Hund im Auto

Hallo,

wenn wir unseren Hund (Schäferhund) im Auto dabei haben. Quietscht er die ganze Fahrt über. Treten wir den Heimweg an, dann ist er brav legt sich hin und gibt keinen Mucks von sich.
Kann mir jemand sagen was er hat. Wir versuchen ihn immer zu beruhigen streicheln ihn, bringt nichts. Wenn wir ihn bestrafen, bringt das auch nichts. Einen Knochen zum knabbern auf der Fahrt hat auch nix geholfen.

Wer kennt das Problem und kann weiterhelfen!?

Danke
Helga

wenn wir unseren Hund (Schäferhund) im Auto dabei haben.
Quietscht er die ganze Fahrt über. Treten wir den Heimweg an,
dann ist er brav legt sich hin und gibt keinen Mucks von sich.
Kann mir jemand sagen was er hat. Wir versuchen ihn immer zu
beruhigen streicheln ihn, bringt nichts. Wenn wir ihn
bestrafen, bringt das auch nichts. Einen Knochen zum knabbern
auf der Fahrt hat auch nix geholfen.

Hallo Helga,

das Quietschen zeugt von Ungeduld und freudiger Erwartung auf den Spaziergang. Meistens pfeift der Hund nach Setzen des Blinkers noch verstärkt, weil jetzt ist man ja gleich da.
Euer Hund hat von euch (unbewusst) gelernt, dass er jedesmal wenn er Rabatz macht Spazieren gehen darf. Durch guten Zuspruch und Tröstversuche wird das Verhalten noch verstärkt, da man dadurch dem Hund signalisiert, dass es sich durchaus um eine außergewöhnliche Situation handelt.
Die Therapie ist oftmals nicht ganz einfach. Man muss sich immer die Sicht des Hundes vor Augen halten:
Von ihm aus gesehen kommt man durch heftiges Jammern ans Ziel (Spaziergang, Zuwendung, Futter o.ä.).
D. h. jegliches Jammern des Hundes (nicht nur beim Autofahren) muss in Zukunft ignoriert werden (schon Blickkontakt bedeuted für den Hund eine Bestätigung seines Verhaltens). Ihr solltet den Hund möglichst oft im Auto mitnehmen, ohne anschließenden Spaziergang, damit sich die Verknüpfung - Autofahren bedeutet Gassi gehen - löst.
Wenn der Hund qietscht keinesfalls die Fahrt beenden und aussteigen lassen. Den Hund häufig ins Auto setzen, ein paar Kilometer fahren und dann unverrichteter Dinge einfach wieder heimfahren. Dem Hund muss vermittelt werden, dass Autofahren normalerweise nichts mit sonderlich aufregenden Erlebnissen zu tun har, sondern eher stinklangweilig ist und man i.d.R., selbst wenn man schläft, nichts versäumt.

Je länger das mit dem Geqietsche beim Autofahren schon geht, desto langwieriger wird auch die Beseitigung des ungewünschten Verhaltens.
Ihr werdet auch immer wieder mal Rückfälle haben, da manchmal Situationen auftreten, bei denen sich nicht verhindern lässt, dass der Hund wieder mal ein Erfolgserlebnis mit seinem Gepfeife hat (z.B. Termindruck). Trotzdem rentiert es sich einige Energie in die Beseitigung dieses Problems zu investieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass einem so etwas an den Rand des Wahnsinns treiben kann und das Verhältnis Mensch/Hund ztw. empfindlich gestört wird.

Ich wünsch euch viel Erfolg

Gruß

Johnny

Es kann sein, daß dem Hund das Geschaukel schlicht auf die Nerven geht. Ich habe unterschiedliche Erfahrungen mit Hunden gemacht. Der Schäfer-Mix pennte von Anfang an, nach 300/400 km meinte er, er müsse mal pinkeln. Ein anderer Schäferhund war absolut fahruntauglich. Eine hohe Dosis Reisetabletten hat wenigstens einen Umzug einigermaßen erträglich gemacht. Wenn dieser Hund maulte, wurde er durch harten Befehl zum „Schweigen“ gebracht (Platz, halts Maul…). Mein derzeitiger Hund, eine Setterhündin, ist der perfekte Autohund. Fünf Minuten nach der Abfahrt wird geschlafen, nach einigen Stunden daran erinnert, daß Herr und Hund (oder Frauchen) pinkeln müssen. Auf diese Weise haben wir - pi mal Auge - rund 300.000 km (11 Jahre lang) in der Blechkiste zusammen verbracht. Die Hündin kann deshalb in allen Dialekten der 16 Bundesländer perfekt bellen; auch ausländische Sprachen beherrscht sie.

Probiere es mal mit Reisetabletten. Vorher NICHT füttern! Leberwurst ist die beste „Tablettenverpackung“

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Hallo, Helga!
Ich habe ein Problem mit der Zuordnung des Begriffs „quietschen“! Ist es eher ein „winseln“, was von Angst oder körperlichem Unwohlsein ausgelöst wird, oder eher ein „fiepen“?

Im Allgemeinen funktioniert konsequentes Training noch am besten. Langsam steigernde Fahrstrecken - und zu Anfang durchaus auch Rundfahrten (zuhause weg und direkt wieder nach Hause). Wenn möglich, anfangs auch einen „autoerfahrenen“ Hund mitnehmen. Immer wieder auch mit dem Hund zum Spielen fahren; so verknüpft er evtl. den Begriff „Autofahren“ mit „Freude/Beschäftigung am Zielort“. Tipps gegen Übelkeit hast Du ja schon bekommen …

Manchmal hilft aber auch schlichtweg garnichts! Ich führe zur Zeit eine BGS-Hündin, die sich bei jeder Fahrt (und da ich häufig zu Nachsuchen fahre, kommt das eben sehr oft vor) mucksmäuschenstill, vollkommen verängstigt in die Ecke der Pritsche kauert und voller Panik geifert. Geht die Fahrt länger als 30 Minuten kotzt sie regelmäßig … Kein noch so konsequentes Training hat gefruchtet. Reisetabletten kommen leider nicht in Betracht, da sie normalerweise zentral wirksam sind und den Hund „dämpfen“ - bei der Arbeit braucht das Tier jedoch alle Sinne.

Was soll ich sagen? Da geht’s den Hunden wie den Menschen: Jeder Jeck ist anders. Aber bei Deinem Tier hilft ja vielleicht das Konditionierungs-Training. Ich wünsche es Dir jedenfalls.

Christian