mainboard sind:
-CPU mit Virtualisierungsunterstützung
-min. 4GB RAM besser wären mehr
-sollte einen extrem geringen Stromverbrach im Idle-Modus haben
-geringe Wärmeentwicklung im Idle und bei Last sollte diese auch moderat sein
-Grafik, sollte so Leistungsarm sein wie möglich, um Strom und Anschaffungskosten zu sparen

  • min SATA II besser wäre SATA III
  • GBit Netzwerk wäre gut
  • Board, CPU und RAM (4GB bzw. 8GB) sollten nicht mehr 200 Euro kosten

Zum Thema Power/GHz der CPU kann ich schwer sagen, von daher beschreibe ich mal kurz was alles auf der Kiste laufen soll. Es wollte 4 VMs laufen lassen. Im durchschnitt greifen auf diese VMs 4 Benutzer zeitgleich zu. In Spitzenzeiten sind es auch schon mal 20 Benutzer.
Mit den 4 VMs werden folgende Dienst bereitgestellt:
-Apache httpd mit PHP und den üblichen Elementen eines Apache-Webserver
-MySQL
-PostgreSQL
-mehrere Instanzen von Tomcat und eine Glassfish Instanz
-SVN
Auf diesen Diensten laufen als Applikation XOOPS (ist ein CMS/Portalsystem), Sonar, JIRA, Trac, Wikimedia und noch eine weitere Applikation für das „Softwareprojekt Geschäft“

soweit zu meinen groben Anforderungen
ich habe mir schon einige Boards ausgesucht

  • AMD® Turion™ II Neo Combo
  • irgend ein Borad mit den AMD E-350 (zb. ASUS E35M1-M PRO)
  • vieleicht einen „schwachen“ Phenom/Athlon + Noname-Board

kurz um es gibt viele Varianten die meinen Anforderungen gerecht werden, aber ich kann mich nicht entscheiden bzw. mir fehlen „echte“ Wert in Bezug auf Stromverbrauch, Leistung oder Wärmeentwicklung

kann mir eine ein paar Tipps und Anregungen geben?

PS: Homeserver
Der Homeserver sollte möglichst Linux kompatibel sein, da ich als Host ein Linux einsetzen wollte…bei den VMs spielt es ja keine Rolle *grins*

Hallo,

Strom sparen und Server passen kaum bis gar nicht zusammen. Bei 4 VM und vor allem bis zu 20 gleichzeitigen Usern solltest du schon über einen „richtigen“ Server nachdenken, mit billig Hardware ist das nicht mehr zu machen.

Wie willst du den Server denn anbinden?

hth

Die Anbindung für „Externe“ erfolgt über den 16´er DSL Anschluss. Warum sollte der Server nicht reichen? Derzeit habe ich einen aus „Altteilen“ zusammen gebastelten Server mit folgenden Eckdaten:

Athlon XP 2200+
1,5 GB RAM
2x 120GB IDE Festplatte
IDE Raid Controller Promise 4000SX mit 256 MB RAM und 4x250 GB IDE Festplatten

Darauf laufen 2 VMs die folgende Dienste anbieten:

  1. VM
    Linux mit DNS+LAMP Installation
    im LAMP laufen XOOPS und SVN (SVN Modul im Apache)

  2. VM
    eine Tomcat Instanz mit einer Sonar Installation und einer selbstentwickelten Webapplikation für Kommunikationsdienste
    ein PostgreSQL Server

  3. VM
    OpenWRT als Router

klar, sind die Up´n´Down Ladezeiten nicht mit einem echten Internet Server zu vergleichen. Dennoch sind sie ausreichen, da bis auf dem SVN oder Sonar, kein Dienst extreme Rechenlasten oder Traffic verursachen. Durchschnittlich können die Dokumente aus dem SVN mit 110KByte/Sek. ausgecheckt werden.

