Horst Seehofer und der Papst

Servus,

Seehofer entdeckt ja immer wieder die Religion, wenn sie seiner Sache dienlich ist.

„Deutschland ist durch das Christentum geprägt. Dazu gehören der freie Sonntag, kirchliche Feiertage und Rituale wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten.“

Nun stellt sich mir die Frage, wie der Katholike Seehofer mit der jüngsten Apostolischen Exhortation von Papst Franziskus umgeht:

Oft hört man, dass angesichts des Relativismus und der Grenzen der heutigen Welt beispielsweise die Lage der Migranten eine weniger wichtige Angelegenheit wäre. Manche Katholiken behaupten, es sei ein nebensächliches Thema gegenüber den „ernsthaften“ Themen der Bioethik. Dass ein um seinen Erfolg besorgter Politiker so etwas sagt, kann man verstehen, aber nicht ein Christ, zu dem nur die Haltung passt, sich in die Lage des Bruders und der Schwester zu versetzen, die ihr Leben riskieren, um ihren Kindern eine Zukunft zu bieten. Sehen wir, dass es genau das ist, was Jesus von uns verlangt, wenn er uns sagt, dass wir in jedem Fremden ihn selbst aufnehmen (vgl. Mt 25,35)?

Ist zu erwarten, dass diese Mahnung Seehofers Einstellung verändern wird? Immerhin kann er sich durch den markierten Teil wohl direkt angesprochen fühlen.

LG
Penegrin

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Also der Heimat-Horst ist in erster Linie Politiker und zwar einer von der skrupellosen Sorte.
Dann nochmal hundert mal Politiker und ganz am Ende, wahrscheinlich erst auf die letzten Tage hin, eventuell wieder Katholik.

Insofern geht ihm das am A**** vorbei was der Stellv. auf Erden von sich gibt.
Villeicht sollte letzterer mal die Schweizergarde schicken.

btw: was meint der Franze mit:

Hab ich nicht verstanden.

Amen MG

Aber hallo!

  1. Wenn wir den islam. Glauben in allen Varianten, auch in Deutschland, tolieren (müssen), dann ist…
  2. …auch der Seehofer im (noch) friedlichen und christlichen Deutschland zu dulden und zu tolerieren.
  3. Der Heimat-Horst ist wie von @MacGuffin v beschrieben keiner, von der skrupellosen Sorte.
  4. Mir ist der Hr. Seehofer in der Nacht lieber, wie ein Islam. am Tage.
    MfG

Gibt es einen Leitfaden zum UP? Mir erschliesst sich der Zusammenhang zwischen Zitat 1 und 2 nicht.

Tach,

es gibt unterschiedliche Definition von Christentum.

Die einen denken da an eine Religion, die auf dem NT der Bibel basiert.
Mir fällt da z.B. ein Inhaber einer mittelständischen Firma ein, der jüngst eine Rechnung von mir monierte, weil von den dort berechneten 20 Zellen ja 10 für ihn privat gewesen sind. Er würde dann ja der GmbH und dem Fiskus schaden.

Und es gibt die, die bei Christentum an Osterhase und Weihnachtsmann denken.

In der Tat muss man sagen, dass dieser Ansatz der falsche ist. Man beginnt richtig - denn die Analyse ist klar: Der Islam kann nicht zu unserer Gesellschaft gehören, die durch Freiheit und Gleichberechtigung geprägt ist. Das geht nicht mit dem Überlegenheitsanspruch der Religion Islam konform, der sich klar sowohl in den Glaubensinhalten als auch im tatsächlichen Verhalten ihrer Anhänger, soweit sie nicht aus humanistischem Denken heraus exegitisch denken, diametral entgegen. Dem aber mit einer stärkeren Berufung auf das Christentum zu antworten, ist falsch (wobei man ehrlich sagen muss, dass das so klar auch nicht aus Seehofers Worten hervorgeht), denn prägend für Demokratie und Freiheit war ein Zurückdrängen der Religion ins Private, also die Aufklärung.

