Zunächst solltet ihr euch eine Rahmenhandlung ausdenken und diese dann zu Papier bringen. Wenn man so gar keine Ideen hat, einfach einige Begriffe aufschreiben und Sortieren (Personen, Ort, Ereignis, Gegenstand, Emotion) und diese dann in einer Losbox jeweils ziehen (Personen natürlich mindestens 2) und dann versuchen daraus eine Geschichte zu konstruieren. Das geht mit unter recht einfach und es kommen oft Lustige Sachen dabei raus. Gerade, wenn man bei den „Personen“ auch sowas wie Tiere, Fabelwesen usw. drin sind und dann ein Punker mit einem Einhorn in einem Strassenkaffee einen Schatz suchen und dabei weinen müssen.
Ist die Geschichte fertig, übt das Sprechen des Textes und lasst ruhig die anderen Sagen, was sie gerade spontan stört. Am besten man liest zusammen und nicht „jeder nacheinander“, so kann man viel besser zusammen agieren. Sofern man nur ein Mikro hat, wird das allerdings später beim Abmischen sehr schwer. Wenn die Rolle allerdings einige Male geübt wurde, weiß man auch wie man zu reagieren hat.
Ein oft gehörter Fehler in meinen Augen ist, dass „Laien“ zu häufig die Geschichte „erzählen“. Ein Hörspiel lebt davon, dass sie die Geschichte „erleben“ lassen. Ein Sprecher am Anfang und am Ende, der kurz auf die Geschichte eingeht. Eine Einleitung mehr nicht.
Vermeidet sowas wie ein Sprecher der sagt „Er setzte Kaffe aus und trank eine Tasse“. Lieber eine Kaffeemaschine „aufnehmen“ und das „Klirren“ einer Kaffetasse und der Sprecher sagt „Ach, erstmal eine Tasse Kaffee.“
Zur Aufnahme solltet ihr einen Raum aussuchen, in dem es möglichst wenig Fremdgeräusche gibt. Auch „Schallen“ sollte es nicht. Teppich ist Pflicht. Wenn so etwas nicht zur Verfügung steht, dann einfach eine Decke nehmen und ein „Zelt“ bauen.
Vors Mikro ein „Popschutz“, der die „Puste“ vor dem Mikro „abbremst“. So etwas kann man für wenig Geld kaufen oder auch selber machen z.B. mit einer Damen-Strumpfhose (selbe Material), dass man irgendwie zwischen Mikro und Sprecher bringt (2-3 Lagig, wenn es geht).
Bei den Geräuschen muß man schon ziemlich gut vorarbeiten. Schon beim Drehbuch schreiben sollte man alle Geräusche und Hintergrundgeräusche mit festhalten, damit man sie hinterher parat hat, bzw. man beim Zusammenschnitt weiß, wo was hinkommt.
Hier ist es oft recht einfach die Geräusche einfach „vom Original“ aufzunehmen. Zum Beispiel eine Schaufel, die „klappert“ oder Schritte im Gras. Das sind alles Dinge, die man selber gar nicht mehr wahr nimmt, aber im Hörspiel unheimlich wichtig sind um Bewegungen zu signalisieren. Türen, Fenster, Wind, Vogelgezwitscher usw.
Es gibt aber auch zahlreiche Datenbanken im Internet, in denen man sich kostenlos und Legal „bedienen“ kann.
Ich persönlich versuche aber so viel wie möglich selber aufzunehmen, da ich sie oft passender finde.
Beim Schnitt reicht im Grunde genommen schon etwas kostenloses wie „Audiacity“ aus. Ich persönlich komme damit aber nicht so wirklich klar. Zumal es nicht so „von Haus aus“ MP3 speichern kann (Ich habe es auch nie dazu bewegen können).
Daher nutze ich lieber sowas wie den Magix Musik Maker oder Musik Studio, bzw. Samplitude. Diese Versionen gibt es schon recht günstig. Aber wie gesagt, es geht auch mit Kostenlosen Sachen (gerade dann, wenn man es im Grunde genommen nur einmal braucht).
Ich hoffe, ich konnte erstmal weiterhelfen.
Ansonsten noch mal nachfragen.