Mit gemieteter Innenstadtwohnung mag es bei kleinen Haushalten ohne Auto gehen. Aber es sind ja nicht nur die direkten Kosten des Fahrzeugs, die man berücksichtigen muss. Der Großeinkauf spart schon ordentlich Geld gegenüber dem „klein, klein“, mit der Einkaufstüte an der Hand. Und die eine Stunde hierfür ist zwar mehr Stress, als das gemütliche Schlendern durch die Läden mit dem kleinen Korb an der Hand, hält aber eben auch deutlich länger vor. D.h. insgesamt spart man hier ziemlich viel Zeit, die man besser nutzen/verbringen kann.
Und spätestens mit eigener Immobilie, bei der man keine Lust hat Unsummen für Handwerker auszugeben, und Dinge selbst erledigen möchte, stößt man beim Baumarkt-Einkauf schnell an Grenzen.
Eine Möglichkeit sehe ich in der Nutzung von Carsharing-Angeboten, die inzwischen ja zunehmend auch recht komfortabel und einfach auch kurzfristig nutzbar sind, ohne sich da längerfristig binden und finanziell engagieren zu müssen. Auch neue teilindividuelle Konzepte wie sie z.B. von VW gerade in Hannover getestet werden, finde ich interessant. Aber deren Fahrzeuge sind aktuell auf reinen Personentransport und schnelles hopp on/hopp off ausgelegt. D.h. damit schaffst Du auch nicht den Großeinkauf in Super- oder Baumarkt.
Privates Carsharing sehe ich hingegen sehr kritisch. Es hat schon seinen Grund, dass die ersten Startups da auch mehr und mehr auf große kommerzielle Anbieter umschwenken. Die Haftungsproblematik ist mE bei Privatwagen nicht wirklich in den Griff zu bekommen.
Mit Familie und außerhalb eines Stadtzentrums mag man aus ideologischen Gründen einen Verzicht auf das Auto jenseits sehr spezifischer Ausnahmen „irgendwie hin bekommen“, sinnvoll ist das mE nicht, und kostentechnisch lohnt es sich regelmäßig auch nicht. Ganz abgesehen von dem Komfort-Verlust.