Hubble - Anfang des Universums

HI Experten,
es heisst ja, das Universum sei ca. 14Mrd. Lichtjahre alt. Da hab ich mir die Frage gestellt, ob es theoretisch möglich ist mit dem Hubble-Teleskop oder dem bald neu-eingesetzten Weltraumteleskop den Anfang des Universums zu sehn? Wenn ich mich nicht täusche konnte man mit dem Teleskop schon etwa 12Mrd. Lichtjahre weit blicken.
Und bei der Expansion des Universums müssten sich die Objekte viel schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausgebreitet haben. Könnte es deshalb etwas schnelleres als die Lichtgeschwindigkeit geben?

MfG vitali

Erst einmal, wird es wohl nicht möglich sein, den Anfang des Universums zu sehen, das wäre ja der Urknall, nach allgemeiner Theorie.
Das Problem ist ja, dass die gesamte Masse, des Universums auf diesen kleinen Raum geballt war. Selbst wenn man 14, oder mehr Milliarden Lichtjahre ins All blicken könnte, würde man meiner Meinung nach nur eine leuchtende Wolke sehen, welche extrem heiß ist.
Ich bin der Meinung, mal gelesen zu haben, dass selbst 5000 Jahre nach dem Urknall, die Materie so dicht war, dass Temperaturen von mehreren Millionen Grad herrschten.
Ob es etwas schnelleres als Licht geben kann, wird ja glaube ich durch die allgemeine Relativitätstheorie ausgeschlossen, allerdings geistert mir durch den Kopf, dass ein Wissenschaftler mal einen Versuch mit Licht und Spiegeln gemacht hat und sehr erstaunt war, als er sich ansah, wie schnell das Licht seine Apparatur durchwandert hatte. Ich glaube, es war etwa das vierfache der normalen Lichtgeschwindigkeit.

Meine Äußerungen sind ohne Gewähr und repräsentieren nur meine persönliche Meinung.

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ob es theoretisch möglich ist

mit dem Hubble-Teleskop oder dem bald neu-eingesetzten
Weltraumteleskop den Anfang des Universums zu sehn?

man kann immer nur zum Rand des Universums blicken und nicht zum Anfang. Der Punkt des Urknalls liegt naturgemäß in der Mitte des Universums (+/- einer geringen Verformung)und diese Mitte kennen wir (noch) nicht.

Könnte es deshalb etwas schnelleres als die

Lichtgeschwindigkeit geben?

Auf einer definierten Strecke, zurückgelegt von A nach B voraussichtlich niemals, aber wer weiß, was alles möglich ist (Wurmlöcher, Beamen usw.). Es wird vielleicht möglich sein, eine räumliche Entfernung rechnerisch schneller als das Licht zurückgelegt zu haben.

Frohe Weihnachten!

Hallo,
zunächst mal ist so das Einsteins Relativitätsprinzip als wissenschaftlich gesichert gilt, d.h keine Masse kann schneller als die Lichtgeschwindigkeit sein (Auch Photonen haben eine Masse) Vielleicht handelt es sich in dem Experiment um eine Fehlinterpretation ?
Mit Hubble können wir tatsächlich weit entfernte Objekte erkennen. Diese entfernen sich aber mit Geschwindigkeiten deutlich unterhalb c, was sich gut aus der Rotverschiebung bestimmen lässt. Und nochmal zu der Entfernung dieser Objekte: Die Aussage über die Entfernung beruht allein auf der Hubble Konstante. Diese Konstante verküpft die Rotverschiebung mit der Entfernung zum Betrachter, so weit ich weiß gibt es aber noch durchaus unterschiedliche Meinungen über den Betrag dieser Konstante so das die angegebenen Entfernung nur so sicher sind wie die Hubble Konstante selbst.

Gruß
Günter

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Moin,

es heisst ja, das Universum sei ca. 14Mrd. Lichtjahre alt. Da

In etwa. Ja.

hab ich mir die Frage gestellt, ob es theoretisch möglich ist
mit dem Hubble-Teleskop oder dem bald neu-eingesetzten
Weltraumteleskop den Anfang des Universums zu sehn?

