Hordorf Zugunglück

Hallo, seit gestern geistert die Meldung durch die Medien, dass der Lokführer des Güterzuges nicht in der Kabine gesessen hat, sondern in der zweiten Lok gefunden wurde. Ist denn ein Lokwechsel bei 80km/h möglich? Der Typ beider Loks sei wohl MAK 1700 BB.

Danke für die Antworten.

Bernd

Hi,

Hallo, seit gestern geistert die Meldung durch die Medien,
dass der Lokführer des Güterzuges nicht in der Kabine gesessen
hat, sondern in der zweiten Lok gefunden wurde. Ist denn ein
Lokwechsel bei 80km/h möglich? Der Typ beider Loks sei wohl
MAK 1700 BB.

Nein, sobald er den Sifataster losläßt, dauert es nur noch ca. 5 Sekunden bis zur Zwangsbremsung. Der Mann müßte schon so losgefahren sein.

Das wäre theoretisch möglich: Wenn die Bremse vom ersten Fahrzeug aus nicht bedient werden kann (bei zwei arbeitenden Triebfahrzeugen an der Spitze), darf sie auch vom zweiten Fz. aus bedient werden. Höchstgeschwindigkeit hier dann allerdings 50 km/h, m. W. muß aber die vordere Lok ebenfalls besetzt sein. Soweit ich mitbekommen habe (und wie Du bereits angibst), fuhr der Güterzug aber deutlich schneller.

Vielleicht versuchte der Lokführer, sich durch Flucht nach hinten in Sicherheit zu bringen (keine Ahnung, ob das bei der MAK so einfach möglich ist).

Gruß S

Hallo!

Hallo, seit gestern geistert die Meldung durch die Medien,
dass der Lokführer des Güterzuges nicht in der Kabine gesessen
hat, sondern in der zweiten Lok gefunden wurde. Ist denn ein
Lokwechsel bei 80km/h möglich? Der Typ beider Loks sei wohl
MAK 1700 BB.

Ausgesclossen ist es nicht, die Lok hat eine umlaufende Bühne. Der Lokführer muss von einem Trittbrett auf das andere rübersteigen - ganz ungefährlich ist es nicht, aber auch nicht unmöglich.

Das ist der Wikipedia-Artikel zur Lok (MAK wurde von Vossloh gekauft, deshalb die geänderte Bezeichnung):

http://de.wikipedia.org/wiki/Vossloh_G_1700-2_BB

Auf den Fotos sieht man gut den Umlauf.

Wenn ein Loführer ein Signal übersieht, dann kann er aus einer Notbremsung nicht mehr viel machen. Der Bremsweg ist trotzdem noch mehrere hundert Meter lang. Es war und ist also durchaus üblich, daß sich Lokführer vor dem Zusammenstoß in Sicherheit bringen, sei es durch abspringen oder daß sie versuchen, irgendwie „nach hinten“ zu kommen. Der Zug bremmst von alleine weiter. Wenn es so war, dann relativiert sich natürlich auch das Risiko des Übergangs von einer Lok zur anderen - es ist vermutlich weniger gefährlich als auf der vorderen Lok zu bleiben. :smile:

Gruß,
Max

Servus,

laß ruhig noch ein wenig geistern. Wenn Du die einzelnen Meldungen verfolgst, siehst Du schnell, wie wenig deren Verfasser mit der Materie zu tun haben. So sollte noch am Sonntagmorgen der HEX auf einen Güterzug „aufgefahren“ sein - ein Kunststück, das man auch auf Strecken ohne Indusi nicht ohne weiteres fertigbringt. Dann war die Rede von zwei Zugführern, von denen nur noch einer am Leben sei - das letzte Mal, daß ich einen Güterzug mit Zugführer gesehen habe, dürfte 1977 gewesen sein.

Irgendwann wirds dann Nachrichten zum Hergang geben, die etwas mehr mit Tatsachen angereichert sind.

Einstweilen hoffe ich inständig, dass nicht als öffentlich wirksame Aktion erstmal bis auf weiteres alle Strecken ohne Indusi für den Personenverkehr gesperrt werden. Meine schönsten Sommersonntagsausflugsbahnen wären dann auf Dauer erledigt.

Schöne Grüße

MM

Hi,

Dann war die Rede von zwei Zugführern, von denen nur noch einer am Leben sei - das letzte Mal, daß ich einen Güterzug mit Zugführer gesehen habe, dürfte 1977 gewesen sein.

Wenn man’s genau nimmt, hat jeder Güterzug einen Zugführer. Denn wenn ein solcher nicht an Bord ist, wird damit automatisch der Lokführer zum Zugführer (er gibt sich quasi dann im Selbstgespräch den Abfahrauftrag). :wink:

Gruß S

Servus,

(er gibt sich quasi dann im Selbstgespräch den Abfahrauftrag).

die ganz alten Hasen erkennt man dann wohl daran, daß sie sich auch noch den Heizer selber machen und jedes Signal ansagen und quittieren…

Schöne Grüße

MM

die ganz alten Hasen erkennt man dann wohl daran, daß sie
sich auch noch den Heizer selber machen und jedes Signal
ansagen und quittieren…

Was morgens um vier nach durchfahrener Nacht durchaus ein Wachhalter sein könnte …

Gruß S