Hospitationen durch Eltern?

Hallo und guten Tag,

es würde mich mal interessieren, ob es irgendwelche verbindlichen Vorschriften gibt, ob und in welchem Umfang Eltern sich zu Informationszwecken mal in eine Unterrichtsstunde setzen können.

Hintergrund meiner Frage ist kein konkretes Problem mit einem Lehrer, sondern eine Diskussion zu einer Art Öffnung der Schule und der geäußerten Idee eines Elterntages, wo solches dann ggf. möglich sein soll.

Ist solches irgendwo anders vielleicht schon mit Erfahrungen zu unterlegen?

Liebe Grüße,
Maid:wink:

Hallo Maid,

hier in B.-W. gibt es darüber keine Vorschriften.
Die Entscheidung, ob oder ob nicht, die obliegt der jeweiligen Schulleitung.
Wenn diese es genehmigt, dann muss sich nur noch der/die Lehrer/in dazu bereiterklären. Will der/die nicht, dann kann man leider nichts machen, denn erzwingen kann man es nicht.

An unserer Schule wird es abgelehnt - die Begründungen sind fadenscheinig.

Ich kenne Lehrer, die das von sich aus anbieten und zwei Mal habe ich bei meine Kindern diese Möglichkeit wahrgenommen.
Beim ersten Mal (schon ein paar Jahre her) war ich schweigender Zuschauer/Zuhörer. Beim zweiten Mal wurde ich aktiv in den Unterricht miteingebunden und es hat rießigen Spaß gemacht.

Freundliche Grüße

Pooch

Hallo Pooch,

die Ablehnungsgruende wuerden mich wirklich mal
interessieren. An unserer Schule (ja, wir sind
zahlende Kunden) ist es moeglich, die Schulleitung
sagt sogar, erwuenscht. Eltern koennen JEDERZEIT
in einer Klasse ihrer eigenen Kinder drinsitzen,
bei anderen wird um eine Voranmeldung gebeten.
Eltern sind beliebt als Helfer im Klassenzimmer
(gerade bei den Kleineren findet die Lehrerin immer
eine „Beschaeftigungstherapie“, wie Karton ausschneiden
oder sowas).
Uebrigens - wenn das Argument der Stoerung gebracht werden
sollte - es machen ganz wenige Eltern von dem Angebot
Gebrauch. Elternhelfer kommen meist regelmaessig immer
am gleichen Tag und nicht unangemeldet.

Gruesse, Elke

Hallo, Maid,
mit gesetzlichen Bestimmungen kann ich leider nicht dienen.
Aber meine Frau (Lehrerin Grundschule NRW, z.Zt.2.Schj.)gab mir folgende Antwort:
„Nach Voranmeldung und Absprache (aus Platzgründen o.ä.) können einzelne Eltern am Unterricht beobachtend teilnehmen. Allerdings dann nicht nur für eine einzelne Stunde sondern für einen gesamten Schultag. Bei entsprechenden Unterrichtsinhalten (Basteln etc.) können die Eltern auch ins Unterrichtsgeschehen mit eingebunden werden.“

Ich muß hinzufügen, dass bisher Eltern, die einen Hospitationsvormittag „genossen“ haben, sich das ein zweites Mal nicht mehr angetan haben.

Gruß
Eckard.

Hallo Elke,

die Begründungen:

a) Anwesende Eltern könnten sich störend auf die Konzentration der Kinder auswirken.

b) Man möchte verhindern, dass Eltern den Lernstand schwächerer Kinder sehen und eventuell darüber reden. In diesem Zusammenhang fürchtet man auch rechtliche Konsequenzen.

c) Eltern könnten versuchen, anschließend aktiv in das Lerngeschehen eingreifen (Verbesserungsvorschläge).

c) Eltern könnten die Erlebnisse im Klassenraum nach außen weitergeben.

Das sind die Hauptargumente der Lehrerin.

Freundliche Grüße

Pooch

Hallo Pooch,
danke.
Ueberzeugt bin ich aber nicht. :wink:
Gruesse,
Elke

Hallo Elke,

mit diesen Begründungen kann und will man uns Eltern auch nicht überzeugen :smile:.

Da kann man leider nichts tun - derzeit noch nicht :wink:.
Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend *fg*.

Freundliche Grüße

Pooch

Hallo,

Hintergrund meiner Frage ist kein konkretes Problem mit einem
Lehrer, sondern eine Diskussion zu einer Art Öffnung der
Schule und der geäußerten Idee eines Elterntages, wo solches
dann ggf. möglich sein soll.

Ist solches irgendwo anders vielleicht schon mit Erfahrungen
zu unterlegen?

bei meinem Großen gab es so einen „Tag der offenen Tür“ in der Grundschule, wo man als Eltern die Möglichkeit hatte, sich für 1 Stunde nach Wahl (hmmm, abhängig auch vom Platz) zur Hospitation anzumelden. Das fanden wir ganz gut, ich habe das Angebot auch wahrgenommen. Natürlich ist dann die Konzentration der Kinder etwas anders und eine andere Atmosphäre.
Aber ich habe mal gesehen, wie sich mein Sohn im Unterricht verhält und was für Hinweise ich ihm auch geben kann.
Ich fand es jedenfalls eine positive Sache!

Beatrix
http://www.belzig-online.de

Herzlichen Dank an alle,

die ihre Erfahrungen mitgeteilt haben, ich dachte irgendwo mal was von einer entsprechenden Regelung gehört zu haben, aber da lag ich doch wohl daneben.

Rutscht mir sicher ins Neue Jahr,
Gruß Maid:smile:

‚Alles beim Alten‘…
Hallo Pooch,

ja, im konservativen Baden-Württemberg muss bez. Schulsystem vieles vom Rektor ausgehen… Wie so immer, wird alles von oben entschieden… Schade, dass man da nicht über die Grenzen schaut und sich die Handhabung in der Schweiz betrachtet… Ich arbeite seit mehr als 3 Jahren im Kanton Luzern, in dem es zwar auch keine Vorschriften bez. Elternbesuche gibt, diese jedoch durchgeführt werden. Und da liegt die Entscheidung bei jedem einzelnen Lehrer selbst. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Eltern zu mir kommen… sie sind manchmal ganz gute „Hilfslehrer“ :smile:))

Gruss Matthias

Hallo Matthias,

oh ja, urkonservativ, das ist der Rektor an unserer Schule.
Da geht nichts - außer seinem Ego :smile:.

Ich finde das sehr schade, denn ich denke, dass Eltern sich so einen viel besseren Einblick über das Lernen der Kinder verschaffen könnten.

*g*, vor allem fand ich es beim zweiten Mal sehr lustig (Schule im Nachbarort, die mein Jüngster für 3 Monate besuchte). So habe ich Eierschachtel-Gruppenrechnen, Silbenschwingen und Silbenspringen (Trampolin) kennengelernt. Ganz witzig fand ich auch, dass die Kinder die Möglichkeit bekamen, mir im Stuhlkreis Fragen zu stellen - da gab es viel zu lachen.

Ich für meinen Teil kann es Eltern und Lehrern nur empfehlen, von solch einem Angebot Gebrauch zu machen.

Freundliche Grüße

Pooch