Hund verschmutzt Hauswand

Hallo,

ich habe einen 7 Monate jungen Hund, welcher ab und an bei uns im Hof (Ich wohne in einem Einfamilienhaus mit Hof & Garten) alleine ist, da nicht immer jemand zu Hause ist. Leider springt er immer an die Hauswand und an die Hoftür weil er natürlich wieder rein möchte. Dabei macht er die Wand und die Türen immer wieder sehr schmutzig.
Ich weiß leider nicht wie ich Ihm das abgewöhnen kann, da er es nur macht wenn niemand da ist.
Ich habe bereits versucht mich draußen ruhig hinzustellen um abzuwarten das er es wieder macht, damit ich gleich reagieren kann. Doch leider macht er es dann nicht.
Was kann ich tun?

Danke für die Hilfe!

Gruß Ionel

Hundeklappe? owt

Nicht mehr lange
Hallo,

ich befürchte, du wirst bald ganz andere Probleme haben als eine verschmutzte Hauswand. Das alleine Lassen im Freien wird dazu führen, dass der Hund sich zunehmend Beschäftigungen suchen wird, das Alleinsein zu überstehen.

Für einen jungen Hund ist es Stress, alleine im Freien zu sein. Ihm fehlen Sicherheit und Geborgenheit, und das ist auch der Grund, warum er derzeit unbedingt ins Haus zurück will. Ihm fehlen die vertrauten Gerüche (auch und vor allem deiner) und der Schutz des umbauten Raumes. Ich hoffe, dass er zumindest einen Schutz vor Nässe und Kälte hat.

Mit eintretender Geschlechtsreife, die kurz bevorstehen dürfte, wird er aber andere Interessen entwickeln. Er wird beginnen, Revierverhalten zu zeigen und - so er nicht kastriert wird - sexuellen Reizen zu folgen. Dabei wird er sich zunehmend verselbstständigen. Du zwingst ihn, seine Angelegenheiten alleine zu regeln - was er muss, wenn er alleine im Hof ist - und das wird er im Laufe der nächsten Monate auch lernen.

Das wiederum wird dazu führen, dass Gehorsam und Beziehung darunter leiden. Dem Hund ist nicht begreiflich zu machen, dass er täglich über mehrere Stunden eigenständige Entscheidungen trifft, aber dann wieder auf dich hören soll.

Er wird allerdings von selbst aufhören, gegen deine Hauswand zu springen, da er die Sicherheit, die das Haus ihm vermittelt, nicht mehr brauchen wird. Dich vermutlich aber auch nicht.

Schöne Grüße,
Jule

Danke für die gute Antwort. Ich habe vergessen zu erwähnen das es eine Hündin ist. Ich kann den Hund aber nicht die Zeit im Haus lassen, da ich dann danach Chaos im Haus habe (z.B. zerkaute Kabel etc., alles schon gehabt). Draußen hat er eigentlich viel Spielzeug und auch eine gut isolierte und wärmende Hütte. Und Platz zum rennen gibt es auch genug. Wäre es vielleicht besser ich hole noch einen zweiten Hund zur Beschäftigung?
Eine weitere Überlegung von mir war, das ich einen kleinen Stromzaun anlege vor die Hauswand, sodass der Hund einen wirklich nur kleinen und Harmlosen Stromschlag bekommt. Aber das kommt mir auch irgendwie nicht gut vor.
Irgendeine Lösung muss es doch geben (außer Arbeitslos zu werden :smile:

Hallo lonel,

wie hast du dir das denn vorgestellt mit einem Hund, wenn du arbeiten gehst.
Das er Haus und Hof hütet wenn du nicht da bist und ansonsten dein guter Freund ist??? Vllt. so, wie es schon mal in Filmen sieht???

Oder hast du dir vorher gar keine Gedanken gemacht?

Der Kracher ist allerdings die Idee mit dem Stromzaun!
Ich bin echt erstaunt, auf welche Ideen man so kommen kann!!!

Schöne Grüße
Susanne

Hallo,

Wäre es vielleicht besser ich hole noch einen zweiten Hund zur Beschäftigung?

Wenn der Hund lange allein sein muss, kann das schon helfen. Allerdings zieht das unter Umständen auch Folgeprobleme nach sich: Einen Welpen kannst du um diese Jahreszeit nicht draußen lassen, also musst du einen älteren Hund finden, mit dem sich deine Hündin versteht.

