Hundefutter selbst herstellen?

Hallo,

ich füttere vorwiegend rohes Fleisch. Gemüse und sonstigen Schnickschnack gibt’s ab und zu mal, wenn irgendwo Babygläschen im Angebot oder Reste vom Menschenessen übrig sind. In der Angelsaison fallen öfter ganze Fische ab, die Männe vom Fischen anschleppt.

Dabei gibt es oft Tiere am Stück, also z.B. ganze Hühner oder Kaninchen mit Fell und allem dran.

Einer meiner Hunde kommt mit Knochen nicht zurecht, der kriegt als Ersatz Knochenmehl ins Futter. Von Calciumcitrat bin ich abgekommen, weil es nur Calcium substituiert, nicht aber die anderen Knochenbestandteile.

Alle Hunde sind aber auch an Trockenfutter gewöhnt, weil das auf Reisen, Wanderungen etc. einfach praktischer ist. Hier füttere ich Wolfsblut. Da ich vorwiegend großrassige Hunde habe, ist Nassfutter keine wirklich praktikable Alternative, da zu teuer und zu voluminös.

Bei Fertigfutter macht es Sinn, für den Fleischfresser Hund Futter zu kaufen, das vorwiegend aus Fleisch besteht und kein Getreide enthält. Mit welchem Futter der Hund am besten zurechtkommt, muss man ausprobieren.

Das Fleisch kriege ich entweder aus eigener Produktion (Geflügel, Kaninchen) oder vom benachbarten Bauern. Da dieser nicht ständig schlachtet, wird viel Futter eingefroren. Zur Not tut’s auch mal der Metzger, wobei mir persönlich lieber ist, Fleisch von Tieren zu kaufen, die nachweislich ein gutes Leben hatten.

Wichtig: Lass dich nicht von Dogmen verunsichern. Lies, was du kriegen kannst und probiere aus. Es ist völlig unerheblich, ob der Hund nun hiervon etwas mehr oder davon etwas weniger kriegt. Verzicht auf Getreide macht grundsätzlich Sinn - wenn aber ein heißblütiger Jungrüde einfach nix auf die Rippen kriegt, wirken Nudeln wahre Wunder :smile:.

Gemüse wird bei den meisten Barfern überbewertet. Fleisch hat alle Vitamine, die der Hund braucht:

Und: Bei der kurzen Lebenserwartung eines Hundes spielen Ernährungsfehler kaum eine Rolle. Unsere Hunde haben 12000 Jahre als Kulturfolger und damit Müllfresser überlebt :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
wer von euch barft seinen Hund und wer füttert Trockenfutter / Naßfutter?

Gerne mit ein paar Empfehlungen, was bei der jeweiligen Fütterungsart zu beachten ist. Gibts z.B. Trockenfutter, dass man total „vergessen“ kann? Gibts beim Barfen irgendwas, was man unbedingt wissen müsste?

Ich bin mir gerade noch total unschlüssig, wie ich meinen Hund (der bald einzieht *hoff*) ernähren soll.

Hallo,

Barfen ist so eine Sache, wie ist das mit dem vielen rohen
Fleisch? Bei uns zuhause gibts maximal einmal die Woche
Fleisch - somit wäre der Umgang täglich (in großen Mengen und
roh) für mich sehr gewöhnungsbedürftig.

Wenn man sich klar macht, dass Hunde -im Gegensatz zu uns Menschen - schlicht und ergreifend Fleischfresser sind, fällt es einem meist auch leichter, sie artgerecht zu versorgen.

Wie war das für dich die Anfangszeit?

Ich bin auf als Tierarztkind auf dem Land groß geworden. Das Schlachten von Tieren gehörte immer zu meinem Leben, ebenso wie die artgerechte Haltung aller Tiere - der Haus- wie der Nutztiere gleichermaßen. Ich halte und schlachte auch heute Geflügel und Kaninchen selbst.

Ganze Hühner? Sind die Knochen da kein Problem?

Solange die Hühner roh sind, besteht das Problem splitternder Knochen nicht. Dennoch müssen Hunde lernen - am besten von Welpenbeinen an - Knochen zu fressen. Einen an Fertigfutter gewöhnten erwachsenen Hund muss man behutsam umstellen, um Unfälle zu vermeiden. Welpen hingegen lernen das sehr schnell.

Für Menschen mit Berührungsängsten sind für den Anfang Barf-Shops eine Alternative. Da kriegt man das Futter fein abgepackt und muss es nur noch auftauen. Auf Dauer fährt man aber meist mit dem heimischen Metzger günstiger. By the way: Wenn man nicht gerade einen Chihuahua oder etwas ähnlich Kleines hat, kommt man mittelfristig um eine Gefriertruhe nicht rum, wenn man sowohl die Kosten, als auch den Arbeitsaufwand gering halten will.

Bei mir sieht das - bis auf die Verarbeitung der Schlachttiere - an der Mehrzahl der Tage so aus, dass ich Abends das portionsweise eingefrorene Fleisch zum Auftauen rauslege und am nächsten Tag in zwei Mahlzeiten verfüttere. Auch nicht mehr Arbeit also, als Trockenfutter in die Schüssel zu schütten.

