Hubert von Goisern - Akipenda: Sprechtext

Hallo Forum,

ich hab neulich die CD „Gombe“ von Hubert von Goisern gehört, und den letzten Titel „Akipenda“ leitet HvG mit einem sehr schnell gesprochenen deutschen Text ein. Leider spricht er mir zu schnell, ich versteh immer nur den Schluss:

… weil die Leit san arm und das Bier is warm, aber an am warmen Bier da is no kana gstorbn.

Kennt jemand dieses Lied (oder kann es sich bei Youtube anhören; in meinem Land ist es nicht verfügbar) und kann mir sagen, was HvG da sagt?

Und in der Mitte des Liedes kommt dann noch einmal was auf Österreichisch, wo ich auch nur die Hälfte verstanden hab.

Liebe Grüße
Immo

(hier auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=1KCDsLpCGdA )

Am Anfang sagt er
Do wo de herkemmen is woikle hoaß oba ned an jeda tuat si o a so a Roas
„Da wo die herkommen ist es wirklich heiß, aber nicht ein jeder tut sich so eine Reise an“

… weil die Leit san arm und das Bier is warm, aber an am
warmen Bier da is no kana gstorbn.

und ab Min.0:59
Mei, kroftvoi s des scho wos de singen. San koane Dosigen, oder
„Also kraftvoll ist das schon, was die singen. Sind keine Dasigen, oder.“ (dasig = benommen, unausgeschlafen)

Und in der Mitte des Liedes kommt dann noch einmal was auf
Österreichisch, wo ich auch nur die Hälfte verstanden hab.

Ja, ab Min.1:13 - da versteh ich den Zusammenhang auch nimmer richtig, tut mir leid. Vielleicht schaffts wer anderer.

Gruß, Michl

Hallo,

„Also kraftvoll ist das schon, was die singen. Sind keine
Dasigen, oder.“ (dasig = benommen, unausgeschlafen)

„Dasige“ können auch „Leute von da (=hier)“ sein, dürfte besser zum Inhalt passen!

Meint

Der Daimio

Hallo Michl,

danke schon mal für die Teilantwort. Jetzt, wo ich’s weiß, versteh ich’s auch. Obschon ich ebenfalls der Meinung bin, „san koane Dasigen“ heiße „die sind nicht von hier“ (in diesem Sinne kenn ich das Wort aus anderen HvG-Texten).

Ab Minute 1:13 versteh ich auch nur Fetzen, so etwas wie „da wo i herkimm is eh ka Bleibn“ … „im Winter ka Schnee, im Summer ka Sunn“ …

Ich werd’s mir bestimmt noch 1000mal anhören, vielleicht versteh ich’s ja irgendwann amoi.

(Ich hab noch nie jemanden so sprechen hören wie HvG [„drawig“ ist mir z.B. nie untergekommen], und dabei ist das Lammertal, wo ich oftmals urlaubte, gar nicht weit weg von Bad Goisern! Muss wohl ein echter Bergdialekt sein, ohne kontinuierliche Übergänge in Nachbarmundarten.)

Liebe Grüße
Immo

Hallo Michl,

danke schon mal für die Teilantwort. Jetzt, wo ich’s weiß,
versteh ich’s auch. Obschon ich ebenfalls der Meinung bin,
„san koane Dasigen“ heiße „die sind nicht von hier“ (in diesem
Sinne kenn ich das Wort aus anderen HvG-Texten).

Hallo Immo, ein wenig mag das noch weiterhelfen:
an kroch is des scho, woos de singan, san koane Dosign
Ein Krach ist das schon, was die singen, sind keine von hier.
( de Dosign sind die,die von hier sind !!!)

Ab Minute 1:13 versteh ich auch nur Fetzen, so etwas wie „da
wo i herkimm is eh ka Bleibn“ … „im Winter ka Schnee, im
Summer ka Sunn“ …

wenns gorned wuchs, dann waars a Wunda.
Wenn garnichts wüchse wäre es ein Wunder

Gscheida waars, mia fangadn wieda vo Ofang o.
Klüger wäre es, wir fingen wieder von Anfang an.

Ich werd’s mir bestimmt noch 1000mal anhören, vielleicht
versteh ich’s ja irgendwann amoi.

(Ich hab noch nie jemanden so sprechen hören wie HvG [„drawig“
ist mir z.B. nie untergekommen], und dabei ist das Lammertal,
wo ich oftmals urlaubte, gar nicht weit weg von Bad Goisern!
Muss wohl ein echter Bergdialekt sein, ohne kontinuierliche
Übergänge in Nachbarmundarten.)