Nein. Da nach gängiger Lehrmeinung das Universum im sogenannten Urknall
entstanden ist - der eben erst Raum und Zeit erschuf, ist der Anfang des
Universums quasi überall. Trotzdem kann man diesen noch beobachten: es ist der
sogenannte Mikrowellenhintergrund, die 2,7K Hintergrundstrahlung, die aus allen
Raumrichtungen quasi gleichmäßig einfällt (die Anisotrpien darin verraten viel
über die Struktur des Universums und bestätigen das aktuelle Weltmodell sehr
gut)

Wenn ich
mich nicht täusche konnte man mit dem Teleskop schon etwa
12Mrd. Lichtjahre weit blicken.

Das ist zwar auch richtig - aber vor allem wegen der Endlichkeit der
Vakuumlichtgeschwindigkeit (bzgl. des Raums).

Und bei der Expansion des Universums müssten sich die Objekte
viel schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausgebreitet

Nein. Die Objekte habe sich nie schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegt -
das geht tatsächlich weder für Materie noch Energie. (Apropos: Photonen haben
KEINE Masse, wohl aber Energie. Aber auch Licht kann sich nicht schneller als
eben jenes - Licht - bewegen. In der ART faßt man der Einfachheit halber Energie
und Masse im sogenannten Energie-Impulstensor zusammen).

haben. Könnte es deshalb etwas schnelleres als die
Lichtgeschwindigkeit?

Jain. Es kann sich IM Universum nichts schneller als mit Lichtgeschwindigkeit
bewegen. Jedoch dehnt sich der Raum selbst aus (der in dem Geschwindigkeit
definiert wird). Dies kann zur Folge haben, daß weit entfernte Objekte sich
voneinander schneller als Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernen (weil pro
Zeiteinheit mehr Raum dazwischen quasi neu entsteht als das Licht zurücklegen
kann). De facto heißt das, daß wir ggf. jetzt noch Objekte sehen können, die
schon unsere Nachkommen auf Grund dieses Effektes nicht mehr sehen können
werden, weil das Licht von dort keine Chance mehr hat, uns zu erreichen.
Aber noch 'mal deutlich: IM Universum gibt es nichts, was sich schneller als
Licht bewegen kann.

Gruß,
Ingo

es heisst ja, das Universum sei ca. 14Mrd. Lichtjahre alt. Da
hab ich mir die Frage gestellt, ob es theoretisch möglich ist
mit dem Hubble-Teleskop oder dem bald neu-eingesetzten
Weltraumteleskop den Anfang des Universums zu sehn?

Nein, das geht nicht, weil es sich um optische Teleskope handelt und das Universum bis ca. 400000 Jahre nach dem Urknall für elektromagnetische Strahlung undurchlässig war. Wir können also nur bis zu diesem Zeitpunkt zurück „sehen“ und tun dies auch. Was man dort „sieht“, ist der Mikrowellenhintergrund. Um dort hindurch zu „sehen“ braucht man Teleskope vollkommen anderer Art. Diese könnten beispielsweise Neutrinos oder Gravitationswellen detektieren.

Wenn ich
mich nicht täusche konnte man mit dem Teleskop schon etwa
12Mrd. Lichtjahre weit blicken.

Wie gesagt - im Mikrowellenbereich geht es schon bis 13,3 Mrd. Lichtjahre, aber dann ist für elektromagnetische Strahlung definitv Schluss. Ebensogut könnte man versuchen mit einem Fernrohr durch die Erde zu blicken.

Und bei der Expansion des Universums müssten sich die Objekte
viel schneller als mit Lichtgeschwindigkeit ausgebreitet
haben.

So ist es. Wenn zwei Objekte weiter voneinander entfernt sind als c/H (wobei c die Lichtgeschwindigkeit und H die Hubble-Zahl ist), dann wächst ihr Abstand schneller als c.

Könnte es deshalb etwas schnelleres als die
Lichtgeschwindigkeit geben?

