Hund und Jagen im Wald

Hallo zusammen,

ich habe heute auf meiner Morgenrunde mit meinem Hund im Wald eine Frau getroffen, deren Hund ohne Leine lief. Ich kenne die Frau schon von anderen Begegnungen.

Als ich sie fragte, wie es denn so mit dem Jagdtrieb von ihrem Hund sei, meinte sie, es würde gehen, wenn sie sehr streng mit ihm sei. Und wenn er mal abdüsen würde, dann wäre er nie länger als 1/4 Stunde weg. Wobei er neulich mal blutverschmiert zurückkam, da hätte er vermutlich einen Hasen erwischt.

Ich war bischen geschockt und fragte, warum sie denn keine Schleppleine verwenden würde. Das fände sie zu anstrengend und würde nicht wirklich Spaß machen.

Ich laufen mit meinem Hund im Wald nur mit Schleppi, weil er noch nicht 100 % abrufbar ist und weil mir das viel zu unsicher ist. Wir üben aber gerade fleißig Rückruftraining und auch mit der Pfeife, wobei ich glaube, daß das sicherlich noch 1 Jahre gehen wird, bis er das voll verinnerlicht hat. Wenn ich merke, daß es im Wald eben nicht geht, bleibt er eben an der 10 m Leine.

Nun meine Fragen:
Kriegt man einen Hund, der schon mal jagdtechnisch erfolgreich war wieder so hin, daß er gut abrufbar ist und wirklich im Wald ohne Leine laufen kann?

Ist es nicht so, daß mit jedem jagen die Zeiten länger werden bis er zurückkommt?

Stimmt es, daß ein Jäger einer wildernden Hund auch notfalls erschießen darf, da gehen die Meinungen der Hundehalter ja sehr weit auseinander?

Bei dem Hund handelte es sich um einen ca. 3jährigen Appenzeller.

LG

Sabine

Als ich sie fragte, wie es denn so mit dem Jagdtrieb von ihrem
Hund sei, meinte sie, es würde gehen, wenn sie sehr streng mit
ihm sei. Und wenn er mal abdüsen würde, dann wäre er nie
länger als 1/4 Stunde weg. Wobei er neulich mal
blutverschmiert zurückkam, da hätte er vermutlich einen Hasen
erwischt.

Ich war bischen geschockt und fragte, warum sie denn keine
Schleppleine verwenden würde. Das fände sie zu anstrengend und
würde nicht wirklich Spaß machen.

solchen leute gehört nicht nur der hund abgenommen, sondern schlicht die hundehaltung untersagt…

Nun meine Fragen:
Kriegt man einen Hund, der schon mal jagdtechnisch erfolgreich
war wieder so hin, daß er gut abrufbar ist und wirklich im
Wald ohne Leine laufen kann?

schwer. und es kommt darauf an. hatte er ein- oder zweimal jagdglück, ist’s leichter, als wenn er -wie meine lena- sich jahrelang davon ernähren musste.

Ist es nicht so, daß mit jedem jagen die Zeiten länger werden
bis er zurückkommt?

und wieder radio eriwan: kommt drauf an. lena hatte eine schöne routine: alle 20-30 minuten wurde kontrolliert, ob wir noch da sind, nach 2 bis max 3 stunden hatte sie genug und kam freiwillig zurück. von dieser art kenne/kannte ich noch zwei oder drei andere tiere. die meisten allerdings kamen entweder immer später oder schon mal gar nicht retour. daher würde ich keine wichtigeren körperteile darauf wetten, das sich ein hund wie mein lenchen verhält.

