Hund und Igel - ein elendes Gebell

Hallo,

seit kurzem ist in meinem Garten ein junger Igel heimisch. Leider spürt mein Hund den oft auf und hockt dann bellend davor. Das nervt mich und sicher auch den armen Igel.
Habe schon versucht, dem Hund klar zu machen, dass der Igel wie die Hühner dazu gehört (Igel in die Hand genommen, Hund schnuppern lassen, Igel gestreichelt), hat aber nicht funktioniert. Bei den Hühnern klappt das sehr gut, aber da kann der Hund eben auch am Popo schnuppern, was der Igel strickt verweigert.
Gibt es Tricks, dem Hund klar zu machen, dass der Igel halt zum „Rudel“ gehört?
So gehts kaum weiter und vermutlich wird der Igel sich ein angenehmeres Revier suchen.

Danke für Tipps,
Paran

Servus Paran,

auch bei uns streifen Igel durch unseren Garten. Unsere Luzie ist jedesmal aufgeregt und hat sich schon eine blutige Fresse geholt, nebst den üblichen Parasiten.

Nichts gelernt und das Spielchen ging immer weiter.

Es tut mir leid das jetzt zu sagen. In letzter Konsequenz ging das nur über körperliche Strafen. Leider war es nicht anders möglich. Man möge es mir verzeihen - eben Terrier.

Luz ist ein Podenko-Terrier Mix, wobei der Terrier wohl überwiegt.

Es gibt, aus meiner Sicht, keine Möglichkeit dem Hund beizubringen, daß das keine Beute ist.

Daher muss ich Luz immer an der Leine führen. Auch wenn Luz nur ein Stockmaß von 60cm hat, so sind wesentlich größere Hunde immer Verlierer.
Die fängt auch schon Vögel aus dem Flug.

Gruß
Trianon

Hallo,

das hört sich nicht so an, als ob die Strafen genutzt hätten.

Ich habe später nochmal probiert, den Hund bei Igeltreffen mit Leckerlis positiv zu stimmen. Das hat zumindest ein wenig gefruchtet, scheint mir. Aber mein Hund ist auch absichtlich kein Terrier.
Mich irritiert nur, dass es bei neuen Hühnern ohne viel Theater klappt. Wenn neue Hennen in den Hühnerstall entlassen werden, hat der Hund schon kapiert, dass diese keine Jagdbeute sind. Er muss sie nur unbedingt beschnuppern, da Kennenlernen wohl über den Geruch funktioniert.
An sich sollte ein Igel auch eingerollt ausreichend riechen, aber wer weiß.
Ich probiers weiter mit Leckerchen, damit der Hund den Igel mit etwas Positivem verbindet. Natürlich nur, wenn er nicht bellt.
Heute gab es das Problem nicht, vermutlich hat sich der Igel einen ruhigeren Platz gesucht - und ich bleibe auf den Schnecken sitzen.

Gruß,
Paran

Das erinnert mich an meinen damals einjährigen Border Colli. Den ersten Igel den er entdeckte beschnupperte er vorsichtigt und immer selbstbewuster bis er sich, an der Reaktion zu erkennen, heftig die Nase pikste. Er betrachtete den Igel daraufhin eine Weile aus angemessener Entfernung, pinkelte auf ihn drauf und trollte sich. Weitere Igelbegegnungen ignorierte er künfig völlig.

es gäbe da schon einige Alternativen die du anwenden / aufbauen könntest. Dies würde aber viel Zeit beanspruchen; bis dahin ist der Igel wahrscheinlich schon von selbst wieder weg ^^

Kurzfassung:
Klicker-Konditionierung; bzw. deinem Vierbeiner einen höherwertigen Reiz geben.
Endresultat wäre dann, dass jedes Mal, wenn er den Igel sieht, er dann nicht zum Igel will sondern zu dir, weil du dann dem Hund etwas höherwertiges gibst (Leckerli, Spielball, Kordel, usw…)

Der Hund wird seine Aufmerksamkeit immer auf etwas für ihn höherwertiges Legen.

Wenn meine Hündin einen anderen Hund oder potentielle Beute sieht (Jagdtrieb extrem ausgeprägt), kann ich ihr ein Wagyu-Filetsteak vor die Nase halten, die registriert das nicht mal --> weil für sie der Reiz des anderen Hundes oder der Beute viel viel höher ist, als das köstliche Steak.

Finde einen Reiz, der für deinen Wauwau höher ist als der Igel; und wenn du ganz geschickt bist, dann konditionierst du ihn so, dass er jedes mal wenn er den Igel sieht, als nächsten Schritt weiß dass er zu dir gehen muss, weil er dann etwas höherwertigeres bekommt.
(das war jetzt grammatikalisch etwas falsch geschrieben - aber du weißt was ich meine :wink: )

Du hast mehr Erfolg die Energie (in diesem Fall den Igel anbellen und beschnuppern) des Hundes umzulenken anstatt sie zu blockieren.

Sagst du einem Kleinkind es solle aufhören zuzuhauen, wird ihm das viel schwerer fallen als wenn du sagst er solle in den Kopfpolster hauen. Die Energie muss raus - genau so verhält es sich metaphorisch gesprochen mit dem Hund :wink:

Hallo,

woher soll ich denn wissen, dass der reinkommende Hund vor 2 Minunten draußen einen Igel gesehen hat?
Mal davon abgesehen, dass auch bei meinem Hund der Jagdtrieb stärker ist, als das beste Leckerli.
Selbst eine tote, dem Kater abgenommene Maus lässt sich der Hund für noch soviel Leckerchen oder Spielangebote nicht wegnehmen. Nicht einmal, wenn der Kater Leckerchen bekommt.
Ich seh da kein Licht.

Gruß,
Paran

ja, das ist genau das Problem. Du kannst den Hund nur bei „frischer Tat“ konditionieren. Kannst ihm ja schlecht ein Bild von nem Igel zeigen und „dudu“ mit erhobenen Finger darunter schreiben :smile:

also entweder abwarten bis ein Igel kommt, oder mal einen für Übungszwecke „fangen“… du weißt was ich mein.

Und besonders wenn der Jagdtrieb extrem ausgeprägt ist, ist es um so schwerer das noch gerade zu biegen. Dann müsstest zuerst den Jagdtrieb konditionieren, und dich dann erst auf den Igel konzentrieren.
Dafür solltest wissen, ob dein Hund ein Sicht- oder Geruchsjäger ist. Meine Wolfshündin ist beides - da kommst mit nichts mehr durch bei ihr. Ein sehr schwieriges Thema, vor allem wenn sie beide Arten des Jagdtriebes hat.

Hallo,

vorerst hat sich das Problem gelöst indem der Igel offenbar eine bessere Unterkunft gefunden hat. Schade.
Aber die Idee „fangen“ werde ich bei nächster Gelegenheit insofern aufgreifen, als ich den Igel mal für kurze Zeit ins Haus hole in der Hoffnung, dass der Hund dann kapiert, dass dieses Tier zum „Rudel“ gehört. Was mit Hühnern und Katzen geht, sollte doch irgendwie auch mit einem Igel machbar sein.

Gruß,
Paran

Den Streß willst Du dem Igel antun? Danach zieht der doch im Zweifel freiwillig aus. Daß der dann bei Euch im nächsten Jahr Junge austrägt, möchte ich erst recht ausschließen. Igel sind zwar relativ entspannte Tiere, aber wenn die eingefangen und dann noch einem igelfeindlichen Hund ausgesetzt werden… Ich glaube nicht, daß die dann bleiben.

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jein. stimmt sicherlich was du da schreibst, aber lieber 1x nen ordentlichen Stress aussetzen - in der Hoffnung der Hund lernt ihn zu akzeptieren - als nichts zu tun mit der Gefahr der Hund zerbeißt ihn. Vor allem wenn ein ausgeprägter Jagdinstinkt vorliegt werden oftmals Schmerzen ignoriert. Ich kenne 2 Hunde die machen mit Igeln kurzen Prozess. Denen ist es in diesem Moment egal ob sie ein paar Stiche kassieren - Hauptsache der Igel wird getötet :frowning:

Das einzig Falsche das paran tun könnte wäre nichts zu tun :wink:
Und wenns schon mit Hühnern geklappt hat, besteht ja große Hoffnung dass es auch mit dem Igel klappt.

Ach ja @paran: eventuell etwas vorsichtig sein wo du den Igel in deinem Haus hin lässt - Stichwort Parasiten. Die fühlen sich bei den Igeln besonders wohl.

Die fühlen sich auf Igeln nicht viel wohler als auf anderen Tieren. Die Igel können nur wenig gegen Parasiten tun. Kratzen ist schwierig, gegenseitige Hautpflege auch und das Baden in Wasser oder Sand klappt bei denen auch nicht.

Das nur zur Klarstellung. Das Ergebnis bleibt natürlich das gleiche: Igel haben oft Parasiten.

Hallo,

naja, jetzt bleiben sie offenbar ebenfalls nicht. Dann lieber einmal kurz Stress (mit ein paar Katzenleckerchen hinterher), als immer wieder vom Hund belästigt werden denke ich.
Um das Leben der Igel muss ich mir keine Sorgen machen. Mein Hund ist klein und die Stacheln beeindrucken ihn schon sehr ausreichend.
Allerdings würde eine „Rudelzugehörigkeit“ natürlich immer nur für einen speziellen Igel gelten, die Hundenase unterscheidet gut.
Die Parasiten sind kein echtes Problem. Katze und Hund benötigen hier ohnehin Flohmittel und wegen Zecken rege ich mich schon lange nciht mehr auf. Vielleicht reicht ja der geflieste Flur, drinnen ist drinnen. Hühnerstall wäre die Notlösung, die Hennen schlafen ja zu der Zeit.