Nein.

hallo vitali

ich geb auch mal meinen senf dazu…

neuester stand der forschung ist, dass man davon ausgeht, dass das universum bereits von anfang an unendlich gross war.
(sehr guter artikel dazu: http://lexikon.astronomie.info/kosmos/index.html)

seit dem „urknall“ (blöder name - war von einem scharfen kritiker der theorie erfunden worden) dehnt sich der raum weiter aus (für „normalverbraucher“ schwer vorstellbar, dass sich etwas, das bereits unendlich gross ist, noch weiter ausdehnen kann. hardcore-physiker haben damit kein problem). da der raum selbst nicht an relativistische grenzen gebunden ist, darf sich der raum auch mit überlichtgeschwindigkeit ausdehnen - was er vermutlich ganz kurz nach dem urknall auch getan hat. anders lassen sich einige beobachtungen derzeit nicht widerspruchsfrei erklären (was nicht bedeuten muss, dass die aktuelle urknalltheorie deshalb stimmt - sie ist lediglich derzeit die stimmigste theorie).

daraus folgt: da das universum unendlich gross ist, gibt es kein zentrum - oder besser gesagt, du darst jeden beliebigen punkt als zentrum definieren. da sich das universum ziemlich gleichmässig ausdehnt, schaut es für uns so aus, als ob sich alles von uns wegbewegt und wir selbst das zentrum des universums wären.

die elementarteilchen sind schon ziemlich bald nach dem urknall entstanden. allerdings war es zu heiss, als dass sich atome bilden hätten können. es sind also hauptsächlich freie protonen und elektronen herumgeschwirrt. freie protonen (man kann das auch ionisierten wasserstoff nennen) interagieren stark mit elektromagnetischen wellen. mit anderen worten: zu beginn war das universum undurchsichtig. erst ca. 400 000 jahre nach dem urknall war das universum soweit abgekühlt, dass die protonen die elektronen einfangen konnten und das universum praktisch schlagartig durchsichtig wurde.

interessanterweise passierte das „durchsichtigwerden“ fast zeitgleich im gesammten universum. das licht breitet sich aber nur mit endlicher, wenn auch irrsinnig schneller geschwindigkeit aus. folge: wenn zum zeitpunkt x das universum plötzlich durchsichtig wurde, sehe ich trotzdem nur noch eine einheitliche lichtsuppe, weil das licht zu diesem zeitpunkt ja noch keine zeit hatte, zu mir durchzudringen. eine sekunde später sehe ich immerhin schon eine lichtsekunde weit (ca. die distanz zum mond), dahinter ist aber immer noch der einheitliche lichtschleier (stammt von älterem licht, dass noch zu zeiten der lichtsuppe ausgestrahlt wurde). mit der zeit dehnt sich mein sicht-radius immer weiter aus - es scheint, als würde ich im zentrum einer sich mit lichtgeschwindigkeit ausbeitenden blase sitzen, deren rand undurchsichtig ist.

genau das ist es, was wir heute beobachten: egal wohin man schaut, man sieht immer im exakt dem selben abstand eine undurchsichtige wand, die in manchen medien gerne als „echo“ des urknalls bezeichnet wird - eben die allgegenwärtige ca. 4K hintergrundstrahlung. dahinter ist schon was - vermutlich sieht es dahinter genau so aus wie hier. nur gibt es keine möglichkeit, dorthin zu schauen, da das licht von dort eben noch nicht zeit genug hatte, zu uns zu kommen.

wie schon von vorpostern erwähnt betrifft das problem nur teleskope, die auf elektromagnetischen wellen basieren - also alle derzeit bekannten. neutrinobasierte, die es zumindest theoretisch gibt (derzeit unmöglich realisierbar, aber wer weiss…) könnten vielleicht weiter sehen.

übrigens: den bereich des prinzipiell von uns einsehbaren universums nennt man auch hubble-volumen. dies ist der bereich, der in irgendeiner weise mit uns interagieren kann. alles ausserhalb ist für uns irrelevant, da man sich von dort aus mit überlichtgeschwindigkeit bewegen müsste, um zu uns gelangen zu könnne - was nach derzeitiger auffassung nicht geht. das hubble-universum hat einen radius von ca. 46 mrd lichtjahren. (siehe auch hier: http://unendliches.net/german/index.htm?hvolumen.htm)

interessanter nebeneffekt: das universum ist unendlich gross, das hubble-volumen aber endlich. also passen unendlich viele hubble-volumen in das universum rein. es gibt nur eine begrenzte anzahl von möglichkeiten, wie ein raumbereich in der grösse des hubble-volumens „aussehen“ kann - wenn auch eine unvorstellbar hohe anzahl. sehr kleine wahrscheinlichkeit mal unendlich vielen versuchen ist ein unendlich häufiges eintreten des ereignisses. daraus folgt: es muss praktisch unendlich viele hubble-volumen im universum geben, die EXAKT genau so aussehen, wie das von uns beobachtbare - es gibt also unendlich viele andere versionen von mir, die gerade in diesem moment genau den selben text schreiben - na dann prost.

lg
erwin

es heisst ja, das Universum sei ca. 14Mrd. Lichtjahre alt. Da

In etwa. Ja.