Meine Erfahrung: Die Hunde sind länger mit Fressen beschäftigt und sind satter und zufriedener als beim Trockenfutter.

Auch Platinum taucht dort immer wieder auf - kennst du das? -
scheinbar kann man das nur direkt beim Hersteller

bestellen?
Das Futter ist okay. Meine Hunde fressen Wolfsblut lieber - aber sowas ist höchst individuell.

Schöne Grüße,
Jule

2 Like

Hallo,
meine Rottweilerhündin hat auf Nassfutter und gelegentlichen Essensreste (Betonung liegt auf gelegentlich!!!) mit unerträglichen Pupsen reagiert.
So stark, dass sie vor ihrem eigenen Mief davon lief!
Als Konsequenz gab es nur noch Trockenfutter. Natürlich mit ausreichend frischem Wasser.
Das ist meine persönliche Erfahrung. Die Hündin hat jahrelang damit gut gelebt, aber dein zukünftiger Hund kann ja durchaus anders ticken.
Dein Tierarzt sollte dich nach Vorstellung des Hundes beraten können.
LG

Hallo Ariane,

meine Hunde werden seit vielen Jahren fast ausschließlich mit Unfallrehen gefüttert. Ich habe einfach ein paar Jäger aus der Umgebung gefragt und ihnen 10,- Euro pro Reh geboten, egal ob direkt von der Straße oder aus ihrem Kühlraum. In einem gebrauchten Gefrierschrank mit 6 Schubladen für 50,- Euro bringe ich 6 Rehe (in Portionsstücke gehackt) unter.

Außer Mägen und Därmen füttere ich die kompletten Rehe mit Haut und Haar. Im Winter, wenn keine Insekten mehr fliegen, hänge ich die Tiere im Freien auf und hacke täglich den Bedarf ab. Im Schnitt reicht pro Hund ein Reh ca. 10 - 14 Tage.
Der Aufwand hält sich in Grenzen; mit einer guten Axt, einem scharfen Messer und einer Rosenschere ist ein Reh innerhalb von15 Minuten in der Gefriertruhe. Der Hund bekommt täglich einen Brocken und fertig.
Meine Hunde wurden bisher alle 13 bis 14 Jahre alt und arbeiteten bis ins hohe Alter (Lastentragen, Hütearbeit, …).
Überschüssige Rehe verschenke ich an befreundete Hundehalter oder werfe auch mal Teile mit wenig Fleisch in den Wald für Fuchs und Wildschweine.


Gruß

Johnny

Hallo Jule959,
danke für deine ausführliche Antwort.
Habe noch ein paar Fragen dazu:
Barfen ist so eine Sache, wie ist das mit dem vielen rohen Fleisch? Bei uns zuhause gibts maximal einmal die Woche Fleisch - somit wäre der Umgang täglich (in großen Mengen und roh) für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Wie war das für dich die Anfangszeit?

Ganze Hühner? Sind die Knochen da kein Problem?

Trockenfutter finde ich - zumindest teilweise - eine gute Alternative. Du hast Wolfsblut schon genannt, habe über Wolfsblut in verschiedenen Foren viel positives gehört. Auch Platinum taucht dort immer wieder auf - kennst du das? - scheinbar kann man das nur direkt beim Hersteller (http://platinum.com/) bestellen?

Hast du schon mal Platinum probiert?

Im Moment gefalle mir diese beiden Futtermarken am Besten - was würdest du raten? Einfach mal beide probieren?

Ohja, diese Reaktionen auf Nassfutter kenne ich auch! Ganz fies!! :grin:
Meine Hündin bekommt nun auch wieder Trockenfutter und die Luft ist wieder frisch! :wink: Ich backe ihr manchmal Hundekekse, da ist sie ganz versessen drauf. Kommen bei ihr besser an als andere Leckerlies.

Hallo,
die Fragen die du dir jetzt stellst, habe ich mir auch früher immer gestellt.
Meine zwei Hunde bekommen zweimal pro Tag etwas zu fressen. In der Früh meistens BARF oder hochwertiges Nassfutter und am Abend Trockenfutter. Das Trockenfutter gieße ich mit Wasser auf. Ich persönlich finde das sehr wichtig, damit der Hund auch genug trinkt zum Trockenfutter.
Beim Trockenfutter achte ich besonders auf einen hohen Fleischanteil und auch darauf, dass es getreidefrei ist.
Sie bekommen deshalb auch Trockenfutter, damit sie daran gewöhnt sind, wenn wir mal wegfahren (z.B.: Urlaub)
Zwischendurch dürfen sie auch diverse Kauartikel (Pferdekopfhaut, Hirschgeweih, Kauwurzel etc.) genießen.

Folgende Links können dir vielleicht auch weiterhelfen:

http://www.pawtie.com/hochwertiges-hundefutter/
http://www.bullys-futterwelt.de/BARF-oder-Trockenfutter

Ich habe mich damals auch im Internet und in Büchern informiert. Jeder findet dann schnell seine eigenen Vorlieben!