Hypnose erfolgreich?

Hallo liebe Experten!

Ich war gestern zum ersten Mal in einer Hypnose bei einem Therapeuten.

Woran kann ich erkennen, dass ich tatsächlich in Hypnose war? bzw. Woran erkenne ich, dass die Hypnose nicht eingetreten ist, sondern ich einfach nur entspannt war wie bei einer „normalen“ Phantasiereise auch?

Ich habe den Therapeuten gestern nicht mehr fragen können, aber es beschäftigt mich halt heute noch.

Während der - vermeintlichen? - Hypnose war ich zwar fokussiert auf das, was der Therapeut erzählte und konnte da gut mitgehen, aber gleichzeitig hab ich überlegt, wielange das wohl noch dauert, was ich mir später zu essen mache und ob ich abends noch was anfange zu nähen.

Dass ich immer mehrere Gedankenstränge gleichzeitig habe kenne ich ja, und ein Kollege von mir ist überzeugt, dass ich ADHS habe, aber ich war der Meinung, in der Hypnose fällt das weg.
Oder kann man als ADHS-ler überhaupt nicht hypnotisiert werden?

Woran würde ich erkennen, dass die Hypnose anschlägt?

Danke für fachkundigen Rat!

Grüße von der Diva

Hallo DDD,

jeder Mensch, der schlafen kann, kann hypnotisiert werden. Mit ADHS hat das gar nichts zu tun, und das sollte, wenn überhaupt, ein Facharzt diagnostizieren und kein Kollege.

Die Therapeutische Hypnose ist von der Show-Hypnose, wie im TV zu sehen, abzuscheiden. Bei letzterer versetzt man Leute in tiefste Trance und danach haben sie keine Angst mehr vor Spinnen, oder sie vergessen die Zahl „7“ und all so Sachen.

Hypnose ernsthaft eingesetzt soll eine Langzeitwirkung haben und bedingt grundsätzlich deine Mitarbeit. Deshalb wirst du bei klinischer Hypnose auch nicht ganz „abgeschossen“. Man will ja die Ursachen wissen, warum du plötzlich Angst hast, mit dem Lift zu fahren oder ähnliche Beschwerden aufweist.

Es gibt hier verschiedene Therapieformen. Zum Beispiel das Katathyme Bildererleben oder die Ansätze nach Dr. Yager .

Das sollte dir dein Therapeut aber alles im Vorfeld erklärt haben. Frag ihn unbedingt, welche Therapieansätze er verfolgt. Welche Ausbildung hat er genossen? Trägt er dir „Hausaufgaben“ auf, z.B. konkrete Verhaltensänderungen, Sport usw.?

Ob die Therapie anschlägt, merkst du daran, dass es besser wird. Aber nicht sofort - das braucht seine Zeit und deine Disziplin.

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Hast ja Recht. Ich hab im Nachhinein gelesen, dass es in der Hypnose um die Fokussierung auf ein Thema geht - und das ist mir ja nicht 100%ig gelungen.

Also, dazu war ich ja absolut bereit.

Er hat erklärt, dass er die Hypnose in Form einer Traumreise mit mir macht.
Den Therapieansatz kenne ich selbst aus einem Seminar (Ich hab die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht). Da habe ich eine Trance-Induktion aber ganz anders erlebt, intensiver - auch, weil sie viel langsamer induziert wurde.

Welche Disziplin? Das verstehe ich jetzt wieder nicht. Es geht doch gerade darum, Dinge im Unterbewusstsein zu verändern. Disziplin ist in meinen Augen etwas, dass sehr mit Bewusstsein arbeitet.

Woran merke ich, dass ich gar nicht wirklich in Hypnose war? Und die Therapie insofern gar nicht wirken kann?

Kann es sein, dass Du Dich gegen die Hypnose (unbewußt) wehrst?

Absolut nicht!!

Vor Jahren hab ich an einer Trance-Induktion teilgenommen. Das war wunderbar!
Aufgrund dieses Erlebnisses (und der Empfehlung meiner Hausärztin) habe ich mir jetzt für die Behandlung meiner Traumafolgestörung einen Hypno-Therapeuten gesucht.

