Guten Morgen,
zunächst der Befund beim Duden:
_ hu|deln [zu Hudel (1), eigtl. wohl= zerfetzen] (landsch. ugs.): 1. bei einer bestimmten Arbeit zu schnell u. dadurch unsorgfältig sein: die Handwerker haben gehudelt; R nur nicht h.! (nur langsam, nichts überstürzen!). 2. schlecht behandeln, zurechtweisen: jmdn. h.
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_
und Kluge:
_ Hudel
Substantiv Maskulinum „Lumpen“ peripherer Wortschatz regional (14. Jh.), spmhd. hudel, huder Stammwort.
Herkunft unklar, vgl. aber das lautähnliche Hader2. Gebräuchlich ist die Ableitung hudeln „schlampig arbeiten“. Vgl. auch lobhudeln. deutsch d
lobhudeln
schwaches Verb „übertrieben loben“ Standardwortschatz stilistisch (18. Jh.)Stammwort.
Im Westmitteldeutschen aufgekommen. Am ehesten ausgegangen von Lobhudelei im Sinne von „ein liederliches Lob“, oder zu hudeln „plagen“ (Hudel) als „durch Lob plagen“ im Anschluß an Bildungen wie lobsingen. S. Hudel zur weiteren Etymologie und Lob.
Kluge, F. ZDW 7 (1906), 40-43_
Damit dürfte schon einiges klarer sein.
Ich habe erst kürzlich bei Wilhelm von Kügelgen „hudeln“ in der Bedeutung: „streicheln; zärtlich, liebevoll berühren; schmusen“ gelesen.
Es ist hier wohl das Phänomen zu beobachten, dass ein Wort im Dialekt eine andere Bedeutung behält, als sein Bruder oder Vetter im Hochdeutschen.
Schwaben schwätzen gern miteinander, sind aber dann noch lange keine Schwätzer.
Trotz des alten Versleins:
Der Pole ist ein Dieb,
der Preuße ein Verräter,
der Böhme ist ein Ketzer
und der Schwabe ist ein Schwätzer.
Gruß Fritz