Wie kann man das Alter in einer Maßeinheit für eine Entfernung bestimmen? :wink:

SCNR,
-Efchen

es gibt nur eine
begrenzte anzahl von möglichkeiten, wie ein raumbereich in der
grösse des hubble-volumens „aussehen“ kann

Nur wenn die Raumzeit gequantelt ist, wofür es aber bislang keinerlei Hinweis gibt. Ist die Raumzeit ein Kontinuum, dann gibt es schon bei nur zwei Teilchen unendliche viele Möglichkeiten sie im Raum anzuordnen.

Davon abgesehen ist das Universum nicht deterministisch. Selbst wenn es also zwei Momentaufnahmen unterschiedlicher Bereiche des Universums vollkommen identisch sein sollten, würden sie sich nicht gleich entwickeln. Und selbst wenn es dann nur endlich viele Möglichkeiten solcher Momentaufnahmen geben sollte, gäbe es bei unbegrenzter Zeit trotzdem unendlich viele verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten - auch wenn das nur unendlich viele verschiedene Variationen derselben Zustände wären.

widerspruch ‚dahinter‘ ist 'was/nichts?
erst sagst Du, der Sichthorizont weitet sich immer mehr, dahinter ist undurchsichtiges Universum ohne Atome.
Dann sagst Du, die kosmische Hintergrundstrahlung ist genau diese Grenze der Undurchsichtigkeit und dahinter sieht es vermutlich genauso aus, wie hier.
An anderer Stelle im thread heißt es, die kosmische Hintergrundstrahlung ist ‚nur ein Rest‘ des Urknalls, also nicht der Blick auf diese Grenze zum ganzen, damals (oder dort) undurchsichtigen Universum.
Noch heißt es woanders, nur die Detektion von Neutrinos (und nochwas anderesm)könnten tiefer blicken lassen. (Also doch wieder nicht die kosmische Hintergrundstrahlung?)

Man kommt echt durcheinander …

Ich hatte es so verstanden, daß der Blick in die Vergangenheit nicht weiter reichen kann, als zum Zeitpunkt des Durchsichtigwerdens (elektromagnetisch).
Völlig unabhängig von der kosmischen Hintergrundstrahlung, die ein allgegenwärtiger Rest an ‚Temperatur‘ des bis jetzt abgekühlten Universums ist.

[Neu und interessant war für mich, daß das Universum seit dem Urknall als ‚unendlich groß‘ betrachtet wird, wir also nicht 'von hier aus’ auf die damalige Zeit nach dem Urknall 'dort’ (wo es irgendwo im Raum winzig klein gewesen wäre) quasi aus dem ungleich größer gewordenen Universum heraus ‚von außen dorthin‘ blicken, sondern unser Blickwinkel mittendrin auch damals schon war. Das geht nur mit der Vorstellung, daß der Raum damals schon unendlich groß war.]

Wenn ich nun fragte, wie das noch undurchsichtige Universum wohl von nun tatsächlich außen betrachtet aussähe, rein theoretisch oder als Gedankenspiel, dann heißt die naturwissenschaftliche Antwort wohl: Es gibt kein Außen, weil es schon immer unendlich war, wenn ich’s jetzt richtig verstanden hab’?

hallo

erst sagst Du, der Sichthorizont weitet sich immer mehr,
dahinter ist undurchsichtiges Universum ohne Atome.
Dann sagst Du, die kosmische Hintergrundstrahlung ist genau
diese Grenze der Undurchsichtigkeit und dahinter sieht es
vermutlich genauso aus, wie hier.

tja, das ewige problem mit der gleichzeitigkeit…

angenommen, die sonne explodiert genau in diesem augenblick. was siehst du? nichts besonders - die sonne sieht genauso aus wie immer. erst in ca. 8 minuten wird dich die sonne blenden bevor sie dich in eine wolke überhitzten plasmas verwandelt. das licht braucht eben 8 minuten von der sonne zu uns.