Das Erstgespräch war schon sehr gut. Nun, in der 3.Sitzung, wurde zum ersten Mal Hypnose gemacht. Ich hab ihm voll vertraut, ich war auf die Erfahrung gespannt, ich war sehr optimistisch, dass ich einen Teil meiner Probleme damit bewältigen werde.

Aber die Hypnose-Einleitung ging so schnell - so schnell kam ich einfach nicht mit.
Ich habe gemerkt, dass ich nicht das empfinde, was er da gerade beschreibt (zum Beispiel eben, dass meine Augen so schwer seien, dass ich sie nicht öffnen könne).

Ich habe versucht mich weiter hineinfallen zu lassen, stärker darauf zu fokussieren und konnte seinen Anleitungen ja gut folgen. Dass mit solchen Bildern gearbeitet wird kannte ich bereits.

Aber es hat mich tief im Inneren irgendwie nicht erreicht. So empfinde ich das.

Es war nach der Hypnose leider keine Zeit für eine Reflektion, das werde ich in der nächsten Sitzung sicher ansprechen.

Es hat mich nur jetzt beschäftigt und ich wollte gern ein paar Einschätzungen dazu hören.

Was denkst du nun darüber?

Gruß, Diva

Ich denke, daß Du Deine Empfindungen während der Sitzung ausführlich und rückhaltlos mit dem Therapeuten besprechen musst. Da es sich nicht um einen Scharlatan handelt, wird er auch daran interessiert sein.
Es gibt natürlich Menschen, die man nicht oder nur schwer hypnotisieren kann aber das kann am Besten ein Fachmann im direkten Kontakt beurteilen.

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Garnicht. Entweder Du hast nebenbei eine Kamera laufen lassen und in der Hypnose hast Du z.B. irgendwas gemacht was Du sonst nicht machst und etwas bleibendes wie eine Edding-Zeichnung oder so.
natürlich KANN es sein, das sich jetzt eben in der nahen oder fernen Zukunft irgendwas in Deinem Umfeld eben ändert. Ob das jetzt aber mit der Hypnose direkt oder indirekt zusammenhängt kann man nicht sagen. DU kannst es eben glauben oder auch nicht.

Naja, dann weißt Du ja eben was da passiert ist, weißt was der Hypnotisör Dir erzählt hast (Wort für Wort).

Dann frag den Therapeuten halt heute?!

Also konntest Du Dich entweder nicht konzentrieren ODER das war schon Teil der Therapie. Weiss keiner.

Therapeut fragen. Viel Spaß.

Hi Little_H!

Ich mache das nicht um Spaß zu haben.

Aber ich hoffe, du hattest jetzt deinen.

D

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So ein menschlicher Körper ist etwas anderes, als etwa ein Kraftwagen, bei dem es für die Funktion der Bremsanlage unerheblich ist, ob genug Kühlwasser aufgefüllt oder der Innenspiegel richtig eingestellt ist .

Mir wurde als Beihilfe verordnet, regelmäßig Ausdauersport zu treiben, feste, richtige Entspannungspausen am Tag einzulegen, mich dabei aus dem Arbeitsgeschehen herauszunehmen, gewisse Genussmittel zu meiden oder zumindest einzuschränken u.v.m. Dazu braucht man Disziplin.

Hypnose ist nichts, was so von selber wirkt. Das kann richtig in Arbeit ausarten.

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Das heißt, die Hypnose fand in der ersten Sitzung statt?

Das und deine anderen Fragen würden sich gar nicht stellen, wenn der Therapeut seriös arbeiten würde. Diese Fragen wären geklärt, bevor es zur ersten Hypnosesitzung gekommen wäre.

und

eindeutig nein.

Du sprichst von Traumatherapie. Grundsätzlich ist Hypnose und Traumatherapie etwas, was nur mit Vorsicht zusammengeht. Hypnose bedeutet zwar nicht völligen aber dennoch einen gewissen Kontrollverlust. Für viele Traumapatienten ist das nichts.

