Hund weint wenn allein zu Hause

Hallo,
ich habe folgendes Problem:
Ich habe einen 6-jährigen Rüden, der von klein auf daran gewöhnt ist, den Vormittag allein zu verbringen.
Als er klein war habe ich ihn schrittweise ans Alleinsein gewöhnt und ich dachte immer, das sei kein Problem für ihn.

Jetzt sagte mir vor ein paar Tagen eine Nachbarin, sie hätte meinen Hund einige Male morgens heulen und bellen hören (so eine halbe-bis dreiviertel Stunde lang). Allerdings käme das nicht regelmäßig vor.

Heute habe ich ihn den Vormittag über gefilmt, als ich Heim kam, erzählte mir die Nachbarin, die letzten Tage sei es leise gewesen. Als ich dann aber das Video anschaute stellte sich heraus, es war wenn dann nur LEISER.

Nachdem ich die Wohnung verlassen hatte, fraß mein Hund seine Leckerlies und seinen Kauknochen, dann tippelte er etwas unentschlossen herum, legte sich auf die Couch und guckte durch die Gegend, dann fing er an zu heulen wie ein Wolf. Das ganze dauerte ca. 2 Minuten. Dann war 5-10 Min. Ruhe und es ging wieder los.

Das ganze wiederholte sich etwas über eine halbe Stunde lang. Dann wurde er entspannter und pennte den Rest der Zeit.

Ich bin jetzt einfach geschockt, denn das klang unglaublich traurig, noch dazu habe ich Angst, dass er sich nun schon sein Leben lang die Augen morgens aus dem Kopf heult und ich habe nie was bemerkt. Ich würde ihm das gerne irgendwie erleichtern und habe außerdem Angst, Ärger mit den Nachbarn zu bekommen, da ich bald umziehen werde und natürlich nicht weiß, ob die neuen Nachbarn so verständnisvoll sein werden wie die jetzigen.

Hat jemand einen Tipp für mich?

VlG Lena

Hallo

Hat jemand einen Tipp für mich?

Ich würde mich nach einem Hundesitter erkundigen. Hier in der Gegend gibt es so eine Art Hundegärten. Da läuft immer eine Frau mit 5 oder 6 sehr braven Hunden an der Leine herum. Na ja, die machen schon einen stark reglementierten Eindruck, aber keinen unglücklichen.

Wird aber wohl nicht ganz billig sein.

Viele Grüße

Moin!

Wie wäre es mit einem zweiten Hund? Dann ist keiner von beiden mehr allein.

Nur so eine Idee…

LG Flaschenpost

Hallo Flaschenpost,

Wie wäre es mit einem zweiten Hund? Dann ist keiner von beiden mehr allein.

Die Gefahr, dass dann beide gemeinsam heulen, ist hoch. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Zum einen ersetzt ein Hund nicht den Menschen. Wenn der Hund den Kontakt des Menschen vermisst, wird ein zweiter Hund keine Besserung bringen.

Zum anderen erfüllt Heulen eine wichtige Funktion der Gruppenzugehörigkeit im Rudel. Hunde heulen, um Kontakt aufzunehmen, Reviere zu markieren, aber auch, weil es schön ist, gemeinsam zu heulen. Beginnt ein Rudelmitglied zu heulen, heulen alle mit. Besonders Letzteres führt nicht selten dazu, dass aus einem heulenden Hund schnell zwei heulende Hunde werden können.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Simsy Mone,

Na ja, die machen schon einen stark reglementierten Eindruck,aber keinen unglücklichen.

Beides erkennst du genau woran?

Schöne Grüße,
Jule

hey jule,

Beides erkennst du genau woran?

natürlich am gesichtsausdruck, woran denn sonst? daß gerade du so´ne frage stellst…

(und ich sach schon mal vorsorglich: achtung, ironie!)
saludos, borito

Hallo Malou,

du solltest nicht emotional überreagieren. Dein Hund heult sich nicht „die Augen aus dem Kopf“. Die Ursachen für sein Heulen können in diesem Fall zwei Zwecken dienen: Zum einen probiert er aus, ob sein Heulen beantwortet wird, was der Kontaktaufnahme dient. Zum anderen dient es dem Spannungsabbau.

Beides weist zwar darauf hin, dass der Hund gerne Gesellschaft hätte, aber sein weiteres Verhalten zeigt deutlich, dass er durchaus damit zurecht kommt, wenn keiner antwortet. Er hat ja auch die Erfahrung gemacht, dass du immer wieder kommst.

Auch die Tatsache, dass er frisst, wenn du weggehst, zeigt, dass er nicht in ein solches emotionales Loch fällt, dass er nur noch Angst und Panik empfindet. Ich würde das Verhalten eher so interpretieren, dass ihm nach dem Verspeisen seiner Leckereien langweilig wird und er einfach mal ausprobiert, ob das Heulen auf Resonanz stößt. Tut es das nicht, rollt er sich irgendwann zusammen und wartet gelassen ab, bis du nach Hause kommst.

Bleibt das Problem, dass das Heulen die Nachbarschaft stören könnte. Hier wäre der erste sinnvolle Schritt vielleicht erst mal die Aufklärung derselben, warum der Hund heult und dass er das erwartungsgemäß nicht lange tut. Verbunden mit dem Angebot, dir rückzumelden, wenn es dennoch als störend ermpfunden wird, hast du damit vermutlich zumindest mal die allzu Empfindsamen /Empfindlichen ausgebremst.

Gegen das Heulen anzugehen, gestaltet sich allerdings schwierig. Es kann gut sein, dass der Hund es von selbst wieder lässt, wenn er merkt, dass es dauerhaft keinen Erfolg bringt. Es kann aber auch passieren, dass er das Heulen verstärkt. Dann wird dir wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als dir einen Hundesitter zu suchen.