Stimmt es, daß ein Jäger einer wildernden Hund auch notfalls
erschießen darf, da gehen die Meinungen der Hundehalter ja
sehr weit auseinander?

prinzipiell kann er erst einmal schiessen, ja. ob er dann im einzelfall recht hat, das überlässt man besser dem gericht. grundsätzlich kann man als halter aber davon ausgehen, das ein im jagdrevier herumstreunender hund von der jägerschaft als wildernd angesehen wird.

mal was grundsätzliches zum jagen. ich halte jagende hunde für alle seiten gefährlich. sowohl für das gejagte wild, als auch für den hund. daher sollte man tunlichst dafür sorgen, das ein hund /nicht/ jagt. wenn das heisst, das er im wald an die leine muss, tut mir das zwar für ihn leid, geht dann aber nicht anders.

lena, heute 16 und nicht mehr wirklich an der hatz interessiert, hat in den letzten jahren so einiges erlegt. und ja, hier ist das aber: wir haben damals mit einem sehr guten trainer versucht, ihr den jagdtrieb abzugewöhnen, das war in ihrem speziellen, extrem selten auftretenden fall leider unmöglich*.

da sie aber -warumauchimmer- nur das wild jagte, das sie auch überwätigen konnte (also nix das grösser war als ein kaninchen, nix mit flügeln) haben wir sie auch gewähren lassen. sprich, sie durfte recht ungestraft kaninchen, ratten und mäuse meucheln. glücklicherweise hatten und haben wir davon hier mehr als genug, sie hat also nicht einmal einen bestand ernsthaft gefährden können.

noch ein aber: si drufte nur dort von der leine wo a) für sie und b) für alle anderen (autos, züge, radfahrer, jogger etc) keine gefahr bestand. das engte die auswahl zwar massiv ein, war aber anders nicht zu realisieren. sie hat den duisburger stadtwald nur an der 15 meter leine betreten dürfen, zwar waren ihr die dort vereinzelt auftretenden rehe etc ziemlich egal, aber da der wald von der a3 durchschnitten wird, war es uns zu gefährlich, sie dort laufen zu lassen…erst recht am wochenende, wenn die mountainbiker von der leine gelassen wurden…

in diesem sinne,

so™ halb-bigott,

nils

*: lena kommt aus dem südosten von spanien, genauer der region murcia. dort hat sie die ersten jahre in einem naturschutzgebiet halbverwildert von dem gelebt, was sie erjagen konnte. ihr standen keine mülleimer oder touristen (oft ja ein und dasselbe :wink: ) als futterquelle zu verfügung.

Zu Frage 1 Das kommt auf Alter,Rasse und wieviele Erfolge an.Auf jeden fall einen Fachmann zurate ziehen.Hier ist Anton Fichtelmaier ein sehr guter Tipp.
Zu 2:muß nicht sein, kommt auch wieder auf die Rasse an.Ein Bernersennenhund wird nie so ausdauernd jagen(wenn überhaupt) wie ein Beagle oder eine Bracke.Ein Hund der nicht jagdlich geführt wird sollte überhaupt NICHT jagen.
Zu Frage 3:Kein normaler Jäger wird einfach mal schießen und dann das Gericht entscheiden laßen!Grundsätzlich sind Polizei,Förster und Jagdpächter berechtigt einen wildernden Hund zu erschießen,sofern er außerhalb dem Einwirkungsbereich des Besitzers ist und unmittelbar Wild hetzt.Also alleine im Wald rumschnüffeln reicht nicht aus.Ein Hund der nicht gehorcht gehört grundsätzlich an die Leine!!

Klar ist auf  jeden Fall,daß der Hund nie Schuld hat sonder nur der Besitzer der null Ahnung hat.
Deshalb mein Rat: kauft Euch die Fichtelmaier CD`s und Bücher,und  Ihr werdet viel Spaß und Freude mit Euerm Hundi haben wei Erziehung so einfach ist,wenn man sein Hund versteht

Hallo,

Kriegt man einen Hund, der schon mal jagdtechnisch erfolgreich
war wieder so hin, daß er gut abrufbar ist und wirklich im
Wald ohne Leine laufen kann?

kommt auch auf die Hunderasse an. Bei Jagdhunden, die nicht jagdlich geführt werden: Nein, wenn sie erst einmal „Blut geleckt“ haben finden sie Gefallen daran. Jagen ist eine sich selbst belohnende Tätigkeit.