„Drawig“ kenne ich auch nicht.Und weiterer Text ist auch nach häufigem Hören für mich nicht verständlich.
Aber ein wenig sind wir schon weiter gekommen, oda?
Gruß
Nastaly

Liebe Grüße
Immo

Hallo Immo,
nach weiterem Hören noch einige Wortfetzen:
… in da Sun und da Bom is hei, brauchst gorned auf easy hearn,
muaßt ned a wengal auf d’ Musi hearn.

… in der Sonne und der Boden ist glatt, brauchst garnicht ???
mußt grad etwas auf die Musik hören.

Gruß
Nastaly

Hi!

(Ich hab noch nie jemanden so sprechen hören wie HvG [„drawig“
ist mir z.B. nie untergekommen],

drawi, besser „trawi“ (der GRIMM kennt es als „trabig“ im Hochdeutschen und leitet es her von „traben“, erklärt es auch zunächst als über Pferde gebraucht):
eilig, geschäftig.
Ich hab es nur im Unteren Bayerischen Wald gehört: „Der hat’s da vielleicht trawe ghabt.“
Schönen Gruß!
H

Servus,

Muss wohl ein echter Bergdialekt sein, ohne :kontinuierliche
Übergänge in Nachbarmundarten.)

Von Tal zu Tal, von Ort zu Ort komplett verschiedenes Vokabular…*lach*…und nicht nur im Heiligen Land Tirol, sondern fast allüberall im kleinen Österreich.

Das hier hab’ ich mal vor Jahren für www gefunden (Quelle mittlerweile unbekannt) und es gefällt mir noch heute - schon wegen der Göre:smile:

„Was im Villgraten die „Göre“ ist, heißt in der Gegend um Matrei „Frisching" und in Raum Nussdorf/Debant „Happ", gemeint ist immer das Mutterschaf."

Gruß, jenny

Hallo Michi! „Koane Dosigen“ sagt sie sind nicht von „DO“ nicht von hier
Gruß von rabsi

hallo nastaly,
drawig heisst eilig Beispiel: I bin drawi (oder drawig) meint Ich bin in Eile.
Gruß von rabsi

Hallo Michi! „Koane Dosigen“ sagt sie sind nicht von „DO“
nicht von hier

Hallo Rabsi,

rein interessehalber muss ich jetzt doch mal fragen, von wo Du eigentlich bist (steht ja leider nicht in Deiner Visitenkarte).

Sowohl aus Wien (bei Ludwig Hirsch, Georg Kreisler, Wolfgang Ambros) als auch aus dem Süden Oberösterreichs (HvG eben) kenne ich „då“ als synonym von „hier“ und nicht, wie im Hochdeutschen, von „durt“. Wenn der Herr Hirsch den großen, schwarzen Vogel bittet: „Hol mi weg von då“, heißt das doch nichts anderes als „Hol mich hier weg.“

Und unter noch einem Aspekt interessiert mich Deine Herkunft bzw. Dein Wohnort: Dass „drawig“ „eilig“ heißt, weiß ich (fürs Bairische wurde es hier bereits hergeleitet, HvG übersetzt’s im Textheft auch); allein in der gesprochenen Sprache ist es Nastaly und mir noch nie begegnet. Wo muss man leben, damit man dieses Wort benutzt?

Liebe Grüße
Immo

Hallo Rabsi,

Sowohl aus Wien (bei Ludwig Hirsch, Georg Kreisler, Wolfgang
Ambros) als auch aus dem Süden Oberösterreichs (HvG eben)
kenne ich „då“ als synonym von „hier“ und nicht, wie im
Hochdeutschen, von „durt“.

Aber genau das sagt Rabsi doch! Lies noch mal…
LG

Hallo Olgu!

Aber genau das sagt Rabsi doch! Lies noch mal…

Stimmt, hast recht. Das Leseverständnis wurde für mich nur durch die fehlende Interpunktion erschwert.

Erst las ich:

„Koane Dosigen“ heißt: Sie sind nicht von DO, nicht von hier.

Ich sah also den Gegensatz do – hier, ohne dass mir aufgefallen wäre, dass es dann hätte heißen müssen: „nicht von DO, nicht: nicht von hier“ mit zweimal „nicht“.

Nun lese ich:

„Koane Dosigen“ heißt: Sie sind nicht von DO = nicht von hier.

Und dann passt’s schon.

Liebe Grüße
Immo

Hallo Vokietis,

Ich bin aus Linz an der Donau. Es is hier in Oberösterreich und auch im nordwestlichen Niederösterreich gebräaüchlich in den meiste Fällen wird es jedoch ohne „g“ gesprochen; also „drawi“.
Und auch „DO“ wird sowohl in Ober- als auch in Niederösterreich gesprochen.

Grüße von rabsi

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