das universum war zuerst undurchsichtig, weil der ionisierte wasserstoff keine elektromagnetischen wellen ungehindert durchlässt. dann wurde das universum schlagartig überall durchsichtig. das heist aber nicht, dass man automatisch überall hinsehen kann, denn das licht braucht ja eine gewisse zeit, bis es zu uns kommt.

insofern stimmt es - der sichthorizont weitet sich aus. je weiter er weg ist, desto weiter sehe ich in die vergangenheit. nimm z.b. die andromedagalaxie. sie ist ca. 2,5 mrd lichtjahre entfernt. mit anderen worten: das licht, dass ich sehe, wurde vor ca. 2,5 mrd jahren von dort ausgeschickt. wie die galaxie heute aussieht, können wir nicht wissen - nur aufgrund der beobachtungen hochrechnen.

der horizont den wir sehen, ist also der aus der frühphase des universums. er scheint sich von uns zu entfernen, weil eben immer „älteres“ licht von dahinter „nachrückt“. wir glauen also, im zentrum einer sich ausdehnenden blase zu sitzen. tatsächlich ist das universum aber überall durchsicht und schaut vermutlich so ähnlich aus wie hier - nur können wir es noch nicht beobachten, weil das licht noch nicht da ist.

An anderer Stelle im thread heißt es, die kosmische
Hintergrundstrahlung ist ‚nur ein Rest‘ des Urknalls,
also nicht der Blick auf diese Grenze zum ganzen,
damals (oder dort) undurchsichtigen Universum.

haarspalterei. der blick auf das undurchsichtige universum IST der rest des urknalls und zeigt sich als hintergrundstrahlung (das list ist aufgrund der ausdehnung des universums soweit rotverschoben, dass es inzwischen ein sehr langwelliges radiosignal ist). ob du es so oder anders ausdrücken möchtest ändert nichts an den fakten.

Noch heißt es woanders, nur die Detektion von Neutrinos (und
nochwas anderesm)könnten tiefer blicken lassen. (Also doch
wieder nicht die kosmische Hintergrundstrahlung?)

neutrinos sind keine elektromagnetischen wellen und unterliegen daher nicht der „blockade“ durch den ionisierten wasserstoff. d.h. wir könnten theoretisch neutrinos auffangen, die von früher stammen als dem zeitpunkt, an dem das universum durchsichtig wurde. damit könnten wir ein paar hundertausend lichtjahre „weiter“ ins weltall blicken - fast bis zum beginn des weltalls selbst. problem: noch weiss niemand, wie man so ein neutrino-teleskop bauen könnte.

Man kommt echt durcheinander …

in der tat - aber desshalb studieren die astrophysiker auch ein paar jahre, bis sie es kapieren. würde unsereins es so einfach kapieren, würden die jungs doch irgendwas falsch machen, oder?

Ich hatte es so verstanden, daß der Blick in die Vergangenheit
nicht weiter reichen kann, als zum Zeitpunkt des
Durchsichtigwerdens (elektromagnetisch).
Völlig unabhängig von der kosmischen Hintergrundstrahlung, die
ein allgegenwärtiger Rest an ‚Temperatur‘ des bis jetzt
abgekühlten Universums ist.

wie oben erwähnt: die hintergrundstrahlung IST unser horizont. insofern richtig.

[Neu und interessant war für mich, daß das Universum seit dem
Urknall als ‚unendlich groß‘ betrachtet wird, wir also nicht
'von hier aus’ auf die damalige Zeit nach dem Urknall
'dort’ (wo es irgendwo im Raum winzig klein gewesen
wäre) quasi aus dem ungleich größer gewordenen Universum
heraus ‚von außen dorthin‘ blicken, sondern unser
Blickwinkel mittendrin auch damals schon war. Das geht nur mit
der Vorstellung, daß der Raum damals schon unendlich groß
war.]

