Hallo Peter,
- Es wurde schon (zu) früh eine Röntgenuntersuchung (mit
extremer Beinspreizung) zur Vorsorge durchgeführt.
zu früh für was? Das hat auf jeden Fall nichts mit der Inkontinenz zu tun.
- Im Alter von etwa einem Jahr wurde sie kastriert.
Nun nässt sie ständig.
Wir geben seit langem Caniphedrin, wenig Besserung.
Inkontinenz als mögliche Nebenwirkung der Kastration ist bekannt. Ich würde eine Urinuntersuchung empfehlen (Sediment u. kulturell). Findet sich da etwas, hat man auf jeden Fall schon mal einen weiteren Behandlungsansatz.
Ist urinmäßig alles in Ordnung, sollte man versuchen, die Inkontinenz medikamentös in den Griff zu bekommen.
Bei den meisten Hündinnen funktioniert das mit Caniphedrin recht gut. Bewährt hat sich die Dosisanpassung in 10-Tagesschritten.
Man beginnt mit täglich 2 mg Ephedrin/kg KGW 10 Tage lang. Ist die Hündin dicht, reduziert man auf 1,5 mg Ephedrin/kg KGW, wieder 10 Tage lang. Bleibt sie dicht, weiter reduzieren, und in 10-Tagesschritten die Dosis suchen, die ausreicht, um die Hündin dauerhaft kontinent zu halten.
Reichen 2 mg Ephedrin/kg KGW und Tag nicht aus, kann bis zu 4 mg täglich erhöht werden.
Wichtig ist, dass das Medikament regelmäßig und vor jeder Dosisänderung mindestens 10 Tage lang gegeben wird.
Es gibt 30-kg-Hunde, die mit 50 mg einmal wöchentlich dicht sind, andere brauchen bei gleichem Gewicht 100 mg täglich.
Falls es mit dem Caniphedrin nicht klappt, steht ein weiteres Sympathomimetikum (Propalinsirup) oder Incurin (Östrogen) zur Verfügung.
Sollte medikamentös keine befriedigende Lösung erzielt werden, bleiben noch diverse chirurgische Techniken, die das Problem möglicherweise beseitigen können.
Gruß
Johnny