Hunde reagieren primär auf Bilder im Fernseher, Geräusche sind eher nebensächlich, auch wenn sie den Hund manchmal veranlassen, den Blick zum Fernseher zu richten. Manche tun das nur bei (bestimmten) Tieren, andere reagieren auch auf andere Dinge, wie rennende Menschen. Letzten Endes resultiert das Bellen aus Verunsicherung. Der Hund weiß nicht, was ein Fernseher ist und geht davon aus, dass das, was sich dort bewegt, sich in seinem Revier bewegt. Da bellt mal vorsichtshalber, um den „Feind“ fern zu halten.
Es gibt Hunde, die intensiv die Gegend um den Fernseher untersuchen, um die zu finden, die er dort vermutet.
Mit dem Hund schimpfen hat meist den Effekt, dass der Hund nur noch mehr bellt, weil er die Aufregung seines Menschen als zusätzliche Verstärkung seiner Unsicherheit wahrnimmt: Wenn der Mensch auch so viel Stress zeigt, gibt es wohl allen Grund, wachsam zu bleiben.
Man kann den Hund systematisch desensibilisieren, indem man mit einer DVD arbeitet und sich quasi von Standbild zu Standbild vortastet. Wichtig ist, nicht zu stoppen, wenn der Hund bellt, sonst verknüpft er die beiden Dinge und bellt nur noch mehr. Man muss den Moment erwischen, bevor der Hund bellt und dann das Bild anhalten. Beruhigt sich der Hund, kriegt er ein Leckerchen. Das Ganze ist aufwändig und braucht gutes Timing, damit es klappt.
Was er lernen soll ist, dass nichts Aufregendes passiert. Entscheidend ist auch, als Mensch dabei ruhig zu bleiben. Ein Mensch im Stress kann niemals einen Hund zur Ruhe bringen.
Es hilft auch, den Liegeplatz des Hundes so zu wählen, dass er den Fernseher nicht direkt im Blick hat.
Oft sind es junge Hunde, die dieses Verhalten zeigen. Hier erledigt sich das Problem oft mit dem Älterwerden, wenn der Hund irgendwann kapiert, dass nichts passiert.
Jule