Ich empfehle hierzu einen aktuellen Text von Heller. Auszüge:

Natürlich gehört der Islam nicht zu Deutschland. Sich stattdessen auf das Christentum zu berufen, ist aber auch keine Lösung. Nur wer Religionen zähmt und marginalisiert, kann erfolgreich integrieren. […]

Der Islam gehört nicht zu Deutschland, weil das Christentum schon da ist? Da der Islam nun auch zu Deutschland gehört, brauchen wir das Christentum erst recht? Trübe steht es um die Perspektiven einer Gesellschaft, die eine erneute Hinwendung zum Glauben als alternativlos ansieht. […]

Religionsfreiheit ist ein hohes Gut. Aber diese rechtfertigt kein aktives „Dazugehören“, sondern lediglich eine passive „Anwesenheit“. Hier dürfen alle glauben, was sie wollen, solange sie jeden Versuch unterlassen, dem Rest der Bevölkerung ihre Vorstellungen aufzuzwingen. Wie Gott mit der Moderne, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Möglichkeiten in Einklang zu bringen ist, das bleibt dann auch jedem selbst überlassen. Die meisten Christen haben sich entschieden, ihr Bekenntnis als nur mehr folkloristische Ergänzung ihres Alltags anzusehen. Sie scheren sich nicht um Sexualmoral, Fastenzeit oder die Vergebung ihrer „Sünden“. Erstrebenswert wäre eine Zukunft, in der die hiesigen Muslime das ebenso halten, und selbstverständlich auf Kopftücher verzichten, Schweinefleisch essen und den Ramadan ignorieren. Heiden haben mehr vom Leben, vor allem mehr Spaß. Dies zu vermitteln, sollte das oberste Ziel aller Integrationsbemühungen sein. Lediglich den Islam mit dem Satz zurückzuweisen, er gehöre nicht zu uns, reicht dazu nicht aus. Klarer und sinnvoller wäre eine Formulierung in folgender Form: Jede Religion ist für uns in Deutschland irrelevant.

Der Form halber merke ich an, dass ich Heller insoweit nicht zustimme, als er von „Integration“ spricht, für die ich größtenteils keinen Bedarf sehe. Die Migranten sollten, wenn sich die Situation in ihren Heimatländern stabilisiert hat, eine Re-Integration erleben. Ansonsten sind die Gedankengänge aber nachvollziehbar.


Ach ja, der Papst war angesprochen worden. Mich interessiert es nicht, was der Vorsitzende des Heilbronner Kaninchenzüchtervereins sagt, also interessiert es mich nicht, was dieser Monaco-Franze sagt. Was ich aber im Ausgangsbeitrag im Zitat lese, lässt mich erschaudern. Es ist eine Instrumentalisierung einer Religion für bestimmte politische Zwecke, konkret für eine unverantwortliche Massenmigration in reichere Länder.

stimmt, wenn man ihn nicht sieht, er ev. sogar schläft und nichts sagt, ist er unbestritten angenehmer, als bei Sicht und im Wachzustand.

Was ein Islam. ist und des Tages tut, müsste genauer geklärt werden - ich kenne etliche Muslime, aber keinen Islam…

Gruß, Paran

Hallo,

ist sie das?

Seit wann haben wir denn Chancengleichheit für Frauen und Männer, gleiche Löhne, gleiche Anteile an Hausarbeit und Kindererziehung, gleiche Rente, gleiche Achtung?
Habe ich da was verpasst?

Und Freiheit? Kann hier jemand moralisch oder rechtlich bedenkliche Firmeninterna öffentlich machen, ohne verfolgt zu werden? Sind nicht auch bei uns Geschäftsinteressen höher gewertet, als Moral und Menschenrechte?

