Wir haben drei 7 Monate alte Havaneser Rüden, die leider Autofahren nicht vertragen. Sie erbrechen schon nach 5 Minuten. Was könnte helfen?
Hi Ute,
das kommt leider sehr häufig vor. Die Autofahrten auf das absolut unabdingbare Minimum (Tierarzt, Urlaub, Besuche mehrtägig etc.) reduzieren und sich für diese vom Tierarzt Beruhigungsmittel verschreiben lassen.
Im Vorfeld die Peristaltik steuern, soll heissen, 3-4 Stunden vorher füttern und danach nix mehr.
Gruß
Annie
Hallo, wir hatten dasselbe Problem mit unserem Kleinpudel. Auch wenn wir ihm vorher nichts zu fressen gaben, musste er sich an der naechsten Ecke schon uebergeben. Es war also keine Uebelkeit vom Magen her, sondern reiner Stress, zumal er auch um die Schnautze rum ganz nass wurde. Wir haben ihn trotzdem immer wieder mitgenommen, gut zugesprochen, Leckerli angeboten (als Ablenkung) u.s.w.
Das Erbrechen wurde immer seltener und die Schnautze blieb trocken. Jetzt koennen wir mit ihm - ist vorgekomme - den ganzen Tag im Auto fahren (natuerlich mit Pausen). Damit will ich sagen, dass es meiner Erfahrung nach gut ist, den Hund troz allem immer wieder im Auto mitzunehmem, es wird fuer ihn zur Gewohnheit und den Stress baut er sich dann selber wieder ab.
Mit freundlichen Gruessen
Reginarita
Hallo,
mein Tipp: Box in den Kofferraum, am besten so unterteilt, dass zwischen den Zwergen eine Trennwand ist, die ihnen auch die Sicht auf die anderen beiden nimmt. Stresszustände wirken im Rahmen der Stimmungsübertragung immer auch auf die anderen Rudelmitglieder. Eine Trennwand löst das Problem nicht völlig, da es auch noch die Geruchs- und die Hörebene gibt, reduziert es aber zumindest.
Die Box sollte den Hunden nicht zuviel Bewegungsfreiheit lassen und vor allem keinen Blick nach draußen ermöglichen. Ein solcher erhöht den Stress. Für den Anfang kann man den Boden und den Raum vor der Box (falls da noch Platz ist) mit Zeitungen auslegen.
Dann Hunde ohne Kommentar reinsetzen und losfahren. Für den Rest der Fahrt nicht auf die Hunde achten Nicht beruhigend auf die einreden, nicht schimpfen und schon gar nicht anfassen. Wenn sie erbrechen, nicht anhalten. Wenn die Hunde keine vollen Mägen haben, wird sich die Sauerei in Grenzen halten und kann auch noch später beseitigt werden. Dauert die Fahrt länger, mindestens noch 10 Minuten nach der letzten Kotzattacke weiterfahren. Dann anhalten, die Hunde aus der Box holen und die Hunde außer Sicht auf die Box bringen, bevor man saubermacht.
Das Problem, wenn nach dem Erbrechen sofort angehalten und saubergemacht wird ist, dass die Hunde auf diese Art und Weise Aufmerksamkeit bekommen, die dazu beitragen kann, die Erwartungsspannung bei zukünftigen Fahrten noch weiter zu erhöhen und damit das Erbrechen zu begünstigen.
Hilfreich ist, zwei Wochen lang mehrmals am Tag die Hunde in die Box zu packen und loszufahren. Die Gewöhnung bewirkt bei den meisten Hunden, dass sich der Stress reduziert und das Erbrechen aufhört. Da alle drei Hunde das Problem haben, spricht viel dafür, dass es eher eine Stresserscheinung als ein körperliches Problem ist.
Schöne Grüße,
Jule
Hallo,
mein Rüde ist jetzt 12 1/2 und ich hatte früher das gleiche Problem. Ich habe es genauso gemacht, wie Jule es beschrieb.
Am Anfang tat er mir leid, er spuckte schon nach 1 Kilometer. Ich hielt sofort an, habe ihn gestreichelt, weil er mir leid tat. Wieder reingesetzt, wieder spucken. Da ich beruflich unterwegs bin und den Hund im Auto mitnehmen muß, ich völlig am Ende war weil ich dauernd anhalten mußte: Das Gespuckte wegwischen, Hände waschen und dies auf einer Fahrt von 1 Stunde 5 Mal, blieb mir nichts anderes übrig als schweren Herzens folgendes zu tun:
Hundebox, Decke drüber, damit er nichts sieht. Ich habe eine Duschmatte (rutschfest) reingelegt, darauf Zeitungspapier (hatte ich massenhaft immer im Auto). Beim Spucken nicht anhalten, einfach spucken lassen. Ich sagte dann zu ihm: „Ja, kotz Dich ruhig aus, das würde ich auch gern, wir fahren weiter“, in einem entnervten, bösen Ton. Denn ich war entnervt und es hat mich angekotzt.
Dieses Training habe ich 4 Wochen durchgehalten. Davor fuhr ich Strecken mit dem Auto, die wenig Kurven hatten und machte Umwege, um ihn zu schonen und wenn, dann fuhr ich extra langsam. Jetzt war Schluß. Ich nannte es Desensiblisierung. Ich bin Kurven gefahren, da ich keinen Sportwagen habe und keine Schnellfahrerin bin, ohne Rücksicht. Dann war es überstanden.
Vor der Fahrt bekommt er ganz wenig Futter, als Belohnung in der Autopause ein wenig, die Hauptmahlzeit dann abends. Er geht immer noch ungern zum Auto. Auch ich habe einen Hund der das Autofahren nicht liebt, das wird sich nie ändern, aber er spuckt nicht mehr.
Viel Glück.
Karin
Hallo
Hundebox, Decke drüber, damit er nichts sieht.
Nur eine kleine Anmerkung: Je nach Konstruktion der Box und den Temperaturen im Auto, sollte man mit Decken vorsichtig sein, weil sie oft die Luftzirkulation verhindern. Dann spuckt der Hund irgendwann zwar auch nicht mehr, aber so will das ja keiner…
Schöne Grüße
Jule