Eine zweite Hündin kann (muss aber nicht) auf Dauer schwierig werden, wenn die Weibsen erwachsen werden und sich möglicherweise nicht mehr vertragen. Ein Rüde birgt Nachwuchsrisiko. Ich würde dir allerdings in jedem Fall dazu raten (auch wenn sie allein bleibt) deine Hündin kastrieren zu lassen, da es eine Frage der Zeit sein wird, bis sie entweder abhaut oder ein fremder Rüde den Weg in dein Grundstück findet. Hunde auf Liebestour überwinden nahezu jedes Hindernis.

Und natürlich fordern zwei Hunde auch mehr an Kosten (Futter, Tierarzt, eine Hütte für beide reicht dann auch nicht mehr), Arbeit und Umständen (Urlaubsplanung etc.). Und auch, wenn es für die Hunde angenehmer sein mag, zu zweit zu sein, bedeutet es für die Beziehung Hund-Mensch vermutlich, dass die beiden Hunde sich wichtiger sind. Das Problem der fehlenden Beziehung wirst du also wohl so oder so haben.

Eine weitere Überlegung von mir war, das ich einen kleinen Stromzaun anlege vor die Hauswand

Damit machst du dich strafbar. Derartige Dinge sind für Hunde in Deutschland verboten. Was es für den Hund bedeuten würde, jedesmal bei der Annäherung ans Haus einen Schmerzreiz zu kriegen - und nichts anderes ist das, was du planst - sei dahingestellt.

Wenn dir deine Fassade so wichtig ist, solltest du vielleicht lieber über einen Zwinger nachdenken. Vielleicht kommst du aber auch zu der Erkenntnis, dass ein Hund nicht so wirklich zu deinem Leben passt?

Schöne Grüße,
Jule

allo Jule,

nicht dass ich dich kritisieren will, aber deine Bemerkung zu Elektrozäunen:

Derartige Dinge sind für Hunde in Deutschland verboten.

verlangt eine Erläuterung. Aufgrund welcher Rechtsvorschrift/Gerichtsurteil o.Ä. ist das verboten?

Ich spiele immer noch mit dem Gedanken, unser gesamtes Grundstück mit einem Elektrozaun hundeausbruchssicher einzuzäunen.

Gruss

Iru

Hallo Iru,

Tierschutzgesetz, §3,11 sagt:

" Es ist verboten, ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

und du bist sicher, dass ein Elektrozaun unter dieser Vorschrift zu subsummieren ist? Meines Erachtens nach nicht, denn der Tatbestand verlangt ein „nicht artgemäßes Verhalten“, das duch einen Elektrozaun nicht erreicht wird.
Ansonsten müsste ja jeder Elektrozaun verboten sein.

Gruss

Iru

„Ansonsten müsste ja jeder Elektrozaun verboten sein.“

Hallo,

z.B. auch der Weidezaun…

Gruß
Tobi

Hallo Jule,

was heißt " direkte Stromeinwirkung"? Ich verstehe es eher so, dass man einem Tier kein Stromhalsband umlegen darf?! Ist hier wirklich ein Elektrozaun gemeint, der ja bekanntlich ein größeres Terrain umfasst, in dem sich die Tiere frei aufhalten und nicht in ihrer Bewegung an sich angeschränkt werden?

Die Wiesen für unsere Pferde waren jedenfalls immer mit E-Draht gesichert, da wir u.a. ein ganz ausgefuchstes Pony hatten, dass jede Lücke im Zaun genutzt hat, mal wieder allein spazieren zu gehen.

Habe ich mich strafbar gemacht, als mein damals noch recht junger Hund im ehemaligen Pferdeauslauf, der mit E-Draht zur Straße gesichert war, mal einen Stromstoß bekam? Klar, er hat gejault, war ein paar Stunden verstört, aber der Zaun ist seitdem tabu.

Nach diesem Vorfall wurde der Strom natürlich abgeschaltet.

Viele Grüße

Kathleen

1 Like

Hallo iru,

sicher bin ich mir nicht, ich bin keine Juristin. Ich weiß nur, dass Bekannte in einem Wohngebiet den Weidezaun, den sie zum Schutz gegen streunende Hunde und Katzen installiert hatten mit der Begründung, er sei mit dem Tierschutzgesetz nicht vereinbar, abbauen mussten.

Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass ein normaler Weidezaun keinen Hund vom Ausbrechen abhält. Einen Terrier schon gar nicht :smile:. Eine Chance hätte man nach meiner Einschätzung nur, wenn ständig Strom auf dem Zaun wäre - und ob das nun wieder erlaubt ist - keine Ahnung.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

Ich weiß nur, dass Bekannte in einem Wohngebiet den Weidezaun, den sie
zum Schutz gegen streunende Hunde und Katzen installiert
hatten mit der Begründung, er sei mit dem Tierschutzgesetz
nicht vereinbar, abbauen mussten.

dann war das sicher eine ordnungsamtliche Verfügung. Bei denen bin ich immer ziemlich skeptisch, denn sie sind häufig rechtswidrig. Ein Widerspruch hätte da mit Sicherheit Erfolg gehabt.

Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass ein normaler
Weidezaun keinen Hund vom Ausbrechen abhält. Einen Terrier
schon gar nicht :smile:.

Da muss ich dir leidgeprüft zustimmen :frowning:

Eine Chance hätte man nach meiner
Einschätzung nur, wenn ständig Strom auf dem Zaun wäre - und
ob das nun wieder erlaubt ist - keine Ahnung.

Ich denke, dass es nicht verboten wäre. Es müsste nur sichergestellt sein, dass kein anderer an den Zaun kommt bzw. der Zaun müsste mit Warnschildern versehen werden.

Gruss

Iru

Hallo Leute, danke für die bisherigen Antworten.

Leider sind dabei meine Gegebenheiten ein bisschen ignoriert worden =)

Also mein Hund soll nicht vor dem abhauen aufgehalten werden, da er das aufgrund unserer hohen Zäune sowieso nicht kann. Er soll einfach nichtmehr an die Hauswand springen da diese eben deswegen so stark verdreckt und er auch die Türen zerkratzt. Daher dachte ich mir eben das ihn vllt. ein E-Zaun davon abhalten kann. Er soll um gottes Willen dem Hund keine Schmerzen zufügen.
Der Zaun wäre auch innerhalb meines eigenen Grundstückes, da kommt kein anderer hin.

Und um auf eine frühere Antwort zurückzukommen: Wieso sollten nur Leute einen Hund halten dürfen, die ihn rund um die Uhr bespaßen können? Soll das heißen man muss sich Arbeitslos melden nur weil man einen Hund halten will? Ich glaube das ist Schwachsinn, ein Hund kann sich auch gut einige Stunden alleine beschäftigen. Er ist ja nicht den ganzen Tag alleine, eben nur währrend ich Arbeiten bin.

gruß Ionel

Hallo,

Jule hat doch eigentlich alles erwähnt…

Dein Hund ist ein junger Hund, der erst an das Alleinesein herangeführt werden muss. Alles andere bedeutet Streß.
Der eine zerstört die Wohnungseinrichtung, der Andere bellt und jault die halbe Nachbarschaft zusammen, der nächste hat ein anderes Ventil um den Stress abzubauen, das können auch mal reine Überspungshandlungen sein.
Dein Hebel muss da ansetzen Stress erst gar nicht aufkommen zu lassen, sonst sucht sich der Hund mangels Rudelanschluss andere Möglichkeiten und trifft mangels Führung eigene Entscheidungen.
Das bedeutet letztlich für Dich sich mit dem natürlichen Verhalten eines Hundes auseinander zu setzen und dann sinnvoll Gegenmaßnahmen zu ergreifen und nicht einfach in diesem Fall dem Hund das unerwünschte Verhalten zu verleiden.
Die Konsequenzen daraus hat Jule auch beschrieben.

Gruß
M.

Und um auf eine frühere Antwort zurückzukommen: Wieso sollten
nur Leute einen Hund halten dürfen, die ihn rund um die Uhr
bespaßen können?

Hi,

rund um die Uhr nicht, aber viel mehr als ein Halbtagesjob dürfte nicht drinn sein, wenn man den Hund nicht mit in die Arbeit nehmen kann. Alles andere wäre Tierquälerei.

Soll das heißen man muss sich Arbeitslos
melden nur weil man einen Hund halten will?

Nö, aber wenn man nicht ausreichend Zeit für einen Hund hat, darf man eben auch keinen halten. Das ist genau der Grund, warum ich derzeit keinen Hund habe, obwohl ich mit Hunden aufgewachsen bin.

Ich glaube das ist
Schwachsinn, ein Hund kann sich auch gut einige Stunden
alleine beschäftigen.

Was sind einige Stunden? Für einen 7 Monate alten Hund ist das eine Quälerei.

Er ist ja nicht den ganzen Tag alleine,
eben nur währrend ich Arbeiten bin.

Nun stellt sich die Frage wielange Du arbeiten bist. Zwei Stunden würden womöglich gehen, 4 oder 5 Stunden bei so einem jungen Hund sind schon nicht mehr tragbar. Selbst bei einem älteren Hund wäre dieser Zeitraum grenzwertig. Ein Hund ist nunmal ein Rudeltier.

Gruß
Tina