Stimmt es, daß ein Jäger einer wildernden Hund auch notfalls erschießen darf, da gehen die Meinungen der Hundehalter ja sehr weit auseinander?

Die Meinung der Hundehalter ist da eher zweitrangig. Die des Richters entscheidet. Sollte der Jäger einen Hund erschießen, so ist er in der Beweislast, dass der Abschuss erforderlich war, nicht umgekehrt, er muss also die Wilderei beweisen. Dazu kommt noch eine Güterabwägung, der Abschuss des teuren Zuchtrüden, der einem wilden Karnickel hinterherjagd, wird schwerlich zu rechtfertigen sein.

Gruss

P.

LG

Sabine

im nachhinein
Hi!
Ist der Hund tot, weil vom Jäger erschossen, ist es für das Tier hinterher ziemlich egal, was in einem evtl. Gerichtsverfahren herauskommt.
Das nur als Einwurf zum Bedenken, ob man so ein Risiko für seinen Hund eingehen möchte oder nicht.

Grüße
kernig

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Hallo,

häng das mit der Beweislast und der Güterabwägung mal nicht zu hoch. Ein einsamer Jäger im Wald begegnet einem ebenso einsam herum streunenden Hund. Merkst Du was? Solange es da keinen weiteren Zeugen gibt, der bestätigt, dass das Tier lammfromm am Wegesrand gesessen hat, kann der Jäger alles behaupten, und wird ihm niemand das Gegenteil beweisen können. Es wird ja bzgl. der Wilderei nicht verlangt, dass das Tier schon Erfolg im Sinne „totes Tier in der Schnauze“ gehabt haben muss.

Im Nachhinein durch den bei der Tat abwesenden Halter zweifelsfrei (im Zweifel für den Angeklagten!) zu beweisen, dass der Hund gerade nicht hinter einem Reh her war, als er erschossen wurde, wird regelmäßig nicht gelingen (was nichts darüber aussagt, ob der Jäger tatsächlich die Wahrheit gesagt hat, oder nicht).

Und im Übrigen ist ein wildernder Hund ein wildernder Hund, egal ob er in genau dem entscheidenden Moment hinter einem Kaninchen oder einem Reh her war (oder vielleicht noch in Sichtweite des Halters einem Kaninchen hinterher ist, und dann außer Sichtweite ein Reh aufgescheucht hat, und dem dann gefolgt ist). Der Jäger darf davon ausgehen, dass sich ein wildernder Hund nicht dauerhaft auf Kaninchen beschränken wird, und daher entsprechend tätig werden.

Gruß vom Wiz

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Grüss dich,

wenn ein Hund nicht jahrelang davon leben musste, zu jagen, kann man die meisten Hunde davon abbringen zu wildern. Der Jagdtrieb ist in fast jedem Hund und muss „nur“ das richtige Ventil haben. Ich halte nichts von der Unterdrückung des Jagdtriebes, wohl aber viel von der Umlenkung - sprich, man bietet dem Hund verschiedene Möglichkeiten, den Trieb auszuleben, ohne dass andere Tiere in Angst und Schrecken versetzt werden, noch um ihr Leben zu fürchten.

Abgesehen davon gibt es auch reichlich Hunde, die die Nasenarbeit lieben und deshalb abhauen, spuren folgen, aber niemals ein Tier angreifen würden. Da die wengisten wissen, zu welcher Kategorie ihr Hund gehört und weil es aus anderen Gründen auch nicht gut ist, wenn ein Hund alleine loszieht (auch nicht wirklich Bindugnsförderlich…)
ist das aber so oder so keine Option.