Was grundsätzlich möglich ist, Hypnose als EINE (von mehreren) Techniken einzusetzen im Rahmen einer Traumatherapie, wenn es darum geht, einen sicheren Ort zu schaffen, der dann in der späteren Therapie wichtiger Bestandteil bzw. in gewisser Weise Voraussetzung ist (aber auch ohne Hypnose erreicht werden kann). Genau dazu dient die Form der Traumreise. Das bedeutet dann aber nicht, direkt therapeutisch am Trauma zu arbeiten.

Eine isolierte Hypnose, die nicht Bestandteil einer Traumatherapie ist, macht zur Bearbeitung eines Traumas nicht nur keinen Sinn, sondern ist gefährlich. Es hat auch keinen Sinn, dass hier der „eigentliche“ Therapeut sitzt und dort der Hypnosetherapeut. Entweder der - qualifizierte (!), meint nur approbierte und fundiert psychotraumatologisch Zusatz qualifzierte - Traumatherapeut bietet Hypnose als eine von mehreren Techniken an, um sie irgendwann im Laufe einer längeren Therapie als einen kleinen Baustein einzusetzen. Oder man lässt als Traumapatient tunlichst die Finger davon.

Um es mit Danger Dan zu sagen:
Lauf davon, lauf davon, lauf davon
Lauf davon so schnell du kannst
Bevor sie dich bekomm’
Lauf davon, lauf davon, so schnell du kannst
Und fang irgendwo noch mal von vorne an

Ich bitte, die Warnung ernst zu nehmen. Ich meine sie ernst. Sie ist ernst.

Mag sein, aber irgendwie beantwortet das nicht meine Frage.

Nach der Disziplin?

Ein anderes Beispiel: Du bekommst eine Herz-OP , anstatt nach Walhalla zu fahren, und wirst wieder in’s Leben geholt.
Danach wirst du auch nicht denken, dass es das jetzt war, die Heilkunst der Ärzte ausreicht und du wieder 3 Schachteln am Tag bewegungslos auf dem Sofa am TV qualmen kannst und dir dazwischen 10.000 Kalorien zuführen.
Verstehst du was ich meine? Du hast eine Mitwirkungspflicht.

Nein, das heißt, das es für mich die erste Hypnose war.
Es war die dritte Sitzung bei dem Therapeuten, aber die erste, wo er mit Hypnose gearbeitet hat.

Er hat in den ersten beiden Sitzungen eine Menge über Hypnose erklärt, ich finde dein Urteil recht vorschnell.
Ich glaube, dass es durchaus möglich ist, dass sich Fragen erst im Prozess der Therapie stellen.

Sondern? Arbeitet man nicht mit dem Unterbewusstsein? Wenn nein: Kannst du das kurz erklären?

Es geht hier aber nicht um ein schweres Trauma, sondern um ein Verhalten, dass in bestimmten Situationen überschießt und der Situation nicht mehr angemessen ist.
Es gibt doch nicht nur schwere Traumata, die man mit Hypnose behandelt.

Ja genau. Es geht nicht um das Trauma, sondern um Reaktionsweisen, die aus der Traumatisierung stammen und heute, wenn sie getriggert werden, einfach unangemessen sind.

Ich bin kein Vergewaltigungs- und kein Kriegsopfer. Ich habe zwar Gewalt erlebt, aber ich arbeite da seit Jahrzehnten dran. Es ist nicht so, dass ich mit einem reinen Hypnosetherapeuten kopfüber in ein schweres Trauma reinspringe, das für mich neu ist.

Aber okay - ich denke, ich werde das in der nächsten Sitzung thematisieren. Ich bin in einer Traumaklinik angemeldet, Wartezeit 13 Monate.

Gruß und vielen Dank!

Diva

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Ich WOLLTE diese Hypnose. Ich habe eine positive Erfahrung gemacht mit einer Tranceinduktion.
Wo habe ich mich denn der Therapie verweigert?

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Wir verstehen uns hier gerade miss.
In einem solchen Fall greife ich dann zum Telefonhörer. Aber das geht jetzt nicht. Bin schon in Warteschleife.

Öhm, nö. Eigentlich nicht. Keine Ahnung wie Du darauf kommst.