??? ähäm - wie war das im mittelteil ???

wäre das universum aus einem punkt heraus entstanden - so wie es früher gelehrt wurde - so müsste das universum stark gekrümmt sein. diese krümmung müsste man mit experimenten nachweisen können. tatsächlich kann man aber absolut keine krümmung, in welcher form auch immer nachweisen - der raum scheint perfekt flach zu sein. wir sehen eine praktisch in allen richtungen um uns herum gleichmässige hintergrundstrahlung, die sich in alle richtungen gleich schnell von uns entfernt. es gibt nicht viele erklärungsmöglichkeiten für diese beiden beobachtungen. die meisten astrophysiker können sich mit der erklärung, das universum ist unendlich gross, noch am ehesten anfreunden, da diese theorie am wenigsten widersprüche hat. was aber noch lange nicht heisst, dass diese theorie deshalb stimmt. wer weiss - vielleicht lacht sich in 20 jahren jemand nen ast ab, wenn er mein posting list. wo doch jedes kind weiss, das es ganz anders war… es gibt ja theorien, die komplett ohne urknall auskommen und trotzdem halbwegs schlüssig unser universum erklären.

Wenn ich nun fragte, wie das noch undurchsichtige Universum
wohl von nun tatsächlich außen betrachtet aussähe, rein
theoretisch oder als Gedankenspiel, dann heißt die
naturwissenschaftliche Antwort wohl: Es gibt kein Außen, weil
es schon immer unendlich war, wenn ich’s jetzt richtig
verstanden hab’?

das ewige problem beim urknall. die zur zeit wahrscheinlichste theorie besagt, dass unsere raum-zeit-dimensionen mit dem urknall entstanden sind. wenn man also von „aussen“ den urknall beobachten will, muss man eben nicht nur „aussen“ sondern auch „davor“ gewessen sein. es gibt aber per definition kein „aussen“ und „davor“, da raum- und zeitbegriffe erst mit dem urknall entstanden.

wenn du probleme damit hast - dann geht es dir genauso wie ca. 99% aller anderen menschen. unser gehirn ist einfach nicht dafür gebaut, um so zu denken (in der natur gibt es immer ein „davor“ und „draussen“). genauso wie das normale gehirn einfach nicht mit unendlichkeiten klarkommt. gewisse dinge muss man einfach akzeptieren.

lg
erwin

ps: ich habe übrigens astrophysik NICHT studiert und habe von den details überhaupt keine ahnung. ich lese nur gerne wissenschaftliche artikel und mache mir ein bild dazu. bisher konnte mir aber noch keiner nachweisen, dass ich komplett daneben liege…

danke für die ausführliche Antwort … aber das meiste wußte ich bereits, wie Du aus meinem posting insgesamt hättest herauslesen können.

trotzdem, … bei dem Wirrwarr ist es immer wieder hilfreich, die eigene Sicht (als Laie) bestätigt zu finden.

Und: der Widerspruch bleibt: 'mal hießt es, ‚‚dahinter sieht es genauso aus, wie hier‘‘, 'mal ‚‚dahinter ist undurchsichtig‘‘ …

Hier sollte man unterscheiden zwischen Weltlinie, optischem Sichthorizont und z=1000.

Aber Du hast den Knackpunkt meiner falschen Vorstellung wohl erwischt, hier:

Wenn ich nun fragte, wie das noch undurchsichtige Universum
wohl von nun tatsächlich außen betrachtet aussähe, rein
theoretisch oder als Gedankenspiel, dann heißt die
naturwissenschaftliche Antwort wohl: Es gibt kein Außen, weil
es schon immer unendlich war, wenn ich’s jetzt richtig
verstanden hab’?

das ewige problem beim urknall. die zur zeit wahrscheinlichste
theorie besagt, dass unsere raum-zeit-dimensionen mit dem
urknall entstanden sind. wenn man also von „aussen“ den
urknall beobachten will, muss man eben nicht nur „aussen“
sondern auch „davor“ gewessen sein. es gibt aber per
definition kein „aussen“ und „davor“, da raum- und
zeitbegriffe erst mit dem urknall entstanden.

wenn du probleme damit hast - dann geht es dir genauso wie ca.
99% aller anderen menschen. unser gehirn ist einfach nicht
dafür gebaut, um so zu denken (in der natur gibt es immer ein
„davor“ und „draussen“). genauso wie das normale gehirn
einfach nicht mit unendlichkeiten klarkommt. gewisse dinge
muss man einfach akzeptieren.

