Hybrid-Auto bei Mittelstrecken sinnvoll?

Hallo zusammen,

bei mir steht eine Neuanschaffung eines Autos an und ich möchte in ein möglichst umweltfreundlichen Nachfolger stecken. Mein geplantes Fahrverhalten wird sein:

  • ca. 10.000 km/Jahr
  • höchstens 1-2 Kurzstrecken > jeweils 10 km pro Woche hin&zurück
  • 1-2x pro Woche Strecken ins urbane Umfeld (jeweils 20-40 km hin&zurück)
  • 1-2x pro Monat Strecken von jeweils 150-500 km hin&zurück

Ich schätze mal, für diese Fälle benötige ich schon eher ein Langstreckenauto als ein Kurzstreckenauto? Würde sich in dem Fall ein Hybrid würde oder eher ein verbrauchsarmer Benziner? Über Einschätzungen dazu würde ich mich sehr freuen.

Hi Anna,

vielleicht nicht ganz unwichtig - soll es ein Gebraucht- oder ein Neuwagen sein? Gerade bei Hybrid wäre das nicht unwichtig, da bei Neuwagen je nach Art des Hybriden (Stichwort elektrische Reichweite) entsprechend hohe Fördergelder mit eingerechnet werden müssen.

Grüßle
Frank K.

Tach,
das wäre alles rein elektrisch zu bewerkstelligen, wenn diese monatlichen Strecken bis zu 500km ein wenig geplant würden - denn man wird nicht mit einer Ladung 500km fahren können.

Hast du überhaupt eine Möglichkeit, das Fahrzeug zu laden?

Wie definierst du das? Man kann im VW up! in den Urlaub fahren, auch wenn es 1000km sind (Nicht elektrisch am Stück).

10.000km im Jahr - das ist wenig. Ob sich da eine aufwändigere Technologie lohnen kann, muss man berechnen.

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Hallo Frank, danke für deine Antwort! Ja das stimmt, bei einem Neukauf wären die Fördergelder ein gutes Argument. Ich hatte allerdings eher vor, einen Gebrauchtwagen zu kaufen. Und wenn, dann kämen für mich nur herkömmliche Hybride in Betracht, da ich keine Möglichkeit habe, das Auto an eine Steckdose anzuschließen (Stichwort Plug-in).

Fahrrad oder Öffentliche Verkerhsmittel (geht prima, mache ich ja auch so)

na da kommt man , vor allen bei der Kurzdistanz, auch mit ein Kurzstreckenauto klar.

Umweltfreundlich und hybrid ist so eine Sache, denn die beiden Motoren und Energiereicher nehmen Raum ein und verursachen Gewicht.

Wir Zuhause müssten gleich eine Fahrzeugklasse aufsteigen um den Raumbedarf zu haben. Das würde aber automatisch zu einen größeren Auto führen mit mehr an Verbrauch. Dann ist da noch die Abgasseite, die bei vielen hybirds schlecht ist, da diese laufen Kaltstarts haben. Da verbrennt der Motor nicht Sauber und die Abgasnachbehandlung geht noch nciht, weil noch zu kalt. Es gibt bis jetzt wenige Hybrids die darauf achten, dass der Motor und Abgastrackt warmgehalten werden. Das Warmhalten erhöht aber wieder den Verbrauch.

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Hello!
Nein, ich habe leider keine Möglichkeit, das Fahrzeut zu laden. Habe auch im Anfangspost vergessen zu erwähnen, welche Art von Hybrid überhaupt in Frage käme, sorry. Wenn, dann käme für mich ohnehin nur ein herkömmlicher Hybrid in Frage, da ich für Plug-ins keine Steckdose verfügbar habe.

Danke für die Einschätzung. Wenn ich das berechnen möchte, an welchen Punkten sollte ich das festmachen? Kaufpreis im Vergleich zum Benzin-Einsparpotenzial?

Ja, das waren nachgeplapperte Begriffe aus meiner Internetrecherche :wink: Ich würde umformulieren: Ob ich mich mit meinem Fahrverhalten nach einem Auto umsehen sollte, das für Langstrecken ausgerichtet ist (z.B. in Punkto sparsamer Verbrauch, Sicherheit, Tankfassung/Reichweite, PS-Zahl). Es wird wohl Hybriden nachgesagt, dass sie ihre Stärke vor allem in Kurzstrecken ausspielen und sie bei Langstrecken oft nicht besser seien als normale Benziner. Ich beiß mich da allerdings sehr oft fest, was unter Kurz- und Langstrecken verstanden wird und unter welche Nutzungsgruppe ich mit meinem Fahrverhalten falle.

Hi Anna,

ich selbst fahre einen Hybriden, genauer, einen Toyota Prius 2 von 2006 (also ohne Plugin, das gab es damals noch nicht bei Toyota). Am effizientesten arbeitet der Hybrid tatsächlich im Stadtverkehr oder bei Überlandfahrten in flachen Gegenden. Aber auch bei Autobahnfahrten oder im Gebirge arbeitet er immer noch deutlich effizienter als ein normaler Benziner der gleichen Wagenklasse, da natürlich auch auf solchen Strecken der Elektromotor immer wieder unterstützend eingreift.
Was die „aufwändige Technologie“ angeht - zumindest bei Toyota ist die Technologie nicht aufwändiger, als die Technologie der bei vielen Benzinern verbauten turboaufgeladenen Direkteinspritzern. Sie ist nur anders aufwändig, denn Toyota setzt bei den Hybridmodellen keine Direkteinspritzer und keinen Turbolader ein, sondern Saugbenziner, die nach dem Atkonson-Prinzip arbeiten, welches dafür sorgt, das die Hybriden ausgesprochen schadstoffarm unterwegs sind.

Aus meiner praktischen Erfahrung raus kann ich schon sagen, das sich auch für dein Fahrprofil ein Hybrid lohnen kann. Toyota kann ich dahingehend besonders empfehlen, da diese im Gegensatz zu nahezu allen anderen Hybridmodellen den Vorteil haben, viele dort noch verwendete Bauteile gar nicht erst zu besitzen (als da wären Kupplung(en), Anlasser, Lichtmaschine). Dafür haben die Toyota-Hybriden allerdings ein für viele gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten, da Motordrehzahl und Geschwindigkeit gar nichts miteinander zu tun haben und für den sogenannten Gummibandeffekt beim Beschleunigen sorgen. Heißt, wenn man Beschleunigt dreht der Motor (je nach Stärke der Beschleunigung) bis auf eine bestimmte Drehzahl hoch und bleibt auf der Drehzahl, bis man das Gaspedal etwas anhebt da die gewünschte Geschwindigkeit erreicht ist. Mit dem Verhalten hat so mancher ein Problem.
Und wer bei Toyota und Hybrid gleich an den Prius denkt (dessen Aussehen schon ziemliche Geschmacksache ist) - nein, es gibt natürlich auch viele andere Modelle mit dem gleichen Hybridsystem von Toyota (Auris, Yaris, etc.).

Gruß
Frank K.

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Hallo Frank,
danke für die ausführliche Beschreibung und deinen Erfahrungsbericht! Das hilft mir in meiner Entscheidung wesentlich weiter. Den Yaris hatte ich sogar schon im Auge… :slight_smile:

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Hallo!

Denk auch dran, daß es zwei Arten von Hybrid-Fahrzeugen gibt:

Kleine, „milde“ Hybride

Sie haben einen sehr keinen Akku, das Fahrzeug kommt damit einige ganz wenige Kilometer weit, wenn es das denn überhaupt zulässt. Der Benzinmotor ist immernoch der Hauptantrieb. Beim Bremsen landet die Energie im Akku statt in der Umwelt, und kann beim nächsten Beschleunigen mit genutzt werden. Letztendlich geht es hier einfach darum, Energie zu sparen, und den Spritverbrauch zu senken.

Und das funktioniert eben immer dann, wenn man andauend bremst und beschleunigt, also in der Stadt und auf dem Land.
Bei 500km Flachland-Autobahn läuft der Benzinmotor mit konstanter Leistung durch, der Elektromotor macht praktisch nix.

Plugin-Hybride (PHEV)

Der Akku ist deutlich größer, und reicht zum rein elektrischen Fahren so um die 50km. Zwar kann der Akku meist auch vom Motor geladen werden, aber eigentlich ist vorgesehen, am Stromnetz zu laden.
Vorteil ist, daß man recht weit mit dem Akku allein kommt, also kein Benzin verbraucht. Und auf der Langstrecke gibt es keine längeren Zwangspausen und so. (schnell laden ist bei den Fahrzeugen oft eh nich)
Energetisch könnte man anmerken, daß bei täglichen 50km-Fahrten ja immer ein paar hundert Kilo Verbrenner-Technik mitschleppt.
Und: Vor kurzem hab ich einen Test über den neuen Kia Ceed gelesen. Der Innenraum wird bei dem tatsächlich über den Benzinmotor geheizt, so daß der im Winter permanent im Standgas mitläuft. Und auch sonst springt der Benzinmotor immer mal wieder kurz an, wenn der Elektromotor die geforderte Leistung nicht schafft. Das Problem ist dabei, daß der Benzinmotor, oder vielmehr der Kat dabei nie richtig heiß wird. Und der Kat muß einige 100°C haben, um die Abgase reinigen zu können. Das Fazit war dann, daß die Diesel-Variante mit Euro 6d-Temp besser ist, weil die Abgase da recht sauber sind.

Natürlich ist das alles nicht absolut allgemeingültig, es wird z.B. auch viele Plugin-Hybride geben, die nicht so viel Dreck raus pusten.

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Hi,

da sie keine Lademöglichkeit hat, fällt der Plugin-Hybrid raus. Die Bezeichnung Mild-Hybrid ist btw. nicht ganz korrekt, die wurde mal für Fahrzeuge verwendet, die zwar elektrische Unterstützung hatten, aber nicht die Möglichkeit rein elektrisch zu fahren. Fahrzeuge, wie der Prius (nicht der Plugin) sind trotzdem Voll-Hybrids, da sie rein elektrisch fahren können, wenn auch kurz.

Grüßle
Frank K.

Hi,

noch eine persönliche Beobachtung: Ich fahre jedes Jahr nach Finnland zum Urlauben. Die Strecke in Finnland sind zum Teil Autobahn (max. 120 km/h) und Landstraßen mit 80—100 km/h. Einmal bin ich geflogen und hab mir vor Ort einen Yaris Hybrid gemietet, die anderen Male war ich mit dem eigenen Yaris Diesel und Aygo (Benzin) dort.

Die Verbräuche (immer auf den gleichen Strecken über Land):
Aygo: ca. 4,3 l Benzin/100 km
Yaris Diesel: ca. 4,3 l Diesel/100 km
Yaris Hybrid: ca. 5,3 l Benzin/100 km.

Ich denke, daß ein Hybrid sich vor allem lohnt, wenn man einen hohen Anteil Stadtverkehr hat, da bei den häufigen Beschleunigungsvorgängen der zusätzliche Elektromotor hilft, Benzin zu sparen.

Gruß T

Trifft leider auf die wenigsten Hybriden zu

https://www.zeit.de/mobilitaet/2017-10/abgase-kaltstart-benziner-motoren

Ganz ehrlich, schon mal ein einen Diesel gedacht? Sind derzeit vor allen gebraucht günstig zu erwerben.

Hi,

deshalb schrieb ich ja auch von den Toyota-Hybriden ohne Plugin (was sie ja sucht). Die sind nämlich besonders schadstoffarm unterwegs. Und die von dir angesprochene Kaltstartproblematik haben sie auch nicht, da sie keine weiten Strecken rein elektrisch fahren können und somit das Problem nicht auftritt, das der Motor auskühlt.
Und beim Thema „umweltfreundlich“ ausgerechnet einen gebrauchten Diesel anzuführen ist ja wohl Ironie pur.

Grüßle
Frank K.

warum, nur wegen den NOX? das ist kein wirklich Umweltgas. Hinzu kommt noch bei gleichen Autos der Gewichtsvorteil dank eine Motor weniger, weniger Ressourcen bei dem Bau der Fahrzeuge.

Gerade bei Längeren Strecken ist der Diesel klar im Vorteil zum Hybrid, denn der Akku ist bald leer und dann arbeitet nur noch der Motor, bzw. muss etwas mehr arbeiten um den Speicher wieder aufladen zu können.