Die muslimischen Frauen sind auf dem Vormarsch. Gerade hier haben sie eher die Möglichkeit, sich von alten Strukturen zu befreien - für die Freiheit der muslimischen Frauen, sollen sie herkommen.
Ich kenne etliche Muslime, die schon lange hier leben. Viele haben ihre eher kulturell als religiös bedingten mehr oder weniger ausgeprägten patriachalischen Strukturen gelockert oder ganz an den deutschen Standart angepasst.

Kritisch sind die sehr geschlossenen Gesellschaften von Immigranten mit kaum Kontakt zu Deutschen. Ghettos sollten daher unbedingt vermieden werden, aber darum (und um die islamischen Frauen) kümmert sich leider kaum ein Politiker. Bestenfalls mal kurz zur Profilierung.

Aber an sich passt jede Religion zu Deutschland. Die Christen waren hier auch mal unerwünschte EInwanderer (Römer) - man frage mal die alten Germanen und Freia mit den (Oster-) Hasen, die ihrerseits auch irgendwann eingewandert sind usw.

Wir alle stammen aus Ostafrika, sind ergo alle überall anders Immigranten, die meist unerwünscht waren.
Die Neanderthaler hätten einen guten Grund zum Meckern, die waren weit länger hier, als unsereins und haben uns nicht überlebt.

Gruß, Paran

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Dir scheint der Begriff „Berechtigung“ gegenüber dem Staat nicht klar zu sein. Und Chancengleichheit gibt es ebenfalls durchgängig.

Der Papst zieht für das Christentum den falschen Schluss, obwohl er Ziel und Umfang der Migration eigentlich richtig bezeichnet:

in Ausspruch von Papst Franziskus zur Flüchtlingskrise in Europa sorgt derzeit mit einer gewissen Verzögerung für Schlagzeilen. „Wir können heute von einer arabischen Invasion sprechen. Das ist eine soziale Tatsache“, zitiert die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ in ihrer Freitagsausgabe eine Äußerung des katholischen Kirchenoberhaupts, die bereits am vergangenen Dienstag bei einem Treffen mit Mitgliedern der französischen Sozialbewegung „Poissons Roses“ in seiner Residenz Santa Marta fiel.

Gruß
rakete

Na hoppla. Da hast du doch direkt ‚vergessen‘, die komplette Aussage zu zitieren:

Franziskus fügte jedoch hinzu, dass daraus neue Chancen erwüchsen. Europa habe in seiner Geschichte viele Invasionen erlebt, „aber es hat immer über sich selbst hinauswachsen, voranschreiten können, um sich dann, bereichert durch den Austausch der Kulturen, wiederzufinden“.

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Ich hab doch gesagt, dass er den falschen Schluss zieht. Das konnte man ja ohnehin schon von deinem aktuelleren Zitat ableiten.

Hallo,

nein.
Kinder aus Akademikerhaushalten haben eine wesentlich höhere Chance Abitur zu machen und zu studieren, Frauen haben sehr geringe Chancen auf Vorstandsposten etc.
Chancengleichheit haben wir nur auf dem Papier.

Gruß, Paran

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Nein, wir verstehen nur unterschiedliches darunter. Ich sehe Chancengleichheit gegeben, wenn jeder auf die Schule kann und dort gemäß seiner Leistungen bewertet wird. Dass dies nicht immer völlig gerecht zugeht, hat wohl jeder selbst erfahren. So hatte ich in der Schule stets den Eindruck, dass einige Mädchen besser bewertet werden, weil sie „angepasster“ (braver) waren. Und rebellischere Jungs schlechter, weil sie es eben nicht waren.

Aber keinem wurde der Zugang zu höheren Schulen verwehrt, nur weil der Vater Bauer war.

Das ist schlicht nicht wahr. Für solche Posten sind derzeit Jahrgänge dran, bei denen der Akademikeranteil von Frauen eben noch niedriger lag als er derzeit liegt. Und ich kenne selbst genug, die trotz Uniabschluss sich später für Ehe und Familie statt Job entschieden.

Gruß
vdmaster

die sind meist relativ harmlos und mir persönlich sympathischer als die Bibelfundamentalisten