Hund wird alt

Hallo,
nun ist es also so weit, unser Hund ist in den letzten Monaten merklich gealtert. Er zieht sich mehr zurück, schläft sehr viel, will oft gar nicht mehr mit raus, will auch nicht mit im Wohnzimmer sein, nur in seinem Korb im Flur liegen und schlafen. Hab ihm heute in seinen Korb einen Hundekeks direkt vor die Nase gelegt - er ist nicht mal aufgewacht.
Es ist unser erster Hund, daher habe ich damit noch keine Erfahrung. Meine Hauptfrage ist: Soll ich ihn vielleicht manchmal einfach zu seinem Glück „zwingen“, mit uns im Wohnzimmer zu sein, oder soll ich einfach seinen Wünschen nachgeben „Ich will nur in meinen Korb und meine Ruhe“? Er tut mir so leid, immer allein im Flur.
Es liegt vielleicht auch daran, dass es im Wohnzimmer keinen Platz gibt, wo er richtig geschützt (im Eck oder so) liegen kann. Früher lag er ja gern mitten im Weg, unterm Esstisch, einfach immer mittendrin, aber das mag er jetzt halt nicht. Im Flur hat er eine Ecke, aber es ist halt allein! Was würdet ihr tun?

Matilda

Hallo Matilda!

Ich habe auch eine alte Dame zu Hause (12 Jahre, Schäfermix), die die letzten Monate merklich nachgelassen hat. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist Sofahüten :smile:

Zu Hause lasse ich sie machen, wie sie möchte. Bei uns ist es allerdings so, dass im Wohnzimmer ein Sofa für die Tiere da ist, so dass sie ihren Platz bei uns hat. Dort liegt sie den lieben langen Tag.

Könnt ihr vielleicht für euren Wuffel zumindest eine Decke oder einen kleinen Teppich bei euch hinlegen, so dass optisch ein „eigener“ Platz für ihn da ist?
Vielleicht ist ihm auch der Untergrund unter dem Tisch unangenehm? Meine Süsse hat Probleme mit ihren Knochen, deswegen liegt sie gerne sehr weich und kuschelt sich dann eben aufs Sofa. Das tut ihr gut. Die harten Fliesen sind dann nicht so ihr Fall, obwohl sie ansonsten zwischen Sofa und Boden wechselt.

Manche Hunde wollen aber auch einfach wirklich nur ihre Ruhe und schlafen und dösen. Wenn sie sich das so aussuchen, sehe ich kein Problem, es steht ihnen ja frei, zu einem zu kommen!

Was Du Dir vornehmen solltest ist, beim nächsten Tierarztbesuch einen Rundum-Check machen zu lassen. Wie funktionieren die Sinne, was sagt das Herz etc., denn diese Dinge lassen bei alten Hunden oft nach, ohne dass man es sofort merkt. Man kann dem Hund aber den Alltag ungemein erleichtern, wenn man es weiss.

Geniesse die Zeit mit dem Hund, es ist eine besonders schöne Zeit, weil man immer wieder merkt, wie sehr man zusammengewachsen ist, wie toll das Miteinander funktioniert, wieviel einem am Hund liegt…

Mir wird jeden Tag aufs neue bewusst, wie lange wir schon zusammen unsere Zeit verbringen, was wir alles miteinander erlebt haben, und wie toll wir uns ohne jedes Wort verstehen.

Ein alter Hund ist etwas ganz besonderes! :smile:

Liebe Grüsse
Bine :smile:

HI,

Kannst Du den Korb nicht unter den Esstisch stellen?
Ihr habt euch doch sicher dran gewöhnt die Füße nicht unbedacht auszustrecken wenn der Hund da öfters lag.
ER wär dann wieder mitten drin, dabei und hätte Bequemlichkeit und ein Dach über dem Kopf -meine würde es lieben!
Oder vielleicht einen zweiten Korb, so dass, falls dem Hund der Trubel zu viel wird er trotzedem in den Gang abhaun kann?

Grüße
Mopedhexle

Hallo Matilda,

zwei von meinen Hunden sind nun auch schon Oldies (15 und 12).

Es ist schon so, dass im Alter die Sinne nachlassen, die Hunde mehr schlafen und vielleicht auch gerne mal ungestört sein möchten.
Ganz oft machen ihnen aber auch gesundheitliche Probleme zu schaffen, deshalb lasse ich (ab 10) jährlich eine rundum Untersuchung machen mit großem Blutbild und allem was dazu gehört. Die meisten altersbedingten Krankheiten haben wir bisher homöopathisch in den Griff bekommen und um die „Sinne“ der Hunde so lange wie möglich wach zu halten bekommen sie bei mir (auch ab 10), auf anraten meiner Tierärztin die auch Homöopathin ist, täglich Gingko.

Vielleicht tun Deinem Oldie ja einfach die alten Knochen weh oder irgend etwas anderes und er fühlt sich deshalb (zusätzlich zum alt werden) nicht wohl.
Zu seinem Glück „zwingen“ würde ich ihn nicht, wenn er wirklich lieber allein sein möchte, aber aufpassen dass er genügend Bewegung bekommt, damit die Bemuskelung möglichst lange erhalten bleibt und dass seine Ernährung auf sein Alter abgestimmt ist, das ist schon wichtig.
Und auf jeden Fall würde ich ihn gründlich untersuchen lassen!