Das ist ja das „Schöne“ eines Servers, er soll „stiefmütterlich“ behandelt werden können und nur im Keller vor sich hinwerkeln, ohne je das Tageslicht zu sehen. Rechenleistungen wie sie bei PC-Spielen oder Videorendering gebraucht werden, muss er nicht bringen können. Er soll zuverlässig Daten, Quelltexte und andere Dokumente verwalten können.

Mein Problem ist aber mittler Weile, dass der RAM nicht mehr ausreicht, um noch zum Beispiel zusätzliche Tools wie JIRA oder ein Wiki zu unterhalten. Weiterhin ist das Verhältnis von Stromverbrauch gegenüber der Rechenleistung äußerst schlecht (halt alte Hardware).
Deshalb wollte ich ein Upgrade der Hardware durchführen und suche eine Beratung oder Empfehlung aus was man alles achten sollte.

Hallo yrow,

Warum sollte der Server nicht reichen? Derzeit habe ich einen aus „Altteilen“ zusammen gebastelten Server mit folgenden Eckdaten:

Mal eine Frage . . .
Warum bestehst du auf den virtuellen Maschinen? Das ist die Software, die extrem Leistung frisst.

Ich nutze zwar kein Linux und kenn auch den größten Teil deiner Software nicht, aber auf meinem Server laufen (unter Win XP): Ein FTP- und ein www-Server nebst php und MySQL (privates Wiki), ein Torrent- und ein DC+±Client, ein Downloadmanager für OCH, eine IP-Firewall und ein Werbeblocker für’s ganze Haus, eine Satelitten-Recording-Software, ein eBay-Sniper, ein UPnP-Media-Server, ein NFS-Server, ein Traffic-Shaper und natürlich VNC zum Fernsteuern. Als File- und Printserver wird er natürlich auch noch genutzt.

Das ganze läuft auf einer Hardware, gegen die dein Server wie eine Rennmaschine aussieht: Via C3 Ezra@1 GHz, 1 GB Speicher. 500 GB-Notebook-Platte (zusätzlich ne große 2 TB-Platte, aber die ist nur für Filme und die Platte läuft auch nur an, wenn ich oben den HDX einschalte) an einer SATA-Karte, GB-Ethernet und Satelitten-Karte.

CPU-Last, wenn so gut wie alles gleichzeitig läuft und arbeitet zwischen 25 und 40%. Da ist also noch Luft drin.
Ich hab die Hardware mit voller Absicht so „dünn“ ausgelegt, ich hab die Kiste nämlich bis auf 18 W im Normalbetrieb herunterbekommen. Rechne mal nach, wieviel Geld das im Jahr ist, verglichen mit einem „normalen“ Rechner mit um die 90 W.

Mein Rat: versuch’s erst mal ohne die VMs. Wenn ich die ganze Software-Batterie auf einem Windows stabil laufen lassen kann, dann sollte das doch für ein Linux auch kein Problem sein. Und dann dürfte die Leistung deiner Maschine mehr als genug sein - um nicht zu sagen, wahrscheinlich schon oversized.

lg, mabuse

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Danke für deine Infos, genau solche Erfahrungsberichte suche ich.

Alle bauen diverse „Rennmaschinen“ zusammen. Dadurch arbeitet die CPU bei Last im Durchschnitt um 10% und einmal im Jahr wird diese auf „Sage und Schreibe“ 50% bis 100% gebraucht. Der Rest des Jahres passiert nichts nennenswertes…

klassische Systeme auf Consumer-Hardware verbraten im Idle ordentlich Strom, weshalb ich für eine Plattform aus dem, ich nenne es mal, Embedded Bereich tendiere. Meine bisherigen Favoriten sind der Turion II NEO oder eine E-350, da beide AMD-V unterstützt. Mit zwei Festplatte denke ich das diese Systeme irgendwo bei 30W bis 40W im Durchschnitt liegen müssten. Mit etwas „Undervolting“ und „Energie-Tuning“ könne bestimmt noch das eine oder andere Watt gespert werden.