Diese ‚‚nicht existierende Außen‘‘ verwechsle ich wohl immer wieder mit der vierten Dimension … o.s.ä.
[[s.a. mein posting einzwei threads drüber zu ‚‚Gravitationsrotvrschiebung‘‘: ‚‚eine Dimension höher‘‘]]

hallo

Und: der Widerspruch bleibt: 'mal hießt es, ‚‚dahinter sieht
es genauso aus, wie hier‘‘, 'mal ‚‚dahinter ist
undurchsichtig‘‘ …

ok, einmal probier ich es noch, dann geb ich auf…

„dahinter sieht es genauso aus“: angenommen, die sience fiction autoren haben recht und man kann ein wurmloch erzeugen, dass einem in nullzeit beliebig weit transportieren kann. ich fliege also durch ein wurmloch, komme ca. 100 mrd. lichtjahre entfernt heraus (also weit hinter dem horizont) und schaue mich um. vermutlich werde ich dort ebenfalls galaxien mit sternen sehen. auch werde ich den selben horizont in genau der selben entfernung sehen können, wie ich es hier kann. das meine ich mit „JETZT“ sieht es dort „GENAUSO AUS WIE HIER“.

„dahinter ist es undurchsichtig“: es gibt keine wurmlöcher wie in der sience fiction, d.h. ich bleibe nur in „meinem“ teil des universums. den anderen teil kann ich nur über lichtstrahlen beobachten, das von dort ausgeschickt wurde und irgendwann auf mich trifft. licht ist aber vergleichsweise langsam (in kosmischen dimensionen gesehen), d.h. das was ich sehe, ist schon seit milliarden von jahren vergangen.

ich sehe daher einen horizont, wie er vor ca. 13 mrd jahren ausgesehen hat. dahinter sehe ich nichts, weil das licht von dort noch nicht zu mir gekommen ist.

„jetzt“ ist das universum überall durchsichtig, was mir nichts hilft, da das licht noch nicht bei mir ist. ich sehe nur das was „damals“ war - und das war zum zeitpunkt, als das licht zu mir abgeschickt war, noch undurchsichtig.

der widerspruch ist also, dass ich da zwei ca. 13 mrd jahre auseinanderliegende ereignisse frechweg im selben satz genannt habe.

Hier sollte man unterscheiden zwischen Weltlinie, optischem
Sichthorizont und z=1000.

??? was meinst du mit z=1000 ???

lg
erwin

Weltlinie, echtes Abbild …
ok.
Es geht um unsere Weltlinie.
Und um sichtbares und unsichtbares (eben außerhalb unserer Weltlinie) Universum.
Wäre man jetzt ‚dort‘ würde es genauso aussehen.
Wäre man ‚damals‘ dort ‚gewesen‘, hätte man nicht sehr weit sehen können, da der vergangenheitsverzerrte Blick in die Tiefe des Universums noch zu ‚frisch‘ war.

Hab’ ich verstanden.

Mein Belang ist nun … korrigiere …
Meine Belange sind nun,
daß immer zwischen sicht~ und unsichtbarem Universum innerhalb und außerhalb unserer Weltlinie unterschieden wird, wenn Phänomene des (oder das Universum oder dessen Gesamtmasse oderoder) erklärt werden, … (sollte möglich sein)
daß unser Bild, das uns heute erreicht aus derart frühen Zeiten des Universums durchaus ‚echt‘ ist, und kein ‚Rest‘ oder über unseren Sichthorizont ‚verschmiert‘, auch, wenn, aus welcher bzw in welche Richtung wir auch blicken (aufgrund der Vierdimensionalität) das undurchsichtige Universum (bzw dessen Bild), also in jeder Himmelsrichtung, die Sichtgrenze bildet, … (ist mir immer noch unklar wegen einem ‚dahinter‘ des massiven, jungen Universums, was es aber wohl schlicht nicht gibt, was ich so hizunehmen und zu verstehen versuche)
daß das Licht aus derlei abenteuerlichen Verhältnissen im jungen Universum (bzw aus dessen Nähe), das wir hier nur so (verändert, verzerrt, buntverschoben), wie es bei uns ankommt detektieren können, aber nicht, welche Einflüsse auf seinem Weg durch die Dimensionen und Verhältnisse dieses jungen Universums, seine letztliche Erscheinungsweise hier und jetzt hervorgerufen haben. …(bleibt wohl sehr unklar)

Danke für Deine Geduld :o))

(aber immerhin geht es um - immer noch unklares - Bild des Universums und Du schreibst ja auch nich’ nur für mich, sondern alle, die das klicken. thk.)