Homosexualität

Hallo,
wer kann mir sagen, ob es Untersuchungen darüber gibt, welche Einflüsse, bzw. welches soziales Umfeld in Kindheit und Jugend die Ausbildung einer männlichen homosexuellen Orientierung eher fördern oder eher verhindern?
LG, Margit

Hallo Margit,

wer kann mir sagen, ob es Untersuchungen darüber gibt, welche
Einflüsse, bzw. welches soziales Umfeld in Kindheit und Jugend
die Ausbildung einer männlichen homosexuellen Orientierung
eher fördern oder eher verhindern?

kann das überhaupt von außen beeinflusst werden?

Ich versuche gerade, mir vorzustellen, was mich in meinem Umfeld dermaßen beeinflussen könnte, dass ich nicht hetero-, sondern bi- oder homosexuell „werden würde“ - gibt nix. Dass ich meine sexuelle Neigung unterdrücke und mich meiner Umgebung anpasse, ist ganz klar möglich, aber entweder bin ich lesbisch oder nicht. Bei Männern dürfte das nicht anders sein.

Wenn es natürlich eine Studie gibt, die das Gegenteil beweist… alls her damit, das interessiert mich. :smile:

Grüße
Natascha

Einflüsse, bzw. welches soziales Umfeld in Kindheit und Jugend
die Ausbildung einer männlichen homosexuellen Orientierung
eher fördern oder eher verhindern?

Hi, und sorry - das Thema Homosexalität gehört nicht in Psychologie - es sei denn, jemand hat psychische Probleme, weil er mit seiner Sexualität nicht klarkommt.

Das EINZIGE, was das Umfeld beeinflusst, ist, wie ein Mensch zu seiner Sexualität steht: Kann er sie frei ausleben, oder muss er sie verstecken?

In Irland zB war es gang und gäbe (? heisst das so?), dass viele homosexuelle Männer Priester wurden, weil sie so nicht heiraten mussten. (es gibt da auch die ein oder andere Nonne, bei der es genauso war). Andere heirateten dennoch, und schlugen sich mehr oder minder durch.

Heute ist das auch dort zum Glück ein bisschen anders - aber das kommt auch darauf an, wo du herkommst, sprich, vom Kaff, oder aus ner grösseren Stadt, bzw ist deine Familie/dein Umfeld total homophob, oder ein bisschen offener?

Ich kenne Leute, männlich wie weiblich, die jahrelang still gelitten haben, bevor sie sich trauten, sich vor ihrer Familie (Eltern) zu outen - andere, die ganz offen homosexuell sind, aber ihrer Familie das nie im Leben erzählen würden, etc etc etc.

Homosexualität bei MÄNNERN entsteht nicht durch das Umfeld - es ist angeboren, und vererbbar (was nicht heisst, dass es IMMER vererbt wird).

Bei Frauen ist das wohl ein bisschen anders - da gibt es solche, die so geboren werden, und solche, die sich durch extrem negative Erfahrungen (sexuellen Missbrauch) von Männern abwenden.

Anyway, Deine Frage:
NEIN, diese Einflüsse gibt es nicht.

Gruss, Isabel

Hi, und sorry - das Thema Homosexalität gehört nicht in
Psychologie

War mir selber nicht sicher, ob dies zur Psychologie gehört, wußte aber auch nicht, in welches Forum ich sonst diese Frage stellen könnte

Homosexualität bei MÄNNERN entsteht nicht durch das Umfeld -
es ist angeboren, und vererbbar (was nicht heisst, dass es
IMMER vererbt wird).

Bisher fand ich in der Literatur nur Angaben, daß genetische Einflüsse nicht ausgeschlossen werden können, die Gene allein aber das Entstehen einer Homosexualität nicht erklären können.

LG, Margit

Hallo, Natatza,

Ich versuche gerade, mir vorzustellen, was mich in meinem
Umfeld dermaßen beeinflussen könnte, dass ich nicht hetero-,
sondern bi- oder homosexuell „werden würde“ - gibt nix.