Wären Hunde die wildern nicht händelbar, hätte kein Jäger einen Berufsjägerhund an seiner Seite…

Man kann einem Hund eine Menge Alternativen anbieten. Es gibt auch Menschen, die konditionieren Ihren Hund auf Mäuse und so jagt er Mäuse aus Leidenschaft.

Man kann - vorausgesetzt man hat einen Vielschritteplan und eine Geschirr, eine Schleppleine und macht sich schlau, hat geduld und weiss was man tut… auch einen Hund, der schon vielfach wirklich wildern war, davon überzeugen, dass es sich lohnt, bei einem zu bleiben und diese Art des Triebes so nicht mehr auszuleben.
Vorausgesetzt, man bietet ihm Alternativen an die eben auch spannend sind.

Leider machen die meisten das nicht und haben deshalb lebenlang einen Hund, den sie
nicht von der Leine lassen können… wei lihr Hund vor langeweise fast eingeht… das wäre, als würde ein Mensch nicht lesen und schreiben und auch sonst nichts tun fürfen, was sein Gehirn fordert…

Aber wer nicht genug daran arbeitet oder nur halbherzig, der schafft es nicht. Und wer das erreichte nicht mit den Alternativen ständig aufrecht erhält, deren Hund kippt wieder ins alte Verhalten…

Oft vergessen die Menschen, das es schon nicht ok ist, wenn der Hund tauben nachjagd.

    • für die Vögel nicht gut. 2. wenn ich das dulde, gebe ich dem Hund eine Information - die da heisst… .das ist ok. - so beginnt es oftmals.

Jede Unterlassung, jedes nicht reagieren, hat eine Botschaft, die beim Hund ankommt - auch wenn wir uns der Nachricht an den Hund nicht bewusst (sein wollen).

Je besser der Grundgehorsam ist, also je mehr ich trainiere, desto besser ist nicht nur die Bindung (ich rede hier von gewaltfreiem, positiv zugewandtem Training und Einbau in jeden Ausflug und auch im Haus), sondern je besser kann ich meinen Hund auch abrufen, wenn etwas spannend ist. - Auch ein Reh oder Hase.

Ja und dann eben die Alternativen Angebote in Form von Spurensuche, Nasenarbeit, Reizangeltraining, evtl Mantrailling…und der Hund bleibt bei dir - komme was da wolle.

Ich weiss dies alles auf Grund dessen, dass ich vielfach behilflich war, jagende, wilderne oder eben auf spurensuchende Hunde in diese Richtung zu switchen. Hunde verschiedenster Rassen und Mischungen.

Es ist nie zu spät es zu versuchen zu verändern. Aber ohne klares Konzept und einer ist- analyse und eben der grossen Dauerhqaften Eigenleistung und Verhaltensverände-rungen, wird das nix. Ein Fehler, kann das erreichte wieder zunichte machen…
Das gilt noch eine ganze Weile nachdem der Hund auf Pfiff sofort zurückkommt wenn er ein Reh sieht oder einer Spur selbstständig folgt…

Das ist wirklich arbeit, aber eigentlich sollte man sowas lieben, warum hat man sonst einen Hund?.. Aber das ist ein anderes Thema…

Menschen die keine Lust auf Schleppleine haben und das Training, denen fehlt das Bewusstsein und die nötigen Erkenntnisse. Aber ehrlich gesagt, hapert es da schon an der Grundeinstellung zum Hund an sich. Und machen wir uns nichts vor… das ist noch immer die Masse der Hundehalter. Sie wählen die Rasse nach Optik aus und nicht danach, was sie leisten können als Hundehalter und dann schauen, welche Rasse kommt damit aus und ist glücklich… Die Zeche zahlt der Hund…

In diesem Sinne…

Gruss

nina

finde ich nicht!!

mein Hund ist jagdlich genutzt worden. Bei Übernahme war er zw. 3-4 Jahren. nach zweieinhalb Jahren Schleppleinentraining können wir ihn seit fast 4 Jahren ohne Leine laufen lassen. Bislang noch nie was passiert…auch noch nie ausgerissen!
Wichtig ist die Beziehung zum Besitzer…daran muß (muß! muß!) man arbeiten, aber es geht.
Ich würde keinem Hundebesitzer (speziell Jagdhunde) empfehlen, ihren Hund nur auf Grund des eventuellen Jagdtriebes nur noch an der Schleppleine zu führen!!
… für große Jagdhunde ist das menschliche Tempo eh zu gering und mal ehrlich…was soll das dann für ein Hundeleben sein!!!