Viele Grüße
Marita

Hallo,ich würde auf jeden Fall ebenfalls versuchen dem Hund einen Ruheplatz in eurer Nähe einzurichten. Er leidet sicher seelisch sehr wenn er es nicht mehr so schafft mit seinen alten Knochen bei euch sein zu können. Außerdem würde ich ihn schon mal beim Veterinär vorstellen denn vielelicht hat er ja doch noch andere Beschwerden. Man ist es seinem Kumpel ja schuldig da mal nachschauen zu lassen oder ? Fütterst Du Seniorenfutter, da ist sehr wichtig da er ansonsten zu viel Proteine erhält. Da ersich deutlich weniger bewegt wird er sonst sehr schnell auch zu fett.
Regelmäßig mit ihm raus gehen würde ich auf jeden Fall sonst bekommt er vielleicht auch noch Nierenprobleme oder sowas. Man kann die Gasssigeh Runden ja kürzer halten.

Ein alter Hunde Kumpel ist was Besonderes, er ist einem im Laufe der Jahre immer ähnlicher geworden und versteht und weiß alles.

Alles Gute für Deinen Liebling wünscht Dir Kirsten

[MOD: Formatierungsfehler entfernt]

Danke
Hallo,
danke an alle Antwortenden.
Auf die Idee mit dem Seniorenfutter bin ich noch gar nicht gekommen, vielen Dank für den Tip. Zu dick wird er allerdings nicht, er ist eher zu dünn, obwohl wir, gerade deshalb, ihn eher reichlicher füttern.
Tatsächlich ist er auch wegen einer körperlichen Sache jetzt schnell gealtert, womit wir uns zusätzlich rumplagen: Er hat ein Ekzem, dessen Ursache wir noch nicht herausfinden konnten (keine Milben, kein Ergebnis beim großen Blutbild, kein Erfolg bei Futterwechsel usw.) und das ihn vor allem deshalb sehr beeinträchtigt, weil er die juckenden Pfoten aufbeißt und dadurch schlecht laufen kann. Das kommt also noch dazu, bzw. verstärkt die Alterssymptome. Aus diesem Grund sind wir also ohnehin immer wieder beim Tierarzt, mit Blutuntersuchungen usw.
Aber jedenfalls habt ihr mich auf die Idee gebracht, mich einfach mal nach einem extra-weichen Hundekissen umzusehen. Denn auf die Idee, dass er vielleicht gar nicht unbedingt seine Ruhe, sondern einfach nur weicher liegen moechte, bin ich noch nicht gekommen *schäm*

Danke nochmal,

Matilda

Hallo Matilda,

wollte dir noch ein Tip wegen Pfote geben.Socke über die Pfote mit Isolier-Band locker fest machen,meine Eltern haben bei unseren alten Hund Silberpulver(Apotheke)drauf gemacht,sprich das vorher mit Tierarzt ab,bei unseren hat es geholfen.(War damals Rat von Tierarzt)

LG Biene

Huhu nochmal!

Schön dass Du hier einige Denkanstösse bekommen hast :smile:

Zu dem Ekzem…sind das nur die Pfoten? Da habe ich nämlich spontan an eine Nervenstörung gedacht…d.h. es kribbelt nicht durch Milben oder Allergie, sondern die Nerven verursachen es…ist schonmal in diese Richtung geforscht worden?

Liebe Grüsse und gute Besserung!
Bine :smile:

Allergie oder Nerven
Hallo Bine,

Zu dem Ekzem…sind das nur die Pfoten? Da habe ich nämlich
spontan an eine Nervenstörung gedacht…d.h. es kribbelt nicht
durch Milben oder Allergie, sondern die Nerven verursachen
es…ist schonmal in diese Richtung geforscht worden?

Es sind (leider) nicht nur die Pfoten, er kratzt sich auch viel, das ganze Fell ist sehr stumpf, die Haut sehr schuppig. Seit heute ist strengste Ausschlussdiaet mit (superteurem…) Allergiefutter, ausserdem behandle ich die Ohren mit Panalog - sind natürlich auch betroffen :frowning: - die Pfoten reibe ich mit Ballistol ein (soll im Moment nichts antiallergisches sein, um merken zu können, ob der Futtertest Erfolg zeigt).
Er tut mir sehr leid - wir haben es etwas verschleppt, weil wir erst bei einem Tierarzt waren, der das Ganze zu einem Zeitpunkt als es noch nicht so schlimm war, ohne Untersuchungen abgetan hat („Der Hund sieht doch ganz entspannt aus“), irgendwann konnte ich es nicht mehr mit ansehen und wir haben den Tierarzt gewechselt - das hat zwar dem Hund bisher leider noch nicht geholfen, aber zumindest wird jetzt intensiv geforscht und probiert.
Das alles trägt natürlich sehr dazu bei, dass er schneller altert als sein müsste :frowning:
Auch zu diesem Thema nehme ich Tipps gerne an!
Viele Grüße,

Matilda

Hallo Matilda,

ich habe auch einen Hund, es ist ein Groenendeal und er ist genau gestern 9 Jahre alt geworden und gottseidank immer noch fit wie ein Turnschuh.

An den Tag, an den ich merke, dass er älter wird oder gar sterben könnte, mag ich lieber nicht denken. Er ist absolut der liebste und treuste Weggefährte, den ich mir vorstellen kann und wann immer das Schrecklichste eintritt, wird ein Teil von mir mit ihm sterben.

Für Deinen Hund, kann ich Dir aber raten, Deinen Tierarzt mal nach einem Medikament namens Kasivan (http://www.karsivan.de/) zu fragen.

Von vielen Freunden und Bekannten weiß ich, dass dieses Medikament ihrem Hund im alter noch einmal einen richtigen „jungen“ Schub gegeben haben soll…

Alles Liebe für Dich und Deinen 4-Beiner.
Laura

Das gehobene Alter kommt natürlich auch bei einem Hund an. Gib Ihm seine Ruhe und seinen Freiraum. Du wirst merken das er dann ganz schnell wieder zu dir kommt. Sicherlich nicht mehr so oft wie früher. Da hatte er natürlich auch mehr Energie. Ruhestand halt :wink: