Hydraulische Scheibenbremsen - können sich zusammenziehen?

Hallo, ich interessiere mich für ein bestimmtes faltbares 27,5-Zoll-MTB mit hydraulischen Scheibenbremsen.

Bei diesem Falt-MTB soll man beim Einklappen immer das Vorderrad rausnehmen, sonst legt es sich nicht richtig zusammen – das habe ich im Laden auch ungefähr so gesehen.

Nach Entnehmen des Vorderrads kann sich jedoch – sagt der Händler – die hydraulische Bremse zusammenziehen, und man bekommt die Bremsbacken dann nicht mehr auseinander. Darum müsse man die Bremsbacken immer mit einem kleinen, mitgelieferten Plastikteil auseinanderzwingen.

Da dachte ich: Dieses kleine Plastikteil würde ich sofort verlieren, so wie Ventildeckel oder Ventilschrauben. (Dieses Plastikteil lässt sich wohl nicht gut mit einem Bändel an der Vordergabel fixieren oder so.)

Meine Fragen:

  • Ist es wirklich wichtig, immer das Plastikteil zwischen die Bremsbacken zu klemmen?

  • Wenn man so gar keine Lust hat, immer auf dieses Plastikteil zu achten – wäre es womöglich eine Alternative, vorne statt der hydraulischen eine mechanische Scheibenbremse einzubauen? (Das Fahrrad wird nicht auf völlig wilden Sturzstrecken gefahren, aber es ist das einzig mir bekannte 27,5er Faltrad. Mir ist bewusst, dass eine mechanische Scheibenbremse ein Abstieg wäre.)

Was meint Ihr? Danke!

PS.

Um die folgenden Fragen geht es wohlgemerkt NICHT:

  • Taugt besagtes Fahrradmodell überhaupt etwas

  • Was taugen Falträder und MTB-Falträder ganz allgemein

(Link zur Produktseite, kein Affiliate)

Das Teil braucht es wenn man nicht sicherstellen kann, dass im Zustand mit ausgebautem Vorderrad doch Mal aus Versehen der Bremshebel betätigt wird. Da ich für meinen Teil relativ wenig Lust habe, mich mit dem Thema verhunzte Bremse rumzuschlagen nutze ich das beim Transport. Verloren habe ich bisher nicht, aber: ich transportiere das ausgebaute Rad auch in einer Reifentransporttasche. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man es in eine Satteltasche steckt.

Meine Plastikteile (wie immer sie auch heißen) haben übrigens ein Loch, durch das man theoretisch ein Band ziehen könnte. Theoretisch weil ich das nie am Rahmen befestigen würde.

Eingeclipst hält es übrigens ziemlich gut zwischen den Bremsbacken.

Hierzu

habe ich eine Meinung, aber die ist a) meine persönliche, b) geht es bei mir im Rennräder und c) fahre ich mein MTB sicherlich etwas anders. Daher kein weiterer Kommentar.
Frag doch deinen Radhändler, was er davon hält und was der Umbau der halben Bremsgruppe kosten soll.

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Danke für die Klarstellung!

Hatte hier 2 Wochen ein Rad mit ausgebautem Vorderrad rumstehen. Nix passiert aber halt auch peinlich genau darauf geachtet, die Bremse nicht zu ziehen.
Bei einem anderen Rad ist aus diesem Grund die Bremse dicht, aber auch das ist mir egal, das Rad kommt weder raus noch braucht es ein Hinterrad (Rad mit draußen potentiell gefährlichem Rahmenschaden das nur noch drinnen auf dem Rollentrainer gefahren wird)

Danke für die Tipps. Dass sich hydraulische Bremsen so „verbeißen“ können, hatte ich vorher nicht gewusst.
Zumindest bei einem Rad, das regelmäßig auseinandergenommen wird, ist das ein Risiko. Es ist auch m.W. auf der Herstellerseite des besagten Faltrades nicht zu erkennen - nicht, dass man überhaupt jedesmal das Vorderrad abnehmen soll (man erkennt es auch kaum im Produktfoto) und erst recht nicht, dass man dann das Plastikteil zwischen die Bremsen klemmen muss.
Das habe ich beides erst bei einem auskunftsfreudigen Händler erfahren - dem dadurch ein gutes Geschäft entging.
Denn ich würde sicherlich das Plastikteil verlieren und/oder vergessen einzusetzen.

Hier, da ich gerade meine Räder einpacke, das ist mein Plastikschnubsi (Stevens)


Sitzt relativ fest in der Bremse

Wichtig ist, dass zwischen den Backen ein Spalt bleibt, der ausreichend Platz für die Scheibe bietet. Dazu muss man aber nicht unbedingt das Teil des Herstellers verwenden. Wenn man das verschlampt oder vergessen hat, dann kann man sich auch mit einem passenden Stück Karton oder Plastik behelfen. So mache ich das praktisch immer, z.B. wenn ich das Rad im Kofferraum transportiere, wo das Risiko, versehentlich auf die Bremse zu drücken, ziemlich hoch ist.

Littlescare, Danke für das Foto! Ideales Teil zum Verlieren… (und bei meinem geplanten Modell war es schwarz, das kommt mir noch fixer abhanden)

Axurit, Danke für den Hinweis. Du meinst, irgendein Ding aus dem Kofferraum würde auch reichen? Bleiben aber immer noch diese Risiken:

  • die Barriere ganz vergessen
  • Transport für 3 Haltestellen in der Bahn (obwohl, da lohnt sich das Abnehmen des Rades kaum)

„Irgendwas“ eher nicht. Wenn du aus Versehen an der Bremse ziehst, dann wird der Bremskolben mit gehöriger Kraft zubeißen. So ein einfaches Stück Wellpappe wird dem nicht standhalten, es braucht schon was sehr druckfestes.

Alternativ könnte man drüber nachdenken, ob man eher die Bremsgriffe sicher fixiert.

Genau an die Wellpappe dachte ich auch - und an den Aha-Effekt wenn sie sich zusammengedrückt hat. Vollpappe hat man eher selten immer dabei

Naja, jeder wie er mag. Ich würde mir ein Schnubsi in das Portemonnaie (oder gar in die Satteltasche) packen, würde ich meine Räder falten. So groß sind die nicht - jedenfalls nicht so groß wie der Ärger wenn die Bremse dann aus Versehen dichtgemacht hat