Derartige Einflüsse können doch theoretisch schon im Kleinkindalter und natürlich auch später stattfinden. Viele Einflüsse verändern den Menschen, ohne daß dieser diese bewußt wahrnimmt. Es ist also nicht unbedingt ein Kriterium, ob man es sich vorstellen kann. Es kann ja auch unbewußt ablaufen.

LG, Margit

Bisher fand ich in der Literatur nur Angaben, daß genetische
Einflüsse nicht ausgeschlossen werden können, die Gene allein
aber das Entstehen einer Homosexualität nicht erklären können.

Das würde ich schlicht für falsch halten - bzw veraltet.

Gruss,
Isabel

1 Like

Hallo, Isabel,

Bisher fand ich in der Literatur nur Angaben, daß genetische
Einflüsse nicht ausgeschlossen werden können, die Gene allein
aber das Entstehen einer Homosexualität nicht erklären können.

Das würde ich schlicht für falsch halten - bzw veraltet.

Mag gerne sein, daß dies falsch oder veraltet ist. Genau deshalb bin ich ja auf der Suche nach dem aktuellen Stand. Welche abgesicherten Theorien gibt es dazu?

LG, Margit

Hallo Margit,

Derartige Einflüsse können doch theoretisch schon im
Kleinkindalter und natürlich auch später stattfinden. Viele
Einflüsse verändern den Menschen, ohne daß dieser diese bewußt
wahrnimmt. Es ist also nicht unbedingt ein Kriterium, ob man
es sich vorstellen kann. Es kann ja auch unbewußt ablaufen.

okay, aber auch wenn es alles unbewusst abläuft - ich merke doch irgendwann, dass ich „anders“ bin, als meine Umgebung mich gerne hätte. Und das kommt von innen, nicht von äußeren Einflüssen.

Grüße
Natascha

Hi Margit,

keine gesicherte Untersuchung - nur meine persönliche Meinung.
Erziehung hat meines erachtens nur soweit mit Homosexualität zu tun als dass Eltern ihren Kindern ein positives oder negatives Bild von gleichgeschlechtlicher Liebe vermitteln können.
Sprich: Wenn bei der Erwähnung von „Schwulen“ die Eltern gleich in hui und bäh ausbrechen wird ein eventuelles Coming out des Kindes später sicher erschwert, bzw das Kind wird größere Probleme mit seiner sexuellen Identität haben.

Soweit ich weiss ist der Prozentsatz an homosexuellen Menschen in allen Gesellschaften gleich gross - die Zahlen unterscheiden sich nur dahingegehend dass sich in intoleranten Ländern viel weniger homosexuelle outen.

viele Grüße
Sue

Hallo Margit,

wer kann mir sagen, ob es Untersuchungen darüber gibt, welche
Einflüsse, bzw. welches soziales Umfeld in Kindheit und Jugend
die Ausbildung einer männlichen homosexuellen Orientierung
eher fördern oder eher verhindern?

dazu gibt es sowohl Überlegungen als auch Untersuchungen. Das Thema ist auch eines, das in der Psychologie behandelt wird, denn Sexual- und Sozialverhalten ist selbstverständlich Verhalten und mit Verhalten beschäftigt sich nunmal die Psychologie.

Zum Beispiel:

"Schwule Jugendliche: Ergebnisse zur Lebenssituation,
sozialen und sexuellen Identität. Die Lebenssituation schwuler Jugendlicher.

Im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Frauen, Arbeit und Soziales hat die schwul-lesbische Forschungsgruppe am Institut für Psychologie - Sozialpsychologie - der Ludwig-Maximilians-Universität München (SLFM) unter Federführung von Dipl.-Psych. Ulrich Biechele, Dr. Günter Reisbeck und Prof. Dr. Heiner Keupp eine Studie zur Lebenssituation, sozialen und sexuellen Identität schwuler Jugendlicher durchgeführt."

