Ich finde man sollte die Lerntheorie im Auge behalten, wenn ich nämlich dieser folge, so sollte ich erst „immer“ verstärken und dann die intermittierende Verstärkung einführen, was auf gut deutsch heißt: Baue ich ein Verhalten auf, so verstärke ich erst einmal immer und dann nachdem der Hund auch ohne irgendwelche Handzeichen (je nachdem ob ich Wort- oder Handzeichen einführen möchte, hier jetzt mal Wortzeichen) das Verhalten erlernt hat, fange ich an wechselnd, also nicht immer zu verstärken.
Was die Verstärker (in diesem Fall Leckerchen) angeht, so sollte man sich auch da an die Vorgaben der Lerntheorie halten, diese besagt wiederum, dass Leckerchen schon lange nicht immer auch ein Verstärker ist, sondern allenfalls eine Belohnung oder ein Gimmik oben drauf.
In der Praxis als Beispiel: Möchte mein Hund zu einem anderem Hund und er kommt dort nicht hin, baut er Frust auf da er durch die Leine eingeschränkt wird. Fängt mein Hund dann irgendwann an zu bellen und ich gebe ein Leckerchen weil er dann iiiiiirgendwann ruhig ist, so ist das Leckerchen kein adäquater Verstärker in DIESEM Fall.
Würde ich jetzt aber mit ausreichender Entfernung z.B. eine Umorientierung aufbauen und mein Hund schaut bei einem zuvor trainierten Hörzeichen zu mir und als Belohnung darf er dann zu dem anderen Hund, dann wäre das ein Verstärker und das Leckerchen wieder eine zusätzlich Belohnung, ergo ein Gimmik.
Hab ich einen Hund, der schnell frustet oftmals Schäfis oder auch unterforderte Hunde und diesem bereite ich sein Futter vor und der Hund jankt, wird auch da Frust aufgebaut. So könnte ich während der Futterzubereitung zwischenzeitlich immer wieder mal ein Leckerchen geben, in so kurzen Zeitabständen das der Hund nicht jankt, so senke ich adäquat den Frustpegel, der Hund jankt nicht und kann dann die Leckerchengabe immer weiter ausdehnen.
Das ist adäquates an die Lerntheorie gehaltenes Training.
Du weißt ja nicht was für Deinen Hund einfach ist. Auch nach 500 Wiederholungen einer Sache wie z.B. ein Sitz (welches Hundebesitzer immer als tooootal einfach empfinden) heißt es noch lange nicht, dass der Hund das in JEDER Situation zeigen kann, auch wenn er es zu Hause SOFORT ausführt. Somit sollte ich jegliches Verhalten immer erst OHNE jegliche Ablenkung aufbauen und dann schrittweise die Ablenkung steigern, dass ganze in Anbetracht des richtigen Verstärkers (also bei Gott nicht immer Leckerchen) und man bekommt einen gehorsamen Hund, bei dem man nicht immer wieder an den selben Sachen arbeiten muß, weil es eben nicht IMMER funktioniert sonder nur manchmal.
Der Hund entscheidet was ein Verstärker und was eine Belohnung ist. verfressene Hunde sehen natürlich oftmals Leckerchen als einen Verstärker an, aber schnüffeln, rennen, hetzen, springen, touchen oder was auch immer, können alles Verstärker darfstellen insofern sie eben im richtigen Moment angewandt werden.