LG
Biggi

Hallo,

Wichtig ist die Beziehung zum Besitzer…daran muß (muß! muß!)
man arbeiten, aber es geht.

Zu behaupten, der Jagddtrieb eines Hundes wäre durch Beziehungsarbeit in den Griff zu kriegen, spricht bestenfalls dafür, niemals einen Hund mit echter Jagdpassion geführt zu haben.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Hallo zusammen,

ich habe heute auf meiner Morgenrunde mit meinem Hund im Wald
eine Frau getroffen, deren Hund ohne Leine lief. Ich kenne die
Frau schon von anderen Begegnungen.

Eine Frage vorweg: in welchem Bundesland hat sich dies abgespielt.
Bitte beachten in einigen Bundesländern ist Leinenpflicht.

Als ich sie fragte, wie es denn so mit dem Jagdtrieb von ihrem
Hund sei, meinte sie, es würde gehen, wenn sie sehr streng mit
ihm sei. Und wenn er mal abdüsen würde, dann wäre er nie
länger als 1/4 Stunde weg. Wobei er neulich mal
blutverschmiert zurückkam, da hätte er vermutlich einen Hasen
erwischt.

Was so natürlich nicht sein darf.

Ich war bischen geschockt und fragte, warum sie denn keine
Schleppleine verwenden würde. Das fände sie zu anstrengend und
würde nicht wirklich Spaß machen.

Ich laufen mit meinem Hund im Wald nur mit Schleppi, weil er
noch nicht 100 % abrufbar ist und weil mir das viel zu
unsicher ist. Wir üben aber gerade fleißig Rückruftraining und
auch mit der Pfeife, wobei ich glaube, daß das sicherlich noch
1 Jahre gehen wird, bis er das voll verinnerlicht hat. Wenn
ich merke, daß es im Wald eben nicht geht, bleibt er eben an
der 10 m Leine.

Nun meine Fragen:
Kriegt man einen Hund, der schon mal jagdtechnisch erfolgreich
war wieder so hin, daß er gut abrufbar ist und wirklich im
Wald ohne Leine laufen kann?

Kann man so pauschal nicht beantworten.
Hier kommt es zumindest auf die Rasse und auf das Alter des Hundes an.
Zusätzlich natürlich auch noch auf den Menschen der den Hund ausbildet bzw. trainiert.

Ist es nicht so, daß mit jedem jagen die Zeiten länger werden
bis er zurückkommt?

Dies muss nicht so sein.

Manchmal hilft es auch die Nahrung des Hundes umzustellen.
Auf jeden Fall sollte man kein rohes Fleisch verfüttern.

Stimmt es, daß ein Jäger einer wildernden Hund auch notfalls
erschießen darf, da gehen die Meinungen der Hundehalter ja
sehr weit auseinander?

Ja - auch hier kommt es auf das jeweilige Bundesland an.
Z.B. steht im Rheinland-Pfälzischen Jagdgesetz § 33 Abs. 6 -

Jagdschutzberechtigte Personen sind befugt, wildernde Hunde zu töten.
Hunde gelten als wildernd soweit und solange sie erkennbar dem Wild nachstellen und dieses gefährden; dieses Recht gilt nicht gegenüber Hirten-, Jagd-, Blinden- und Polizeihunden, die als solche erkennbar sind, sowie gegenüber Hunden die sich nur vorübergehend offensichtlich der Einwirkung ihrer Führerin oder ihres Führers entzogen haben und sich durch andere Maßnahmen aus der Tötung vom Wildern abhalten lassen.

http://landesrecht.rlp.de/jportal/portal/t/3ka8/page…

Bei dem Hund handelte es sich um einen ca. 3jährigen
Appenzeller.

Von Sennehunden habe ich bisher noch nicht gehört, dass der Jagdtrieb angeboren ist.
Vermutlich wurde der Appenzeller als Welpe bzw. Junghund nicht erzogen.

LG

Sabine

Gruß Merger

Hallo,

Hallo,

Stimmt es, daß ein Jäger einer wildernden Hund auch notfalls erschießen darf, da gehen die Meinungen der Hundehalter ja sehr weit auseinander?

Die Meinung der Hundehalter ist da eher zweitrangig. Die des
Richters entscheidet. Sollte der Jäger einen Hund erschießen,
so ist er in der Beweislast, dass der Abschuss erforderlich
war, nicht umgekehrt, er muss also die Wilderei beweisen. Dazu
kommt noch eine Güterabwägung, der Abschuss des teuren
Zuchtrüden, der einem wilden Karnickel hinterherjagd, wird
schwerlich zu rechtfertigen sein.

lt. deinem letzten Satzteil (unterstrichen) ist doch klar erkennbar, dass der Hund wildert - oder etwa nicht ?
Was der Jäger darf kann man im entsprechenden Jagdgesetz des Bundeslandes nachlesen.

Gruß Merger

Hallo,

Ich würde keinem Hundebesitzer (speziell Jagdhunde) empfehlen,
ihren Hund nur auf Grund des eventuellen Jagdtriebes nur noch
an der Schleppleine zu führen!!

Wenn der Hund seinem Besitzer gehorcht und er jederzeit beim Versuch des Jagens abgepfiffen werden kann - gebe ich dir recht.

Ansonsten sollte der Hundebesitzer auch an das Wild des Waldes denken.

… für große Jagdhunde ist das menschliche Tempo eh zu
gering und mal ehrlich…was soll das dann für ein Hundeleben
sein?!?!

Also würdest Du es dann auch in Kauf nehmen, dass der Jäger deinen Hund abschießt !

Außerdem gibt es auch Bundesländer in denen ein Leinenzwang für Hunde besteht.

LG
Biggi

Gruß Merger
der selbst 2 Hunde hat (Border-Collie + Podenco Canario) die beide frei laufen.

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Grüss dich,

du hast recht, die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist elementar. 1. Immer und bei jedem Hund und fast immer ist das auch das eigentliche Problem.
und 2. Bei einem Jagdhund den man nicht jagdlich intensiv führt (oder eben gar nicht)
muss die Beziehung hervorragend sein. Je enger die Bindung - was ja z.b durch gemeinsame intensive Kopfarbeit für den Hund intesiviert wird (unter anderem), desto weniger Bedarf hat der Hund sich ohne den Halter auf die Suche nach was immer zu begeben, weil er das ausleben des Triebes unmittelbar mit dem Halter verknüpft.

Diese so extrem enge Bindung und deren Auswirkungen werden noch immer vielfach unterschätzt.

Was den Laufdrang betrifft… Radfahren ist da eine gute Sache.

Gruss

nina

Hallo,

übliche Ausrede…

Gruss

nina

Nachdem Deine Antwort an Jule gelöscht wurde, stelle ich meine Antwort darauf hier ein:

Hallo Jule, da irrst du dich gewaltig.

Hi,

nein. Sie legt nur nicht die ihr eigenen Erfahrungen als allgemeingültig aus.

Wenn man bereit ist, wirklich viel zu leisten und sich
einzulassen, kann man das gut schaffen. Aber das ist nicht
zuletzt sehr zeitintensiv.