Die Anschaffung eines Zweithundes ist keine sichere Garantie dafür, dass das Heulen unterbleibt, es könnte sich durchaus auch auf den zweiten Hund ausweiten.

Reduzieren solltest du eventuelle Verabschiedungs- und Begrüßungsrituale, um weitestgehend die Spannung des Hundes gering zu halten.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

Zum anderen erfüllt Heulen eine wichtige Funktion der
Gruppenzugehörigkeit im Rudel. Hunde heulen, um Kontakt
aufzunehmen, Reviere zu markieren, aber auch, weil es schön
ist, gemeinsam zu heulen.

das beobachte ich hier regelmäßig, sobald ein Martinshorn ertönt: Meine Hündin 1 hört es schon vor mir und fängt an zu heulen, Hündin 2 stimmt ein, und nach ein paar Sekunden heult es aus allen Ecken der Nachbarschaft :wink:.

Gruß
Kreszenz

Hallo Kreszenz,

das beobachte ich hier regelmäßig, sobald ein Martinshorn ertönt

Jo :smile:. Martinshörner werden von Hunden gerne als Heulen interpretiert. Und entgegen einer gelegentlich geäußerten Meinung heulen sie NICHT deswegen, weil ihnen das Geräusch irgendwelche Schmerzen bereiten würde.

Schöne Grüße,
Jule

1 Like

Vielen Dank für eure Antworten,
ich werde jetzt erstmal eine Weile die Videokamera aufstellen, um festzustellen ob er das regelmäßig tut und wenn ja in welchem Ausmaß. Ein zweiter Hund kommt für mich nicht in Frage und ich denke auch, dass dieser keine Garantie für eine Besserung der Situation wäre, da Malou sehr auf meinen Freund und mich fixiert ist. Begrüßung und Abschied findet eigentlich nicht statt, weil ich weiß, dass es das dem Hund nur schwerer macht, kann man also nicht abschaffen :wink:

Dass sich das Verhalten von selbst einstellt, wenn er merkt, dass es nichts bringt, glaube ich nicht, denn das hätte er wahrscheinlich innerhalb der letzten 6 Jahre gelernt.

Sorgen mache ich mir eben vor allem deshalb, weil in naher Zukunft ein Umzug ansteht und ich natürlich nicht gleich die neuen Nachbarn mit einem heulenden Hund verschrecken möchte.

Falls irgendwer noch Tipps hat, wäre ich sehr dankbar, ich werde es demnächst mal mit Radio anlassen versuchen und wenn das nichts hilft mit einem Raumwechsel - momentan ist Malou morgens im Wohnzimmer, ich würde es dann mal mit dem Schlafzimmer versuchen, da würde er morgens sowieso lieber rein - ich habe das bloß bisher vermieden, weil ich die Vorstellung, dass er sich den ganzen Vormittag in meinem Bettchen räkelt nicht sooo prickelnd finde :wink:

Lena

Hallo

Na ja, die machen schon einen stark reglementierten Eindruck,aber keinen unglücklichen.

Beides erkennst du genau woran?

An meinem Eindruck, an was den sonst?
Wenn jemand einen bestimmten Eindruck auf jemand anderen macht (z. B. einen glücklichen), heißt das nicht, dass er sich tatsächlich so fühlt.

Das Reglementierte erkenne daran, dass sie sich nicht wie normale Hunde benehmen, einen nicht anschnüffeln oder anbellen, wenn man in der Nähe ist, sondern nur gucken. Das ‚nicht unglückliche‘ an der Körper- und Ohrenhaltung.

VG

ich habe das bloß bisher vermieden, weil ich die
Vorstellung, dass er sich den ganzen Vormittag in meinem
Bettchen räkelt nicht sooo prickelnd finde :wink:

Dann müsste er nur noch kochen können und schon wärs einer zum heiraten *gg*

LG
S_E

hi, kann es mir eigentlich garnicht vorstellen, wie es ohne dog ist…wir hatten schon immer ein bis zwei hunde in der familie…mein vater hat früher schäferhunde ausgebildet, also nicht brutal (hört man ja viel)…und so einen kleinen wuschel hatten wir auch immer…nie probleme, weil die schlafen nachts am bettrand und tags kannst du sie überall mit hin nehmen (wenn sie „anstand“) haben…jetzt hab ich einen riesenhund, keiner weiß wer da der papa war, mama ist ein berner senne-mischling…er ist jetzt auch sechs jahre…und ich hab ihm von anfang an, also schon also welpe immer ein getragenes kleidungsstück oder einen „gebrauchten“ kissenüberzug auf seinen lieblingsplatz gelegt, bevor ich zur arbeit oder einkaufen gegangen bin…er hat sich immer, schnauze voraus, auf dieses, nach „frauchen“ duftende teil gelegt…als bonus gabs zum abschied noch ein leckerle mit den worten…sei brav, ich komm gleich wieder…hat immer gewirkt…ein versuch ist es wert…oder??? lg. und ich hoffe, ich konnte dir bißchen helfen

Hallo,

mit den worten…sei brav, ich komm gleich wieder…

Wobei du im selben Tonfall auch „…ballaballa Kugelschreiber Tarzan und Jane“ hättest sagen können :smile:. Der Inhalt deines Satzes spielt nur für dich eine Rolle.

Der Vorschlag mit den Kleidungsstücken lohnt sicher einen Versuch, wobei ich persönlich eher denken würde, dass für eine Hundenase die gesamte Umgebung ausreichend nach vertrautem Mensch riecht.

Schöne Grüße,
Jule