wenn wir unseren Hund (Schäferhund) im Auto dabei haben.
Quietscht er die ganze Fahrt über. Treten wir den Heimweg an,
dann ist er brav legt sich hin und gibt keinen Mucks von sich.
Kann mir jemand sagen was er hat. Wir versuchen ihn immer zu
beruhigen streicheln ihn, bringt nichts. Wenn wir ihn
bestrafen, bringt das auch nichts. Einen Knochen zum knabbern
auf der Fahrt hat auch nix geholfen.
Hallo Helga,
das Quietschen zeugt von Ungeduld und freudiger Erwartung auf den Spaziergang. Meistens pfeift der Hund nach Setzen des Blinkers noch verstärkt, weil jetzt ist man ja gleich da.
Euer Hund hat von euch (unbewusst) gelernt, dass er jedesmal wenn er Rabatz macht Spazieren gehen darf. Durch guten Zuspruch und Tröstversuche wird das Verhalten noch verstärkt, da man dadurch dem Hund signalisiert, dass es sich durchaus um eine außergewöhnliche Situation handelt.
Die Therapie ist oftmals nicht ganz einfach. Man muss sich immer die Sicht des Hundes vor Augen halten:
Von ihm aus gesehen kommt man durch heftiges Jammern ans Ziel (Spaziergang, Zuwendung, Futter o.ä.).
D. h. jegliches Jammern des Hundes (nicht nur beim Autofahren) muss in Zukunft ignoriert werden (schon Blickkontakt bedeuted für den Hund eine Bestätigung seines Verhaltens). Ihr solltet den Hund möglichst oft im Auto mitnehmen, ohne anschließenden Spaziergang, damit sich die Verknüpfung - Autofahren bedeutet Gassi gehen - löst.
Wenn der Hund qietscht keinesfalls die Fahrt beenden und aussteigen lassen. Den Hund häufig ins Auto setzen, ein paar Kilometer fahren und dann unverrichteter Dinge einfach wieder heimfahren. Dem Hund muss vermittelt werden, dass Autofahren normalerweise nichts mit sonderlich aufregenden Erlebnissen zu tun har, sondern eher stinklangweilig ist und man i.d.R., selbst wenn man schläft, nichts versäumt.
Je länger das mit dem Geqietsche beim Autofahren schon geht, desto langwieriger wird auch die Beseitigung des ungewünschten Verhaltens.
Ihr werdet auch immer wieder mal Rückfälle haben, da manchmal Situationen auftreten, bei denen sich nicht verhindern lässt, dass der Hund wieder mal ein Erfolgserlebnis mit seinem Gepfeife hat (z.B. Termindruck). Trotzdem rentiert es sich einige Energie in die Beseitigung dieses Problems zu investieren. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass einem so etwas an den Rand des Wahnsinns treiben kann und das Verhältnis Mensch/Hund ztw. empfindlich gestört wird.
Ich wünsch euch viel Erfolg
Gruß
Johnny