Es ändert aber nichts daran, daß man einem Hund rein durch Beziehungsarbeit nicht den Jagdtrieb abtrainieren kann und nur davon spricht Jule.

Ich habe einen ausgebildeten Weimaraner mit gut 3 Jahren
übernommen aus schlechter Haltung (wie so oft) und habe
täglich 5-6 Std. mit ihm intensiv Zeit verbracht.

Gut und?

Wir hatten einen über alles geliebten DK, der jagdlich ausgebildet und geführt wurde, der Teil der Familie war und überall dabei war. Um den sich gekümmert, der mit im Haus lebte, mit dem sich abgegeben, der beschäftigt wurde etc.

Dies allein reicht aber nicht aus, um den Jagdtrieb in den Griff zu bekommen. Dafür ist grundsätzliche Erziehungsarbeit notwendig und selbst dann kann es bei Hunden mit stark ausgeprägtem Jagdtrieb dazu kommen, daß der Hund jagt.

Es ist die Einstellung und die Konsequenz des Halters die
darüber entscheidet, was machbar ist und gleichzeitig den
Jagdhund auslastet oder eben nicht.

Bei stark ausgeprägtem Jagdtrieb ist es völlig egal, ob der Hund ausgelastet ist oder nicht, die Konsequenz ist hier entscheidend, meiner Meinung nach.

Im übrigen sollte man sich immer überlegen, ob man einer
bestimmten Rasse mit ihren Bedürfnissen gerecht werden
kann…das gilt auch für einen Jäger mit oder ohne Revier.

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht.

Deshalb haben auch immer weniger Jäger einen Hund. Was ja
vernünftig ist dann.

Jou. Wobei ich ehrlich bin. Auch wenn ich nicht jage, ich hätte gerne wieder einen DK. Wir hatten nie zuvor einen so tollen Hund, wie diesen. Und auch wenn unser Tobilein schon lange Jahre nicht mehr unter uns weilt, sprechen wir noch oft von ihm.

Gruß
Tina

Grüss dich,

muss die Beziehung hervorragend sein. Je enger die Bindung -

was ja z.b durch gemeinsame intensive Kopfarbeit für den Hund
intesiviert wird (unter anderem), desto weniger Bedarf hat der
Hund sich ohne den Halter auf die Suche nach was immer zu
begeben, weil er das ausleben des Triebes unmittelbar mit dem
Halter verknüpft.

Selbst ein Hund mit enger Bindung aber starkem Jagdtrieb wird jagen. Um den Jagdtrieb zu unterbinden, braucht es weit mehr als eine enge Bindung. Konsequenz ist hier ein wesentlicher Punkt.

Gruß
Tina

Hallo,

übliche Ausrede…

Hi,

ich finde Deine Antwort ehrlich gesagt ziemlich frech. Wer Jule hier kennt, weiß, das sie alles andere als Ausreden nutzt.

Wer schon mal einen Hund mit starkem Jagdtrieb erlebt hat, weiß, das der Jagdtrieb nicht allein durch Bindungsarbeit in den Griff zu bekommen ist.

Gruß
Tina

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Hallo,

übliche Ausrede…

Billige Retourkutsche. Der Jagdtrieb ist neben dem Sexualtrieb der stärkste Trieb eines Hundes. Züchterische Beeinflussung hat ihn in einigen Rassen reduziert, aber es ist in 12000 Jahre Domestikation nicht gelungen, ihn zu eliminieren.

Warum nicht? Weil er die Lebensgrundlage eines Hundes bildet.

Der Hype um die „Bindung“, die von Hundefreunden der Kumpelgeneration gerne betrieben wird, entbehrt bislang jeder wissenschaftlichen Grundlage. Was genau ist „Bindung“? Wodurch ist sie gekennzeichnet?

Und im Zusammenhang mit dem UP: Ist ein Hund, der jagt, deswegen nicht gebunden?