Den Bericht kann man sich als pdf-Datei herunterladen: http://www.sozialnetz-hessen.de/homosexualitaet/medi…

Oder auch:

„Sie liebt sie. Er liebt ihn.“
Eine Studie zur psychosozialen Lage junger Lesben, Schwuler und Bisexueller in Berlin (1999)

Aufbau und Ergebnisse der Studie unter:

http://www.sensjs.berlin.de/familie/gleichgeschlecht…

Grüße,

Oliver Walter

man hoert oft, dass, wenn die kinder nur von der mutter grossgezogen werden und keine vaterfigur haben, wird das kind schwul.
allerdings ist das wohl nicht wissenschaftlich fundiert:smile:

es gibt im gehirn(hypocampus oder so, bin nicht sicher)ein nervenbuendel namens INAH3, welches bei schwulen die gleiche groesse aufweisst, wie bei frauen. man gaht davon aus, das dies fuer die neigung verantwortlich ist.

eine homosexualitaet anzuerziehen…naja…es ist alles moeglich. aber wie geht das? laesst man einen jungen nur mit puppen spieln, wird er nicht gleich schwul oder? ich glaube das nicht.
wenn die mutter aber ihre liebe gegenueber den maennern(oder auch frauen) auf eine bestimmte, mir unbewusste art uebertraegt(wie auch angst oder andere gefuehle uebertragen werden), ist ein „neigungswechsel“ denkbar.

man kann fast alles anerziehen.

mfg
rene

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo rené,

nach der logik der ersten theorie, dürften schwule keine väter im familienhaushalt und zumindest keine geschwister haben. jedenfalls keine heterosexuellen.
also taugt diese theorie nur sehr bedingt.

strubbel
S:open_mouth:)

1 Like

Ich versuche gerade, mir vorzustellen, was mich in meinem
Umfeld dermaßen beeinflussen könnte, dass ich nicht hetero-,
sondern bi- oder homosexuell „werden würde“ - gibt nix.

wenn ein kind ständig von den eltern kritisiert und als taugenichts verspottet wird, dann wird es später ein niedriges selbstbild haben und sich als null fühlen. umgekehrt kann es sein, daß wenn ein einzelkind von den eltern vergöttert wird und alles kriegt, es später zu einem rücksichtslosen egoisten mit größenwahn wird. daß das „auch anders sein kann“, kann sich der erwachsenen natürlich nicht vorstellen, denn jeder ist so wie er ist, mit allen seinen problemen. das heißt aber noch lange nicht, daß es keinen einfluß gab.

gruß
dataf0x

habe mir jetzt nicht alles hier durchgelesen, aber soweit ich weiss, ist Homosexualität sehr stark genetisch veranlagt. Jedenfalls beim Menschen.

Der Philosoph Platon sprach vom „dritten Geschlecht“, das er mit gleichgeschlechtlich liebenden Menschen verband.
Der antike Humanismus ist verloren gegangen. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der ihn wieder in unsere Gesellschaft einführen wollte, wurde
nach dem gescheiterten Attentat hingerichtet. Die ersten Politiker in der Nachkriegszeit waren stark homophob und es dauerte Jahrzehnte, bis
dass eine annähernde Gleichstellung von Homosexuellen rein rechtlich etabliert wurde. Die gesellschaftliche Anerkennung steht hingegen noch aus,
obwohl viele Menschen unserer Zeit zumindest solange behaupten nicht homophob zu sein, solange sie selbst nicht von Homosexualität eines Familienmitglieds
betroffen sind.
Der gehütete Zugang zu der Rechtfertigung auch homoerotischer Liebe wird bis heute zurückgehalten. Spezifische Bücher bleiben einem elitären Publikum aufgrund
der Preisgestaltung vorenthalten. So kosten drei Bände begleitende Literatur über das Werk des Dichters Stefan George 1.800 Euro! Erst wenn wir alle begriffen haben dass
der menschliche Eros eine Macht über ihn ausübt, die naturgegeben und nicht pathologisch oder sozial unvertretbar ist, dann haben wir uns die Freiheit abgerungen, mit unserer
Gefühlswelt ohne Vorbehalte umgehen zu können. Unsere Nachfahren werden darüber den Kopf schütteln, dass es je eine Zeit gab, in der Menschen die Gefühle anderer Menschen
für Menschen verachteten.