Hostie, Oblate

Hallo!
„Seit dem 11./12. Jh. wird ungesäuertes Weizenbrot für die Feier der * Eucharistie in Form kleiner runder * Oblaten gebacken, wie sie in der katholischen und lutherischen Kirche noch heute Verwendung finden“

Waren das damals auch schon so dünne Blättchen wie heute oder noch ähnlicher einer dünnen Brotscheibe?

Gruß,
Eva

Hallo!

Auch!

Waren das damals auch schon so dünne Blättchen wie heute oder
noch ähnlicher einer dünnen Brotscheibe?

„Der Form nach unterschied es [sc. das Brot] sich in älterer Zeit nicht von den im Alltag verwendeten, runden, mit Kerben zum Brechen versehenen Broten, hatte aber gelegentlich auch die Gestalt eines Kranzes (corona, rotula). Mit dem Übergang zum ungesäuerten Brot setzte sich die Scheibenform durch.“
(Lexikon für Theologie und Kirche, s. v. Hostie)
Übrigens stammt das Wort „Oblate“ aus dieser religiösen Sphäre: oblata (lat.) ist „das Dargebrachte“, war Bestandteil des Opfers, das die Gläubigen mitbrachten und von dem dann einiges für die Eucharistiefeier verwendet wurde. Die griechische Kírche nennt es gleichbedeutend „prosphorá“, und ihre Zurichtung für die Eucharistie ist ein eigener Teil des Gottesdienstes vor der eigentlichen Liturgie.
Gruß!
Hannes

Und das Wort „Hostie“ resp „hostia“ ging ursprünglich nur auf ein lebendiges Wesen, auf das Opfertier, das geschlachtet wurde. Es konnte darum zunächst auch nur von Christus selbst verstanden werden, der für uns zur hostia (vgl. Eph 5,2), zum Opferlamm geworden war.
So zu lesen bei Jungmann.
Auch dass die Oblaten rund und wohl schon dünn waren, seit dazu ungesäuertes Brot verwendet wird, geht aus Jungmanns Texten hervor.

Auch Gruss! Exuperantius

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Salve, Exuperantissime!

Und das Wort „Hostie“ resp „hostia“ ging ursprünglich nur auf
ein lebendiges Wesen, auf das Opfertier, das geschlachtet
wurde.

Das ist richtig. Im antiken Latein ist in hostia immer das Verb hostire (schlagen=schlachten) mitgedacht, so dass Ausdrücke wie „hostiam ferire“ und „hostiam caedere“ üblich waren.

Es konnte darum zunächst auch nur von Christus selbst
verstanden werden, der für uns zur hostia (vgl. Eph 5,2), zum
Opferlamm geworden

ist.
Aus dem mittelalterlichen Latein ist mir für hostia nur der heutige Begriff vertraut.

Auch dass die Oblaten rund und wohl schon dünn waren,[…}

Zumindest seit dem Aufkommen der Monstranz mit der Lunula als Halterung für die Hostie ist gar nichts anderes mehr möglich. Aber da sind wir wohl schon im 14. Jahrhundert.
Schönen Gruß!
Hannes

Danke @ alle!
Hallo!
Ich gehe also davon aus, dass Mitte 1300 AD die Oblaten dünne Scheibchen waren. In dem Roman, den ich Wein und das harte Brot aus der Kirche gestohlen haben …"

Deshalb wollte ich wissen, ob damals noch das ungesäuerte Brot gebrochen und an die Gläubigen gegeben wurde, oder ob man schon diese hauchdünnen Taler hatte, die man vermutlich nicht als „hartes Brot“ bezeichnen würde, weil jeglicher Anschein von Nahrhaftigkeit fehlt, der für ungläubige Diebe wichtig sein müsste. Die Frage diente aber lediglich der Stillung meiner Wissbegier :smile:

Gruß,
Eva