Es ist gut belegt, dass Hunde, welche im Welpenalter positiv auf Menschen sozialisiert wurden, eine höhere Bereitschaft zeigen, sich unterzuordnen und den Menschen als Sozialpartner zu akzeptieren.

Daraus resultiert logischerweise auch häufig ein besserer Gehorsam, wobei hier noch weitere Bedingungen eine Rolle spielen.

Ebenfalls gut belegt ist, dass fehlende positive Sozialisation all diese Faktoren negativ beeinflusst. Einen auf der Straße lebenden Podenco, der für sein eigenes Überleben zuständig war, werden menschliche Bindungsversuche kaum tangieren, weil entscheidende Zeitfenster seiner Entwicklung geschlossen sind.

Da kann der Tierfreund sich bestenfalls Verhaltensweisen schönreden, wenn er hier an die Macht der Bindung glauben möchte.

Letzten Endes sind Statements wie deine ein Schlag ins Gesicht von Menschen, die Hunde führen, die andere Ausgangsbedingungen mitbringen, als die, die Otto Normalhundbesitzer großgehätschelt hat. Ihnen vorzuwerfen, sie seien nicht in der Lage, Bindung aufzubauen, weil sie ihren Hund an der Schleppleine führen, um andere Tiere vor einem Raubtier und Beutegreifer zu schützen, ist ziemlich daneben.

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Unser Hund hatte einen stark ausgeprägten Jagdtrieb, daran änderte auch die enge Bindung zu uns nichts und auch nicht, das sich viel mit ihm abgegeben wurde.

Wir haben den Jagdtrieb so in den Griff bekommen, in dem wir ihn jagen ließen. Er durfte jagen: Bälle, Frisbees etc., er durfte nicht jagen: Mensch, Tier, Fahrzeuge.

So konditioniert war sein Jagdtrieb bei ihm gut im Zaum zu halten.

Grüss dich nochmals,

das hier von einem abtrainieren des jJgdtriebes die Rede war, ist mir neu oder entgangen, denn davon rede ich nicht. Ich halte davon nichts, es ist - als dürfe ein Hund nicht mehr Hund sein…

Was den DK betrifft oder andere Jagdhunde - ich finde, man kann so einen Hund durchaus halten, wenn man kein Jäger ist - solange man ihm gerecht wird, und das bedeutet eben viel Zeit, Arbeit am und mit dem Hund etc… .das weisst du ja selbst… wenn man das leisten kann und will, kann man einen Jagdhund gut halten und alle sind happy.

Aber das ist immer die Krux, nur der Zeitrahmen ist nicht immer gleich je nach Rasse - und die Bedürfnisse an sich. Ein sog. Hütehund wie Bordercollie ist ja ebenfalls sehr anspruchsvoll…

Gruss
nina

Jagdtrieb
Hallo Jule,

wenn du schreibst, den Jagdtrieb in den Griff bekommen… musst du dann auch erklären, was du meinst, denn du hast nicht geschrieben… du meinst… .den Jagdtrieb austreiben oder sowas in der Art.

Ich ziehe mir den Schuh nicht an Jule. Denn ich schreibe hier nicht davon, einem Hund den Trieb auszutreiben, was ohnehin nicht machbar ist… .was ich übrigens an anderer Stelle mehrfach erwähnt habe.

Mag sein, deine dir hier lange bekannten Mitleser wissen was du meinst wenn du schreibst, was du geschrieben hast. Ich weiss es nicht. Den Jagdtrieb in den Griff bekommen…Das sind häufig gemachte Ausreden von Leuten, die keine Lust haben,
mit ihrem Hund zu arbeiten ,so dass er den _Trieb ausleben kann, ohne stiften zu gehen, ohne lebendes Wild oder Katzen oder Vögel zu jagen.

Offenbar hast du was anderes gemeint und damit laufe ich konform… wie man in anderen Postings unlängst lesen konnte halte ich eine Menge von umlenken und ähnliches.

Gruss
Nina

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