Hybrid ist und belibt einen Mischung aus Verbrenner und E-Auto und hat dadurch das Schlechteste aus beiden Welten. (Im Realverkehr, auf den Prüfständen ist das ein anderes Thema)

Sorry, aber auf längeren Strecken arbeitet nicht nur der Benziner weil der Akku leer ist. Der Akku wird durch jeden Bremsvorgang, immer wenn man vom Gas geht sofort wieder geladen. Zudem hält Toyota den Benziner immer im optimalen Lastbereich und nutzt nicht zur Fortbewegung benötigte Energie zum Laden des Akkus. Bitte also erstmal informieren bevor du hier so einen Unfug erzählst. Im Gegensatz zu dir fahre ich seit 8 Jahren einen Toyota-Hybrid und beschäftige mich mit der Technik.

Beim Diesel ist btw. nir nur das NOX ein Problem, auch die ganze Feinstaubthematik. Von der inzwischen sehr empfindlichen Technik mit Turbo, AGR, Hochdruckeinspritzung, etc. ganz zu schweigen.

Gruß
Frank K.

vor allen Benziner haben auch Feinstaubprobleme, daher haben fast alle heutige Benziner auch Feinstaubfilter, dein Toyota hat das nciht, weil es damals noch keine Filter gab die die Temperaturen von Benziner aushalten.

Zum Feisntaub muss man sagen, dass Diese mit Feinstaubfilter (auch ältere Abgasnormen) zum teil weniger Feinstaub ausstoßen als sie einsaugen.

Da gibt es schon lange kaum Probleme mit, diese Technik wird schon seit Jahrzenten in den Motoren verwendet.

Sicherlich mit freier Energie, oder wird beim Rollen wohl der Widerstand erhöht, was die Rollstrecke stark verkürzt im Gegensatz zu Verbrennern (vor allen wenn diese das sogenannte Segeln beherrschen)? Auch bei Verbrenner wird z.B. Bremsen rekupiert, denn das Bordnetz möchte ja auch versorgt werden.

Woher kommt das Wissen was ich Fahre und ob ich mich mit Technik beschäftige?

Benziner mit Direkteinspritzung haben in der Tat genauso ein Feinstaubproblem wie Diesel. Toyota setzt bei den Hybriden jedoch keine Direkteinspriter ein sondern setzt auf die Saugrohreinspritzung.
Benziner mit Saugrohreinspritzung haben kein Partikelproblem, daher auch keinen Filter. Das hat mit den Abgastemperaturen einfach mal gar nichts zu tun.

Die Rekuperation bei normalen Verbrennern hat mit der Rekuperation bei den Toyota-Hybriden nichts gemeinsam. Beim normalen Ausrollen wird in der Tat der Rollweg durch die leichte Rekuperation des E-Motors leicht verkürzt. Das kann man aber, sofern gewünscht, einfach unterbinden, indem mal minimal auf das Gaspedal tritt, sodass der E-Motor quasi im Leerlauf mitläuft, oder einfach den Gangwahlhebel auf „N“ stellt und damit der Wagen wirklich im „Leerlauf“ rollt. Wobei Leerlauf bei Toyota nur heißt, das der E-Motor weder antreibt noch als Generator aktiv ist. Kupplungen, die irgendwo öffnen und schließen gibt es keine.
Beim Bremsen nutzt Toyota vorrangig den E-Motor als Bremse, indem es diesen als Generator schaltet. Das passiert bei leichten bis mittleren Bremsungen (sofern der Akku nicht voll ist). Erst darüber hinaus werden tatsächlich die mechanischen Bremsen eingesetzt. Und ebenfalls kurz vor dem Stillstand, da eine Bremsung auf 0 per E-Motor eine ziemlich komplizierte Regelung voraussetzen würde.

Das du weder einen Toyota-Hybrid fährst noch dich damit beschäftigst sehe ich an dem, was du schreibst. Das sind nämlich die typischen Stammtisch-Weisheiten die jeglicher Grundlage entbehren.

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Das sind aber die mit Direkteinspritzung, nicht wahr? Ein Saugrohr-Einspritzer produziert keinen Feinstaub (und ja, auch die gibts noch, wie z. B. mein schon erwähnter Aygo). Sind die Benzinmotoren der Toyota-Hybriden nicht auch mit Saugrohreinspritzung ausgerüstet? Ich meine, das mal gehört zu haben.

Gruß T

doch, die Toyota-Hybriden haben auch eine Saugrohreinspritzung. Hab ich irgendwo im Beitrag auch geschrieben.

Gruß
Frank K. :slight_smile:

Ja, hab’s gerade gelesen.

Gruß T