Gibt es irgendwo Infos wie „hungrig“ VMs sind? Ich meine, was muss meine Hardware bringen, damit diese überhaupt laufen?

Mit zwei Festplatte denke ich das diese Systeme irgendwo bei 30W bis 40W im Durchschnitt liegen müssten.

Guter Rat: erwäge die Investition in Notebook-Platten. Die verbrauchen um 1 Watt, Desktop-Platten 8 bis 12 W.

Gibt es irgendwo Infos wie „hungrig“ VMs sind?

Sicher - deinen Taskmanager.

Ich meine, was muss meine Hardware bringen, damit diese überhaupt laufen?

CPU-Leistung dürfte dabei nicht wirklich wichtig sein - das hängt mehr an der Software in den VMs. Aber Arbeitsspeicher brauchst du ohne Ende. Minimum den Speicher, den jede VM verwendet, dazu je nach Software 200 bis 300 MB pro VM für die Verwaltung. Drei VMs a 1 GB dürften auf einem 32 Bit-System mit 3,5 GB max. kaum noch vernüftig laufen. Ich habs schon erlebt, das doppelt geswapt wird, also das System innerhalb der VM lagert aus und parallel dazu fängt noch das Wirtsystem an zu swappen. Von Performance kann man dann nicht mehr reden.

Ich hab hier eine Zeitlang mit VMs für die Workstations in der Firma experimentiert, bin aber wieder völlig davon ab, netto hast du dadrin kaum ein Viertel bis ein Drittel der Leistung des Wirstsystems, wenn du nicht extrem viel Speicher hast. Und den kann man ohne VM dann auch wieder sinnvoller nutzen . . . VM nur noch als zusätzliches „Spielzeug“, auf dem meine User ihre Chaoten-Software installieren können, ohne meine mühsam optimierten Systeme zu zerschroten - die VMs sind dann auch vom normalen Netzwerk abgetrennt. Und halt für richtige Emulationen, halt für das alte CAD-System, das nur unter Win9x läuft.

btw. bei solchen „Server“-Systemen hängt auch viel von der Art und Version der benutzen Software ab.

Beispiel torrent-Client: Vuze/Azureus hat auf meinem System rund 20 bis 30% CPU-Last verbrannt und gut über 200 MB Arbeitsspeicher. µtorrent leistet das gleiche mit 1-2% und kaum 50 MB.

Beispiel Fernsteuerung: UltraVNC erzeugt in der aktuellen Version 45% CPU-Last. Ich hin ganz hastig wieder 3 Versionen zurückgerudert, die macht’s mit 3% . . . keine Ahnung, was die sich da zusammenprogrammiert haben.

An der Satelitten-Recording-Software hab ich mir fast die Zähne ausgebissen, weil das fast immer ausgewachsenen Multi-Media-Suiten mit enormen Anfordereungen sind (die auf meinem Server sowieso bei jedem Mausklick erst mal eine Fehlermeldung „kann Audio-Hardware nicht initialisieren“ ausspucken. Klar können die das nicht - gibt ja keine :smiley:). Schon alleine DirectX war ein Abenteuer, weil die Sat-Soft das immer braucht, DirectX aber nicht auf Rechner ohne Soundkarte vorbereitet ist . . .

Hab dann zu guter letzt ProgDVB gefunden. Das Programm ist zwar genauso katastrophal wie alle anderen, aber es installiert halt einen Recording-Service als Systemdienst. Einmal eingerichtet nimmt der die programmierten Sendungen dann auch ohne die eigentliche Software und ohne irgendwelche Bildschirmausgaben auf. Das der was tut kann man dann nur im Taskmanager sehen, Radioaufzeichnung braucht 1%, Fernsehen 5% CPU-Zeit.

Alleine mit der Auswahl der richtigen Software kann - und sollte! - man sich einige Wochen beschäftigen, die Unterschiede können wirklich enorm sein!

lg, mabuse